Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Das ist mir bewusst und für das Protokoll, ich war selbst sehr lange Atomkraftgegner, aber CO2 ist ein größeres Problem.
 
Hutzear schrieb:
Es langt noch lange
Das spielt für die Energiewende in Deutschland keine Rolle (mehr).

Hutzear schrieb:
CO2 ist das größere Problem, als Atommüll zu verbuddeln.
Es ist nicht einfach nur ein Verbuddeln. Und CO2 kann man auch nicht mit Atommüll vergleichen.

Im Frankreich wird nahe der deutschen Grenze nun ein "Wertstoffhof" für LEICHT radioaktive Bauteile gebaut. Schon da gibt es auf deutscher Seite Widerstand. Mich würde ja brennend interessieren, wie viele der Atomkraftbefürworter ein Endlager in ihrer Umgebung haben möchten, obwohl es bei dem Thema vermutlich noch nicht einmal wirklich Langzeiterfahrungen gibt, wie sicher sowas tatsächlich ist. Egal wo auf der Welt.
 
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Hutzear schrieb:
aber CO2 ist ein größeres Problem.
Richtig weil es davon bald nicht mehr genug geben wird wenn die Land- und Forstwirtschaft auf Systeme umsteigen muss die dem Boden und den Pflanze dienen sollen. Das Atomkraft ebenfalls keine Lösung ist selbstverständlich. Wir sollten schauen das wir die Wasserkraft auf dem Meer bzw. Seen oder anderen Gewässsern ausbauen.
 
Es gibt bald nicht mehr genug CO2? Oo
 
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Ich glaube - nein ich hoffe! - dass der Kollege sich hier gerade verschrieben hat.
Aber beim Thema Energie aus den Meeren stimme ich zu, dahingehend muss noch viel mehr geforscht werden.
 
DrPinguin schrieb:
Aber beim Thema Energie aus den Meeren stimme ich zu, dahingehend muss noch viel mehr geforscht werden.
Um noch mehr Wartungsintensive und vor allem schwer zu wartende Anlagenkonzepte zu haben, die dann doch nicht umgesetzt werden können?
Es gibt bereits einen haufen Konzepte für Strömung-, Wellen- und Tiedenkraftwerke ... kein einziges dieser Konzepte ist bisher auch nur ansatzweise brauchbar gewesen. Von rentabel einsetzbar garnicht erst anzufangen.

Warum sonst sollten wir gerade die Nordssee mit ihrem ordentlichen Tiedenhub und teilweise kräftigem Wellengang und starken Strömungen mit Windrädern vollklatschen?

Die "Meeresenergie" abzugreifen ist momentan leider noch utopischer, als ein Kernreaktor, der keine radioaktiven Abfälle produziert. Die Idee ist gut ... es funktioniert nur einfach (noch) nicht.
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DrPinguin schrieb:
Ich glaube - nein ich hoffe! - dass der Kollege sich hier gerade verschrieben hat.
Da sollte man sich bei diesem Kollegen wohl eher nicht drauf verlassen.
 
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Hutzear schrieb:
Endlager gibt es bereits in mehreren Länder und in Deutschland ist der Standort dafür recht geeignet.
Es gibt aktuell weltweit kein in Betrieb befindliches Endlager für zivilen Atommüll. Die Finnen werden wohl die ersten sein die so ein Endlager besitzen. Es existieren mehrere Lager für militärischen Atommüll, das hat aber ganz andere Vorraussetzungen. Das sieht dann etwa in Russland so aus, grab ein grosses Loch, kipp den Sch... da rein und dann legen wir den Mantel des Vergessens darüber.
CO2 ist solange ein größeres Problem wie es keine Havarie gibt.
Neben der Rohstoffabhängigkeit sind die Kosten der Atomkraft ein wesentlicher Minuspunkt. Bau und Bauzeit neuer Anlagen, Betrieb und Demontage der Anlagen sind die teuerste Form der Stromerzeugung und es beschweren sich ja schon alle über die hohen Energiepreise hier.
Weltweit nimmt der Anteil der Atomkraft am Energiemix ab, neue Anlagen ersetzen in den meisten Fällen nur Meiler die außer Betrieb gehen. Für Atommächte wie Frankreich kann es aus poltischer Sicht trotzdem Sinn machen weiterhin verstärkt auf die Atomkraft zu setzen.
 
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Buttkiss schrieb:
Es gibt aktuell weltweit kein in Betrieb befindliches Endlager für zivilen Atommüll. Die Finnen werden wohl die ersten sein die so ein Endlager besitzen.
Die Finnen haben ja auch Platz ohne ende.
Das größte Problem ist wohl (gerade in Deutschland), dass niemand den Mist in seiner Nachbarschaft haben will.

Die militärischen Endlager setzen das "Prinzip Asse" um ... da wurde auch lange nach dem Verfahren "reinkippen und vergessen" gearbeitet, genau deswegen dauert die Rückholung nun ja auch etwas länger und man kann im Grunde noch nichtmal sagen, ob man da überhaupt alles wieder rausholen kann, was man reingekippt hat.
 
Finnland setzt ebenfalls auf die Atomkraft und hat eine sehr interessante Preisentwicklung für den Endkunden. Erst eine Energiekrise mit Aufrufen zum Stromsparen aufgrund des Ukrainekrieges, dann mit Energieüberluss und negativ Preisen diesen Sommer und aktuell wieder 2,35 EUR für eine Killowattstunde.
 
knoxxi schrieb:
Aber einen Teil habe ich nicht ganz verstanden, wo genau auf französischem Staatsgebiet liegen denn die ganzen Uranminen, wenn man sich mit zusätzlichen AKW unabhängig machen möchte? Oder ist man doch gar nicht so unabhängig?
Das ist tatsächlich gar nicht so das Problem (zumindest für Frankreich), die Minen in Niger sind natürlich sehr günstig, Uran gibt es aber überall auf der Welt in den benötigten Mengen, dazu käme das die EPR wohl deutlich besser die MOX Brennelemente verwerten kann, was den Uranverbrauch ebenso deutlich reduziert. Frankreich hat aktuell eher das Problem das raffiniertes Uran (Yellowcake) aus Russland nicht wirklich ersetzbar ist, weshalb der Nuklearsektor Russlands weitgehend von Sanktionen ausgeschlossen ist, das kann man angehen, kostet eben dann aber auch einiges die Kapazitäten selbst auszubauen.

Die Entscheidung ist also nicht ganz überraschend, Frankreich hat eine voll ausgebaute Infrastruktur in der Kerntechnik, die die Rohstoffbeschaffung, Kernenergie, die Wiederaufbereitung und die Kernwaffen umfasst und damit insgesamt einen zentralen Teil des Industriesektors ausmacht, das haben wir nicht und in der Quantität/Qualität auch nie, weshalb es wohl weniger mit anderen "Sitten" zu tun.

Interessant dürften die bereits schon angesprochenden Kosten sein, 14x Flamanville ist auch für Frankreich kein Schnäppchen, zudem wird man vermutlich Standorte älterer AKWs im Landesinneren überprüfen müssen bezüglich des Wassermangels im Sommer, was dann ggf. zu mehr Anlagen in Küstennähe führt wie eben Flamanville und sowas ist allein bautechnisch deutlich herrausfordernder.
 
Du hast anscheinend nicht mitbekommen, wie stark nach dem letzten Militärputsch im Niger das Verhältnis Frankreich - Niger belastet ist. Ich denke, Frankreich ist im Moment so ziemlich das letzte Land, abseits der bestehenden Lieferverträge, welches aus Niger neues Uran bekommen würde.
Klar kann man überall Uran kaufen, wie auch Gas, Kohle, Erdöl usw. und somit gibt es genau die gleichen Abhängigkeiten.
Frankreich hat sogar selber im Land Uran gefördert und fördert, glaube ich, auch noch weiter. Nur reicht das nicht für alle eigenen Kernkraftwerke.
 
Entschuldigung, aber exakt mit dem diesem Aspekt beschäftigt sich mein erster Abschnitt und genau mit dieser Thematik und den entsprechenden Zahlen hat sich die verlinkte Quelle von der DW beschäftigt - es ist für Frankreich überhaupt kein Problem genug Natururan zu beziehen, das Weltangebot reicht bei weitem, nur ist es eben günstiger in Niger abzubauen als in Australien oder Kasachstan o.ä. zu kaufen.
 
The_waron schrieb:
Das ist tatsächlich gar nicht so das Problem (zumindest für Frankreich), die Minen in Niger sind natürlich sehr günstig
Dafür muss man bedingungsloses Vertrauen in die dortige geputschte Militär-Junta haben.

FRA sagt zwar, "Aber wir haben doch Verträge alles total safe" nun, ich habe große Zweifel das die Junta sich um förmlichkeiten schert. Gerade weil die Kritik so groß ist, da FRA nur knapp 10% des zugesagten Preises bezahlt.

Sich darauf zu verlassen, ist mutig.
Ergänzung ()

The_waron schrieb:
nur ist es eben günstiger in Niger abzubauen als in Australien oder Kasachstan o.ä. zu kaufen.
Natürlich ist es das, da hast Du recht.
 
knoxxi schrieb:
Dafür muss man bedingungsloses Vertrauen in die dortige geputschte Militär-Junta haben.
Ich bezweifle dass das in FR jemand hat und jemals dies als Vorraussetzung angesehen wurde, wir haben haben ja auch kein Problem damit Ressourcen aus instabilen Regionen zu beschaffen (Zentralafrika/Mittel-Ost), die Frage ist immer ob ich im Zweifel darauf verzichten kann und wie weh es finanziell tut.

Generell kann Frankreich darauf verzichten, zudem führt die weltweit steigende Nachfrage wiederum zu größeren Erschließungsaktivitäten da man sich in der Vergangenheit (vorallem die USA) stark auf die Verwertung der demobilierten Nuklearwaffen stützen konnte.

Natururan ist nicht wirklich ein Problem, ich verstehe auch nicht wie man darauf kommt, da es riesige Vorkommen gibt die noch gar nicht abgebaut werden und der Rohstofffaktor bei Atomkraftwerken bezogen auf die Gesamtkosten extrem gering sind.

Die hauptsächlichen Kosten sind der Bau, Rückbau, sowie Wiederaufbereitung und Endlagerung, der Rohstoff selbst spielt hier sogut wie keine Rolle.
 
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Du umschreibst damit sehr schön das Wort "Abhängigkeit" und darum ging es doch. ;)
 
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Naja eigentlich nicht, denn "Abhängigkeit" ist in Bezug auf die Rohstoffbeschaffung relativ zu betrachten und nicht so absolut wie du es andeutest, denn damit negierst du den entscheidenen Faktor: Die Kosten.

Ich bin nur dann von einem Lieferanten tatsächlich abhängig, wenn ich ungleich der Kosten dieses Gut nicht ersetzen kann oder nur zu absurden Mondpreisen und das ist eben bei Frankreich in Bezug auf Natururan nicht der Fall, jedoch aktuell beim Yellowcake (Russland) - da hier Geld nicht der limitierende Faktor ist, das hat aber nichts mit dem Niger zu tun.

Es macht also durchaus Sinn die Betrachtung differenzierter vorzunehmen, anstatt sich an der Interpretation von Wortbedeutungen festzuhalten.
 
Reglohln schrieb:
Das spielt für die Energiewende in Deutschland keine Rolle (mehr).
Eine Binse, der Zug ist hier abgefahren und das aufgrund politischer, nicht wissenschaftlicher Entscheidungen.
Reglohln schrieb:
ich würde ja brennend interessieren, wie viele der Atomkraftbefürworter ein Endlager in ihrer Umgebung haben möchten, obwohl es bei dem Thema vermutlich noch nicht einmal wirklich Langzeiterfahrungen gibt, wie sicher sowas tatsächlich ist. Egal wo auf der Welt.
Ich hätte damit kein Problem, genau wie neben einem AKW zu wohnen, sofern Sicherheitsauflagen eingehalten werden.
Erkekjetter schrieb:
..nicht mehr genug CO2? Oo
Dort steht das Gegenteil, dass die CO2 Frage wesentlich dringender und umfänglicher ist, als die Frage, wie man radioaktive Abfälle los wird.
Buttkiss schrieb:
Es gibt aktuell weltweit kein in Betrieb befindliches Endlager für zivilen Atommüll. Die Finnen werden wohl die ersten sein die so ein Endlager besitzen.
In den USA gibt es ebenfalls eines, allerdings unter geringeren Umweltauflagen. Das in Finnland geht 2024/2025 in Betrieb und da es anderswo erwähnt wurde, es wird nicht einfach verbuddelt, das wäre auch Verschwendung, wenn man sich überlegt, wie viel Energie davon noch nicht genutzt wurde.

Kategorisch kommen drei Typen in Frage:

Salzbergwerke/Ton/Granit zwei davon haben wir auf Lager und Salzbergwerk ist nicht gleich Salzbergwerk, sodass man nicht die Idee kommen braucht, jetzt Asse usw. zu erwähnen.
 
@Kassenwart
Da ich zum Zeitpunkt der Entscheidung noch nicht geboren war, nein hätte ich nicht, aber so etwas kommt dabei raus, wenn sich Politiker, gegenüber Wissenschaftlern durchsetzen.
 
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