DerOlf
Admiral
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Wenn ich es rein sozio-logisch betrachte, dann scheint das einer der Hauptgründe zu sein, eine Werte- oder Staatsstruktur überhaupt auf eine Religion aufzubauen.SE. schrieb:Soll ja schon vorgekommen sein, dass Gläubige ihren „Glauben“ verwendet haben um ihre „gottgegebenen“ Vorstellungen von Moral und Ethik zu legitimieren und diese auch (mit Gewalt) durchzusetzen.
Nicht jeder vermag "die Zeichen zu deuten" ... und das gibt dem, der vielen glaubhaft machen kann, er könne das, eine ganze Menge Macht.
Ich mache es mir da recht gerne einfach ... eine institutionalisierte Religion betrachte ich eher als Institution ohne spirituellen Kern ..... ein System, dem es vor allem um den eigenen möglichst originalen Fortbestand geht. Eine gesellschaftliche Struktur, die vor allem Macht konzentriert (auf wenige "Kirchenfürsten" - Anführungsstriche, weil die nicht in jeder Religion so genannt werden ... aber es gibt sie).
Mit Glaube oder Spiritualität haben diese Institutionen allerdings nur indirekt zu tun ... das sind nur die gesellschaftlichen Phänomene, welche genutzt werden, um Macht zu erlangen und zu erhalten. Bis zu einem gewissen Maß muss dafür nichtmal Gewalt eingesetzt werden ... die Gläubigen regieren sich bei ausreichender Konditionierung durch ihre im Glauben begründeten Ängste wunderbar selbst (siehe Mittelalter in Europa).
Und die Mächtigen können dann über Generationen hinweg ohne größere Probleme "Wasser predigen und Wein saufen".
Bevor jemand damit kommt ... das ist KEIN auf das Christentum oder die Buchreligionen (Judentum, Christentum, Islam) beschränktes Phänomen.
Den habe ich auch gefunden ... leider gibt der nicht so viel her (für mich jedenfalls).SE. schrieb:Von Zoroastrismus habe ich noch nie gehört, Wikipedia hat nen Artikel.
Eventuell wäre auch der Name des Prohpeten der Zoroastrier besser gewesen ... Zaratustra. Obwohl der Name manchmal scheinbar auch für die ganze Religion genutzt wird.
Ich denke, in über 3000 Jahren Religionsüberliefung wird auch einiges durcheinander geraten, sodass man es heute nur schwer sauber trennen kann.
Wahrscheinlich hat auch der Zoroastrismus im Laufe der Jahrhunderte sich gewandelt ... allein die Eroberungen (Alexander um 330 v.Chr. - islamischer Gottesstaat im 7. Jahrhundert n.Chr.) dürften die Glaubensgemeinschaften in Persien nicht unberührt gelassen haben ... und Veränderungen bauen Religionen nicht erst seit gestern in ihr Glaubensbild und das Geschichts- und Selbstverständis der Gläubigen ein. Dafür ist nichtmal eine Insitutionalisierung notwendig.
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