Festplatte durch Überspannung Defekt

Topfi

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Hallo zusammen,

wie schon ich schon in der Titelüberschrift geschrieben habe ist eine Festplatte (wahrscheinlich) wegen Überspannung Defekt.
Ein Freund von mir hatte ausversehen ein falsches Netzteil an seine externe Festplatte angeschlossen, worauf hin diese dank eine Überspannung bekam. das Externe Gehäuse funktioniert mit einer anderen Festplatte noch.
Die defekte platte hat ein defektes SMD Bauteil an der Platine, nun hat er sich genau die selbe HD besorgt doch die Festplatte wird trotzdem nicht im Externen Gehäuse oder an 2 anderen Mainboard-Controller nicht mehr erkannt.

Die neue und die alte platte werden beide nicht nach dem Platinen tausch an den Controller erkannt (keine anzeige im Bios)

Deswegen komme ich mit der Ultimate-Boot cd auch nicht an die platten Ran, hat jemand noch eine Idee wie man an die platte zum laufen bekommen könnte?

Platten Daten:
Seagate Barracuda 7200.8 300GB
Model: ST3300831A
Firmware: 3.03

Tipps wie man sie doch noch lesbar bekommen kann wäre toll!
Danke im voraus!
 
Topfi schrieb:
Die defekte platte hat ein defektes SMD Bauteil an der Platine, nun hat er sich genau die selbe HD besorgt
Geht nicht, so gut wie jede HDD ist heute ein Unikat ...

Topfi schrieb:
doch die Festplatte wird trotzdem nicht im Externen Gehäuse oder an 2 anderen Mainboard-Controller nicht mehr erkannt.
was auch dieses Verhalten erklärt und im schlimmsten Fall kann sogar die HDD beim Platinentausch beschädigt werden.

Mach mal ein hochauflösendes Foto der beschädigten Platine. Zunächst aber gleich mal eine Warnung: man sollte die folgenden Beiträge genau lesen (nicht nur kurz überfliegen) und auch nicht Farbenblind sein - im letzten Fall hat der Betroffene statt dem Überspannungsschutz den Flash-Chip der HDD mit dem Seitenschneider entfernt.
 
defektes bauteil.jpg
defektes bauteil
bauteil neu.jpg
bauteil auf der neuen platine
Daten defekte.jpg
Daten defekte platte
daten neue.jpg
bild von den Daten der neuen platte woher die neue platiner ist

leider kann ich keine besseren bilder machen, da ich nur eine handycam habe!
 
Die beiden HDDs sind ja noch nicht einmal aus dem gleichen Fertigungsland. Ein etwas größerer Ausschnitt vom PCB wäre schon nicht schlecht, aber auf den ersten Blick sieht das nach dem einfachsten Überspannungsschutz aus: in diesem Fall muss das defekte Bauteil (rot markiert) einfach weg und die HDD sollte wieder funktionieren. Zum Entfernen entweder den Lötkolben verwenden (die großflächigen Lötpads sind jedoch mit einfachen Lötkolben schwer zu handeln) oder mit dem Seitenschneider die Diode abzwicken: dazu im Zweifel die Diode (ist sowieso kaputt), jedoch nicht das PCB zerstören.
defektes bauteil.jpg
 
Das defekte Bauteil ist die 12V TVS Diode, diese auslöten und entweder so die Daten sichern und ansonsten nicht mehr weiterverwenden, da ohne Diode kein Überspannungsschutz mehr gegeben ist oder eine entsprechende Ersatzdiode beschaffen und einlöten, dann kann diese Platte wieder normal verwendet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
ok ich werde dann erst mal den Überspannungsschutz mit dem Seitenschneider durchtrennen.
platine defekt.jpg
hier ein bild von der ganzen platine
 
Ja, müsste passen: die Diode ist wirklich der komplette Überspannungsschutz, es sind keine 0-Ohm bzw. niederohmige Serienwiderstände vorhanden, welche als Sicherung missbraucht werden.
 
so danke erst mal für eure Hilfe die platte wird nun erkannt.
werde mich nächstes Wochenende melden ob die Daten Wiederherstellung funktioniert hat!
 
@Simpson474

Ich habe mit meiner baugleichen HDD ein ähnliches Problem.
Allerdings ist scheinbar das "Nachbar-Bauteil" durch.
Was kann ich da noch machen?

voll.jpgnah.jpg
 
Das ist die 5V TVS-Diode, das Verfahren ist analog zur 12V Variante, aber unbedingt beachten:

Ersetzte zuerst das Netzteil des PC in dem diese Platte verbaut war! Dieses Netzteil ist verantwortlich für die Überspannung die die 5V TVS-Diode abgefangen hat um die dahinterliegende Elektronik zu schützen. Wird dieses Netzteil nicht zuerst ersetzt droht vollständiger Datenverlust.
 
Hallo zusammen,

ich belebe mal diesen etwas älteren Thread wieder, in der Hoffnung, dass mir jemand weiterhelfen kann.
Leider habe ich wohl ein defektes ATX Netzteil in meinem PC. Nach Einschalten hat es kurz ein Geräusch gemacht und danach waren alle über das Sata-Stromkabel verbundene Massenspeicher tot (SSD und Festplatte; keinerlei Lebenszeichen mehr). Die SSD ist nicht so tragisch, allerdings waren auf der Festplatte Daten, die mir wichtig sind. Die letzte Sicherung ist leider zu lange her...

Zunächst habe ich die Festplatte dem IT'ler unserer Firma gegeben. Er sagte er habe eine Platine einer identischen (?) Platte verbaut und daraufhin die Platte ohne Kapazität angezeigt bekommen. Er vermutet, dass keiner der Schutzmechanismen gegriffen hat und der Motor beschädigt ist...

Ich habe mal ein Foto angehängt. Ich sehe im Bereich der Stromversorgung 2 Dioden, die ich markiert habe.
Bei der einen Diode messe ich Durchgang in beide Richtungen (rot), was so sicherlich nicht sein sollte. Bei der anderen Diode messe ich in keine Richtung Durchgang (blau). Ich werde daraus nicht wirklich schlau.
InkedIMG_20181011_200456_LI.jpg


Hat jemand eine Idee?
 
Probehalber die durchgängige Diode entfernen und die 0 Ohm Widerstände durchmessen. Wenn sie durchgängig sind, die FP mit der Platine ausprobieren.
Der ITler hat vergessen, dass die Plattenkonfiguration im EEPROM der Platine gespeichert ist. Eine neue Platine hat die Konfig nicht gespeichert. Man müsste das EEPROM von der alten Platine auf die Neue löten.
 
Danke für die bisherigen Antworten.
Ich habe mit dem Hersteller des Netzteils Kontakt aufgenommen.
Sie bieten an, dass ich Festplatte und Netzteil einschicke, um zu prüfen, ob der Fehler tatsächlich beim Netzteil lag (was für mich außer Frage steht).
Kroll Ontrack bietet eine kostenlose Schadensanalyse. Habe im Zuge meiner Recherche viel positives (abgesehen von den Preisen) über Kroll gelesen.

@Holgip Sind das die beiden Widerstände jeweils rechts von der rot und links von der blau markierten Diode?
 
Jou! Am Besten beide auf Durchgang prüfen, auch wenn nur eine Diode defekt ist. Falls einer durchgebrannt ist, mit einem Draht oder Lötbrücke überbrücken.
Habe gerade jetzt erst gesehen, dass die Kontakte der Platine ziemlich angelaufen, bzw. verschmutzt sind (vor allem J1 und da Pin 1 auf der linken Seite). Über J1 werden vermutlich die Daten vom und zum Schreib-/Lesekopf übertragen. Deshalb würde ich die Platinenkontakte vorsichtig mit einem Glasfaserradierer säubern.

Wie auch immer: Nach der Datenrettung die FP nicht mehr zum Speichern irgendwelcher wichtiger Daten verwenden, da immer noch Spätfolgen auftreten können. Am besten entsorgen.
 
Also der 0-Ohm-Widerstand (grün) bei D3 hat keinen Durchgang, wobei die Diode rot in beide Richtungen Durchgang hat.
Der 0-Ohm-Widerstand (gelb) hat Durchgang und die Diode D4 (blau) sperrt in beide Richtungen. Soll das denn überhaupt so sein?

So wie ich das verstanden habe, ist D4 für die 12V Spannungsversorgung. D3 dann für 5V? Ich bin etwas verwirrt... Die anderen Fälle hier im Forum, die das Problem haben, haben das Fehlerbild bei 12V. Ich hoffe, das schmälert nicht die Aussicht auf Erfolg...

Die angelaufenen Kontakte können aber mit dem Fehler nichts zu tun haben, oder?

Edit: Ich hoffe zudem, dass der Umbau des Controllers durch den IT'ler (sicherlich gut gemeint) jetzt keinen weiteren Schaden verursacht hat. Hab gelesen, dass WD Platten da anfällig sind?
 

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Also D3 entfernen und den Widerstand (grün) brücken. D4 und der dazugehörige Widerstand (gelb)sind in Ordnung.
Das Fehlerbild kann bei beiden Spannungen auftreten.
Die angelaufenen Kontakte können die Übertragung der Daten an bzw. zum Schreib-/Lesekopf der Festplatte verhindern. Du kannst dann halt keine Daten von der Festplatte auslesen. Mit dem eigentlichen Fehler, dass die FP nicht mehr anläuft, hat das nichts zu tun.

Edit: Muss jetzt weg, viel Glück beim reparieren.
Ob der Umbau schädlich für die Daten war kann ich nicht sagen. Da habe ich keine Erfahrung darin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

mittlerweile war das Netzteil in Überprüfung.
Es zeigten sich keine Werte außerhalb der Norm. Der Fehler ist aber jetzt bekannt: Ich bin davon ausgegangen, dass die Stecker und damit auch die Belegung vom SATA Strom-Anschluss genormt ist. Das Kabel, dass ich verwendet habe, stammte von einem anderen (modularen) Netzteil. Allerdings lag ich mit meiner Annahme daneben....

Ich werde nach Anleitung von Holgip die Tage mal versuchen die Platte wieder zum Laufen zu bringen. Gebe im Anschluss mal ein Feedback.

Zusätzlich hat sich gezeigt, dass wohl bei der Produktion von der Festplatte ein Fehler unterlaufen ist. Laut Aussage des Netzteilherstellers behindert die rote Folie, die auf dem Foto oben zu sehen ist die Wärmeabgabe vom IC. Das nur so am Rande...

@Holgip Eine letzte Frage: Was nehme ich am besten für die Brücke?
 
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