Erfolge der Linken, "Linksrutsch" in Deutschland ?

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extasy

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Nach den Erfolgen der Linken in den Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen wird ja schon in den Medien von einem "Linksrutsch" Deutschlands geredet. Aber kann man wirklich schon von einem "Linksrutsch" sprechen ?

Die sich neuerdings "Links" gebene SPD lehnt auch jetzt nochimmer eine Zusammenarbeit mit der Linken ab ob wohl die Zielsetzungen beider Parteien in weiten Teilen identisch sind. Anstatt nun endlicher der linken Mehrheit rechnung zu tragen, meint die SPD in einer beispiellosen Ignoranz und Arroganz uns weiterhin die Rolle des Schmuddelkindes aufdrücken zu können. Sie würde in Hessen lieber mit der marktliberalen FDP zusammengehen als mit der Linken. Hierdran sieht man doch wie es um das "linke" in der SPD in wirklichkeit bestellt ist. Eine grundsätzliche Systemfrage wird in der SPD auch schon garnicht gestellt. Man glaubt auch dort nochimmer dem Kapitalismus ein menschliches Angesichts geben zu können. Von Seiten der Konservativen wird wiedermal in die Mottenkiste der Retorik des Kalten Krieges gegriffen und von der "Partei der Mauermörder" geschwafelt.

"Linksrutsch" in Deutschland ? Angesichts der Ignoranz der Herrschenden doch wohl eher nur ein Witz, oder ?
 
Nein, ich empfinde es legitim zu fragen ob es tatsächlich einen von der Presse ausgerufenen "Linksrutsch" in Deutschland tatsächlich gibt, gerade im kontext zu den letzten Wahlergebnissen in Hessen und Niedersachsen. Das hat mit den grunsätzlichen Fragen zum Sozialismus erstmal nichts zu tun.
 
Ok. Ich hatte diese Frage als tatsächlich nur nebensächlich verstanden.
Nein. Ich bin nicht der Meinung, dass so ein Linksrutsch existiert.
Die Presse kann ja schlecht schreiben. "Linke ziehen in den Landtag ein. WAYNE!"
Da müssen schon schlagkräftige Wörter her.
 
Die SPD hat bereits vor den Wahlen klipp und klar gesagt, dass es keine Zusammenarbeit mit der Linken geben wird. Frau Ypsilanti hat das gestern noch einmal betont. Herr Koch sagte im Rundengespräch der Spitzenkandidaten im Hessischen Rundfunk zwar noch letzte Woche: "Das glaube ich ihnen nicht". Aber den Gefallen des Umkippens wird ihm die SPD wohl nicht tun. Vielmehr soll jetzt der Druck auf die FPD erhöht werden, die man damit konfrontieren wird, sich der Verantwortung nicht stellen zu wollen, falls sie nicht koaliert.

Falls die FDP nicht umgestimmt werden kann, bleibt nur die große Koalition (ohne Koch?) oder Neuwahlen. Ich sehe da objektiv keinen Linksrutsch.
 
Bei Ypsilanti sehe ich eigentlich ganz klar das sie persönlich schon mit uns könnte, jedoch auf Druck der SPD Führung einen Abgrenzungskurs fahren musste. Die SPD versucht ja, bis jetzt noch, die Linke abzukanzeln weil sie immer noch glaubt irgendwann die Wähler die sie an uns verlohren hat wiederzubekommen. Ich finde hier pokert sie zu hoch und scheitert dann doch. Letztendlich hat es Frau Ypilanti unseren Erfolgen zu verdanken das sie überhaupt als Kandidatin in Hessen aufgestellt wurde. Eine Tatsache die auch leider vergessen wird.

Die SPD wird es sich auf dauer diesen Kurs nicht leisten können. Eventuell müssen andere Köpfe in der SPD das Sagen bekommen. Ein Anfang ist ja mit dem Ausscheiden von Müntefering ja schon gemacht. Dann währen die Chancen für einen wirklichen Linksrutsch gegeben.
 
Eventuell muss man aber auch einfach nur die Führungsspitze der Linken durch "Nicht vorbelastete" Personen ersetzen, um sie in den Augen der Volksparteien tragbarer zu machen.

Oder einfach damit anfangen, nicht nur Wunschziele zu formulieren, sondern auf Wege auszuarbeiten, über die man diese (realistisch) erreichen könnte.

Aber ich persönlich sehe auch keinen Sinn darin, mit irgendwem zusammenzuarbeiten, der teilweise utopische Forderungen stellt aber völlig verkennt, dass die Erfüllung dieser mittel- und langfristig gesehen all diejenigen vertreibt, auf deren Rücken man das ganze aufbauen will.


Mal ganz ehrlich. Die totale Umstürzung des Systems, die du hier in deinen inzwischen unzähligen Threads herbeiwünscht, wird es nicht geben und selbst wenn, würde das - weil nicht zu Ende gedacht - zu Verhältnissen führen, in denen Sozialschmarotzer noch besser gedeihen können als bisher.
Aber das wär in diesem Thread zu sehr OT...

Außerdem. Dauernd meckern alle rum, dass sich die Parteien nicht an das halten, was sie vor der Wahl angekündigt haben. Und jetzt wird von SPD oder FDP gefordert, dass sie es doch tun? Hallo?

Okay, es ist eine ungünstige Situation in Hessen entstanden. Aber sie ist lösbar. Die Damen und Herren müssen sich nur mal etwas mehr Mühe geben als in den letzten Jahren. Ich würde sagen, jetzt ist es angesagt in den sauren Apfel zu beißen und versuchen miteinander das beste draus zu machen anstatt weiter zu polarisieren...
 
Sofern es einen Linksrutsch gibt, was ich persönlich stark anzweifle, so kommt dieser nur Zustande weil die etablierten Parteien in einem gewissen Maß populistisch zu werden beginnen. Nicht ist ein Linksrutsch da aus irgendeinem erwachten Bewußtsein der Menschen, dass es irgendwelcher linker Inhalte in der Politik bedürfe. Wenn Wähler nach links rutschen sollten, dann eher aufgrund der Enttäuschung oder Resignation aber nicht Kraft eigener Überzeugung.
Enttäuschung und Resignation waren noch nie gute Gründe für einen Gesinnungswechsel und auf gut deutsch formuliert: eine richtige Linke sollte auf solche Leute gerne verzichten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bezweifle einen linksrutsch sehr stark.
allein der vorsprung der cdu spricht klar dagegen - zumal die cdu konservativer natur und somit eher mitte bis rechts einzuordnen ist.
 
@pcw
die Linke gibt sehr wohl Wege vor die auch realistisch zu erreichen währen. Nur wird in den Medien immer gerne so getan als ob die derzeitige Politik "alternativlos" sei und die Forderungen der Linken immer platt als "Unrealistisch" oder "Unfinanzierbar" dargestellt. Dabei sehe ich aber immer wieder das gerade diejenigen die soetwas behaupten sich am wenigten genauer mit unseren Forderungen auseinandergesetzt haben sondern die Parolen von der "Unfinanzierbarkeit" einfach nur nachplappern.

Auch ist langfristig wirklich zu hinterfragen in wiefern das kapitalistische Gesellschaftssystem eigentlich noch eine daseinsberechtigung hat. Ich finde es sehr vermessen zu behaupten das dieses der weißheit letzter Schluss ist da der Kapitalismus nicht im Interesse der überragenen Mehrheit der Menschheit handelt.

@th3do
auch ich bin realistisch zu sehen das die überwiegende Zahl unserer Wähler weniger uns als Sozialist denn als Alternative die ihren Ängsten am meisten ernst nimmt gewählt haben. Trotzdem sind deren Ängste ja sehr ernst zu nehmen da sie auch sehr real sind. Ich hoffe jedoch das bei diesen auch sich langfristig die Einsicht durchsetzt das der Kapitalismus nicht zu reformieren ist.

Ich habe hier im Forum sehr oft aufgezeigt das der Kapitalismus immer mehr zur Spielwiese von Finanzjogleure wird die immer mehr Profit aus den hart arbeitenden Menschen herausziehen ohne selber wirkliche Werte zu schaffen. Menschen hingegen, ob als Arbeitnehmer oder auch Unternehmer, die mit ihrer richtigen fleißigen Arbeit real Werte erschaffen sind die Verlierer dieses Systems und werden zur Kasse gebeten. Das ist aber ein anderes Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
extasy schrieb:
Letztendlich hat es Frau Ypilanti unseren Erfolgen zu verdanken das sie überhaupt als Kandidatin in Hessen aufgestellt wurde.
Das ist auch so eine Aussage, die man kritisch hinterfragen muss. Bei den hessischen Kommunalwahlen im März 2006 trat noch "Die Linke.WASG" an. Die Urabstimmung über den Zusammenschluss zur Partei "Die Linke" kam erst im Frühjahr 2007 ins Rollen. http://openpr.de/news/127554/Linksp...die-Gruendung-der-neuen-Partei-DIE-LINKE.html

Frau Ypsilanti dagegen erklärte bereits im August 2006 ihre Kandidatur und wurde im Dezember 2006 als Spitzenkandidatin gewählt. Somit stand die SPD-Kandidatin schon fest, bevor es Die Linke überhaupt gab.
 
@keskau
na ja, es war aber schon abzusehen das unsere Partei das Koordinatensystem der Parteienlandschaft zumindest drohte zu verändern. Dem wollte die SPD ganz sicher vorbeugen mit der Kandidatur von Frau Ypsilanti. Ich bin ganz fest der Meinung das die vermeindliche "Linke" in der SPD erst durch uns wieder zu dem wurde was sie heute ist.
 
Schön und gut. Aber es war nicht "die SPD", die aus strategischen Gründen Frau Ypsilanti nominierte. Vielmehr war es so, dass Frau Ypsilanti von sich aus ihre Kandidatur angekündgit hatte und sich auf dem Parteitag im Dezember 2006 erst noch gegen ihren Fraktionsvorsitzenden Jürgen Walter durchsetzen musste (175 zu 165 Stimmen). Das ist ein anderer Hintergrund.
 
Ich denke nicht, dass der Erfolg der Linkspartei von Dauer sein wird. Evtl. wird sie sich bei ~5-7% etablieren könnnen, allerdings bezweifle ich stark, dass sie dadurch koalitionsfähig für andere Parteien wird.
Der einzige Effekt wird sein, dass es es wohl auch auf Landeseben kaum mehr stabile Zweierkoalitionen geben wird, zumindest nicht in den Bundesländern, wo eine Partei eine überwältigende Mehrheit erringen kann (z.B. Bayern, Ba-Wü).

Desweiteren halte ich den Kapitalismus immer noch überlege gegenüber seinen Alternativen.
Sozialismus kann doch keine Lösung sein im 21. Jahrhundert.
Ein moderner Staat muss imho mit möglichst wenig "Staat" auskommen iund sollten nur den Rahmen setzen und die Mindestversorgung sichern, so dass neimand komplett durchs soziale Netz rutscht.
Aber was wir nicht brauchen ist ein überbordender Staatsapparat, der massive Umverteilungen vornimmt. Der Staat sollte lieber Anregungen schaffen, dass die leute wieder arbeiten, statt Sozialschmarotzertum zu fördern.

Aber die Linke ist ja in der relativ komfortablen Lage, dass sie das blaue vom Himmel herrunterversprechen kann. Denn die Führungsspitze dort weiß ganz genau, dass sie neimals in Regierungsverantwortung kommen wird.
Deswegen kann man eben mit utopischen Versprechen die Leute anlocken, vornehmlich die, denen die SPD zu weit Richtung Mitte driftet.
Aber irgendwann wird die Linke auch wieder abstürzen, da bin ich sicher.
Das wäre auch das Beste für unser Parteiensystem, den ein 5-Parteiensystem wird zu einer Lähmung führen, wie wir sie momentan ja schon auf Bundesebene erleben.
 
Stormtrooper85 schrieb:
Desweiteren halte ich den Kapitalismus immer noch überlege gegenüber seinen Alternativen.
Sozialismus kann doch keine Lösung sein im 21. Jahrhundert.
Ein moderner Staat muss imho mit möglichst wenig "Staat" auskommen iund sollten nur den Rahmen setzen und die Mindestversorgung sichern, so dass neimand komplett durchs soziale Netz rutscht.
Aber was wir nicht brauchen ist ein überbordender Staatsapparat, der massive Umverteilungen vornimmt. Der Staat sollte lieber Anregungen schaffen, dass die leute wieder arbeiten, statt Sozialschmarotzertum zu fördern.

typisches gewäsch im talkshow-niveau. die derzeitige staatsform kanns aber auf dauer auch nich sein, oder findest du die entwicklung schön wie sie ist? die problembezirke werden immer schlimmer, das waffenverbot wird immer mehr durch den schwarzmarkt ausgehebelt, die menschen verrohen und verblöden mitunter extrem, jeder denkt nur an sich selbst... meinst du etwa das wird besser werden, wenn man dem kapitalismus noch mehr spielraum lässt und die leute noch mehr liegen lässt? wie naiv muss man sein um sowas zu glauben.
das kanns nicht sein. da ist mir n sozialismus sogar lieber als das was hier derzeit abläuft.
 
@stormtrooper
denie forderung nach weniger staat mag ja vernünftig sein, doch frage ich dich wie du dann sicherstellen willst, dass unternehmen einer sozialen verantwortung nachkommen die da nun mal ist arbeitsplätze zu schaffen.
sinn und zweck von unternehmen ist in meinen augen nicht gewinne um des gewinns willen zu erwirtschaften sondern ihrer verantwortung nachzukommen dass menschen die bereit sind ihre arbeitskraft zu verkaufen (was eigentlich auch schon hart zu kritisieren wäre, aber das soll jetzt mal dahingestellt sein), dass diese menschen dann auch einen sicheren arbeitsplatz haben.
und einen sicheren arbeitsplatz haben sie garantiert nicht wenn die gesetze des marktes frei fluten und ALLE unternehmen dann in diesen strudel geraten, dass sie sich wie die blätter im wind der eigendynamik des marktes unterordnen müssen und ggf. bei schlechtem wetter massig arbeitsplätze dann streichen müssen.

ein staat der nur für das nötigste wohl aller bürger sorgt hat in dem moment seine aufgabe verfehlt wo es nicht regelnd in die irrationalität des marktes eingreift.
ein "survival of the fittest" wie ja hier gerne von einigen als selbstverständlich angenommen wird, sowas ist doch in einer gesellschaft die beansprucht aus vernunft heraus zu handeln ja wohl kaum mehr haltbar....und genau diese dumpfe parole sollte auch ebenfalls nicht am markte gelten.
 
extasy schrieb:
@pcw
die Linke gibt sehr wohl Wege vor die auch realistisch zu erreichen währen. Nur wird in den Medien immer gerne so getan als ob die derzeitige Politik "alternativlos" sei und die Forderungen der Linken immer platt als "Unrealistisch" oder "Unfinanzierbar" dargestellt. Dabei sehe ich aber immer wieder das gerade diejenigen die soetwas behaupten sich am wenigten genauer mit unseren Forderungen auseinandergesetzt haben sondern die Parolen von der "Unfinanzierbarkeit" einfach nur nachplappern.

Auch ist langfristig wirklich zu hinterfragen in wiefern das kapitalistische Gesellschaftssystem eigentlich noch eine daseinsberechtigung hat. Ich finde es sehr vermessen zu behaupten das dieses der weißheit letzter Schluss ist da der Kapitalismus nicht im Interesse der überragenen Mehrheit der Menschheit handelt.

Ich habe nie gesagt, dass der Kapitalismus "der weißheit letzter Schluss" sei. Aber ich finde es bedenklich in Zeiten in denen vermehrt wichtige Arbeitgeber aus Kostengründen abwandern, die Bedingungen für Konzerne noch schwerer zu gestalten.
Ich meine, es ist schön, wenn wir einen Mindestlohn haben und die Steuerlast für Unternehmen steigt um geringverdiener zu entlasten. Aber wenn das dazu führt, dass alle Großkonzerne abwandern, wo willst du dann die Arbeitsplätze für die Leute herzaubern?

Ich kenn mich ehrlich gesagt mit dem Wahlprogramm der Linken für Hessen nicht aus, weil es mich als Berliner nicht wirklich interessiert. Aber bei der letzten Wahl hier zB wollten die Damen und Herren auch Mindestlöhne, Geringverdienerentlastung, höheren Hartz4 Regelsätze und bessere Konditionen und was weiss ich alles.
Und als dann die Frage nach der Finanzierung kam, war die einzige Antwort - wenn überhaupt mal eine kam - dass man dann halt die Unternehmenssteuer erhöhen und Spitzenverdiener zur Kasse bitten müsste.

Ich mein, ich hab beileibe nichts dagegen, wenn man die Situationen der Leute in DE verbessert. Aber doch bitte auf einem wirtschaftlich vertretbarem Weg. Und der kann nicht darin bestehen, diejenigen, aus deren Zahlungen das System finanziert wird, zur Abwanderung zu bewegen.

Im übrigen sind den Arbeitnehmern auch in DE genügend Möglichkeiten geboten, sich gegen deine so verhaßten "kapitalistischen Ausbeuter" zur Wehr zu setzen. Man müsste sie lediglich auch ergreifen anstatt sich unterbuttern zu lassen und dann rumzuheulen.
Es ist völlig natürlich, wenn man versucht für sich das maximale aus einer Situation rauszuholen. Also warum soll das ein Unternehmen nicht auch dürfen? Oder was glaubst du ist der Grund, warum Leute nicht arbeiten gehen, weil sie "fürs zu Hause rumsitzen" mehr bekommen?

Und genauso kann es den von dir erwähnten "Linksruck" geben, um einer Entwicklung gegenzusteuern, die zu viele soziale Ungerechtigkeit nach sich gezogen hätte.
Aber wie gesagt sehe ich das ganze nur als Gegenreaktion, die irgendwann auch wieder nachlassen wird. Deiner Hoffnung, dass daraus eine kontinuierliche Linksbewegung wird, die schlußendlich zu einem Systemwechsel führt, kann ich also nicht wahr werden sehen.
 
Was soll denn dann die Alternative sein? Denkst du denn ernsthaft Sozialismus löst auch nur ein Problem?
Der Kapitalismus ist weltweit etabliert und deswegen können wir in der BRD eben rein gar nicht dagegen machen. Und wenn wir hier den Sozialismus einführen würden, würden wir uns dadurch nur selbst aufs internationale Abstellgleis schieben.
Wer wirklich denkt, dass wir hier in der BRD dem internationalen Kapitalismus die Stirn bieten könnten, der ist imho einfach nur verblendet.

Man kann eben nur versuchen, die negativen Folgen abzufedern, aber ändern kann man nichts. Aber jetzt den Bürger am Händchen nehmen und alles regeln wollen, löst doch keine Probleme.

Ich habe auch nicht gesagt, dass man den Kapitalismus noch weiter entfesseln sollte. Im Gegenteil, ein gebremster oder sozialer Kapitalismus wäre für mich wünschenswert, also ein Kapitalismus in dem die Unternehmer ihre soziale Verantwortung eben dennoch ernstnehmen und nicht in letzter Konsequenz nur auf Renditen und Gewinne schielen.
 
@stormtrooper:
klar wäre es wünschenswert, aber bei der globalisierung und all ihren folgen, wirst du so ein verhalten bei unternehmen nur erzwingen können, denn "niemand" verzichtet freiwillig auf gewinne der moral und ethik wegen..
und das problem seh ich eben genau an dem punkt. der kapitalismus wird sich ständig mit dem sozialen gefüge bekämpfen (und auch andersrum) - das ist unumstößlich - aber solang sich in den köpfen der leute nichts ändert wird sich auch an den problemen nichts ändern. ich höre jetzt seit ca. geschlagenen 10 jahren ständig das selbe gelabere, von wegen "die liegen nur auf der faulen haut", "man müsse dieses und jenes noch verringern, das wäre die lösung" und ganz deutschland hat im endeffekt nun ein ganzes stück weniger in der tasche (viele nichtmal ersparnisse)... und defacto ist es so, das die situation eben nicht "soviel besser geworden ist". die AL-zahlen sind immernoch so hoch (woher sollen die stellen auch kommen), konzerne wandern immernoch ab und schließen ihre werke, und abseits davon das der druck auf die bevölkerung größer wurde und sie am ende mehr zahlen, und es mir so vorkommt als sei die kriminalität gestiegen, hat sich doch effektiv null und überhaupt gar nichts geändert.
 
Ich glaube auch, dass sich die Linke mit ihrem markanten Parteinamen endgültig in eine neue 5-Parteienlandschaft integriert hat und zunehmend auch im Westen Fuß fassen wird.
Vor allem die SPD sollte sich wirklich langsam überlegen ob die Linke nicht eine koalitionsfähige Partei für sie wird, da auch immer mehr SPD Wählerstimmen zur Linken abwandern.

Ich persönlich freue mich über den Sieg von Wulff in Niedersachsen auch wenn es Verluste gab und hoffe, dass auch Roland Koch in Hessen weiter Ministerpräsident bleibt auch wenn dies unwahrscheinlich ist. (v. A. in ner großen Koalition).
Sehr schön find ich auch die Ergebnisse der FDP - hoffentlich geht das so weiter :)
 
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