Festplatte ohne erkanntes Dateisystem noch zu retten?

isd

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Ist hier noch etwas (ohne Einsenden zum Datenretter) zu retten? Kann das wirklich sein? 140 wiederzugewiesene Sektoren?
 

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1. strom ab SOFORT
eine sterbende platte nicht ohne Not a strom lassen.
Im zweifelsfall ticken ihre letzten betriebsstunden und du laesst sie langsa sterben.
Keine schadmassnahmen wie chkdsk laufen lassen. Das macht bei sowas viel mehr kaputt als es jemals nutzen koennte.

Bevor du stro dran machst:
schau, dass du die rohmenge der Platte doppelt frei hast (du brauchst also 2TB freinen speicher)
also :
2. Freien speicher besorgen
3. Mit ddrescue ein image der Platte ziehen. ddrescue ignoriert als defekt markeirte bereiche erstmal und holt sich, was auf jeden Fall lesbar ist so lange es noch geht. Dann versucht es beschaedigte bereiche zu lesen
4. mit testdisk aus dem image daten wiederherstellen.


DDrescue gibts inzwischen auch unter Windows. Inzwischen auch mit GUI -> https://www.hamishmb.com/html/ddrescue-gui.php
Testdisk: https://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk_DE
 
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140 ist die falsche Zahl, das ist der vom Hersteller definierte Grenzwert der eigentlichb völlig irrelevant ist. Die Anzahl der weiderzugewiesenen Sektoren steht unter Rohwert als Hexadezimalwert: "2b2" und in dezimal umgerechnet sind das: 690.

Wenn dir die Platte nicht gerade im Betrieb auf den Boden gefallen ist oder du im Betrieb damit Umdieachsedrehen gespielt hast, ist einer der Köpfe beschädigt und schrammt auf einem Platter.
 
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MountWalker schrieb:
d in dezimal umgerechnet sind das: 690.

Wenn dir die Platte nicht gerade im Betrieb auf den Boden gefallen ist oder du im Betrieb damit Umdieachsedrehen gespielt hast, ist einer der Köpfe beschädigt und schrammt auf einem Platter.
jenes. da werden gerade am laufenden Band sektoren sterben. Jede Betriebsminute ist kostbar.
 
Daher wenn die Daten wirklich wichtig sind zur Datenrettung, weitere Privatversuche dürften weitere Sektoren
beschädigen und Reservesektoren dürften eigentlich auch keine mehr da sein.
 
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Also die Festplatte ist nicht mehr zu retten.

Bei den Daten kommt es darauf an ob das Ereignis schleichend war, bzw. wie schnell es schlechter wird.

Wenn ein Kopf auf der Platte schleift, wird man da nicht mehr viel machen können.
Dann kann man nur noch Fragmente von Dateien retten.
 
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Die Daten der 690 ersetzten Sektoren sind sowiso futsch.

@Tom-S : warum "dürften eigentlich auch keine Reservesektoren mehr da sein"? IMHO sollten HDDs bis zumindest 4 TB über rund 2000 bis 2050 User Accessible Reservesektoren aufweisen.
 
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Das ist eine 2.5" Notebbokplatte die seit 2013 angeboten wird, ob die wirklich noch Reservesektoren
hat, wenn schon CrystalDiskInfo nicht vollständig ausgeführt wird. Sieht schon aus als ob die Firmware
nicht mehr richtig funktioniert,
 
Inzersdorfer schrieb:
warum "dürften eigentlich auch keine Reservesektoren mehr da sein"?

Um einen neuen Sektor zu beschreiben braucht es die Daten aus dem zerstörten Sektor.

Selbst, wenn Du ein neues, leeres Laufwerk hast, ist da nichts mehr zu machen.

Das mit den Reservesektoren klappt nur, wenn das Laufwerk schon beim schreiben merkt, dass etwas nicht stimmt.
Oder wenn der Sektor noch nicht ganz kaputt ist. (langsam, mehrere Leseversuche nötig)

Wie sollen Daten die zerstört wurden nachträglich auf Reservesektoren kopiert werden?
 
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Das ist eine mechanische Platte, war die dauerhaft an USB oder ist das jetzt nur testweise gewesen und sie hing im Betrieb normalerweise am SATA-Port?
 
MountWalker schrieb:
Wenn dir die Platte nicht gerade im Betrieb auf den Boden gefallen ist oder du im Betrieb damit Umdieachsedrehen gespielt hast, ist einer der Köpfe beschädigt und schrammt auf einem Platter.
Hm. Sollte man das Geräusch nicht hören?
madmax2010 schrieb:
jenes. da werden gerade am laufenden Band sektoren sterben. Jede Betriebsminute ist kostbar.
Warum denn das?!
IBISXI schrieb:
Also die Festplatte ist nicht mehr zu retten.
Die Festplatte sowieso nicht, Daten schon.

IBISXI schrieb:
Bei den Daten kommt es darauf an ob das Ereignis schleichend war, bzw. wie schnell es schlechter wird.
Das sehe ich genauso.
madmax2010 schrieb:
schau, dass du die rohmenge der Platte doppelt frei hast (du brauchst also 2TB freinen speicher)

Das ist nicht erforderlich. Wenn die Festplatte physisch dupliziert wird, darf die Zielplatte nicht kleiner als die Quelle sein. Bei Kopie der Quelle eine Datei muss die Zielplatte größer sein, weil Partitionstabelle und Dateisystem auch noch Platz benötigt.

Sinnvollerweise sollten die geretteten Dateien auf einer weiteren Platte landen - einfach mal überlegen was die Köpfe der empfohlenen "doppelt freien" Festplatte machen müssen, wenn die Zielfestplatte gleichzeitig die Quellfestplatte ist...

madmax2010 schrieb:
DDrescue gibts inzwischen auch unter Windows. Inzwischen auch mit GUI -> https://www.hamishmb.com/html/ddrescue-gui.php
Testdisk: https://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk_DE

Für diesen Hinweis an Dankeschön an madmax2010! Es bleibt aber offen, in wie weit der Fuktionsumfang von ddrescue nachgebildet wurde. Des Weiteren greifen Windowssystem gerne auf Festplatten zu, bei denen man keinen Betriebssystemzugang wünscht.
 
@IBISXI : PC HDDs bemerken fehlgeschlagenes Schreiben nur wenn die Schreib/Leseeinheit dabei außerhalb ihrer vorgesehenen Position war, dann werden auch Schreibfehler ausgegeben, ansonsten gibt es keine zeitnahe Möglichkeit, Soft-Errors zu erkennen da eine Schreibvalidierung NICHT erfolgt.

Reservesektoren werden erst zugewiesen nachdem a) ein Sektor mehrfach nicht mehr gelesen werden kann und b) nach einem Neubeschreiben (Nullen durch die Plattenelektronik) der Leseversuch ebenfalls scheitert.

Wie ich schon schrieb, Daten von Sektoren die durch Reservesektoren ersetzt wurden sind futsch. Reservesektoren dienen der Abwehr von Ersatzansprüchen der Kunden, die ja die Anzahl X an Sektoren erworben haben und in der überwiegenden Zahl der Fälle damit innerhalb des Garantiezeitraumes keine nutzbaren Sektoren verlieren.
 
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@Madmax: Bist du der Meinung, dass man da mit ddrescue evtl. noch vereinzelt Daten retten kann? Ich denke ich kopiere die Platte (mit ddrescue), das lauft dann drei Tage und am Ende ist eh nur noch Datenmüll übrig. Bin mir unsicher ob ich das versuchen soll.

@Twostone: Ist eine Festplatte aus einem Notebook. Die habe ich nur testweise per USB angeschlossen.

Geräusche sind keine zu hören, außer normalen Laufgeräuschen wie sie jede Platte hat. Das lässt mich wiederum etwas hoffen.
 
isd schrieb:
Ich denke ich kopiere die Platte (mit ddrescue), das lauft dann drei Tage und am Ende ist eh nur noch Datenmüll übrig.
Du hast eine 50/50 Chance nicht mehr und nicht weniger. Bei der Größe kann es sogar sein, das mehr als die genannten drei Tage dauert.

Alternativen wurden dir genannt.

Datenrettung hat immer mit sehr viel Geduld zu tun.

CU
redjack
 
OK, danke auf jeden Fall für eure Einschätzungen zu der Platte.
 
isd schrieb:
@Madmax: Bist du der Meinung, dass man da mit ddrescue evtl. noch vereinzelt Daten retten kann? Ich denke ich kopiere die Platte (mit ddrescue), das lauft dann drei Tage und am Ende ist eh nur noch Datenmüll übrig. Bin mir unsicher ob ich das versuchen soll.
mit ddrescue erstellst du erstmal vor allem was du zuhause noch retten kannst.

uch habe HDDs mit 40 reallocated sectors gesehen, die nadch 30 Minuten tot waren, welche mit 6000, aus denen man noch alles raus bekommen hat
 
Wenn es aussieht wie hier, und die Daten wichtig sind, und keine Backups vorliegen, dann stellt sich die Frage nicht, ob "ohne professionellen Datenretter". Grund: Im Zweifel macht man selbst durch die Belastung der HDD im derzeitigen Zustand noch mehr kaputt als ohnehin schon. Und das muss eben vermieden werden, wenn die Daten wichtig sind.

https://www.ontrack.com/de-de/datenrettung/festplatte
 
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