Bericht Falsche Netzteil-Zertifikate

Fetter Fettsack

Fleet Admiral
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Nicht immer halten Netzteile bei der Effizienz das ein, was das aufgedruckte Zertifikat verspricht. Unsere Netzteiltests decken in erschreckender Regelmäßigkeit nicht eingehalten oder gar zu Unrecht verwendete 80Plus-Zertifikate auf. Wir zeigen, welche rechtlichen Ansprüche Kunden in diesem Fall haben.

Zum Artikel: Falsche Netzteil-Zertifikate
 
Den Artikel gab es doch schon mal, oder ist das eine Fortsetzung ?
 
Ich wäre auch dafür, dass man die Unternehmen, die ganz bewusst ein falsches Zertifikat auf ihre Ware kleben, rechtlich zur Rechenschaft ziehen sollte. Aber das wäre ein gigantischer Aufwand und daran würde es wohl auch scheitern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da eine Erläuterung der Rechtslage ohne zugehörigen Sachverhalt etwas sinnfrei wäre, wurde ebendieser nochmals als Argumentationsgrundlage mitreingenommen. Dass dabei ein älterer Artikel inhaltlich rezipiert wird, ließ sich dabei nicht vermeiden.

​@IncaCola

Danke für den Hinweis :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein dieser Artikel spiegelt die nicht die Meinung eines CB-Redakteurs sondern ist Objektiv.

Ich sage es immer wieder wenn sowas raus kommt das Unternehmen bis zum tot verklagen - aber das wird idR nicht passieren können.
 
Ist das mit der Beweislastumkehr selbst dann ein Problem, wenn das mit dem Siegel beworbene Netzteil niemals von Ecova zertifiziert wurde?
 
Ich schliesse mich Cooler Master an, man darf und soll so etwas nicht Tolerieren! Ich finde es aber sehr schwach, was da die Herstellern abliefern, denn sie sollten doch alle Zusammenlegen und gegen schwarze Schaffe vorgehen.
Damit kommt Ihnen die Finanzielle zusammenschluss günstiger als jeder einzeln, und auch vor Gericht sind sie stärker, da es nicht nur eine, sondern mehrere namhafte Herstellern sind.

Eines wirds mir einfach nicht klar, man kann doch nicht einfach einen 80 Plus Zertifikat drauf kleben nach lust und Laune? Eine Indische Auto Marke darf doch auch nicht einfach BMW drauf kleben und es als BMW verkaufen! :freak:

Ich zur meinen Teil lege sehr viel Wert auf diesen Zertifikat, und z.B. LC Power kaufe ich schon lange nicht mehr, denn so ein billigen schrott Marke ist bei mir schon mehrmals abgeraucht.
 
Mich würde gerade interessieren, wie lange die Recherchen usw. für das Schreiben dieses Artikels gedauert haben? Ihr scheint das ja mit großem Aufwand betrieben zu haben, dass man sich extra einen Experten für Recht an die Seite geholt und dessen Expertise mit einbezogen hat. Chapeau dafür!
 
Na sind ja die üblichen Verdächtigen, aber selbst Schuld wenn man Scheisse kauft. Es gibt nicht umsonst Markennetzteile und die entsprechenden Tests.
Wer LC & Co. auch noch verteidigen möchte, dem soll ruhig der Rechner abfackeln. Eine Firma die so handelt, ist einfach kriminell selbst wenn sie bessere Produkte im Sortiment hat. So ein Dreck darf man einfach nicht kaufen.
 
geislpxs schrieb:
Ist das mit der Beweislastumkehr selbst dann ein Problem, wenn das mit dem Siegel beworbene Netzteil niemals von Ecova zertifiziert wurde?

Wenn das NT niemals zertifiziert wurde sollte das kein Problem sein.

Zu beweisen ist dabei, dass der Mangel – in diesem Fall ein Sachmangel in Form des nicht erfüllten Zertifikates – schon im Zeitpunkt der Übergabe des gekauften Netzteiles bestand. Hierbei ist die sogenannte Beweislastumkehr zu berücksichtigen. Diese besagt, dass innerhalb von sechs Monaten ab dem Zeitpunkt des Kaufes der Händler die Mangelfreiheit – konkret: die Erfüllung der Zertifikatsanforderungen zum Übergabezeitpunkt – des verkauften Netzteiles beweisen muss.
 
Ist das mit der Beweislastumkehr selbst dann ein Problem, wenn das mit dem Siegel beworbene Netzteil niemals von Ecova zertifiziert wurde?

Wenn man innerhalb der Gewährleistung bleibt, mWn ja. Die Beweislastumkehr zieht nämlich nur einen zeitlichen Rahmen für die Vermutung, wie lange der Händler sich freibeweisen muss. Inhaltlichen Bezug zum konkreten Mangel hat die keinen.

EDIT: Bevor Missverständnisse aufkommen:

Damit man Gewährleistung geltend machen kann, muss man ein Produkt gekauft und als Erfüllung übernommen haben (vulgo: man will Leistungsklasse X NT mit 80Gold-Zertifikat, sagt das dem Händler, der es einem gegen den Kaufpreis in die Hand drückt). Darüber hinaus muss dieses Leistungsklasse X NT einen Mangel haben, der dafür sorgt, dass es nicht dem entspricht, was man gemeinhin erwarten kann, wenn man beim Händler solch ein NT ordert (also merklich geringere Effizienz als das Zertifikat suggeriert, um beim Thema zu bleiben). Ob das NT überhaupt je zertifiziert wurde oder nicht, spielt da erst einmal keine Rolle (außer man hat es explizit vereinbart oder es wurde explizit beworben).

Somit entspricht das NT nicht dem Vertrag über NT Leistungsklasse X mit Zertifikat (das hier nicht einmal explizit besprochen worden sein muss). Diese Abweichung stellt einen Mangel dar, der zur Geltendmachung von Gewährleistung berechtigt.

Erst dann kommt die Beweislastumkehr zum tragen, die regelt, wann wer beweisen muss, ob der Mangel zum Übergabezeitpunkt (nicht) vorlag.
 
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Erst mal muss man rechtssicher nachweisen, das die Zertifikate zu Unrecht erteilt wurden, das dürfte in unserem Rechtssystem so gut wie unmöglich sein. Und selbst wenn das gelingt, dann ist es nicht das Problem der Hersteller sondern eher das Problem des Zertifizieres, da dieser sich evtl. schadensersatzpflichtig macht. Der Hersteller kann nichts dafür wenn er das Zertifikat zu Unrecht erhält und arglistige Täuschung müsste man wieder erst mal rechtssicher nachweisen. Evtl. handeln die Hersteller sogar im Rahmen der zulässigen Zerfifizierungsregeln weil man es dort gar nicht so genau nimmt.

Ich finde unsinnig, mehr als 30€ für ein Netzteil auszugeben, weil man den Mehrpreis nie im Leben wieder reinbekommt. Die Verwendung teurer Netzteile ist daher irrational und unsinnig, denn der Nutzen liegt bei nahezu 0 weil man davon als Anwender auch bei langjähriger Nutzung rein gar nichts merkt und sich die realen Stromkosten kaum unterscheiden. Ein teures Netzteil wirkt daher nur im Kopf und in der Geldbörse aber nicht im Rechner, die besseren Messwerte sind ohne jede praktische Relevanz.
 
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Das ist doch bestimmt ein Fehler!
...verschiedenen Effizienzstufen von Gold bis Platinum zertifiziert-
Das müsste doch eigentlich sowas wie 80Plus bis 80Plus Platinum [Titanium] heißen, oder?

Zum Thema: Ich finde es noch immer eine Frechheit, dass sich so einfach ein 80Plus Zertifikat ermogelt werden kann und auch wird. Zwar muss man sich bei den großen Marken keine Sorgen machen, aber auch bei den unbekannteren sollte schon auch drin sein, was drauf steht.
 
Wenn ich das richtig verstehe bedeutet dies doch folgendes:

Der Netzteilhersteller schickt sein Bestes Gerät an diese Organisation. Diese erstellt daraufhin ein Zertifikat für diese Netzteilserie und der Netzteilhersteller sagt, er ändert nichts. Ob was geändert wird, das kümmert die Organisation nicht, immerhin werden die nicht für die Kontrolle bezahlt, sondern nur für die Erstellung des Zertifikats.

Der Kunde wählt sich dann ein Netzteil aus, hat dabei auch als Kriterium die Effizienz des Netzteils, kauft, als Beispiel, eines mit einem 80P Gold Zertifikat, weil diese für ihn gewährleistet dass diese Effizienzen eingehalten werden. Ferner muss der Kunde jetzt sein Netzteil mit einem Testsetup, wie es Computerbase betreibt testen, ob sein Netzteil auch genau diese Eigenschaften aufweist. Sollte DIESES Netzteil es nicht aufweisen, hat der Hersteller das Recht, das Gerät zu reparieren bzw. umzutauschen.

Einen Anspruch wegen Betruges zu stellen ist nicht möglich, da man in der Beweislast ist, der Hersteller müsste minderwertige Ware herstellen, was man nach 1 - sagen wir 5 Netzteilen nicht wirklich aussagen kann.

Leute, ich habe da eine perfekte Geschäftsidee!
Wir kaufen No-Name 80-P Netzteile auf, und ein 80P Platinum Netzteil. Dann labeln wird das um (still und heimlich) und schicken das mit ein paar kleinen Änderungen zur 80P Norm Vergabestelle. Dort lassen wir uns für die Serie unser Zertifikat erstellen. Die Organisation wird uns nicht mehr danach fragen. Dann kleben wir auf unsere Verpackungen 80P Platinum Aufkleber drauf und verhökern die für 40 Euro gekauften Netzteile für 50€.
Natürlich kaufen wir auch 80P Platinum Netzteile. Und zwar, sagen wir mal 1 zu 20. Also auf 20 Billig-Netzteile kommt ein Platin Netzteil. Wenn wir jetzt einen Kunden haben, der die Testberichte schreibt, und der schickt das Netzteil ein wegen zu niedriger Effizienz, dann schicken wir ihm eins von den Platinum Netzteilen. Das ist zwar ein Verlust, aber so kriegen wir nicht soviele negative Resonanz. Der Rest der Pfeiffenköpfe kauft weiterhin unsere mit 80P Platinum zertifizierten 80P Netzteile auf und freut sich über die Energieersparnis. Solange nicht genügend Leute uns auf die Schliche kommen, machen wir mit dieser Praxis weiter.
 
Gibt es keine Möglichkeit sowas selbst zu prüfen ?

Selbst mein Netzteil kam mir für 80+ Gold nicht unbedingt sparsamer vor .... :(
 
Onkelhitman schrieb:
Leute, ich habe da eine perfekte Geschäftsidee!
Wir kaufen No-Name 80-P Netzteile auf, und ein 80P Platinum Netzteil. Dann labeln wird das um (still und heimlich) und schicken das mit ein paar kleinen Änderungen zur 80P Norm Vergabestelle. Dort lassen wir uns für die Serie unser Zertifikat erstellen. Die Organisation wird uns nicht mehr danach fragen. Dann kleben wir auf unsere Verpackungen 80P Platinum Aufkleber drauf und verhökern die für 40 Euro gekauften Netzteile für 50€.
Natürlich kaufen wir auch 80P Platinum Netzteile. Und zwar, sagen wir mal 1 zu 20. Also auf 20 Billig-Netzteile kommt ein Platin Netzteil. Wenn wir jetzt einen Kunden haben, der die Testberichte schreibt, und der schickt das Netzteil ein wegen zu niedriger Effizienz, dann schicken wir ihm eins von den Platinum Netzteilen. Das ist zwar ein Verlust, aber so kriegen wir nicht soviele negative Resonanz. Der Rest der Pfeiffenköpfe kauft weiterhin unsere mit 80P Platinum zertifizierten 80P Netzteile auf und freut sich über die Energieersparnis. Solange nicht genügend Leute uns auf die Schliche kommen, machen wir mit dieser Praxis weiter.

Das ist kriminell und schadet ganz nebenbei noch massiv der Umwelt, weil sogar die Kunden, die eigentlich Energie sparen wollen das hierdurch nicht mehr tun. Pfui!
 
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