News EU-Vergleich: In Deutschland zahlt man die höchsten Internetpreise

qu1gon schrieb:
In DE zahlt man bei vielem Höchstpreise... Internet, Strom, Sprit, Miete, Gesundheitssystem etc. etc...........
Wie kommt man auf so etwas?

In den US kostet dich eine Basisversicherung gerne 800$. Und dann zahlst du für quasi alles noch selbst drauf...

Mieten: Kanada, USA....

Vlt mal mehrere/andere Newsquellen nehmen.
 
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Während ich mir die ganzen vorherigen Kommentare durchgelesen habe,
ist in mir ein Cocktail an Emotionen aufgebraut; Bestehend aus Frust, Neid und Wut.
Aber ich bleibe mal fachlich.

Ich wohne im ländlichen Niedersachsen, in einer kleinen/offenen Ortschaft (grünes Ortsschild).
2023 ist bei uns der Glasfaserausbau von statten gegangen (FTTC).
Ich wohne in einer Sackgassenstraße mit 9 Hausnummern, wovon 7 Hauseigentümer 2022 unterschrieben haben, dass Interesse an LWL/Glasfaser besteht. Aussage vom ISP, dass es sich nicht lohnt zu verlegen, weil sich das Unterfangen kostentechnisch nicht rechnen würde.
Klar, wenn FTTB & FTTH pro Mbps günstiger als DSL(/FTTC) ist, kann sich ein extra Ausbau nicht lohnen, man würde ja weniger Geld monatlich bekommen. Offiziell ist damit der Glasfaserausbau in meiner Region "vollständig" abgeschlossen. Es sind keine weiteren Ausbaupläne vorgesehen außer vereinzelt für Gewerbe (AusbauPhase 8+).

Nun ist es zumindest hier auf dem Land so, dass es idR nur 2 Möglichkeiten gibt: DSL Grundversorgung via Telekom oder LTE-Cube von Vodafone. Letzteres kann man außen vor lassen, denn wenn man Glück hat, empfängt man auf dem Hausdach das Edge Netz. Für Games etc. reicht die Stabilität (Geschweige die Latenz) sowieso nicht. Von suboptimalem Wetter brauchen wir gar nicht zu sprechen.
Man konnte nicht mal ein WoT-Match spielen, ohne dass man alle 8-10 Minuten nen Strike wegen Disconnect bekommt.

Glücklicherweise haben wir einen weiteren Anbieter, der bei uns Geschwindigkeiten jenseits 25Mbps über Kabel anbietet.
Jener ISP, welcher den LWL-Ausbau bei uns projektiert hat. Nun ist jedoch das Problem, dass dieser Anbieter (seit über 10 Jahren) ein Monopol auf die Region hat, da es keine Konkurrenz (vg. Grundversorgung) gibt.
Im Rahmen des LWL-Ausbaus 2023 wurden bereits die Preise aktualisiert, vorher waren diese im Schnitt um 25-50% höher.

Ich habe ein paar Jahre bei einem kleinen IT-Dienstleistungsbetrieb hier auf dem Land gearbeitet, wodurch ich nicht nur mit KMU sondern auch Privathaushalten (Bekannte des Chefs & hilfesuchende ältere Herrschaften) zu tun hatte.
Entsprechend habe ich viele verschiedene ISP-Fälle "erleben" dürfen.

Aktuelle (19.03.2025) Angebote meines ISP:
6Mbit/s zu 512kbit/s = 30EUR/Monat
25/5 = 40€
50/10 = 45€
100/20 = 50€
Alle Varianten 24 Monate Mindestlaufzeit, 100€ Bereitstellungsgebühr.
FestnetzFlat zzgl. 5€/Monat, DE-MobilfunkFlat zzgl. 5€/Monat, FesteIP zzgl. 5€ Monat, (zzgl. FB7530AX Miete 8€/Monat oder 150€ Kaufpreis).

Nun ist die Sache, dass 100/20 für lange Zeit gar nicht zur Auswahl stand,
weil die 2ader-Telefonleitung das nicht hergab bzw. die Technik im KVZ "günstig" war.
Zumal man regelmäßig Verbindungsabbrüche hatte.
Glasfaser laut ISP nicht möglich, da nur FTTC (obviously).

Nun, anderswo würde man sich einen anderen Anbieter suchen.
Also hier die "Konkurrenz":
DeutscheTelekom: 2,047Mbps zu 0,48Mbps für 19,95€/Monat (37,95€ ab dem 7. Monat)
zzgl. Bereitstellung 69,95€. Mindestvertragslaufzeit: 24 Monate.
Der Absurdität halber:
Auf Mindestvertragslaufzeit gerechnet, landen wir bei einem Preis von 33,45€/Monat für einen 2/0,5 Anschluss, oder auch 16,34€ pro Mbps Download (zzgl. Bereitstellungsgebühr).
---
Vodafone: Bis zu 2/0,5 für 9,99€/Monat, ab dem 13. Monat 34,99€.
24 Monate Mindestlaufzeit. Das weitere Berechnen "spar" ich mir diesmal.

Bei der Verfügbarkeitsprüfung beider Anbieter hat man keine Wahl, es wird vorgegeben, dass nur ein Vertrag möglich ist. Alle Leistungsangaben natürlich nur mit "Bis zu" und Hinweis, dass die durchschnittlich anliegende Leistung niedriger sein kann.

Nun die einzige Alternative aus dem Monopol vom ISP heraus wäre Starlink oder vergleichbare(?),
aber ob man sich das Antun will, zwischen sinkender Leistung durch mehr Nutzer in D-Land (weshalb wohl) und andersweitiger Aspekte, ist dies ebenfalls ein "zweischneidiges Schwert".
Umziehen? Was man an Wohnkosten auf dem Land spart, wird man in der (Vor)Stadt wieder los.

Mein Fazit: Die Statistik, dass das Internet in Deutschland 1€ pro Mbit kostet, scheint konservativ gerechnet zu sein. Je nachdem wo man in Deutschland wohnt (und oftmals hat man keinen direkten Einfluss darauf), können die Preise zwar niedriger sein, aber eben auch um ein vielfaches höher.
Die Preiskultur in Deutschland bewegt sich zwischen 1Gbit/Monat/<60€ und 2Mbit/Monat/>30€.
Nur mit dem Unterschied, dass Menschen mit dem letzteren Vertrag sich ihren oftmals nicht aussuchen können.

Und damit komme ich zurück zu meinem Cocktail aus Emotionen: Frust, Neid und Wut.
Viele (inkl. der Politik) denken gerne, Menschen existieren nur in der Stadt & in der Stadt gibts gutes Internet und Öffis.
Die Zeiten, in welchen man sich eine USB-Festplatte nimmt um zum Kumpel in die nächst größere Ortschaft zu fahren um dort zu downloaden, sind noch nicht vorbei. Vor allem nicht, wenn Spiele die 200GB Marke knacken und auch mit ganzen 50Mbps ein 200GB Titel immernoch 9std dauert, in denen man nix andres mit dem Internet machen kann.
 
Zuletzt bearbeitet: (Abschließender Satz)
Postman schrieb:
Ein Teufelskreis, denn reguliert man staatlich, würde man den Wettbewerb behindern
Ja und? Außer einem technologischen Wettbewerb mit anderen Ländern sollte es gar keinen geben. Ein Anbieter für alle reicht und ist so viel effizienter.
 
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n8mahr schrieb:
kannst du es den Leuten verübeln? nicht jeder ist ein gamer oder versorgt 5 smart tv mit streaming gleichzeitig.
wenn die 50er Leitung für 20€ stabil ist und n ping <20 hat zu den meisten Servern, dann reicht das den allermeisten. alles andere wie Glasfaser für 50€/monat ist dann Luxus, den sich nicht jeder leisten mag.
wenn es allerdings nur 5€ Preisunterschied sind, dann wäre es tatsächlich "das übliche Gemecker".. was der Bauer nicht kennt... so isses halt 🤷‍♂️
Verübeln will ich niemandem etwas. Nicht jeder hat einen Bandbreitenbedarf der eine derart hohe Geschwindigkeit rechtfertigt. Ich hatte jedoch mit meinen Nachbarn bereits 30 Minuten Diskussionen ob nun Gutachter A oder B bestellt werden sollte. Das alles obwohl Zeitdruck bestand (Frist lief aus) und der Preisunterschied pro Stunde der Gutachter bei kleiner 2 Euro lag. 2 Euro umgelegt auf über 30 Parteien....Das ist die Art von Weitsicht und Sparsamkeit mit der ich mich rumschlagen durfte.

Der Anschluss an das Glasfasernetz ist bei uns im Zuge des Ausbaus kostenfrei. Es kommt zu keiner Zeit zu einer Doppelbelastung selbst wenn bestehende DSL Verträge weiter laufen. Im kleinsten Tarif kostet Glasfaser für 100Mbit 35 Euro im Monat bei zwei Jahren Vertragslaufzeit. Telefonanschluss wird extra berechnet. Die DSL Leitung kommt ja nicht weg, notfalls kann also nach 2 Jahren wieder zum 19,99 Euro Tarif gewechselt werden.
Dann liegt aber der Glasfaseranschluss im Keller und bei Bedarf kann auf diesen zurückgegriffen werden.
Der Mehrpreis für Glasfaser in diesen zwei Jahren dürfte durch eine kleine Wertsteigerung der Immobilie durchaus abgedeckt sein.
Witziger Weise gibt es ja bereits Glasfaser zwei Straßen weiter. Allerdings nur für Gewerbekunden.
Die Immobilien sind übrigens gerade einmal 10 Jahre alt. Verbaut wurde der "Klingeldraht" der Telekom mit etwa 450 Metern Leitungswege zum Dslam....die einzige Alternative zur Telekom war Richtfunk. Da wurde aber leider die Gegenstelle vor zwei Jahren abgerissen.

Glasfaser bietet ja nur die Möglichkeit höhere Geschwindigkeit zu buchen. Wer mit 100Mbit zufrieden ist kann ja dabei bleiben. Mit DSL sind die Möglichkeiten nun mal begrenzt.
 
Alphanerd schrieb:
Wie kommt man auf so etwas?
Habe ja nicht gesagt, das wir bei allem am teuersten sind aber z.B. bei Energie aber glaub schon bzw. ganz oben dabei. Kann ja jetzt auch Gegenbeispiele bringen, wo Dinge günstiger sind. Das bringt nicht wirklich was.

Es ging auch darum, was man fürs Geld bekommt, wie hier beim Internet beispielsweise.
Siehe Gesundheitssystem, wird sehr viel Geld ausgegeben, die Patienten bekommen "weitaus schlechtere Leistungen als anderswo".
 
Weiß nicht so ganz woher die die Preise für Österreich haben. Ich bezahle 26€ für 150mbit. Bekomme aber 400mbit durch.
 
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Die höchsten Preise für Strom zahlt man auch in DE.
Dafur sind aber Nahrungsmittel glaub ich, immer noch billiger als in anderen Ländern.

Mein Bruder meinte zum Strom:
In DE haben wir fast immer konstant 50 Hz und Strom ist fast immer verfügbar. Also eine hohe Qualität.
JP hat z. B. 3 verschiedene Netzte mit anderen Spannungen usw....
 
Gigaherz schrieb:
Ein Anbieter für alle reicht und ist so viel effizienter.
Mehrere ISP sind schon ok. Aber alle mieten ihre Leitungen zum gleichen Preis beim Netzbetreiber (im Idealfall der Staat)
Ergänzung ()

qu1gon schrieb:
Habe ja nicht gesagt, das wir bei allem
Du hast 5 oder 6 Beispiele genannt, wo wir am teuersten sind. 2 habe ich entkräftigt.

Oder habe ich mir Miete und Gesundheit ausgedacht?
Ergänzung ()

qu1gon schrieb:
Siehe Gesundheitssystem, wird sehr viel Geld ausgegeben, die Patienten bekommen "weitaus schlechtere Leistungen als anderswo".
Beispiele?
 
Dann wäre ich ja unter EÜ-Schnitt. 300/150Mbit, 45€. Ja günstig fühlt sich das nicht an.
Das wären dann 15ct pro Mbit down und 30ct pro Mbit Up.
Oder wenn man es Duplex nutzt 10ct pro Mbit? :D
 
aid0nex schrieb:
Nein das ist nicht richtig. Die Qualität eines Anschlusses ist nicht nur an der Bandbreite messbar.
Und jetzt? Meine Pings sind niedring, Ausfälle gibt es kaum welche. Zu Stoßzeiten habe ich die volle Bandbreite. Die Überlegenheit wird mir nicht ersichtlich und deutlich schnellere Uploads benötigt der private Nutzer idR nicht.

aid0nex schrieb:
Vollkommen abwegiger Vergleich. Was genau für eine Antwort möchtest du jetzt von mir hören?
Was ist denn daran abwegig? 8k hat hier keinen Nutzen bzw. Mehrwert gegenüber der "alten" Technik. Ebenso wie 1Gbit Glasfaser gegenüber 1Gbit Kabelanschluss.
aid0nex schrieb:
Noch mehr am Thema vorbei. Okay, so what?!
Eben nicht. OLED wird als die überlegene Technik beworben, was sie einfach (noch) nicht ist.

Da du alles kommentarlos negierst, könntest du mal einige Argumente für einen Glasfaseranschluss sprechen lassen, die 20€ Aufpreis im Monat rechtfertigen.
 
Hä für was, in Norwegen zahlt man viel mehr als in Deutschland. 200 Mbit für fast 80€ 😫 🫣

Norwegen wird halt einfach übersehen 😬
 
@Fatal3ty
In Norwegen sind aber genauso wie in der Schweiz die Durchschnittseinkommen wesentlich höher, als in Deutschland, obwohl wir nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft auf diesem Planeten sind.
Letztjähriges deutsches BIP ca. 4,31 Billionen Euro, privates Geldvermögen knapp 9 Billionen Euro.
 
Zuletzt bearbeitet:
hoffe die Glasfaser Tarife gehen mal runter und werden überall verfügbar, auch das sich Leute nicht wehren können dagegen obs gelegt wird oder nicht wenns eh kostenlos gelegt wird. das sich da vermieter/eigentümer so querstellen geht einfach nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleiner Spartipp: Als ich bei meinen Großeltern einen neuen Satelliten Receiver installiert habe, weil die Öffentlich Rechtlichen den SD Sendebetrieb einstellen, und nur noch HD ausgestrahlt wird über Satellit, brauchten die ´nen neuen Receiver. Nach dem Austausch habe ich gesehen, dass das Bild auch über Satellit wirklich toll ist, und da habe ich das Entertain Packet bei unserem neuen Glasfaser nicht mehr mitgebucht.

Das spart rund 15 Euro (10 Euro TV Paket, 5 Euro Miete für den Media Receiver).
Wer sparen möchte: Satelliten TV hat ein wirklich tolles Bild, hätte das nicht gedacht. TechniSat Receiver sind da sehr zu empfehlen und man spart ja doch richtig Geld über´s Jahr.
 
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