News Facebook startet Account-Verifizierung

[kynologe]

Also ich hatte auch einen FB Account, aber sämtliche Angaben darin waren falsch, die angegebende E-Mailadresse existiert nicht mehr. Ich schrieb auf FB mit ein paar Freunden, und auch nur die wussten, wer sich hinter dem Fake verbarg. Facebook geht mir mit seiner Sammelwut eindeutig zu weit. Heute wurde ich aufgefordert, mein Konto mittels Handynummer oder Kreditkarte zu verifizieren. Die haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun, habe den Account sofort gelöscht.

Ich kann es eh nicht verstehen, wie manche Menschen geradezu auf Facebook leben. Welchen Sinn haben Posts wie dieser: "Ich steh an der Bushaltestelle, es pisst und mir ist arschkalt" ..... ??? Manche Dinge muss man einfach nicht verstehen...

Was diese Verfifzierung per Ausweis angeht, die wird kommen, wenn man den Ausweis nicht kopieren darf, dann eben komplett über den elektronischen Identitätsnachweis, macht die Sache für FB sogar noch einfacher. Und was wird auch nicht der Tod von Facebook sein, 99,9% werden es fressen, wie alles andere bisher auch. Viel zu viele befinden sich mittlerweile in einem psychischen Abhängigkeitsverhältnis und brauchen die Bühne zum Leben. Und da es keine Alternativen mehr zu FB gibt, werden sich die User gegenüber FB eben in Zukunft legitimieren. Die ganzen andern sind ja auch auf FB, da will man sich ja nicht selbst ausgrenzen.

Hier mal ein interessanter Artikel zu FB und seiner Sammelwut in der FAZ:
*klick*

Wenn ich mir jetzt noch vorstelle FB hat dazu auch noch die Verifizierung der Daten in Form eines Ausweises, wird mir einfach nur schlecht.

 

[Rexus]

@ kynologe

100%ige Zustimmung.
Mag sein, dass es nicht 99,9% fressen, aber immer noch sehr sehr viele. Ich habe in meinem Freundeskreis mal ein bisschen rumgefragt, und die erschreckende Erkenntnis erlangt, dass wirklich 70% kein Problem damit hätten, da die Nummer auf ihrem Perso reinzutippen.

Jeder, der heute denkt "ist doch nur für Promis, also nicht wichtig" wird falsch liegen, da bin ich der festen Überzeugung von.
Es wird definitiv ein Validierungsverfahren in FB Einzug erhalten, unter dem Vorwand "die ganzen Fakes zu löschen". In Wirklichkeit geht es nur um besser-vermarktbare Daten von Usern. Wenn es nicht gleich die Perso-ID ist, dann ist es irgendwas anderes. Ich bin mir sicher, dass da schon dran gearbeitet wird und das, was mit diesem Verifizierungsverfahren bereits testweise Einzug gehalten hat, wird kommen.

 

[kynologe]

Mücke->Elefant

Ich säge mir natürlich auch gern mein Standbein weg... und genau das würde sie machen.. von daher wirds nicht "verpflichtend" für "alle"kommen... und der große rest, bleibt beim Thema .. für eure persönlichen Facebook Kriegszüge gibts bestimmt ausreichend andere anlaufstellen...

Gar nichts würden sie sich "absägen", einige User würden zwar maulen, aber letzten Endes würden es die allermeisten doch akkzeptieren. Du unterschätzt die Marktmacht, die FB mittlerweile hat. Jeder, der NICHT bei FB ist, ist sowas von out und hinterher, das gibt´s eigentlich gar nicht. Der soziale Zwang, dabei zu sein, nicht ausgegrenzt zu sein, der ist viel zu groß, und der Wunsch nach Selbstdarstellung noch viel größer. Meine Ex hat 2 Schwestern, mit einer wohnt sie noch zusammen, und trotzdem kommunizieren die beiden fast ausschließlich über FB, wozu miteinander reden? Wenn man´s auf FB macht, kann doch jeder mitlesen. Das ist einfach nur krank

FB hat mittlerweile so eine starke Marktposition, dass es de facto Monopolist und für die nächste Zeit unangreifbar ist. Die VZ Communities sind tot, Google+ kann nicht ansatzweise gegen FB anstinken ... wohin sollen die User denn abhauen, wenn sie FB den Rücken kehren? Es gibt keine Alternativen, die es mit FB aufnehmen könnten. Also werden sie vlt maulen, aber es hinnehmen, um weiter dabei bleiben zu können. FB hat im Augenblick sowas wie Narrenfreiheit, und sie haben ne gute Taktik - sie ziehen den Leuten die letzten Geheimnisse aus der Nase, aber schön langsam und in kleinen Häppchen, so das es leichter zu fressen ist. Und da die Server nicht in Deutschland stehen hat auch weder die deutsche Legislative noch die Jurisdiktion wirklich probate Werkzeuge zur Hand, um den Schutz des Users sicher zu stellen.
Es ist in meinen Augen besorgniserregend, wie Leute heutzutage mit Ihren intimsten Daten umgehen. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste und ich habe die Volkszählung 1987 erlebt. Damals sind die Leute in Massen auf die Straße und auf die Barrikaden gegangen, weil der Staat Dinge wissen wollte, über die man heute nur noch lachen würde. Die Volkszählung war eigentlich für 1981 geplant, aber es wurde beanstandet, dass die Fragen so gestellt würden, dass über einige Umwege Rückschlüsse auf die Identität des Bürgers möglich waren. Das Ganze ging damals bis vor das BVG, das aus diesem Verfahren heraus das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung formulierte. Der Fragebogen wurde angepasst und die Volkszählung konnte dann erst im Mai 1987 durchgeführt werden. Das, was viele heute freiwillig von sich im Netz preis geben, davon hätten die Organisatoren der Volkszählung damals nicht zu träumen gewagt. Heute muss niemand mehr Rückschlüsse ziehen, er kann direkt alles auf FB nachlesen ...

Das Netz vergißt nichts, und FB erst recht nicht. Egal ob Ihr Daten oder Fotos löscht - sie werden vlt nicht mehr angezeigt, aber FB löscht NICHTS, NIENTE, NADA. Es wird alles kategorisiert, katalogisiert und gespeichert. Und schon oft genug hat einen das alles wieder eingeholt. Der Schulabgänger, der den Ausbildungsplatz nicht bekommen hat, weil sein Chef das FB Profil gefunden hat, Die Sekretärin, die Ihren Job verloren hat, weil sie sich auf FB über Ihren Vorgesetzten lustig gemacht hat ...

Je weniger das Netz von mir weiß, um so besser. Es gibt so schon genügend Daten, die direkt oder indirekt einsehbar sind, genug Spuren, die ich im Netz hinterlasse, da muss ich nicht auch noch ein Sahnehäubchen drauf setzen.