Failed State USA, Diskussion zum Supreme Court

@Rockstar85
Wenn ich bei Kurzmeldungen im VT irgendwo Trump lese überspringe ich seit der Wahl die Seiten da ich kein Bock auf Gruselkabinett und Horror Show habe, der Ernst des Lebens kommt noch früh genug, also im Januar.

Aber falls die gefärbte Dauerwelle dazu beiträgt uns von dieser dämlichen Sommerzeit zu erlösen, werde ich ihn einmal pro Tag weniger zum Teufel wünschen (der Rest sollte auch ausreichen). Von daher konnte ich die Meldung nicht überspringen.
 
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Einfach krank was da gerade in den USA abgeht. Teilweise schwer zu glauben das es keine Satire ist.
 
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Die USA sind teilweise schon ziemlich fucked, vor allem das "judicial system". Bin heilfroh, dass Trump die Wahl gewonnen hat und hoffentlich einige Dinge wieder gerade biegen kann. Einfach wird das aber mit Sicherheit nicht.
 
feynman schrieb:
Bin heilfroh, dass Trump die Wahl gewonnen hat und hoffentlich einige Dinge wieder gerade biegen kann. Einfach wird das aber mit Sicherheit nicht.
Wat? Auf ihn gehen die letzten umbauten zutück, die das judicial system erst recht kaputt gemacht haben und er hat zu keinem zeitpunkt ein hehl draus gemacht, die demokratischen strukturen zurück zu bauen.

Was ist los mit menschen wie dir?
 
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feynman schrieb:
Die USA sind teilweise schon ziemlich fucked, vor allem das "judicial system".
Jep, wenn man den Bock zum Gärtner macht, aka Trump, dann wird das sicher etwas.

Trump baut einen US Gottesstaat, der nicht so weit weg ist, von den Taliban. Und so lange es sich richtig anfühlt, ist es halt die Wahrheit 😂
Man kann nur beten, dass nach Trump die USA noch existieren, alle Zeichen stehen auf Bürgerkrieg.

Und so langsam merken auch die US Amerikaner, was sie da angerichtet haben. Grab Popcorn and enjoy the Show
 
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Man sollte sich bezüglich der USA jetzt halt auch keiner Illusion hingeben. So ne richtige Demokratie haben die ja auch nicht. Da gibts zwei Parteien, die eine konservativ, die andere streng konservativ und diese beiden teilen sich die Macht in dem Land.
 
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ZeT schrieb:
Da gibts zwei Parteien, die eine konservativ, die andere streng konservativ und diese beiden teilen sich die Macht in dem Land.
Das sind keine Parteien!
Jedenfalls nicht das, was man hier unter einer Partei versteht.
Es existieren keine klassischen Mitgliedschaften mit Beiträgen oder Personalstruktur von unten nach oben, auch kein Auftrag zur politischen Willens-/Meinungsbildung oder Durchsetzung. Sie sind eher eine Art Ansammlung Gleichgesinnter.
Sie treten auch primär auf höchster Ebene, z.B. bei Präsidentschaftswahlen oder der Besetzung der höchsten Gremien in Erscheinung. Auf kommunaler Ebene verliert sich die Bedeutung, während bei uns z.B. die Parteien auf allen Ebenen eine bedeutende Rolle spielen.

Der wesentliche Unterschied ist aber eben nach wie vor die direkte Demokratie! Sie mag für viele Leute attraktiv sein, gibt ja nicht wenige die das hier auch fordern. Für mich ist unsere parlamentarische Demokratie mit vielen Elementen des Verhältniswahlrechts aber eben auch ein Bollwerk gegen solche Typen wie Trump. Sich in einer klassischen Partei hier hoch zu arbeiten ist denen viel zu mühselig und Macht teilen mögen sie schon gleich gar nicht. Trump ist hier leider ein besonderes Exemplar, und auch wie Typen wie Musk hier quasi über Nacht uneingeschränkte Macht im Gefolge bekommen, obwohl sie nicht den Hauch einer demokratischen Legitimation haben.
Hierzulande kaum vorstellbar und das ist gut so.

Ich bin ziemlich gespannt auf die nächsten 4 Jahre in den USA. Im Idealfall richten sie keinen allzu großen Schaden an, könnte aber auch sein, dass sie ihre Macht auf Staatsebene so weit manifestieren, dass der nächste Präsident dann vielleicht Musk heißt und alles noch schlimmer wird da der Typ noch skrupelloser ist wie Trump.
Aber vielleicht ändern sich bei den Republikanern ja auch mal Gesinnungsmerkmale und man kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Man soll die Hoffnung ja........!?
 
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Kuristina schrieb:
Deswegen fühlt sich auch jede Regierung gleich an und deswegen geht auch nichts wirklich voran. Die Neuwahlen sprechen für sich.
Wenn die Ampel gleich ihren Vorgängern wäre hätte sie ja eigentlich nicht scheitern dürfen. Ergo hätte es auch keine Neuwahlen gebraucht.

Die Ampel ist nicht gescheitert weil nichts voran ging, sondern im Gegenteil daran dass sie zuviel in zu kurzer Zeit (ändern) wollte und sich darüber dann auch noch zerstritten hat.
Und was die Wahlversprechen angeht, die Grünen z.B. haben trotz Koalition ziemlich viel von dem was sie ihren Wählern versprochen haben auch versucht durchzusetzen.

Ministerposten....!?
Was sollen sie denn sonst machen? Würfeln, wer was wird oder MiMaMaus und du bist raus spielen.
Und die mieseste Besetzung einer hiesigen Ministerriege hat immer noch 10x so viel Fachkompetenz wie das Trump'sche Gesinnungs-Gruselkabinett, das ja nur die mächtigste Nation auf diesem Planeten führen soll.

Erkekjetter schrieb:
Die amis haben zu keinem zeitpunkt die demokratie in DE eingeführt, die gab es schon davor (Weimar).
Mit Verlaub, der Vergleich ist historischer Quatsch!
Die Weimarer Republik war schon bei Gründung auf Grund der Begleitumstände zum Scheitern verurteilt. Und aus diesem Scheitern ist dann eine der schlimmsten Verbrechensregime der Menschheit entstanden.

Davon ab, dass es nach dem 2 WK 2 Deutschland gab, mit sehr unterschiedlichen demokratischen Strukturen. Zumindest die Demokratie in der BRD ist natürlich fast ausschließlich den USA zu verdanken, andere Nation hatten erst mal kein allzu großes Interesse daran, dass Deutschland schnell wieder normalstaatliche souveräne Bedeutung bekommt. Und selbst in den USA gab es andere Pläne z.B. den Morgenthau Plan.
Die Demokratie hat unstrittig funktioniert, das Land hat sich relativ schnell erholt und stellte keine Gefahr für andere Nationen da.
Die von Deutschen gegründete Weimarer Republik war also die Keimzelle des Untergangs aller menschlichen und demokratischen Strukturen, die Demokratie "Supported by USA" eine Erfolgsgeschichte, die letztlich besser funktioniert als die Demokratie in den USA selbst.
 
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@mo schrieb:
der Vergleich ist historischer Quatsch!
Deine Erläuterungen zur Weimarer Republik sind sträflich verkürzt und weitgehend falsch und entsprechen nicht dem aktuellen wissenschaftlichen konsens. Die Weimarer Republik hatte keineswegs bereits inne, was danach kam. Weder als Keimzelle noch sonst was. Die Weimarer Republik hätte funktionieren können, ihr Scheitern sind durch eine Vielzahl von Entscheidungen begründet, die erst in ihrer Gesamtheit zu bekannten ergebnis geführt hat. Sie galt nicht umsonst als eine zum damaligen Zeitpunkt fortschrittlichsten Republiken. Ich empfehle hier als Einstieg den Wikipedia Artikel zur Weimarer Republik, die eine Vielzahl weiterer Quellen nennt.

Unabhängig davon war die Weimarer Republik eine parlamentarische Demokratie, umhin haben die Amis keineswegs die Demokratie in DE begründet oder eingeführt.
 
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Kuristina schrieb:
Hier sprechen sich Parteien erstmal ab, treffen parteipolitische Entscheidungen, pokern mit Ministerposten und gehen auf Kosten der Wahlversprechen einen Kompromiss nach dem anderen ein.
Wie soll das ein Nachteil sein? Das ist Politik.

Wir sind Zeitzeugen, dass in den USA immer mehr drunter und drüber geht und man sehnt sich eher danach als unsere parlamentarische Demokratie.

Muss man nicht verstehen.

Kuristina schrieb:
Deswegen fühlt sich auch jede Regierung gleich an und deswegen geht auch nichts wirklich voran.
Die Ampel fühlte sich gleich an wie die 16 Jahre Merkel davor? Mit der Meinung dürftest du relativ alleine stehen.

Kuristina schrieb:
Die Neuwahlen sprechen für sich.
Nein. Die Neuwahlen stehen komplett konträr zu deinem Geschriebenen.

Die Ampel ist nicht gescheitert, weil sie sich angefühlt hat wie jede andere, sondern weil sie anders war.
 
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dergraf1 schrieb:
@ZeT

Wenn man bedenkt das diese unrichtige Demokratie, die Demokratie in Deutschland eingeführt hat, wie gut ist die Demokratie hier?

Das US Wahlsystem ist mehr als nur verkrustet und Alt. Schaut man Mal, was die Evangikale mit America First fordern, muss man sich fragen, ob die USA als Land zu viel Lack gesoffen hat.

Die Wurzeln von Trumps Gottesstaat fußen auf den Ideen eines Thomas Jefferson.
Und das Wahlsystem ist eine Wahl zwischen hier zu Lande CDU und AFD...
Politik als Show hat schon unter Hitler nicht funktioniert und endete im Millionen toter Menschen. Unsere Demokratie ist in Summe viel viel resistenter gegen solche Systeme, da könnten die USA einiges Lernen. Denn während man in Europa die Demokratie immer stabiler gemacht hat, steht man in den USA auf dem Stand von George Washington.

Hierzu kann ich immer nur wieder div Bücher empfehlen, zb das von Frau Brockschmidt, Oder Gorksis am Scheideweg.
Richtig gut und fast wie eine prophetische Schrift ist Kaplans Radical Religion in America.

Trump ist nicht die Ursache, sondern ein Symptom. Und die USA ignorieren genau diese Ursachen und schlimmer noch. Man festigt sich nicht gegen diese Radikalisierungen und Politik as a Show.

Ich möchte auch mittlerweile nicht mehr über das Wahlsystem in den USA diskutieren, denn was ist mit Nichten ein stabiles System.
Ergänzung ()

Erkekjetter schrieb:
Ich empfehle hier als Einstieg den Wikipedia Artikel zur Weimarer Republik, die eine Vielzahl weiterer Quellen nennt.

Christopher Clark, Gefangene der Neuzeit und die Schlafwandler

Und zur Weimarer Republik empfehle ich Iron Kingdom
Sonst kann ich dir nur Recht geben und die wenigsten haben verstanden, wieso die Nazis am die Macht kamen...

Aber das ist hier nicht Thema.
 
ZeT schrieb:
In den USA fällt halt der externe Steigbügel weg, aber wie hier schon erwähnt wurde brauchen die Parteien in den USA den Steigbügelhalter in der eigenen Partei.
Was die Sache aber deutlich vereinfacht. Am Ende wollen sie ja die Macht haben und würden sich nicht selber im Weg stehen. So wie Trump auch keiner wirklich im Weg stand. Er brauchte noch nicht mal die innerparteilichen Kandidaten-Debatten. Und er wusste das auch von Anfang an, er hatte ja die republikanischen Wähler immer noch hinter sich. Sein souveränes Auftreten alleine hat alle anderen schon wie Schuljungen aussehen lassen. Innerparteilich.

Kamala Harris wurde auch einfach nominiert, ohne anderen möglichen Kandidaten eine Chance zu geben. Die Steigbügel in der Partei sind eher brav und folgsam. ^^

ZeT schrieb:
Beide Systeme sind darauf ausgelegt das immer die gleichen an die Macht kommen und nur das Personal unterscheidet sich.
Sehe ich auch so. Deshalb verändert sich auch nicht wirklich was zum Besseren.
 
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Kuristina schrieb:
souveränes Auftreten
Wie kann man sowas im Zusammenhang von Trump aussagen ohne dabei einen Lachanfall zu bekommen? Da haben manche Schulkinder schon eine bessere Rhetorik und ein souveräneres auftreten als dieser orangene Stammelhannes, der außer Lügen zu postulieren nichts hinbekommt.
 
Naja, er wird erneut der nächste Präsident der USA. Das hat er den "Rhetorik-Profis" schon mal voraus. ^^ Souveränes Auftreten bedeutet ja nur, dass er selbstsicher ist und sich anderen vielleicht auch überlegen fühlt. Und das dürfte unzweifelhaft sein.
 
Trump redet sehr viel Blödsinn, dies jedoch so voller Inbrunst, das allein sein auftreten reicht um die Menge hinter sich zu bekommen.

Und haltet die Amis bitte nicht für blöder als die Deutschen. Hätte die AFD einen Trump, dann hätten die sicher gleich noch 15 Prozent mehr.

Trump hat eins erkannt. Und zwar das Allerwichtigste. Es geht nicht um Inhalte. Deswegen essen die Migranten auch die amerikanischen Haustiere auf. Wir bauen eine Mauer und der andere muss zahlen. Wir wollen den Panamakanal zurück und der steht übrigens unter der Kontrolle der Chinesen,...

Die PR Berater sind genial!

Es ist völlig unmöglich Trump bezüglich seiner Inhalte zu stellen. Das einzig konstruktive was man tun könnte wäre, ihm eine Therapie zu empfehlen.

Und er kann sich halt exzellent in Szene setzen. Siehe das Attentat. Der is da völlig schmerzbefreit.

So wird man POTUS.
 
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Confused Johnny schrieb:
Zum Christenstaat USa gibt es bei Arte
Schaut man sich mal das Thema Agrarnism und Trump Evangelikale an, sind sich hier die Extremen Ecken der Gesellschaft ähnlicher, als man es sich wünscht.. eine Hörenswerte Zusammenfassung zu dem Thema:


Und ich denke dass The Atlantic, eher nicht Links, ist. Bevor mir einer dies hier vorwirft..
Ergänzung ()

ZeT schrieb:
Wo er außer als Grüßaugust aufzutreten keine Macht hat. Auch in England nicht. ^^

Sowas geschieht immer nur auf anraten bzw bitten des Premiers. Da wurde nichts von der Queen entschieden.
Exaktemente...

Englands Krone kann sich sicherlich wehren und einem Boris Johnson den Handschlag verwehren... Ihn verhindern, kann die Krone nicht.
Ich bin manchmal erstaunt, über die schlechte politische Bildung in unserem Land. Oder die Geschichtsbildung.
 
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Und einmal aus den Aquarium:

https://journals.law.harvard.edu/crcl/wp-content/uploads/sites/80/2023/04/The-Great-Replacement.pdf

Der Rest den Trump da adressiert, ist angesichts der Tatsache, dass die USA Landbesetzer sind, schon irgendwie komisch. "America" First rufen, aber auf ausländische Firmen angewiesen sein, hat noch nie funktioniert. Dieses Zurückdrehen der Zeit, auf Grund einer kollektiven Realitätsleugnung und der Umbau der USA einen Gorttesstaat, wurde 1997 in Kaplans Buch schon mal erörtert.

Und damit dann auch so langsam die letzten hier nicht einschlafen, back to Topic

Q: Woher hat Trump und die Evenagelikalen eig ihre Ideen hier?

A: Von Thomas Jeffersons Idee des "Republican Agrarianism". Diese Grundidee mag in Summe ja sogar erstrebsam klingen (daher auch die TradWife Bewegungen), ist in einer modernen Welt halt nur ausgeschlossen..

Q: Doch was ist denn diese Idee?

A: Thomas Jeffersons Konzept des "Republican Agrarianism" war eine politische und wirtschaftliche Philosophie, die die Landwirtschaft und die Unabhängigkeit des Landbesitzes als Grundlage einer idealen republikanischen Gesellschaft betonte. Es spielte eine zentrale Rolle in Jeffersons Vision für die Vereinigten Staaten und stand im Gegensatz zu den industriellen und zentralisierten Modellen, die von Alexander Hamilton und anderen Föderalisten bevorzugt wurden. Hier sind die Hauptmerkmale des "Republican Agrarianism":

1. Landwirtschaft als Tugendbasis
Jefferson glaubte, dass eine Gesellschaft, die auf selbstständigen Bauern basiert, moralisch und politisch überlegen sei.
Er sah in der Landwirtschaft eine Quelle von Tugend und Selbstgenügsamkeit und hielt unabhängige Landbesitzer für besonders geeignet, die Demokratie zu bewahren.

2. Misstrauen gegenüber Städten und Industrie
Jefferson misstraute großen Städten und der aufkommenden Industrie, die er als Quellen von Korruption, sozialer Ungleichheit und Abhängigkeit betrachtete.
Für ihn führten städtische und industrielle Gesellschaften dazu, dass Menschen ihre Unabhängigkeit verloren und in Abhängigkeit von wirtschaftlichen und politischen Eliten gerieten.

3. Dezentralisierung der Macht
Im Einklang mit seiner republikanischen Philosophie forderte Jefferson eine dezentrale Regierung, bei der die Macht weitgehend bei den Staaten und lokalen Gemeinschaften lag.
Dies sollte sicherstellen, dass die Rechte des Einzelnen und kleiner Gemeinden gewahrt blieben.

4. Westexpansion als Mittel zur Erhaltung der Agrargesellschaft
Jefferson förderte die Expansion der USA nach Westen, um mehr Land für Bauern zu schaffen und das agrarische Ideal aufrechtzuerhalten.
Die Louisiana Purchase (1803) war ein bedeutender Schritt, der diesen Zielen diente, indem er Land für zukünftige Generationen von Landbesitzern bereitstellte.

5. Demokratische Ideale und Bildung
Jefferson betonte die Bedeutung einer aufgeklärten Bürgerschaft und schlug vor, Bildungssysteme zu schaffen, um sicherzustellen, dass Bürger ihre politische Verantwortung wahrnehmen können.
Bildung war aus seiner Sicht besonders wichtig, damit Landbesitzer als unabhängige Wähler die Demokratie schützen konnten.
Kritische Perspektiven
Jeffersons "Republican Agrarianism" war idealistisch, aber nicht ohne Widersprüche.
Es ignorierte weitgehend die Realität der Sklaverei, die in der von Jefferson idealisierten Landwirtschaft des Südens eine zentrale Rolle spielte.
Außerdem wurde die Expansion nach Westen oft auf Kosten der indigenen Völker und ihrer Lebensräume vorangetrieben.
Jeffersons Philosophie war prägend für die frühe amerikanische Politik und beeinflusste die Entwicklung der Demokratisch-Republikanischen Partei. Sie steht jedoch in einem Spannungsfeld zwischen idealistischen Vorstellungen von Unabhängigkeit und den praktischen Realitäten der amerikanischen Geschichte.

Q: Und wo sind die Gemeinsakeiten?

A:
1. Misstrauen gegenüber zentralisierter Macht
Jeffersons Republican Agrarianism: Jeffersons Unterstützer misstrauten einer starken Zentralregierung und bevorzugten eine dezentrale Machtstruktur, bei der lokale Gemeinschaften und Staaten mehr Kontrolle hatten.

Trumps Evangelikale: Viele evangelikale Wähler in den USA teilen ein tiefes Misstrauen gegenüber Washington D.C., den „Eliten“ und globalen Institutionen. Sie sehen Trumps Politik als einen Versuch, die Macht zurück zu den "wahren Amerikanern" zu bringen.

2. Bevorzugung ländlicher Lebensweisen
Jefferson: Das agrarische Ideal setzte auf die moralische Überlegenheit von Landbesitzern und Bauern gegenüber städtischen und industriellen Arbeitern.

Evangelikale: Viele Evangelikale leben in ländlichen Gebieten und identifizieren sich stark mit einer traditionellen Lebensweise, die familiäre, religiöse und gemeinschaftsbasierte Werte betont. Sie sehen diese Lebensweise durch urbane und progressive Bewegungen bedroht.

3. Idealisierung der Vergangenheit
Jefferson: Republican Agrarianism sah die vorkapitalistische Gesellschaft, geprägt von unabhängigen Farmern, als goldenes Zeitalter, das es zu bewahren galt.

Evangelikale unter Trump: Viele Evangelikale sehnen sich nach einer vermeintlich „besseren Zeit“ zurück, in der traditionelle christliche Werte eine dominierende Rolle in Gesellschaft und Politik spielten. Trumps „Make America Great Again“-Slogan spricht dieses Bedürfnis direkt an.

4. Religiöser oder moralischer Unterbau
Jefferson: Obwohl Jefferson religiöser Skeptiker war, sah er in der Religion ein Werkzeug, um Moral und soziale Stabilität in einer republikanischen Gesellschaft zu fördern.

Evangelikale: Trumps evangelikale Basis sieht ihre Unterstützung für ihn oft als Ausdruck eines göttlichen Plans. Sie betrachten ihre politischen Kämpfe als moralische und spirituelle Missionen, ähnlich wie Jeffersons Unterstützer ihre Rolle in der Landwirtschaft als moralische Pflicht sahen.

5. Abneigung gegen Eliten und Globalisierung
Jefferson: Seine Vision war geprägt von der Ablehnung einer von kommerziellen und industriellen Eliten dominierten Gesellschaft, wie sie von Alexander Hamilton befürwortet wurde.

Trump: Evangelikale und andere Trump-Anhänger kritisieren oft die globalen Eliten, Technokraten und „liberalen“ Institutionen, die sie für die Entfremdung von traditionellen Werten verantwortlich machen.

6. Widersprüche und Exklusivität
Jefferson: Sein Republican Agrarianism propagierte Freiheit und Tugend, während er die Realität der Sklaverei ignorierte und indigenen Völkern feindlich gegenüberstand.

Trump: Seine evangelikalen Anhänger betonen christliche Nächstenliebe und Moral, während sie gleichzeitig restriktive Einwanderungspolitik und Ausschluss von Minderheiten unterstützen.

Fazit:
Beide Bewegungen basieren auf einem idealisierten Bild der Vergangenheit, einer tiefen Verbindung zu ländlichen Werten und einer Ablehnung zentralisierter, städtischer oder globaler Einflüsse. Während Jeffersons Republican Agrarianism eine politische Philosophie war, die auf Landwirtschaft und Unabhängigkeit basierte, ist Trumps evangelikale Basis stärker durch religiöse und kulturelle Identität geprägt. Beide teilen jedoch eine ähnliche Abgrenzung gegenüber als bedrohlich wahrgenommenen Veränderungen in der Gesellschaft.

Abschließend schließe ich für Heute mit einer kurzen Zusammenfassung von Jeffrey Kaplans Buch:

"Kaplan zeigt, dass radikale Religion in den USA nicht nur Randphänomen ist, sondern eine tief verwurzelte Rolle in der amerikanischen Geschichte und Gesellschaft spielt (u.A.: Themen wie Anti-Modernismus, Ablehnung von Säkularismus, apokalyptisches Denken und die Vorstellung von göttlicher Auserwählung.) Das Buch liefert wichtige Einblicke in die ideologischen Grundlagen und die Mobilisierung radikaler religiöser Bewegungen und trägt zu einem besseren Verständnis ihres Einflusses auf Politik und Kultur bei." (Danke an ChatGPT für die kurze Erläuterung)

https://academic.oup.com/socrel/article-abstract/60/2/205/1623154

Die Ideen Trumps und der Evangelikalen sind also über 100 Jahre alt.. Naja hoffen wir, dass es dieses mal keine 60 Mio Opfer kostet.

Quellen:
https://pressbooks.pub/ourstory/cha...ublic-and-the-symbolic-end-of-the-revolution/
https://www.npr.org/2016/11/14/5017...ed-a-big-part-in-helping-trump-defeat-clinton
 
Confused Johnny schrieb:
Zum Christenstaat USa gibt es bei Arte(meine ich zumindest) eine Doku, da sieht man mal schön wie verrückt das Ganze ist.

Die konservativen Christen sind da eine ganz besondere Spezies.

In der linken Hand die Bibel, in der rechten Hand den Revolver, pro life und wenn du sie fragst was ist wenn ein Arzt abtreibt, gleich im Namen Gottes umbringen.

Kannst dir nicht ausdenken sowas. Aber gut dort geht es auch nicht um Glauben oder Religion, sondern darum sich seine eigene bubble zu schaffen um sein Handeln zu rechtfertigen.

Sry wenn ich es so deutlich sage aber die Menschen sind dort teilweise einfach dumm. Aber was willst machen wenn du von deiner Mutti und deinem Onkel im homeschooling unterrichtet wirst, die selber auch nie in der Schule waren.
 
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