Festplatte durch Überspannung Defekt

@teufel: Der defekte 0-Ohm Widerstand muß gebrückt werden.
@Mrayyy: Normalerweise reicht es, den Widerstand auszulöten, beide Kontaktflächen mit dem Lötkolben zu erhitzen und einen Klecks Lötzinn auf die Flächen aufzubringen. Oder du lötest an beiden Enden des Widerstandes ein kleines Stück Draht.
 
Servus, ich durfte mich leider auch seit einigen Wochen mit so ziemlich den gleichen Problemen beschäftigen.
Habe allein dieses Jahr 4 HDDs gebrutzelt, bin jetzt aber auf die Ursache gekommen.
Es war ein Stromkabel, das nicht zum verbauten Netzteil gehört.
Von aussen leider nicht ersichtlich.
Habe mich in letzter zeit also über Rettungsversuche belesen und werde es wohl mal demnächst mit einer Ersatzplatine versuchen.
Gibts für 29€ in meinem Fall.
Wäre aber auf jeden fall cool, wenn hier andere ihre Erfahrungen auch teilen könnten, z.B. @Mrayyy, ob alles funktioniert hat.
Gruss Beast.
 
und warum machst Du es Dir so schwer? die defekte Diode auszulöten hätte gereicht, jetzt musst Du den oder heißt es das? Rom umlöten. Und wenn das PCB nicht die gleiche Revision hat, kanns auch Probleme geben.
 
Beast.regelt schrieb:
werde es wohl mal demnächst mit einer Ersatzplatine versuchen.
Wieso? Wenn das falsche Netzteil nur eine zu hohe Spannung und keine falsche Polung hat, ist es einfacher, billiger und erfolgversprechender die Schutzdiode zu entfernen und ggf. den verbrannten Vorwiderstand zu überbrücken. Der Wecksel der Platine ist bei den neueren Modellen nicht so einfach, es muss zumindest der Chip mit den Kalibierdaten umgelötet werden um eine vernünftige Chance zu haben und denn laufen die Platten meistens trotzdem nicht sehr lange, eben weil die Daten doch nicht so 100%ig passen, aber es soll ja auch nur zur Datenrettung reichen. Wird dagegen die ausgelöste Schutzdiode entfernt, so kann man die HDD danach ohne Bedenken normal weiterverwenden, nur sollte man dann eben aufpassen das sie nie wieder einer Überspannung ausgesetzt wird, da sie dann eben ungeschützt ist, außer man lötet eine neue ein.
 
Habe mich bisher noch nicht drangesetzt, daher noch kein Feedback von mir.
Ich hoffe, dass ich in meinem Urlaub Ende des Jahres dazu komme.
Zudem brauche ich noch einen potential-freien Lötkolben. Gibt es hier übrigens eine Empfehlung hinsichtlich Löttemperatur?

Der letzte Post von @Holt hat mich allerdings darauf gebracht, dass durch die abweichende Belegung des Kabel durchaus eine Verpolung stattgefunden haben könnte. Macht es Sinn das mit einem Multimeter nachzuvollziehen? Die Diode und der Widerstand sind ja beide kaputt. Würde sich bei einer Verpolung ein anderes Fehlerbild ergeben?
 
Bei Verpolung sprechen die Schutzdiode später an und dann leider oft zu spät um weitere Schäden auf der Platine zu verhindern.
 
Ich hatte ähnliches mehrmals im Freundeskreis. Bei Externen Festplatten ist es immer das gleiche. Es werden dann Notebook-Netzteile mit 19V eingesteckt nur weil der Stecker mechanisch passt, obwohl 12V Netzteile gebraucht werden. Es passen auch Netzteile von Canon-Duckern, aber die liefern 15V.
Die 5V Versorgung geschieht meist über einen 7805 er Spannungsregler der für Eingangsspannung bis 40V ausgelegt ist. In sofern bleibt die heil, nur die 12V Schutzdiode auf der Leiterplatte der Festplatte geht kaputt.
Manchmal verdampft dann auch die entsprechende Leiterbahn, weil nicht alle Notebook-Netzteile nicht bei Kurzschluss abschalten.
Bei internen SATA-Festplatten ist es ein gewaltsam falsch herum aufgesteckter Stecker oder Adapter mit Molex-Stecker. Da geht dann meist die 5V Schutzdiode defekt und oder Vorwiderstand.
Bei IDE sind es falsch herum gewaltsam eingesteckte Molex-Stecker. Ebenfalls Schutzdiode 5V.
Die Schutzdioden kann man entweder auslöten oder mit Dremel wegschleifen.
Bei internen Festplatten verbrennen die Leiterbahnen in der Regel nicht, da die PC-Netzteile eine Kurzschlusssicherung haben und abschalten.
Ursprünglich sind die Schutzdioden für Spannungsspitzen, nicht für dauerhafte Überspannung.
Wenn also die Diode in der 5V Versorgung defekt geht, deutet das immer auf eine Verpolung der alten Molex Stecker hin. Ebenso wenn eine Leiterplatte oder Kontakt angelaufen ist. Das ist dann der Folgeschaden beim Kurzschluß der Schutzdiode, wenn das Netzteil keine Überstrom Absicherung hat bzw. diese erst bei sehr großem Strom spät anspricht. Normalerweise fahren die Netzteile bei Überstrom nicht hoch.
hier kann man sehr schön den verpolten Molex Stecker sehen:
https://www.computerbase.de/forum/t...kurzschluss-12-volt-am-5-volt-eingan.1759436/
Immer auch auf die Adern-Farben achten.
 
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Hi, ich bin auch ein Threadhochholer ^^

habe jetzt auch eine Überspannung bei meinen 4TB Platten (2 mal) und weiß leider nicht was ich machen soll. Darauf sind all meine Backups ... (!!!!!)

habe mal so gut es geht ein paar Bilder der Platine gemacht und würde mich freuen, wenn sich da jemand mal meldet und mir nen Tipp gibt.
 

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Miss mal die 0-Ohm Brücken (runde Markierung) und die TVS Dioden (eckige Markierung). Die Brücken müssen bei der Widerstandsmessung ca. 0 Ohm anzeigen, die TVS-Dioden müssen zumindest in eine Richtung sperren und einen sehr hohen Widerstandswert bzw. unendlich anzeigen.
Foto 05.01.20, 20 54 55.jpg
 
Danke für die Antwort @ Simpson474

habe jetzt beide Platten mal ausgebaut und gemessen.

erste Platte:
Messspitze rot = MR
Messspitze schwarz = MS

Durchgangsprüfung mit Ton:

gelbe eckige Diode:
MR links, MS rechts = Ton hörbar; 3,3 Ohm
MS links, MR rechts = Ton hörbar; 3,3 Ohm

rote eckige Diode:
MR links, MS rechts = kein Ton; unendlich Ohm
MS links, MR rechts = kein Ton; 436 Ohm

gelb runde Brücke:
MR oben, MS unten = kein Ton; unendlich Ohm
MS oben, MR unten = kein Ton; unendlich Ohm

rote runde Brücke:
MR links, MS rechts = Ton hörbar; 0,0 Ohm
MS links, MR rechts = Ton hörbar; 0,0 Ohm



zweite Platte:

Durchgangsprüfung mit Ton:

gelbe eckige Diode:
MR links, MS rechts = Ton hörbar; 2,7 Ohm
MS links, MR rechts = Ton hörbar; 2,8 Ohm

rote eckige Diode:
MR links, MS rechts = kein Ton; unendlich Ohm
MS links, MR rechts = kein Ton; 420 Ohm

gelb runde Brücke:
MR oben, MS unten = kein Ton; unendlich Ohm
MS oben, MR unten = kein Ton; unendlich Ohm

rote runde Brücke:
MR links, MS rechts = Ton hörbar; 0,0 Ohm
MS links, MR rechts = Ton hörbar; 0,0 Ohm
 
Dann sind jeweils die 12V Dioden ausgelöst und die Vorwiderstände durchgebrannt, die sollen ja auch als Sicherung dienen und durchbrennen bevor die Diode schlapp macht. Mich wundert nur, dass die Diode auf dem Foto nicht aufgebläht ist. Diode ablöten und den Vorwiderstand brücken, denn könnten die HDDs wieder laufen, wenn es nur eine Überspannung auf 12V war.

Was ist passiert? Waren die in USB Gehäusen und wurden da ein Netzteil mit zu hoher Spannung (z.B. von einem Notebook) angesteckt?
 
Genau, die gelbe Diode raus (falls kein gutes Equipment zum Löten vorhanden ist, kann man die Diode auch mit dem Seitenschneider entfernen, die Leiterbahnen auf der Platine aber bitte nicht beschädigen) und die gelbe Brücke mit etwas Lötzinn bzw. einem Draht brücken.

Holt schrieb:
Dann sind jeweils die 12V Dioden ausgelöst und die Vorwiderstände durchgebrannt, die sollen ja auch als Sicherung dienen und durchbrennen bevor die Diode schlapp macht. Mich wundert nur, dass die Diode auf dem Foto nicht aufgebläht ist. Diode ablöten und den Vorwiderstand brücken, denn könnten die HDDs wieder laufen, wenn es nur eine Überspannung auf 12V war.
Bei Western Digital sind die 0 Ohm Brücken deutlich größer und dennoch waren die defekten Dioden im WD20EARS Thread nicht aufgebläht. Der Widerstand brennt wohl so schnell durch, dass sich die Diode nicht aufblähen kann.

Holt schrieb:
Was ist passiert? Waren die in USB Gehäusen und wurden da ein Netzteil mit zu hoher Spannung (z.B. von einem Notebook) angesteckt?
Das wäre interessant, da die Festplatten ohne Schutzbeschaltung auf keinen Fall eine weitere Überspannung abbekommen dürfen. Daher sollte man sich vor dem Wiedereinbau sicher sein, dass die Fehlerursache behoben wurde.
 
Es ist in einem seperaten PC eingebaut, den ich nur starte, wenn ich Backups über das Netzwerk ziehe. Darin sind all die Kameraaufnahmen, Daten, Bilder etc. darauf.
Verursacht wurde es durch das Netzteil, welches einfach während des Betriebes ausgegangen ist. Jetzt habe ich ein neues und mit eurer Hilfe funktionieren die Festplatten wieder. ein FETTES DANKESCHÖN!

Werde morgen neue Festplatten (2x8TB) kaufen und die Backups draufladen und die alten dann wahrscheinlich entsorgen ----- oder ---- gibt es eine Möglichkeit die Dioden und Brücken zu ersetzen? (Ersatzteile?)

Danke nochmals an Alle
 
ich versteh
adem89 schrieb:
Hi, ich bin auch ein Threadhochholer ^^

habe jetzt auch eine Überspannung bei meinen 4TB Platten (2 mal) und weiß leider nicht was ich machen soll. Darauf sind all meine Backups ... (!!!!!)

Darin sind all die Kameraaufnahmen, Daten, Bilder etc. darauf.
Ich verstehe aber nicht, warum du die Dateien da herunter laden musstest wenn es nur das Backup war. Da erstellt man einfach ein neues denn die Originaldateien waren ja noch vorhanden? oder etwa nicht, was den Begriff Backup ad absurdum geführt hätte.
 
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adem89 schrieb:
Werde morgen neue Festplatten (2x8TB) kaufen und die Backups draufladen und die alten dann wahrscheinlich entsorgen ----- oder ---- gibt es eine Möglichkeit die Dioden und Brücken zu ersetzen?
Man kann die Dioden auch einzeln kaufen, aber die HDDs funktionieren auch problemlos ohne, sie sind dann nur halt ungeschützt und würden so einen Vorfall kein zweites mal überstehen. Was für ein Netzteil war es denn? Ein billiger Chinaböller? Am Netzteil sollte man nicht sparen, dafür hängt da zu viel teure Hardware dran!

Was das Thema Backup angeht, so sollte klar sein, dass es nur ein Backup ist, wenn es auch die Originaldaten noch gibt, andernfalls ist es nur eine Auslagerung der Daten und damit eine Verlagerung des Risikos. In dem Fall müsste man also ein Backups der Daten machen und ich würde dazu USB Platten nehmen. Ein ordentliches Backup gehört immer auf einem Datenträger der in einem anderen Gehäuse steckt wie der/die Datenträger mit den originalen Daten, wieso muss ich Dir ja wohl nicht mehr erklären. Also z.B. in der Cloud, auf einem NAS oder eben auf USB Platten die nur dafür dienen und nur zum Erstellen, Prüfen und Aktualisieren des Backups angeschlossen werden, nur so lange angeschlossen bleiben wie dies dauert und danach z.B. bei Windows mit "Hardware sicher entfernen" abgemeldet und sicher aufbewahrt werden!
 
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Holt schrieb:
Ein ordentliches Backup gehört immer auf einem Datenträger der in einem anderen Gehäuse steckt wie der/die Datenträger mit den originalen Daten
Und am Besten hat mindestens zwei Backups und lagert eines außerhalb(bei der Familie, Kumpel, am Arbeitsplatz etc.). Häuser Brennen ab, haben Wasserschäden oder unfreundliche Menschen nehmen die einfach mal mit ;)
 
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Guten Morgen, ist der Thread noch aktiv? Ich hab auch ne SATA Platte die nicht mehr läuft, vermutlich auch hier eine Überspannung durch eine SATA USB Adapter mit Netzteil. Hab jetzt hier gelesen, dass man eventuell durch Auslöten von Dioden doch noch irgendwie an die Daten kommt. Hier mal ein Bild. Über Vorschläge bin ich dankbar.
20200518_082105.jpg
20200518_080421.jpg
 
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Moselaner schrieb:
vermutlich auch hier eine Überspannung durch eine SATA USB Adapter mit Netzteil.
Was für ein Netzteil war es denn? Poste doch mal ein Foto vom Etikett des falschen Netzteil. Aber ist das eine 2.5" Platte? Dann wäre das Netzteil sowieso unnötig, da man die 12V die die Netzteile ja üblicherweise haben, nur bei den 3.5" (für die Spindel) braucht, die 2.5" kommen hingegen nur mit 5V aus und die kommen vom USB Port, allerdings muss ein USB2 Port nur 500mA liefern, was die allermeisten Platten nicht zum Anlaufen reicht und nicht jeder Adapter kann über die 12V unterstützen. Jedenfalls sehe ich kein Bauteil welches wie eine Schutzdiode aussieht.
 
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