News Fake News zur Wahl 2017: Klassische Medien streuen am weitesten, AfD am häufigsten

Herdware schrieb:
Nur mal so, ohne eine politische Debatte anfangen zu wollen:
Sind das nicht auch alles populistische Themen, mit denen sowas wie die AfD gerne Wahlkampf macht? ;)

Ich will das auch gar nicht auf die AfD münzen. Es geht um den Populismus, der sowohl von rechts als auch links sein kann. (Nur halt meist in einem der Extreme.)

Ja sicher. Aber diese Studie im speziellen hat schon eine sehr einseitige Themenauswahl (Ausländerkriminalität/-Fehlverhalten) zur Grundlage, womit sie also linken Populismus naturgemäß kaum erfassen kann, weil er in diesem Zusammenhang so gut wie nicht auftritt. Entsprechend sind natürlich hier die üblichen Verdächtigen auf der Liste derer die Fake-News verbreiten.

Dass die AFD, teilweise die CSU, Trumpisten und derlei Leute solche "News" natürlich begierig aufsaugen und verbreiten ist ja nun wirklich nicht neu. Das System dahinter ist aber nicht "rechts" sondern eher menschlich. Man sucht sich Neuigkeiten die in das eigene Weltbild passen. Erkenntnisgewinn hier = 0, dafür (aufgrund der zugrundeliegenden Meldungen) Bestätigung des eigenen Feindbildes. Kann mir schon vorstellen auf welchen Seiten diese Studie als also zitiert werden wird und auf welchen nicht. ;)
 
@Rotkaeppchen
Lass mich raten, du hast mein Posting nicht verstanden?
Das war nicht auf den Artikel bezogen. ;)
Das spiegelt eher meine Erfahrungen mit dem Thema wieder.
 
Herdware schrieb:

Ich gebe dir da recht, der Populismus ist ein großes Problem, der in sich selbst ein Extrem darstellt:
Leider bedienen die Parteien der Mitte das gegenteilige extrem: Sie reden viel aber nie über Dinge die irgend wen von der Bevölkerung groß interessieren und/oder betreffen. Das wurde ja schon seit Jahren immer stärker beobachtet, dass die Politik sich in ihrer eigenen Blase suhlt und die Bodenhaftung quasi verloren hat, die Sorgen/Ängste/Denkweise der Bürger oft gar nicht mehr kennt/versteht oder sich gar nicht dafür interessiert und entsprechend nicht adressiert. Die Populisten sind das genaue gegenteil und reden den Leuten nach dem Maul wie man so sagt.

Die Konsequenz eines solche Vakuums sind dann halt Parteien wie die Linke und die AfD (die ich für mich auf eine Stufe stelle: Einige vernünftige Leute hinter vielen verblendeten Idealisten und Faschisten). Beide sehe ich als Segen und Fluch zugleich, ohne diese wäre eine echte politische Debatte eigentlich kaum noch vorhanden beim restlichen Einheitsbrei der sich dann auch um Nuancen Monate streiten kann. Ich hab wenig Hoffnung dass eine AfD oder Linke selbst auch nur in Ansätzen regierungsfähig wird, ich halte beide in der Beziehung für inkompetent, die Grünen übrigens auch. Aber dadurch dass sie stärker werden führt es hoffentlich dazu, dass die anderen Parteien sich wieder mehr diversifizieren (müssen!) um nicht noch mehr stimmen zu verlieren.

Solche Studien helfen dann aber wenn sie unrecherchiert weiterverbreitet werden einfach nicht an der Lage etwas zu verbessern, wenn ihr offensichtlicher zweck das Relativieren des Status-Quo und der Fehler der Parteifreunde/-leitung ist. Nicht anderes ist bspw. der Punkt mit dem G20 Gipfel, ein Versuch das Ganze etwas schön zu reden, damit der gute Olaf evtl. wieder etwas weniger kritisch betrachtet wird.
Wer vor Ort war (habe an dem Wochenende Freunde besucht in Hamburg und als wir nach den Unruhen mal vor Ort unterwegs waren, hätte man mir auch sagen können "hey du stehst grade in Somalia". Ich hätte es geglaubt!) oder noch schlimmer, betroffen, verflucht den Kerl und die Entscheider hinter dem G20 für das was da passiert ist.
 
Wadenbeisser schrieb:
@Rotkaeppchen
Lass mich raten, du hast mein Posting nicht verstanden?
Das war nicht auf den Artikel bezogen. ;)
Das spiegelt eher meine Erfahrungen mit dem Thema wieder.
Stimmt, falsch herum gedacht... Mein Fehler, zu schnell gelesen.... Du greifst ja den an, der anderen den Tunnelblick unterstellt.

Entschuldigung
 
Man muss sich eine andere Frage stellen: Was sind eigentlich "fake news"?

Für mich sind "fake news" schlicht Falschmeldungen. Also Nachrichten, die komplett frei erfunden sind oder sehr stark von der tatsächlich existierenden Realität abweichen. Viele der in der Studie dargelegten Nachrichten fallen in meinen Augen nicht dort hinein - was nicht bedeutet, dass sie automatisch vollkommen richtig sind. Aber als "Fake News" abgestempelt zu werden, dafür ist dann doch zu viel Wahrheit dran:

Das Beispiel mit dem Polizist in Hamburg. Der Mann hat zwar nicht sein Augenlicht verloren, aber in der Nähe seines Gesichts ist ein Böller explodiert, sodass er ärztlich behandelt werden musste. Ja, es wurde folglich übertrieben, aber die Straftat war dennoch gegeben und sollte im Umkehrschluss nicht unter den Tisch gekehrt werden. Insgesamt bleibt das Resümee bestehen, dass die linksextreme Gewalt vor nichts und niemanden zurück geschreckt hat.

"1000 Migranten in Schorndorf" finde ich da auch ganz interessant. Nein, dort waren keine 1000 Migranten. Aber dort war eine sehr sehr große Anzahl an Jugendlichen mit Migrationshintergrund versammelt, die dort randaliert haben und mit deren Verhalten die Behörden überfordert waren. Und dass es sich da nicht um tibetische "Wanderpredigerkinder" gehandelt hat, sondern um Gruppierungen um die "übliche Religion", die derzeit auch auf Bundesebene stark in der Kritik steht, dürfte auch klar sein. Also auch hier wieder der Umkehrschluss: Nur weil die Nachricht nicht zu 100% richtig ist, ist sie auch nicht zu 100% falsch.

Und reißerische Überschriften und "Fake News" sind keine Erfindung aus den Zeiten des Internets und erst Recht keine Erfindung der Bild-Zeitung. Das gab und gibt es seit den ersten Zeitungen und wird es auch weiterhin geben, also macht mal nicht so nen Wind, also ob nun die Welt zu Grunde geht.
 
Man nimmt sich (ob aus Unfähigkeit oder purer Absicht) Fake-News auf deren Inhalt eindeutig der rechte Flügel eher anspringt und kommt dann in der "Studie" zu dem Schluss, dass die Rechten aktiver sind beim Streuen von Fake News.

Wenn ich mir einseitig 11 Falschmeldungen raus suche, die ich dann untersuche komme ich da zu jedem beliebigem Schluss.

Man kann ja vielleicht den allgemeineren Schlüssen trauen (höhere Reichweite traditioneller Medien), aber die Aussage darüber welche politische Ecke hier aktiver ist, würde ich zumindest mit Vorsicht genießen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Traurig... war grad keine Antifa Aktion am laufen oder warum musste so eine News her.
Zumindest interessant was es so für Stiftungen gibt.
 
@Mic: Danke fürs nochmal klarer herausstellen. Vermutlich sehen dich nun auch eine als AfD-Nazi-Verschwörungstheoretiker weil ihnen selbst die Fähigkeit fehlt, solche zusammenhänge kritisch zu sehen, aber immerhin scheinen nicht alle einfach alles zu glauben wohinter ein Autor mir Dr. Titel steht. Was diese teilweise wert sind, haben uns insbesondere die politisch aktiven ja ausreichend gezeigt :rolleyes:

Und damit es einige verstehen: es geht bei der Diskussion um die Stiftung nicht darum, zu behaupten die AfD wäre nicht populistisch und/oder für fake-News verantwortlich, sondern darum dass von einer Stiftung mit derartigen Verstrickungen eine objektive Studie zu erhalten, angezweifelt werden kann und das ziel vermutlich nicht ist, Fake-News im allgemeinen zu analysieren und Kenntnisse daraus zu gewinnen damit besser umzugehen, sondern den Ursprung dieser in ein Feindlager zu projezieren. Wie von einem anderen schon nett gesagt: "Nichts sagen ist nicht lügen" ist eine Denkweise die das Entstehen echter Fake-News nur befeuert. Lässt man genug dessen weg, was einem selbst nicht schmeckt, wird auch aus einem Schnitzel irgendwann wieder ein Brötchen.
 
@just_fre@kin
Das wurde doch bereits im Artikel geschrieben.
Nicht gelesen?

Gründe für Desinformation unterteilt die Stiftung in zwei Kategorien: Falschinformationen aufgrund schlechter Recherche von Journalisten und die gezielte Verbreitung falscher Nachrichten.
 
einer dieser Spinner behauptete in seinem youtube Video:
"35.000 ISIS Anhännger unter den Flüchtlingen werden mit Messern Deutschland erobern.. ich bin geflüchtet (nach Thailand?).. fragt mich nicht, wohin ihr flüchten sollt."

Dieses Video ist noch online und ist nicht das einzige Video.

Also sollte so was wirklich vorkommen, dann würde ich als Muslim mit den Deutschen, Christen, Juden, Atheisten, Hindus usw. dieses Land gegen diese sch..ß Terroristen verteidigen.
Dass diese nichts mit dem Islam zu tun haben, müsste jedem 2018 klar sein.
Besonders nachdem Rakka von der ISIS befreit wurde und die ISIS Terroristen durch die USA in die PKK-PYD Gebiete gerettet wurden,
Quelle: BBC.
https://www.tagesspiegel.de/politik...n-is-kaempfern-flucht-aus-rakka/20580154.html

Das hat nichts mit "Meinungsfreiheit" zu tun und zudem gibt er sich als einer von der "alternativen Presse" an.
 
dersuperpro1337 schrieb:
Nur um mal die Beispiele Abzuklappern, habe ich mal ganz kurz selbst gesucht.
Und um ehrlich zu sein, sind die angeblichen Fake News zum Teil nicht wirklich weit von der Realität entfernt bzw. man kann verstehen, wie sie entstanden sind.
Selbstverständlich macht es die Tatsache nicht besser, dass Informationen z.T. stark verändert, verdreht, falsch interpretiert o.ä. dargestellt werden.
Jedoch behaupte ich jetzt mal ganz frech, dass dies in beiden "extremen" politischen Lagern gleichermaßen stattfindet, da hier Probleme gerne mal für die eigene politische Meinungsmache missbraucht werden.

Dein Versuch diese Studie zu entkräften geht leider nach hinten los weil du mit welt.de zwecks wiederlegung der Studie eine Publikation zitierst die von der Studie für die Verbreitung von Falschinformationen kritisiert wird. Daher kann man deinen Beitrag lediglich als Biased oder schlecht recherchiert ansehen.

milliardo schrieb:
Oder anders gesagt, würde man die Themen nicht einseitig auf böse Ausländer und innere Sicherheit beschränken, bekäme man auch ein differenzierteres Bild. (Auch wenn ich der AFD gerne den Fakenews-Vorsprung lasse.)

Das mag auf den ersten Blick so sein. Wenn man Eurer Argumentation folgen würde, stellt man fest das auch die Linke sehr sportlich mit schlecht recherchierten Artikel Meinung macht. Das Ergebnis der Studie würde sich aber nicht ändern. Parteien am Rand verwenden halt schlecht recherchierte Artikel zu ihrem nutzen. Das die AFD dieses Instrument sehr intensiv nutzt und besonders Lautstark auftritt, lässt sich nicht von der Hand weisen. Daher lässt sich anhand der AFD die Wirkung und Verbreitung von Fake News besonders gut verfolgen.

Das die versammelten AFD Fans natürlich wieder auf die Tränendrüse drücken und Jammern das sie ungerecht behandelt werden, war zu erwarten und ist wie immer leicht zu durchschauen. Populisten in allen Ländern verhalten sich so um ihre Anhänger einzuschwören und eine Belagerungsmentalität in ihrer Gruppe zu forcieren.
 
Ach Leute. Es gibt ein Sprichwort, dies besagt "Traue keiner Statistik oder Studie, die man nicht selber gefälscht hat!"
Glaubt hier einer wirklich ernsthaft daran, dass irgendeine Statistik unbefangen wäre?
Hier geht es um Interessen und die werden immer zu Gunsten des Auftraggebers ausgelegt.
Wenn jetzt ein AfD-Politiker eine Statistik veröffentlichen würde, so würde die schließlich auch keiner für bare Münze nehmen. Warum sollte dies dann bei jemand anderes anders sein?

Mich wundert nur, dass diese Art der Berichterstattung nun auch schon hier auf CB verbreitet wird.
Im Prinzip habe ich nichts gegen mehr Nachrichten auf einem Portal. Warum auch nicht?
Nur sollten politische Einstellungen eines Redakteurs nicht Bestandteil einer Informationsquelle werden, die eigentlich nicht für solche politischen Aktionen vorgesehen ist!
 
Richtig 7yrael,

wenn ich als "mic" eine Studie veröffentliche, wird mir niemand glauben.
Mache ich es aber als Dr. Michael Müller, dann werden mir schon mehr glauben.
Baue ich dann noch eine schöne Seite auf und nenne es eine "Stiftung für unabhängige Studien" könnte ich glatt Jesus Konkurrenz machen.
 
7hyrael schrieb:
Ich gebe dir da recht, der Populismus ist ein großes Problem, der in sich selbst ein Extrem darstellt:
Leider bedienen die Parteien der Mitte das gegenteilige extrem: Sie reden viel aber nie über Dinge die irgend wen von der Bevölkerung groß interessieren und/oder betreffen.

Naja. Die großen Aufregerthemen der Bevölkerung sind aber auch oft auf falschen Fakten aufgebaut oder zumindest heillos übertrieben.
Die echten Probleme, mit denen sich seriöse Politik beschäftigen muss, sind hingegen meist langweilig und bürokratisch. (Was nicht heißt, dass sie nicht gewaltige Auswirkungen auf unser Leben haben.)

Hinzu kommt, dass eine gemäßigte Partei mit Fake News-Themen naturgemäß nicht wirklich umgehen kann. Zählt sie die ganzen, langweiligen Fakten auf, die sie entkräften, dann wird ihr von den hysterischen, aufgeputschten Massen sofort Verschwörung und Vertuschung vorgeworfen. Die glauben nur, was sie glauben wollen.
Verschwörungstheoretiker und Menschen mit extremistischem Weltbild werden sich niemals durch sachliche Argumentation umstimmen lassen.

Was kann so eine seriöse Partei also tun, außer die "gefühlten" Probleme links liegen zu lassen? Soll sie sich Fake News selbst zu eigen machen? Soll man wie die Populisten unbegründete Ängste befördern und Vorurteile bedienen?
Tatsächlich erliegen die vermeitlich regierungsfähigen Volksparteien viel zu oft der Versuchung "die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen", oder anders gesagt, selbst in populistischen Gewässern zu fischen. Man kann ja nicht zusehen, wie die Wähler nach links oder rechts abhauen...

Ehrlich gesagt, fällt mir auch nicht wirklich viel ein, wie man damit umgehen sollte.

Ich hatte meine Hoffnungen damals auf die Piraten gesetzt, die immerhin eine Methodik der transparenten, ideologiefreien,"wissenschaftlich/technischen" Meinungsbildung hatten, die mich als Ingenieur sehr anspricht. Es ging um Fakten und praktikable Lösungen.
Das "Traue keinem Plakat"-Plakat war die beste Wahlwerbung aller Zeiten und dass die Piraten ohne "sympatisch lächelnde Persönlichkeiten", nur mit Themen auskamen, hat mir besonders gefallen. Aber das war halt auch nicht das, was die aufgeregten Massen haben wollten.
Ich wähle die Piraten noch immer, trotz der hoffnungslosen Ergebnisse (und teilweise komischen Vögel, die als einzige in der gescheiterten Partei verblieben sind, nachdem die anderen enttäuscht hingeschmissen haben). Was besseres steht im Augenblick einfach nicht auf dem Wahlzettel.

Ich würde mir eine technokratische "Partei der Vernunft" wünschen. Aber hätte sowas eine Chance in unserer heutigen, einerseits sensationslüsternden, andererseits gleichgültigen Gesellschaft?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zählt eigentlich die Veröffentlichung von Studien, bei denen der Auftraggeber das Ergebnis vorgibt oder beeinflusst, auch als Fake News?
 
Fake News ist doch nix Neues, das gibt es seit es Journalismus gibt ... nannte man früher Zeitungs Ente ... die wohl bekannteste der Geschichte die Hiltler Tagebücher ... und wie sollte es auch anders sein: Bertelsmann
und Springer waren da ganz groß dabei!

Die Politik greift eben gerne "Fake News" auf, wenn sie mal wieder versagt haben und Ihre Propaganda Maschinerie nicht das erreicht hat was sie wollten. Naja ist halt viel einfacher zu sagen Fake News waren Schuld als wir haben Fehler gemacht! Da nützen aber auch keine "gekauften" Studien was.



Wichtiger empfände ich mal wenn sich CB der IT Sicherheit annimt.
Da kommt ja gefühlt überhaupt nichts.
Ausser mal ne Meldung über irgendend einen neuen Bug.
Aber LÖSUNGEN selten.

Wie wärs mal wenn sich wer dazu aufraffen würde und ein paar Anleitung dazu schreiben würde?
Auch könnte man einzelne Programme hernehmen und genauer beleuchten.
Das aber verständlich und nachvollziehbar.

Oder mal Grundlagen für Neulinge sammeln auf was sie im Internet so achten sollten.
Man sieht ja leider immer wieder wie unbedarft normale Menschen Technik nutzen.

Oder CB eigene Projekte wie zb. Ein Bastelrechner mit Blocklisten, Firewalls usw.

Das entspräche ja dann aber gegen die Interessen von CB ... Werbung/Clickbait ... wenn du davon lebst kannst du doch keine Tips dagegen geben! den Adblocker & Co. sind ein wichtiger Teil zur Sicherheit!
Musste ja selbst heise einsehen mit hochwertig recherchierten Artikeln und fundierten Tips allein kannst du nicht überleben ... also senkt man das Niveau und passt sich an.
 
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DarkerThanBlack schrieb:
[...]Glaubt hier einer wirklich ernsthaft daran, dass irgendeine Statistik unbefangen wäre?
Hier geht es um Interessen und die werden immer zu Gunsten des Auftraggebers ausgelegt.
Wenn jetzt ein AfD-Politiker eine Statistik veröffentlichen würde, so würde die schließlich auch keiner für bare Münze nehmen. Warum sollte dies dann bei jemand anderes anders sein?[...]
Stimmt zwar generell, ich sehe ich hier aber den Grundsatz "Besser als noch schlechter". Wenn einer aus der AfD eine ähnliche Studie veröffentlich, dann ist das immerhin einer, der einer Partei angehört, dessen Vorsitzender sowas sagt wie "Ich wusste gar nicht, dass Boateng ein schwarzer ist". Das senkt die Seriösität meiner Meinung nach doch gleich mal entscheident.

Ganz grundsätzlich wird mit dieser Studie natürlich der AfD ans Bein gepinkelt und das sicherlich auch zurecht. Allerdings eben nur einseitig und andere hätten es ebenfalls verdient.
Ich sehe den wahren Wert allerdings ganz wo anders, nämlich in der Tatsache, dass es anscheinend noch seriöse Medien in Deutschland gibt. Ohne es beweisen zu können, glaube ich, dass z.B. die Süddeutsche bei einer weniger befangenen Studie ebenfalls als positives Beispiel herauskommen wäre. So ein Blatt kann sich vermutlich auch gar keinen nicht 100%ig wasserdichten Journalismus leisten. Sie hat den Status "Entscheider-Zeitung" und die Leser sind Realisten und wollen Fakten lesen, ob sie ihnen nun passen oder nicht.
 
Herdware schrieb:
Was kann so eine seriöse Partei also tun, außer die "gefühlten" Probleme links liegen zu lassen? Soll sie sich Fake News selbst zu eigen machen? Soll man wie die Populisten unbegründete Ängste befördern und Vorurteile bedienen?
Tatsächlich erliegen die vermeitlich regierungsfähigen Volksparteien viel zu oft der Versuchung "die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen", oder anders gesagt, selbst in populistischen Gewässern zu fischen. Man kann ja nicht zusehen, wie die Wähler nach links oder rechts abhauen...

Das erste wäre zu versuchen das Vertrauen wiederzuerlangen. Und das schafft man nicht indem man Personalien wie Olaf Scholz in einen Ministerposten Verfrachtet.
Das nächste wäre, Fake-News und die Weiterverbreitung unter Strafe zu stellen. Das klingt erstmal ziemlich einfach, ist es aber sicher nicht und muss mit sehr viel Vorsicht gemacht werden, um eine Zensur zu verhindern. Allerdings würde es die großen Verbreiter von Nachrichten dazu zwingen, ihre Informationen im Vorfeld gründlicher zu hinterfragen. Und ja ich würde nicht nur die Erzeuger, sondern auch die Weiterverbreiter zur Kasse bitten. Was nicht heißt dass die Portale verantwortlich wären, sondern die Autoren. Privat. Der Selbsterhaltungstrieb wirkt oft wesentlich stärker, als ein Gefühl der Verpflichtung seinem Arbeitgeber etc. gegenüber. (und ja ich hab bei dieser Idee sicher nicht alle Faktoren bedacht und evtl. würden mich einige von diesen von meiner Meinung abbringen).
 
Es ist schon interessant wie brisant so eine News auf die User wirkt.
Fake News sind auch nur eine Episode, die der Journalismus durchgehen muss.
 
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