Wir fassen mal zusammen:
Es gibt Fraktioin a):
Wir haben Wohlstand, den möchte sie nicht mit viel Aufwand für Klimaneutralität gefährden. Ihr Argument: Wir verbrauchen prozentual kaum CO-2, wir sind also gar nicht die großen Klimasünder!
und Fraktion b)
die den zukünftigen Wohlstand gefährdet sieht, wenn wir jetzt nichts unternehmen.
Gegenargument zu a): Es zählt nicht der Gesamt-co2-Abdruck des Landes, sondern der CO2-Abdruck pro Einwohner, weil nur das ein vergleichbarer Indikator ist.
Und Zack, stehen wir nicht mehr irgendwo im Nirgendwo, sondern an Platz 11 weltweit (hinter Länder wie Katar, USA, Russland usw.).
Quelle:
https://de.statista.com/statistik/d...age/co-emissionen-nach-laendern-je-einwohner/
Man sieht also zweierlei: Erstens gibt es noch Länder, die auch bezogen auf den relativen CO2-Verbrauch noch mehr tun sollten als wir, aber man sieht auch, dass wir relativ deutlich mehr verbrauchen als Länder wie China, Indien usw.
Gegenargument 2 zu a): Es zählt nicht nur der Wohlstand heute, sondern auch der Wohlstand der Kinder und Kindeskinder und dafür haben wir auch heute Sorge zu tragen. Nun gilt es unter dem Gesichtspunkt persönliche Einschränkungen hinzunehmen, um alles in unserer Kraft stehende zu tun, die Erwärmung zu vermeiden.
In unserer Kraft ist hier das Stichwort, denn mit dem Finger auf andere zu zeigen ist nicht "aus eigener Kraft". Es gehört natürlich dazu, alle mit ins Boot zu nehmen, dies wird im Pariser Klimaabkommen ja auch versucht.
Jetzt möchte ich noch ein Pro-Argument für die a) "weiter so" Fraktion anführen:
Die Geschichte hat gezeigt, dass der Mensch Null lernfähig ist was größere Katastrophen angeht. Deshalb gibt es über Jahrhunderte wiederkehrend in der Vergangenheit immer wieder Krieg und andere humane Katastrophen. Deshalb ist es klar, dass wir uns erst bewegen müssen, wenn akut unser Friede in Gefahr ist. Das ist bislang nicht der Fall - also weiter so.
Das ganze könnte man natürlich auch als Kontra-Argument auslegen, denn gerade weil wir aus der Vergangenheit wissen, dass wir früher oder später zu kriegerischen Auseinandersetzungen neigen, gerade wenn es um Lebensqualität, Grundbedürfnisse oder den Wahn einzelner geht, dem viele folgen, sollten wir das Wissen endlich einmal nutzen und versuchen großen Problemen der Zukunft schon heute entgegenzugehen.
Dazu müsste dann aber auch gehören, dass wir uns Weigern Klimaflüchtlinge aufzunehmen, dass wir verhindern, dass "unser" Müll nach unseren Gesetzen illegal in der Welt verteilt wird und vieles mehr...