Exchange-Alternative

Leute, hier geht es um ein Azubiprojekt, wir wollen kein Atomkraftwerk bauen…
Das AD bleibt, steht gar nicht zur Debatte.
Es geht nur um Exchange, nicht mehr und nicht weniger. 😂
Wie kann man denn in jedem Thread immer das komplette Thema ändern? Mir fällt das echt immer und immer wieder auf.
 
Ich verwende im Augenblick Kopano, werde aber bald auf Grommunio wechseln. Das könnte für Dich auch von Interesse sein.
 
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Da gäbs auch noch Horde Groupware. Hatte ich lange Jahre bei meinem ehemaligen Arbeitgeber für 15 MA mit ActiveSync laufen. Clients waren alle MS Outlook (glaube 2013) und ein paar Handys die per ActiveSync angebunden waren. Installation und Konfiguration ist etwas aufwendiger, da alle Dienste nacheinander selbst installiert und konfiguriert werden müssen. ABER es ist viele Jahre ohne Probleme gelaufen.
Anbindung an ein AD ist auch möglich, hatte ich aber wegen nicht vorhandenem AD im Haus nicht genutzt (nur mal zum Testen aufgesetzt).

Mailcow (dockerized) ist da etwas angenehmer zu installieren und konfigurieren. Was aber damit nicht geht sind Notizen.
Ob hier eine AD-Integration vorhanden ist, kann ich nicht sagen, mangels Bedarf hab ich da nicht nach geguckt ;-).
 
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Ich fand iRedMail (https://www.iredmail.org/) ideal um zu lernen. Gut dokumentiert, verwendet Postfix, Dovecot, Roundcube, Spamassasin und man kann auch SOGo einfach hinzufügen. Man hat schnell ein funktionierendes System das man im detail anschauen kann.
 
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Die Konfiguration ist durchaus komplex und es tauchen immer mal wieder Bugs auf, aber im Augenblick läuft es gut. Bei Interesse schreibe ich gerne ein wenig mehr dazu.
 
redjack1000 schrieb:
Wo kann man das nachlesen?
Franky und Born gab es Erläuterungen.

2013 ist raus! Gab immer nur die Option eine Version zu überspringen. Trotzdem soll es wohl so kommen... Das man mit dem passenden Unterbau, auf die neue Version zu updaten. Einfach so...

Mfg
 
Aktuell würde ich auch mailcow empfehlen, mir gefällt dort das sie Sogo als Web Frontend gewählt haben. Was auch ein Blick wert ist, und sicher eine vielversprechende Alternative zu postfix/dovecot etc. sein wird, ist mail-server.
 
Matthias80 schrieb:
Franky und Born gab es Erläuterungen.

2013 ist raus! Gab immer nur die Option eine Version zu überspringen. Trotzdem soll es wohl so kommen... Das man mit dem passenden Unterbau, auf die neue Version zu updaten. Einfach so...

Mfg
Ich hoffe du berätst niemanden dazu….
Du verwechselst InPlace Upgrade mit Migration und dein Weg funktioniert nur in einer ganz bestimmten Konstellation, die fast niemand so besitzt. Wenn du Ex19 auf WinSRV2022 betreibst, dann kannst du InPlace upgraden, ansonsten -> Migration.
 
Tamron schrieb:
Du verwechselst InPlace Upgrade mit Migration
Nichts anderes habe ich damit gemeint.
Das wird ja wenn es den so kommt, das erste mal sein. Das man exchange nicht migrieren muss. Genau so betreiben wir es. Exchange 2022 blieb aus. Von 16 auf 19 mit 2022 als Unterbau.

Frag bitte wenn dir was nicht klar ist, ich mich unklar ausgedrückt habe.
 
@Photon
Kein Problem, habe nur eine Migration für einen Kunden vorzubereiten.
Erstmal vorab, bei mir läuft Grommunio auf einem Arm Ampere Rocky 9 Server bei Hetzner.
Habe mich absichtlich gegen deren Appliance entschieden, da ich mit dem Suse Unterbau nicht "warm" werde.
Hier ist anzumerken, dass beispielsweise Grommunio Chat und Meet (noch) nicht für Rocky Linux verfügbar sind.
Nun aber zur Installation selbst:
Die Installationsanleitung für eine "Custom Installation" ist leider nicht 100% komplett, aber man bekommt ein lauffähiges Basissystem.
Baustellen sehe ich vor allem bei grommunio-antispam (rspamd), hier ist quasi nichts vorhanden, aber man kann sich doch mit der rspamd Anleltung behelfen.
Pyzor, Razor und Spamhaus DQS (als rspamd plugin) funktionieren, müssen aber selbst eingerichtet werden.
Postfix (u.a. spamhaus integration) und hardening im allgemeinen müssen ebenfalls selbst konfiguriert werden.

Möchte man beispielsweise einen Catchall einrichten, so geht das im Augenblick nicht in Grommunio, sondern man muss es via postfix lösen:
hier mein funktionierender Codeschnipsel, den ich mir mühsam erarbeitet habe.
Der Trick alle Mailboxen als Aliase zu sehen,
Code:
# grommunio
virtual_mailbox_domains = mysql:/etc/postfix/grommunio-virtual-mailbox-domains.cf
# Mit Catchall
virtual_mailbox_maps = mysql:/etc/postfix/grommunio-virtual-mailbox-maps.cf
virtual_alias_maps = mysql:/etc/postfix/grommunio-virtual-mailbox-alias-maps.cf, mysql:/etc/postfix/grommunio-virtual-mailbox-maps.cf, hash:/etc/postfix/virtual
virtual_transport = lmtp:[::1]:24
und dann die catchall adressen in /etc/postfix/virtual einzutragen:
Code:
@example.com info@example.com

Was das Hardening selbst angeht, so ist es bei Grommunio nicht leicht eine "A+" Konfiguration zu erhalten, da man hierfür bei jedem Update (jedenfalls im Augenblick) an der nginx Konfiguation drehen muss.

Was positiv ist, man kann über eine grommunio_custom-example.conf.include in /etc/nginx/conf.d/ sehr viel setzen:
Code:
ssl_session_timeout 1d;
ssl_session_cache shared:MozSSL:10m;  # about 40000 sessions
ssl_session_tickets off;

# curl https://ssl-config.mozilla.org/ffdhe4096.txt > /etc/pki/tls/dhparam.pem
ssl_dhparam /etc/pki/tls/dhparam.pem;

# intermediate configuration
ssl_protocols TLSv1.2 TLSv1.3;
ssl_ciphers ECDHE-ECDSA-AES256-GCM-SHA384:ECDHE-ECDSA-CHACHA20-POLY1305:ECDHE-ECDSA-AES128-GCM-SHA256:ECDHE-RSA-AES256-GCM-SHA384:ECDHE-RSA-CHACHA20-POLY1305:ECDHE-RSA-AES128-GCM-SHA256:DHE-RSA-AES256-GCM-SHA384:DHE-RSA-CHACHA20-POLY1305:DHE-RSA-AES128-GCM-SHA256;
ssl_prefer_server_ciphers on;
ssl_ecdh_curve x448:x25519:secp521r1:secp384r1;

# HSTS (ngx_http_headers_module is required) (63072000 seconds)
#add_header Strict-Transport-Security "max-age=63072000" always;

# OCSP stapling
ssl_stapling on;
ssl_stapling_verify on;
Das Problem ist nur, die Einträge kolidieren leider mit /usr/share/grommunio-common/nginx/ssl_params.conf, die ich deshalb nach jedem Upgrade von grommunio-common neu auskommentieren muss.
Mein Problem mit den Ciphers ist, da ich mehr wert auf Sicherheit als auf Geschwindigkeit lege und deshalb die Ciphers so setze.
Außerdem ist diese Zeile für den Webmailer nicht mehr zeitgemäß.
Code:
ssl_protocols TLSv1 TLSv1.1 TLSv1.2 TLSv1.3;
Ich bin hier schon in Gesprächen mit Grommunio, jedoch wird es wohl noch dauern, bis man hier eine Lösung findet. Das ist auch der Grund, wieso ich HSTS ausklammern muss, der HSTS Header lässt sich (meines Wissens nach) nicht so einfach übersteuern.

So, das ist mal ein "kleiner" Auszug. Solltest Du fragen haben, immer gerne.

@truetone
Grommunio plus AD funktioniert, was ich so gelesen habe. Ich bin allerdings von Kopano + AD weg, weil ich nicht genug User habe, und bei Grommunio die Nutzerverwaltung sehr gut ist.
 
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@Y-Chromosome Sorry für die späte Antwort, nun hatte ich eine ziemlich turbulente Woche!

Danke für den ausführlichen Bericht! Leider bin ich noch überhaupt nicht im Thema drin. Möglicherweise werde ich mich auch gar nicht da einarbeiten müssen, weil wir einen externen Dienstleister mit der Einrichtung und Wartung beauftragen. Vorher soll ich aber einschätzen, inwiefern der Plan, von Exchange auf Grommunio zu wechseln, überhaupt praktikabel ist.

Die Frage ist also: Angenommen, wir finden einen IT-Dienstleister, der sich gut mit der Materie auskennt, ist dann davon auszugehen, dass aus der Sicht der Benutzer, die vor ihrem Outlook sitzen und Mail/Kalender/Kontakte verwenden wollen, alles unverändert bleibt? Oder gibt es irgendwelche Features, die aus der Benutzer-Perspektive anders oder gar nicht mehr funktionieren?
 
Photon schrieb:
ist dann davon auszugehen, dass aus der Sicht der Benutzer, die vor ihrem Outlook sitzen und Mail/Kalender/Kontakte verwenden wollen, alles unverändert bleibt?
Zu meiner Sysemhaus-Zeit hab ich solche Umstellungen begleitet. Aus Nutzersicht kommt recht schnell der Punkt, an dem man merkt, dass man nicht mit einem Exchange verbunden ist, sondern mit einem anderen Produkt.

Probleme an die ich mich noch erinnere (das ist zehn Jahre her):
  • Probleme mit der Zeitzone (Termine sind im Kalender eine Stunde verschoben)
  • Probleme mit Umlauten, insbesondere in Ordnernamen
  • generelle Instabilität der Outlook-Connectoren
  • Probleme mit ActiveSync
Die User Experience war deutlich schlechter als mit einem echten Exchange.
 
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