Ernst gemeint - "Ich kündige den Generationenvertrag" - "Was, Du auch?!"

Moinsen,


ich kann den jungen Mann durchaus verstehen.

Ich selbst habe meiner Tochter auch empfohlen, nach ihrem Studium, sich einen Job im Ausland zu suchen. Wenn sich hier in Germany nicht grundsätzlich was ändert fährt die Karre gegen die Wand. Ist wohl leider so.

Für junge Menschen, die was Können und Leistungsbereit sind ist hier kein Blumentopf nehr zu gewinnen. Ist so traurig wie es wahr ist.:(

OT an Daedalus
Doch bin ich bereit dazu den Arbeitslosen ihren Zigarettenkonsum zu bezahlen?

Ich arbeite seit fast 37 Jahre im Straßenbau. Wenn die Firma bei der ich beschäftigt bin Insolvenz anmelden müßte, weil sie gegen die Dumpingpreise nicht mehr mitbieten kann und ich Arbeitslos werden würde, dann brauch ich mir mit fast 52 keinen Job mehr suchen.

Nicht weil ich Nicht arbeiten will, ich würde schlicht und ergreifend keinen mehr bekommen mit dem Alter. Überdenk mal deine Einstellung zur Arbeitslosigkeit.

MfG

Ps. Auf meinen Tabakkonsum bestehe ich aber.;)
 
Ich frage mich ernstahaft, ob es im Ausland soo viel besser aussieht?! Ich meine, die meisten westlichen Länder haben doch das selber Problem mit dem demographischen Wandel...
cu
 
@Cerberus:

So war das nicht gemeint! Das war direkt auf den Thread hier im Forum bezogen. In der Petition wurde die Forderung nach einer Erhöhung des ALGII unter anderem damit begründet, dass der, der die Petition gestartet hat seinen Tabbak Konsum nicht finanzieren kann bei den gegenwärtigen ALG II Sätzen.
Und das ist für mich bezeichnend für die Einstellung vieler Deutscher.

Das Leute die lange Jahre gearbeitet haben in den ersten Jahren mehr als nur das ALG II bekommen sollen finde ich absolut in Ordnung!


@noway:

Andere Länder sind aber viel besser gewappnet um mit diesem demographischen Wandel umzugehen. Schau z.B. in Richtung Skandinavien.
Außerdem ist die Einstellung der Bevölkerung in vielen Ländern erheblich besser!
 
Scheisst doch auch den "demografischen Wandel". Die Heulnummer wird alle Jubeljahre wieder hervorgeholt, um irgendwas Schwachsinniges zu begründen und/oder von den wirklichen Dingen abzulenken.

Machen wir uns doch nichts vor: das Problem sind nicht die zu vielen Rentner und die zu wenigen Kinder, sondern die zu geringe Anzahl an sozialversicherungspflichtig beschäftigten. Also müssen mehr Menschen in Arbeit gebracht werden, und zwar in Arbeit, die sich lohnt. Nicht in irgendwas ausbeuterisches, nein eine Vollzeitstelle nach Tarif muss es sein. Dann klappts auch wieder mit den Renten.

Aber wie war das nochmal mit den versicherungsfremden Leistungen? Irgendwie sind mir da Geschichten aus grauer Vorzeit im Hinterkopf, wo die Rentenkasse für alles mögliche, aber nicht für Rentenauszahlungen eingesetzt wurden. Damals wurde Blüm, entgegen seiner eigentlichen Meinung, zu dem berühmten Ausspruch "die Renten sind sicher" genötigt. Das wird ihm immer noch angelastet, teilweise zu recht, denn wenn er damals die Eier gehabt und es nicht gesagt hätte, wäre er nicht mehr Arbeitminister gewesen - gesagt hätte es dann aber ein anderer.

Der Daedalus schrieb:
Schau z.B. in Richtung Skandinavien.
Außerdem ist die Einstellung der Bevölkerung in vielen Ländern erheblich besser!

Stimmt. Dort gibt es noch Solidarität. Jeder für jeden.

Wie wäre es damit hier in Deutschland? Zum Beispiel, das jeder, auch Selbständige, abhängig vom Einkommen (keine Pauschale!) in eine einzige gesetzliche Krankenkasse einzahlt? Das wäre solidarisch.

Statt dessen gehen diejenigen, die es sich leisten können, zu einer privaten, während die wirklich teuren Fälle bei der gesetzlichen bleiben. Denn die teuren Fälle können sich idR keine private Versicherung leisten.

Wie wäre es mit einer einzigen, gesetzlichen Rentenversicherung, in die jeder abhängig von seinem Einkommen einzahlt?

Statt dessen nutzen die, die es sich leisten können, die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Und die, die sich das nicht erlauben können, müssen sich dann mit einer äußerst mickrigen Rente herumschlagen.

Das wäre solidarisch. Aber so etwas in Deutschland? Ne, nicht mehr in meinem Leben.

Stattdessen wird dem Stasispitzel von der ARGE noch eifrig geifernd über die "Machenschaften" des "schmarotzenden", arbeitslosen Nachbarn berichtet, statt diesem Quadratschemel Doom-like die abgesägte Doppelläufige unter die Nase zu halten.

Und deswegen werde ich weggehen. Nicht wegen den schmarotzenden Alten, nicht wegen den parasitären Arbeitslosen, sondern weil ich hier in Deutschland nicht hoffen kann, irgendetwas von der Hilfe, die ich anderen (indirekt) anbiete, jemals zurückbekomme, wenn ich welche benötige.

Weil ich bald befürchten muss, allein wegen meiner Gesinnung verfolgt zu werden.

Weil ich bald befürchten muss, jederzeit ausspioniert werden zu können (und werde).

Weil ich immer mehr das Gefühl habe, das sich in unserer Gesellschaft wieder menschenfeindlichkeit breit macht.

Und vor allen diesen Dingen habe ich einen verdammten Schiss. Und deswegen werde ich gehen.

Gruß
Morgoth
 
Lassen wir mal einfach Zahlen sprechen:

http://www.ratgeberrecht.de/sendung/beitrag/rs2004051602.html

Der Rückgang der arbeitenden Bevölkerung bedeutet auch, dass sich immer weniger Arbeitnehmer die Lasten für einen Rentner teilen müssen. Heute teilen sich im Schnitt vier Arbeitnehmer die Kosten für einen Rentner. Im Jahre 2030 wird der Gesetzgeber diese Last auf nur noch zwei Arbeitnehmer verteilen müssen.

Hier sind die Zahlen noch krasser! http://www.dia-vorsorge.de/df_010501.htm

Dann erzähl mir mal bitte wie das finanzierbar sein soll. Ein Rentner will ja schlieslich auch mit mehr als ein paar hundert Euro Netto leben.

Wie wäre es mit einer einzigen, gesetzlichen Rentenversicherung, in die jeder abhängig von seinem Einkommen einzahlt?

Für mich ist "10% von Monatsbrutto" eine Abhängigkeit vom Einkommen (nehmen wir jetzt mal selbstständige heraus). Dass es eine Höchstgrenze gibt ist völlig in Ordnung! Wer früher 10.000€ im Monat verdient hat bekommt ja auch keine 6.000€ staatliche Rente.

Und jetzt sage mir nochmal, dass das Problem nicht in der demographischen Entwicklung liegt ...

das Problem sind nicht die zu vielen Rentner und die zu wenigen Kinder, sondern die zu geringe Anzahl an sozialversicherungspflichtig beschäftigten. Also müssen mehr Menschen in Arbeit gebracht werden, und zwar in Arbeit, die sich lohnt.

Das sagt La Fontaine auch ... nur wie, dass ist die Frage die scheinbar keiner beantworten kann.
Und wenn jemand kommt und sagt, dass eine Schwächung der Gewerkschaften (was mit einer Stärkung der Betriebsräte (O-Ton Merkel) einhergehen würde) und die Minderung der Lohnnebenkosten (um nur mal 2 Punkte aufzuzählen) zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation führen würde, dann wird geschimpft, auf die bösen Kapitalisten.
Dass die Arbeitslosigkeit in den letzten Montaten sinkt wird dann natürlich übersehen und es wird von einem Übermut, der sich angeblich in Deutschland breit macht, gesprochen. Es wird behauptet, dass nun auf einmal alles schön geredet wird. Und zwar behaupten das genau diese Leute die voher gesagt haben "Warum redet ihr denn alles schlecht?".
 
Ich gebe Morgoth Recht (hohoho wer hätte das mal gedacht) - Die Lösung für das Problem ist tatsächlich das schlicht und ergreifend mehr Leute in Arbeit gebracht werden müssen.

Die bittere Pille kommt allerdings noch: Das wird schlicht und ergreifend nicht mehr möglich sein; der Zug ist nämlich abgefahren.

Arbeit kann nicht per Dekret vom Staat verordnet werden, der Staat und die Politik kann Anregungen, Animationen und Begünstigungen für Arbeitsplätze herstellen (*wie* sie das tut ist dann wieder Streitpunkt zwischen z.b. Kapitalisten und Sozialisten). Am Ende, wenns aber dann wirklich um die Wurst geht hängt es alles nur noch an einem Faktor: Die (private) Wirtschaft stellt letztendlich den Arbeitsplatz und niemand anders sonst.

Leider befinden sich die meisten Unternehmen bereits schon so schnell im Rückwärtsgang aus Deutschland heraus das einem übel wird. Die kleineren Mittelständler die's sich nicht leisten können Ihren Betrieb mal eben ausser Landes zu verfrachten bleiben natürlich und tragen (wiedereinmal) die Hauptlast der Probleme. Das das natürlich auch nur eine begrenzte Zeit gut geht sollte jedem klar sein.

Tja - das Ende vom Lied. Die angenehme Lösung gibts nicht mehr, die schwierige Lösung will keiner; die meisten Unternehmen interessierts eh nicht mehr. Für den einzelnen bleibt da am Ende noch das stoische warten auf Godot, entschuldidung, das Ende und den grossen Rumms oder eben sein Glück in der Ferne zu suchen.

Ach ja - wenn man sich diesen Artikel hier durchliest http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,414516,00.html dann sollten sich die momentanen Abiturienten überlegen ob sie sich das wirklich ernsthaft antun wollen.
 
Ich freue mich über eure tollen Beiträge!

... und es geht weiter so:

schon gelesen "Elterngeld - das vergiftete Geschenk"?

lesenswert - wo doch nun gerade mit dem Elterngeld "was für die Generationengerechtigkeit getan werden sollte", "jungen Menschen der Weg zur eigenen Familie geebnet oder leichter gemacht werden sollte " (... und "Familie mit Kindern" ist Lebensfreude - richtig gemacht und gelebt. In Verhältnissen, die "Familie" nicht abwürgen und Eltern lediglich zu Erziehern, Beschützern und Versorgern der nachfogenden Generation von Arbeitsstellensklaven degradieren)


"Bindungen also nicht abschreiben"

" ... Die Begünstigten werden sich dafür bedanken, wenn sie nachgerechnet haben, wieviel es ihnen bringt. Um die vier Milliarden Euro für das auf den ersten Blick recht großzügig erscheinende Elterngeld zusammenzukratzen, hat die Koalition den Eltern nämlich erst einmal einiges abgezogen: die Kilometerpauschale, die Eigenheimzulage, zwei Jahre Kindergeldanspruch. Schon die Ökosteuer und die letzte Gesundheitsreform haben die Familien härter getroffen als die Kinderlosen. Bei der geplanten Mehrwertsteuererhöhung wird es wieder so sein. ...

Leitbild einer pervertierten Emanzipation

Bezeichnenderweise schützt das Antidiskriminierungsgesetz, das die Koalition gleichzeitig mit dem Elterngeld beschloß, vor solcher Ausgrenzung nicht. Sogenannte Nurmütter bleiben die einzige gesellschaftlich wichtige Gruppe, die hierzulande ungestraft verunglimpft werden darf. (und "Nurväter", p. - warum eigentlich?) Eine Gesellschaft, die sich solche Maßstäbe setzt, erwartet alles von der Gegenwart, aber nichts mehr von der Zukunft.

Daß die feministische Befreiungsideologie die Frauen massenhaft in Beschäftigungsverhältnisse getrieben hat, in denen sie sich selbst und ihren Familien entfremdet wurden, wagen heute nur ausgewiesene Feministinnen und Karrierefrauen auszusprechen. Doch Daphne de Marneff und Eva Herman kommen zu spät, denn inzwischen sind auch die konservativen Parteien dem Leitbild einer pervertierten Emanzipation verfallen, das sich allein an der beruflichen Stellung orientiert. Sie haben den Köder geschluckt, der ihnen Mehrheiten verheißt, aber nicht mehr Kinder.

Ministerin von der Leyen hat frühzeitig klargestellt, daß es sich beim Elterngeld weniger um eine familienpolitische als um eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme handelt. Daß sich das generative Verhalten der einschlägigen Altersgruppen davon merklich beeinflussen lasse, behaupten denn auch nur die kühnsten Propagandisten der neuen Subvention. Mütter sollen so bald wie möglich in den Beruf zurückkehren, damit sie es sich leisten können, zu Hause gering Qualifizierte einzustellen, die anderswo auf dem Arbeitsmarkt keine Chance haben. Das „Aufpassen“ auf Kinder verlangt ja auch keine besonderen Fähigkeiten, oder? Ganz nebenbei wird das auf ein Jahr befristete Elterngeld dazu führen, daß die geltende dreijährige Elternzeit noch seltener ausgeschöpft wird als bisher. Die Vermehrung der Arbeitsplätze ist das eigentliche Ziel. Die Wirtschaft wird es Frau von der Leyen danken.

Zwang zum Zweiteinkommen

Das Elterngeld funktioniert nach einem Anreizsystem, das von der Politik für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger erfunden wurde: Es soll Investitionen schmackhaft machen und Anlaufverluste mindern. In unseren Kommunen stehen genug Investitionsruinen herum, die auf diese Weise angeregt wurden. Doch was in der öffentlich-rechtlichen Sphäre noch halbwegs funktionieren mag, weil Fehlinvestitionen dort nach einer Weile abgeschrieben werden, ist noch lange kein taugliches Modell für Familienpolitik, in der „Investitionen“ zu lebenslangen Bindungen und Verantwortlichkeiten führen, die nicht abgeschrieben werden können.

Dieser Ansatz ist symptomatisch dafür, wie sehr sich die Familienpolitik an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausrichtet. Der Arbeitsmarkt verlangt nach jungen, gut ausgebildeten Kräften. Je mehr davon zur Verfügung stehen, desto billiger werden sie. Was als Befreiung von der Familienfron ausgegeben wird, wird unweigerlich in den Zwang zum Zweiteinkommen münden, aber nicht in den Wunsch nach mehr Kindern.

Eine Politik, die sich ernsthaft um die demographische Entwicklung sorgte, müßte die Erziehungsarbeit ideell und materiell honorieren, und sie müßte viel mehr als bisher dafür werben, daß sie auch nach sechs- oder zwölfjähriger Kinderpause noch als eine Qualifikation anerkannt wird, auf die die Wirtschaft sowenig verzichten kann wie die Gesellschaft."

http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~E7533A401138B42D7AC0166EFDE831E04~ATpl~Ecommon~Scontent.html


... richtig militant wird sie in letzter Zeit direkt unsere gute alte FAZ. Und welches solche "Geschenk" war eigentlich nicht vergiftet in letzter Zeit?
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Rückgang der arbeitenden Bevölkerung bedeutet auch, dass sich immer weniger Arbeitnehmer die Lasten für einen Rentner teilen müssen.

Also brauchen wir mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

Und nicht mehr Kinder. Kinder kosten nämlich Geld, richtig viel Geld, mehr als ein Rentner in 30 Jahren verballert. Da gab es mal ein schönes Interview mit einem Prof. Dr. Irgendwas vom statistischen Bundesamt, der hat sehr schön ausgeführt, wie in der Rentendebatte mal wieder mit Zahlen gelogen wurde. Nicht, dass die Zahlen unbedingt falsch waren (das teilweise auch), sondern das manche - eben diese Gegenüberstellung von Rentnern zu Arbeitern - ohne den Bezug z. B. auf die Anzahl der Kinder dargestellt wurde.

Viel Wind um nichts.

Dann erzähl mir mal bitte wie das finanzierbar sein soll. Ein Rentner will ja schlieslich auch mit mehr als ein paar hundert Euro Netto leben.

http://www.destatis.de/basis/d/solei/soleiq17.php

Wo liegt das Problem?

Für mich ist "10% von Monatsbrutto" eine Abhängigkeit vom Einkommen (nehmen wir jetzt mal selbstständige heraus). Dass es eine Höchstgrenze gibt ist völlig in Ordnung! Wer früher 10.000€ im Monat verdient hat bekommt ja auch keine 6.000€ staatliche Rente.

Und jetzt sage mir nochmal, dass das Problem nicht in der demographischen Entwicklung liegt ...

Wie bastelst Du Dir da jetzt einen Zusammenhang raus?

Das sagt La Fontaine auch ... nur wie, dass ist die Frage die scheinbar keiner beantworten kann.

Doch, auch das hat Lafontaine beantwortet: mit der Stärkung des Binnenmarktes. Den kriegt man wieder ans Laufen, indem man soziale Sicherheit schafft (und kein Hartz 4), die Löhne erhöht, usw. Werden die Angebotstheoretiker aber nie kapieren.

dass eine Schwächung der Gewerkschaften (was mit einer Stärkung der Betriebsräte (O-Ton Merkel) einhergehen würde)

Das hat das Merkel gesagt? Oh man, die ist ja noch dämlicher als ich immer dachte.

und die Minderung der Lohnnebenkosten (um nur mal 2 Punkte aufzuzählen) zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation führen würde

Würde es das denn?

Dass die Arbeitslosigkeit in den letzten Montaten sinkt wird dann natürlich übersehen

Hihi, ja, in Deinen Träumen vielleicht.

Erstens muss man die Quote saisonbereinigt sehen, und im Sommer ist sie immer geringer als im Winter.

Und zweitens gilt jeder Arbeitslose, der in einem 1- Euro-Job versklavt ist oder eine sinnleere Weiterbildung macht, als nicht mehr arbeitslos, taucht also in der Statistik nicht mehr auf.

Gruß
Morgoth
 
@Morgoth:

Was bringt es uns den Binnenmarkt anzukurbeln, wenn über 50% der Güter die so konsumiert werden nicht in Deutschland hergestellt werden.
Wenn ich so schaue, was ich mir für Sachen gekauft hab in den letzten Jahren ... da war in den wenigsten Fällen "Made in Germany" drauf. Und selbst wenn, dann bedeutet das noch lange nicht, dass auch alles in Deutschland produziert wird. "Made in Germany" bedeutet, dass es in Deutschland endmontiert wurde, dass die ganzen Einzelteile aus Asien kommen interessiert da nicht.

Doch, auch das hat Lafontaine beantwortet: mit der Stärkung des Binnenmarktes. Den kriegt man wieder ans Laufen, indem man soziale Sicherheit schafft (und kein Hartz 4), die Löhne erhöht, usw. Werden die Angebotstheoretiker aber nie kapieren.

Ja dann sag mir mal bitte was es bringen soll das Arbeitslosengeld zu erhöhen?
Nur damit ich das richtig verstehe:
Gebt den Arbeitslosen mehr Geld (was ja vom Staat kommt) und das Geld geben sie dann für Konsumgüter aus (welche ja zu einem nicht unerheblichen Teil aus Asien kommen). Und durch diesen Konsum kann der Staat dann seine Haushaltslücken schließen, die Sozialabgaben senken und dadurch dann den Standort Deutschland als Wirtschaftsstandort interessant machen.
Tolle Theorie, nur die Logik dahinter verschließt sich mir leider.

Das hat das Merkel gesagt? Oh man, die ist ja noch dämlicher als ich immer dachte.

Jup hat sie. Und da steckt verdammt viel Sinn hinter!
Die Betriebsräte können viel besser individuell auf die Bedürfnisse in einem Unternehmen eingehen. Es gab in der Vergangenheit oft genug Fälle in denen der Betriebsrat gerne selber mit dem Unternehmer eine Vereinbarung getroffen hätte, welche dann aber von der Gewerkschaft blockiert wurde.
Wenn es einen Unternehmen gut geht, dann können die Arbeitnehmer gerne mehr Geld verlangen. Wenn es einem Unternehmen schlecht geht, dann ist das unangebracht.
Aber anstatt auf diese Unterschiede einzugeben gibt es den Flächentarifvertrag. Jüngstes Beispiel IG Metall. 3% mehr Lohn sind bei dem Unternehmen wo ich arbeite z.B. angebracht, denn die Gewinne sind im Moment sehr hoch.
Doch 3% mehr Lohn werden so manchem kleinen Unternehmen das Genick brechen. Also wieder ein paar Leute mehr auf der Straße!
 
Der Daedalus schrieb:
Was bringt es uns den Binnenmarkt anzukurbeln, wenn über 50% der Güter die so konsumiert werden nicht in Deutschland hergestellt werden.

Wird es das?

Vielleicht gibt es ja auch Güter, die in Deutschland gar nicht produziert werden können, ich denke da vor allem an einen großen Teil der Lebensmittel. Ich meine mich zu erinnern, dass nur ~15% der ausländischen Produkte in direkter Konkurrenz zu deutschen Erzeugnissen stehen. Da gebe ich jetzt aber mal keine Gewähr drauf.

Wenn ich so schaue, was ich mir für Sachen gekauft hab in den letzten Jahren ... da war in den wenigsten Fällen "Made in Germany" drauf. Und selbst wenn, dann bedeutet das noch lange nicht, dass auch alles in Deutschland produziert wird. "Made in Germany" bedeutet, dass es in Deutschland endmontiert wurde, dass die ganzen Einzelteile aus Asien kommen interessiert da nicht.

Und wer hat es Dir verkauft?


Ja dann sag mir mal bitte was es bringen soll das Arbeitslosengeld zu erhöhen?

Wo steht da was von Arbeitslosengeld erhöhen? Das ist ja lange nicht alles.

Als ALG2er muss man seine private Vorsorge (die einem vor Jahren erst richtig schmackhaft gemacht wurde, von wegen möglicher Altersarmut :freak: ) zuerst aufbrauchen bis zu einem mehr als lächerlichen Freibetrag.

Als ALG2er muss man damit rechnen, unwürdige Jobs für lau zu machen (oder was sind 1 Euro?).

Als ALG2er muss man sich als Parasit und Schmarotzer beschimpfen lassen.

Als ALG2er muss man den Stasi-Spitzeln der ARGE Einblick in sein Privatleben gewähren und ist dann auch noch von deren Tageslaune abhängig.

Das alles erzeugt ein Klima der Angst, und wer einigermaßen bei Verstand ist wird möglichst viel sparen. Gespartes Geld wird aber dem Kreislauf entzogen, es wird nicht verkonsumiert, und das vernichtet Arbeitsplätze.

Das ALG2 zu erhöhen ist nur ein Schritt von vielen, der gemacht werden müsste.

Nur damit ich das richtig verstehe:
Gebt den Arbeitslosen mehr Geld (was ja vom Staat kommt) und das Geld geben sie dann für Konsumgüter aus (welche ja zu einem nicht unerheblichen Teil aus Asien kommen). Und durch diesen Konsum kann der Staat dann seine Haushaltslücken schließen, die Sozialabgaben senken und dadurch dann den Standort Deutschland als Wirtschaftsstandort interessant machen.
Tolle Theorie, nur die Logik dahinter verschließt sich mir leider.

Wie war das noch mit der positiven Handelsbilanz?

Jup hat sie. Und da steckt verdammt viel Sinn hinter!

Da steckt verdammt viel Unsinn dahinter. Ohne eine starke Gewerkschaft im Rücken sind Betriebsräte nichts.

Was wollen die denn alleine machen? Als Arbeitnehmer ist man erpressbar (warum? siehe oben), und betriebsinterne Regelungen führen vor allem zu immer mehr Verzicht seitens der Arbeitnehmer.

Und das Unternehmen, das wegen 3% mehr Lohn in die Insolvenz geht, musst Du mir erstmal zeigen. Da stecken meist noch ganz andere Faktoren hinter, wie z. B. Missmanagement.

Eine Arbeitszeitverlängerung - also eine reale Lohnsenkung - führt auch zu mehr Arbeitslosigkeit. Siehe VW.

Gruß
Morgoth
 
Die Probleme in D haben absolut 0 (in Worten : NULL) mit unserem Sozialsystem zu tun.
Das eigentliche Problem lautet :
EU

Aber natürlich wird das von der Politik tot-geschwiegen. Wie kann es sein das die Länder die die grössten Probleme haben (Deutschland/Frankreich) mit Abstand am meisten zahlen müssen?

Austritt aus der EU,Subventionsabbau,Mindestlöhne und dazu :

Wer in D nix produziert soll hier auch nix verkaufen dürfen.Funzt in Brasilien auch sehr gut.

MfG

EDIT: Falls nun jemand wieder mal meinen Post "auseinander nehmen" möchte - ich habe hier Dinge genannt von denen ich überzeugt bin dass sie unsere (Finanz-) Probleme lösen würden. Wer nicht meiner Meinung ist soll mir bitte beweisen das o.g. nicht funktioniert.

EDIT #2 : Für alle die meinen an der EU könnts nich liegen, hier mal eine Übersicht der Beitragszahler . http://de.wikipedia.org/wiki/EU#K.C3.BCnftiger_Finanzrahmen
 
Zuletzt bearbeitet:
@Morgoth
Jo, der demographische Wandel hat absolut nichts mit unseren jetzigen Problemen zu tun. DAMIT hast Du Recht. Aber Deine Folgerungen daraus sind absolut Realitätsfremd und würden die Situation sogar noch verschärfen.

Die aktuelle Altersverteilung in der Bevölkerung ist optimal: viele Menschen im erwerbsfähigen Alter genüber wenigen Alten. Und TROTZDEM reicht das Geld hinten und vorne nicht. Wenn wir jetzt das Rädchen der Zeit um 30-40 Jahre in die Zukunft drehen, dann ist die Situation genau umgekehrt: viele Alte gegenüber eine sehr geringeren Zahl an Erwerbsfähigen, sprich, eine durch den Generationenvertrag schlicht unfinanzierbare Situation, ich wiederhole: UNMÖGLICH.
Darum geht es, wenn man vom demographischen Wandel spricht, um unsere Sitation in der Zukunft, nicht um unsere Situation jetzt!

Das Gros der aktuellen Politiker ist in einem solchen Alter, dass sie das Ausmaß dieser Misere nicht mehr zu spüren bekommen werden. Zudem sind die erforderlichen Maßnahmen in der Bevölkerung höchst unpopulär. Daraus folgt, es passiert seit 20 Jahren garnichts bzw. man bewegt sich im Schneckentempo.

Was getan werden müsste, um die Situation HEUTE zu verbessern (ist aber eiengtlich nicht das Thema hier)
- Lockerung des Kündigungsschutzes, um dem verkrusteten Arbeitsmarkt mehr Dynamik zu verschaffen und um das Risiko für den Arbeitgeber zu verringern
- Abbau ALLER Subventionen
- jeder zahlt bei jedem Arztbesuch erstmal aus eigener Tasche und bekommt das Geld dann evtl. von der Kasse zurück - bei variabler Selbstbeteiligung, damit den Leuten ENDLICH mal bewusst wird, was da für Kosten entstehen
- etc. pp.


@George Bush
Nö. Deutschland ist eines der Länder, das von der EU wirklich profitiert. Wenn wir schon die Schuld auf irgendwelche äußere Faktoren schieben wollen, dann eher auf die Wiedervereinigung. So was muss erstmal bezahlt werden. Aber ok, das musste halt sein, damit der Herr Kohl was für seine Selbstbeweihräucherung hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
FreddyMercury schrieb:
@Andy4
Der werte Herr ist kein Träumer. Der Werte Herr setzt sich Ziele, die er in seinem Leben erreichen will und nicht einfach so dahinvegetieren und ein beschissenes Leben führen. Ich kann dir einige aufzählen, die von der Hauptschule kamen und dann letztendlich doch noch Lehrer an Gymnasien wurden. Warum? Die haben die Sache einfach selber in die Hand genommen. Wo der Staat mitmischt da kannste schon mal vergessen das dein Vorhaben hinhaut.
Meinst du, mir gehts anders? Meinst du wirklich, ich hätte ne Chance, nen Beruf, geschweigedenn eine Ausbildung zu bekommen? Oder, ich frage dich mal sorum: Soll ich eine Ausbildung in so einen vom Arbeitsamt gemachten Bildungwerk machen? Wie viel Geld bekomme ich? Genau 0, nix. Ich schufte mich dumm und dähmlich und wofür? Dafür, dass ich im Dreck arbeiten muss. Ja, der werte Herr setzt (sich) Ziele. Aber er bedenkt bei seiner Meinung eines nicht: Es gibt auch noch andere Menschen, außer ihm, vor allem ältere. Erzähl älteren Menschen, (Ich geht mal von 30-40 jährigen aus), sie sollen Deutschland verlassen, da es ihnen dann besser geht. Meinst du im Ernst jemand würde das tun?
Das Beamtentum könnte abgeschafft werden. Dann hätten wir ein paar Millionen Steuerzahler mehr, ich weiss nicht wieso sich die Politiker darauf festsetzen. Kann mir das wer erklären?
Da stimme ich dir zu, diese Sesselfurzer könnte man wirklich abschaffen. Allerdings ist es auf längere Sicht hin gesehen, auch keine bessere Lösung.

Gruß Andy
 
Schön wir ihr alle auf irgendwem rumhackt ohne überhaupt genau zu hinterfragen, was man da für einen Scheiß von sich gibt.

Beamte zahlen also keine Steuern?!
Beamte abschaffen? Naja dann will ich euch sehen was ihr macht, wenn ihr die Polizei ruft und die nicht kommt, da sie gerade im Streik sind.
Und wenn ihr eure Kinder nicht in die Schule schicken könnt, weil die Lehrer streiken (was durchaus verständlich wäre wenn man mal betrachtet welche Arbeitsbedingungen Lehrer im Moment vorfinden).

Beamte alles Sesselfurzer?!
Na sag das mal dem Beamten, der sich am 1. Mai mit den ganzen bekloppten linken prügeln muss. Der Steine an seinen Helm geworfen bekommt. Oder dem, der bei einer Straßenkontrolle von einem durchgeknallten Autofahrer erschossen wird.
Oder sag das dem Berufsfeuerwehrmann, der ins brennende Haus rennt um einen Menschen zu retten.
Oder sag das dem Lehrer, der sich jeden Tag mit degenerierten Kindern rumschlagen darf die keinen Respekt vor ihm haben. Und dann darf dieser Lehrer noch das Hotel bei seiner Lehrerfortbildung selbst bezahlen.

Bürokratismus Abbauen schön und gut.
Aber deswegen auf den Beamten rumhacken? Falsch!

Wieder mal so ein Punkt der einem in Deutschland tierisch auf den Sack geht... Die anderen die anderen, aber blos nicht an die eigene Nase fassen!
 
@ SheepShaver

Deutschland profitiert von der EU ? - Das ist mir neu !

Mag sein das ein grosser Teil zurüch nach D fliesst - aber in die Landwirtschaft und die Industrie. Ich erinnere da z.B. an diesen Fred über Herrn Müller aus Hannover,oder die Geschichte mit dem Samsungwerk in Berlin,Zuschüsse für produzierte Milch die weggeschüttet wird u.s.w.

Was bringt dies uns Bürgern ? - Ah ja ich vergaß : Seilbahngesetze für Mecklenburg-Vorpommern :freak: .
 
Die EU wird dann etwas bringen wenn sei als fester Verbund und nicht als loses Netzwerk wie gerade auftritt. Und das braucht eben Zeit.
"Euch Bürgern" gibt das in Zukunft wirtschaftliche Stabilität und einen intakten Handel. Ein Gegengewicht zu anderen großen Ländern wie den USA und China. Ist das nichts?
Aber alle wollen ja immer auf der Stelle Ergebnisse sehen. Solange irgendwas nicht Kohle in die Taschen des gemeinen Volkes scheffelt, ists scheisse ... ich würde nie in die Politik gehen. Recht machen kann man´s den Menschen und allen voran den Deutschen eh nicht. :rolleyes:
 
SheepShaver schrieb:
Die aktuelle Altersverteilung in der Bevölkerung ist optimal: viele Menschen im erwerbsfähigen Alter genüber wenigen Alten. Und TROTZDEM reicht das Geld hinten und vorne nicht.

Nicht? Meine Link ein paar Posts vorher nicht angeklickt, hm?

Wenn wir jetzt das Rädchen der Zeit um 30-40 Jahre in die Zukunft drehen, dann ist die Situation genau umgekehrt: viele Alte gegenüber eine sehr geringeren Zahl an Erwerbsfähigen, sprich, eine durch den Generationenvertrag schlicht unfinanzierbare Situation, ich wiederhole: UNMÖGLICH.

Was nicht ins Konzept passt, wird als unmöglich abgestempelt. Interessante Vorgehensweise.

Wie sieht denn in der Zukunft das Verhältnis aus Erwerbstätigen zu Rentnern+Kindern aus?

Oder gehen wir mal so daran: was für eine Lösung würde Dir denn vorschweben? Rein private Vorsorge?

Die ist nicht sicher. Was, wenn der Versicherer durch Missmanagement, falsche Spekulationen pleite geht?

Und kostet mehr Geld. Denn der Versicherer möchte ja Gewinn abschöpfen. Das geht zu Lasten der Rentner.

Darum geht es, wenn man vom demographischen Wandel spricht, um unsere Sitation in der Zukunft, nicht um unsere Situation jetzt!

Richtig, und da wir auch in Zukunft wenig Kinder in die Welt setzen...

dann eher auf die Wiedervereinigung. So was muss erstmal bezahlt werden

Da schau her. Wie war das noch mit den versicherungsfremden Leistungen?

Gruß
Morgoth
 
Klar, wenn ich die Renten immer weiter kürze reicht der Pott natürlich aus. Deine Statisik sagt nur das es "reicht". Frag´ mal die Leute, die in 10 Jahren Rente bekommen was sie da rauskriegen. Da reichts natürlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab dieses Jahr schon 410€ in die Rentenkasse einbezahlt. Als Azubi
Wenn ich dieses Geld effektiv angelegt hätte um für mein Alter vorzusorgen, dann wäre der Nutzen den ich im Alter daraus ziehe erheblich höher als er es jetzt sein wird.
Der Generationenvertrag soll übrigens auf Gegenseitigkeit basieren. Sprich: Was ich jetzt einzahle, bekomm ich von der nachfolgenden Generation wieder. Das das nicht funtkioniert, dass liegt wohl auf der Hand.
Somit ist der Generationenvertrag einseitig und ich zahle jetzt und werde später maximal ein "zubrot" herausbekommen.

Und von wegen:
Die ist nicht sicher. Was, wenn der Versicherer durch Missmanagement, falsche Spekulationen pleite geht?

Und kostet mehr Geld. Denn der Versicherer möchte ja Gewinn abschöpfen. Das geht zu Lasten der Rentner.

1.) Dafür sucht man sich ja dann den passenden Versicherer! Außerdem gibt es sowas wie Rückversicherungen.
Ich werde mich bei Zeiten mal informieren, wie das genau abgesichert ist, aber lass dir gesagt sein: Wenn ich bei Union Investment, Allianz, ... meine Rentenversicherung abschließe, dann bekomm ich hinterher auch definitiv das garantierte Geld raus.

2.) 5% garantierte Steigerung kann mir der Staat glaub ich nicht bieten, oder?
Ich werde definitv mehr Geld in die Rentenkassen einbezahlen als ich wieder raus bekomme. Somit ist das "geht zu Lasten der Rentner" wohl nicht wirklich haltbar.
 
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