gymfan schrieb:
(ist aber als Eigentümer ja egal, da hat man die 100k€ Rücklagen für die Komplettsanierung einfach so rumliegen, weil man mit >70 kaum noch einen Kredit für die Kernsanierung zum Umbau auf Zentral-Flächenheizung bekommt).
Ja mit 70 wird es nahezu unmöglich einen Kredit über 100.000€ zu bekommen, aber wofür wäre der denn nötig? Wieso sollte denn deine Mutter mit 70 überhaupt in eine Zentral-Flächenheizung investieren?
Und was meinst du damit? Die Installation einer Zentralheizung mittels Verteilung über Flächenheizung?
Der Umbau hin zu Flächenheizungen macht immer nur dann sinn, wenn das ganze Gebäude, oder zumindest die jeweilige Etage, ohnehin vollständig Kernsaniert und moderinisiert wird. Ist aber prinzipiell nicht nötig.
gymfan schrieb:
Aber zurück zur Heizung: Kannst Du mir irgendwie erkären, wie ich (oder die Nachbarn, die waren teils noch später dran wie ich Anfang 2022) in der ETW im 2. Stock das Gas-Brennwertgerät gegen eine WP austausche ohne gleich das ganze Haus umzubauen (12 ETW mit 12 Eignetümern und seit 1968 ohne Zentralheizung)?
Ich antworte mal
Das ist kein Problem, dafür gibt es aber extra Firmen die solche Fragen, auch auf Eigentümerversammlungen, beantworten. So richtig kenne ich mich mit WP bei Mehrfamilienhäusern nicht aus, aber es gibt durchaus einige
Möglichkeiten,
siehe auch. IdR. wird aber bei solch großen WP eher auf Sole gesetzt, gerade bei so vielen Nutzern, rechnen sich die Bohrungen halt viel schneller, geht natürlich aber nur mit der Fläche dafür.
gymfan schrieb:
Da es ein Altbau ist, fallen selbst unter Missachtung das Fassadenschutzes (keine Ahnung, ob der im Zusammenhang mit den Balkonkraftwerken gesetzich komplett außer Kraft gesetzt wurde und man nun anbringen darf, was man will) Split-Klimananlagen weg. Davon bräuchte die 95qm Wohnung mind. 7-8 Stück und ein paar innenliegende Räume bekämen nichts von ab.
Also für eine 95m² Wohnung braucht man ja wohl eher 2-4 Klimasplitgeräte, je nach Raumaufteilung. Aber alleine aufgrund des Aussehens würde ich wohl in großen Mehrfamilienhäusern abraten...
gymfan schrieb:
Da konnten sich also die Eigentümer, die seit 2021 vor einem Austausch ihrer Gas-Etagenheizung standen, entscheiden, entweder noch schnell ein Gas-Brennwertgerät einzubauen oder die 10-11 anderen Eigentümer, die in den 3-10 Jahren davor ihre Gastherme erneuert hatten, zu einer Kernsanierung des Gebäudes zu überreden.
Muss ja nicht kernsaniert werden, energetisch würde vollkommen reichen. Außer natürlich die Eigentümer sind alle sehr unzufrieden über den Stand des Gebäudes (Alte Treppenhäuser, ggf. kein Fahrstuhl, alte Elektrik etc.) aber das hat ja dann nicht wirklich was mit der Heizung zu tun.
gymfan schrieb:
Das Flachdach wurde vor ca. 5 Jahren neu gemacht, müsste damit also bereits den nötigen Dämmvorschriften entsprechen.
Dem wird dann wohl so sein, ja.
gymfan schrieb:
Was in jedem Altbau der Fall ist. Mit viel Glück kann man die Heizkörper entsprechend modernisieren und verzichtet dann halt auf etwas Wohnfläche.
Naja also so viel Wohnfläche verliert man ja nun nicht, wenn man aus 11er Radiatoren 22 oder 33er macht...
gymfan schrieb:
Alte MFHs ohne Heizungskeller gibt es per Definition nicht (oder bezog sich die Statistik nur auf EFHs)?
Die aller meisten Studien basieren tatsächlich auf EFH oder Doppelhaushälften.
gymfan schrieb:
Ich bezweifele aber, dass es für passende Dachlasten ausgelegt ist, die bei einer WP für 12 Wohneinheiten (plus Solar) nötig sind.[...]
Ich bin schon gespannt, was bei den ersten Besprechungen zu dem Thema auf der Eigentümerversammlung dieses Jahr heraus kommt. Ich rechne mit einer Kernsanierung+massiver Verstärkung des Daches, um dann dort WP für die 12 Wohneinheiten installieren zu können. Das ganze mal drei für insg. 3 Wohnblöcke.
Was denkst du eigentlich wie schwer eine Wärmepumpe ist, das ist kein Auto mit 1-2t oder Schnee mit durchaus 50-100Kg/m².
gymfan schrieb:
Oder wir warten erst einmal bis 2026 auf die Wärmeplanung der Stadt und die Eigentümer, deren Heizung jetzt noch kaputt geht, beschaffen sich halt doch noch einen Ersatz.
So wie du die Gebäude beschreibst ist das ja offensichtlich kein Dorf, sondern Stadt/ Vorstadt. Da würde ich auch exakt das machen, abwarten was die Wärmeplanung ergibt. Dauert ja nicht mehr lang, sollte keine Fern- oder Nahwärme in frage kommen, dann halt WP.
Dafür muss man aber keineswegs das Gebäude kernsanieren... Erst recht nicht bei großen Mehrpareienhäusern, bei diesen Gebäuden ist ja die Außenfläche, im Vergleich zum Wohnraum, weit geringer als bei EFH.