FIAE nach Zwangsexmatrikulation

Ich werde aufjedenfall eine Ausbildung machen. Die Gründe gegen einen Direkteinstieg wurden hier ja schon öfters erwähnt.

Mal noch eine Frage bzgl. dem Gehalt. Als studierter Informatik sagt man ja so grob 45k pro Jahr je nach Region.
Wie sieht es mit dem Einstiegsgehalt nach der Ausbildung aus?
Wie viele Jahre Berufserfahrung braucht man um als Fachinformatiker auf das Gehalt eines studierten Informatikers zu gelangen?
 
Letzteres wird ohne weitere Zusatzqualifikation nach der Ausbildung kaum möglich sein. Studierte Informatiker sammeln ja auch Erfahrung, sind aber höher qualifiziert.

Am ehesten wird das in einer großen Firma möglich sein. Im ÖD, wird man mangels Studium nicht auf die E10/11 Stellen gelassen und der Sprung zum sonstigen Beschäftigten ist nur sehr schwer schaffen. Das ist im ÖD aber notwendig, um in die Eingruppierungen E10 oder höher zu gelangen mit einer abgeschlossenen Ausbildung.

Ganz das gleiche Niveau wird man aber wohl nie erreichen. Außer man geht studieren. Da schließt sich aber der Kreis.

Wenn es ums Gehalt geht, würde ich ohnehin nicht raten in die IT zu gehen. Es gibt deutlich besser bezahlte Berufsgruppen. Vom Fluglotsen mal abgesehen, da bekommen die Azubis ja schon 4540 EUR im zweiten Lehrjahr, gibt es immer noch die Möglichkeit, bei entsprechenden Talent, im Handwerk reich zu werden. Dachdeckermeister bekommen garantiert mehr als Anwendungsentwickler am Ende des Jahres. Und Dächer gibt es in 1000 Jahren noch.
 
Naja, wenn man einen Meister mit einem quasi Gesellen vergleicht... Meister ist auf der Stufe mit einem Studienabschluss (welcher auch immer, da sind sich nicht alle einig). Als normaler Dachdecker hat man im Schnitt nicht mehr als ein Anwendungsentwickler, außer man hat genug Zulagen würd ich jetzt mal behaupten.
 
ayngush schrieb:
Dachdeckermeister bekommen garantiert mehr als Anwendungsentwickler am Ende des Jahres. Und Dächer gibt es in 1000 Jahren noch.

Das ist so pauschal garantiert nicht richtig. Der "typische" Anwendungsentwickler, also etwa Applikationsentwicklung, Webdesign und Konsorten (nichts "Spezielles"), ist zwar natürlich einer der Geringverdiener unter Akademikern, aber auch da sind in sämtlichen Statistiken 40k schon die absolut unterste Grenze. Das wird nur von manchen Branchen im Osten o.Ä. unterboten.

Und auch als ausgebildeter Anwendungsentwickler wird man das im Vergleich zu einem Akademiker im Durchschnitt nicht enorm stark unterbieten. Schon schlicht deshalb, weil typische Anwendungsentwickler eigentlich Ausbildungsberufe (FIAE & Co.) sind. Da verdient man als studierter Informatiker ja deshalb so wenig, weil man eigentlich fachfremd arbeitet.

Bei Dachdeckern hingegen hat beispielsweilse Steuerklassen.com ein Durchschnittsgehalt von 41k für Dachdeckermeister ermittelt. Ähnliches (+/- ein paar wenige Tausend) zeigen auch andere Statistiken auf.

Insofern würde ich nicht behaupten, dass man als Anwendungsentwickler schlechter verdienen würde. In kleinen Betrieben, bei manchen Branchen, besonders im Osten - ja...aber im Durchschnitt hat man durchaus realistische Chancen, direkt beim Durchschnittsgehalt eines Dachdeckermeisters einzusteigen.

Vor allem aber hat man da bessere Weiterqualifizierungsmöglichkeiten. Bei Ausgebildeten ist das sicherlich etwas beschränkter als bei Akademikern, aber auch dort kann man ja durchaus viel Richtung SAP, Datenbanken & Co. machen und dann schnell mal 10.000 aufsteigen.



Wikked schrieb:
Mal noch eine Frage bzgl. dem Gehalt. Als studierter Informatik sagt man ja so grob 45k pro Jahr je nach Region.
Wie sieht es mit dem Einstiegsgehalt nach der Ausbildung aus?

Das ist so pauschal - wie gesagt - nicht beantwortbar. Vor allem weil ein Informatikstudium ja eben nicht so fixe Inhalte genau einer Richtung, wie eben ein FIAE, hat. Man spezialisiert sich ja je nach Hochschule, Wahlbereich, Abschlussarbeit, ... in bestimmte Bereiche, die sich stark unterscheiden. Also viel stärker als bei einer Ausbildung meine ich damit.

45k wird zwar häufig als Durchschnitt irgendwo gepostet, aber das ist eben der Durchschnitt für Informatik generell. D.h. da wird Uni, TU, teilweise sogar FH o.Ä. in einen Topf geworfen. Genauso wie Security, Data Science, Robotik, Algorithmik, Anwendungsentwicklung, Webdesign. Genauso wie Sachsen mit Bayern. Oder Finanzbranche mit Vakanzen bei Ämtern.
Ich denke du siehst worauf ich hinaus will.

Die "typische Anwendungsentwicklung" ist wie gesagt, mit wenigen anderen Dingen, aus oben genannten Gründen, am unteren Ende der Gehaltsspanne für Akademiker. Also eher sowas um die 40k aufwärts.

Konkret kann man da aber nur werden, wenn man weiß was genau, welche Region & Branche usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entgelt für die Berufsgattung
„Aufsichtskräfte - Hochbau“.

Zu dieser Berufsgattung gehört u.a. der Beruf „Dachdeckermeister/Dachdeckermeisterin“.
Mittleres Entgelt (Median) in Deutschland 3939 Euro

Entgelt für die Berufsgattung
„Berufe in der Softwareentwicklung - fachlich ausgerichtete Tätigkeiten“.

Zu dieser Berufsgattung gehört u.a. der Beruf „Fachinformatiker/Fachinformatikerin Fachrichtung Anwendungsentwicklung“.
Mittleres Entgelt (Median) in Deutschland 3738 Euro

S: https://entgeltatlas.arbeitsagentur.de

Will ja auch nur sagen, dass wenn es ums reine Entgelt geht, man das Handwerk nicht beiseite wischen sollte.
Spitzenverdienste sind anteilig in der IT genau so oft oder wenig (je nach Sichtweise) vertreten, wie in anderen Berufsgruppen auch.
Und ja, als Dachdeckermeister kann man sich ein goldenes Näschen verdienen, viele Handwerkermeister werden früher oder später Unternehmer und tauchen dann demnach in diesen Statistiken der Arbeitsagentur, die auf Daten der angestellten beruhen, auch nicht mehr auf.
 
Das ist richtig, aber zeigt ja eben auch genau, dass man bei Einstieg zwischen FIAE und Dachdeckermeister sehr nah beieinander liegt. Der Dachdeckermeister wird aber viel länger gebraucht haben, um dahin zu kommen.

Das sich ein nicht unwesentlicher Teil der Meister später selbstständig macht und dann aus den Lohn-/Gehaltsstatistiken verschwindet, ist natürlich richtig. Ich würde aber behaupten, das der qualifizierte Teil, also vielleicht das obere Drittel o.Ä., der FIAE auch weiterbildet und umsattelt und irgendwann aus der FIAE-Statistik verschwindet.

Auf jeden Fall hat man als talentierter Handwerker aber natürlich gute Chancen, auch zukünftig. Gerade durch Automation und erhöhten Wohlstand ist die Gesellschaft ja immer mehr dazu bereit, viel Geld für hochwertige, individuelle Handarbeit auszugeben.

Ich finde es aber nichtsdestoweniger immer noch schwierig, das gegeneinander einfach so pauschal abzuwiegen. Schon alleine, weile FIAE der entspanntere Job sein dürfte und man eben im Durchschnitt auch schneller zu "hohem" Gehalt kommt, wohingegen man im Handwerk erstmal den Meister braucht. Also vor allem für den "durchschnittlich Talentierten" ist da denke ich IT schon die bessere Wahl.
 
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Fu Manchu schrieb:
Diese zwei Tipps halte ich für sehr gefährlich und wirklich nicht hilfreich. Ohne abgeschlossene Ausbildung, sei es Studium oder Berufsausbildung, ist der Threadersteller für alle Zukunft eine Hilfskraft ohne Abschluss. Und das hat nichts mit Deutschland oder ähnlichem zu tun, in keinem Land der Welt kann man zu Firmen gehen ohne Zeugnisse und Abschlüsse darzulegen.

Sorry für die späte Antwort, war im Urlaub.
Bitte zitiere mich doch wenigstens komplett! Das ist nur ein Ausschnitt eines längeren Posts und keinesfalls meine Empfehlung. Du reißt das völlig aus dem Zusammenhang, ich hab nur gesagt, dass es möglich wäre, nicht das es gut ist.
 
FrankenDoM schrieb:
...ich hab nur gesagt, dass es möglich wäre, nicht das es gut ist.

Schon die Möglichkeit anzusprechen ist gefährlich, daran sollte niemand denken! Im Grunde genommen ist dein Vorschlag keine Möglichkeit, sondern eine Unmöglichkeit, die man niemals in Betracht zieht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die DU niemals in Betracht ziehst. Genug andere eben schon, ich übrigens auch nicht.

Nochmal, ich habe keinen Vorschlag gemacht, ich hab lediglich geschrieben, dass man es durchaus auch ohne abgeschlossene Ausbildung versuchen KANN und es aktuell wohl klappen KÖNNTE. Das habe ich geschrieben, weil es hier angesprochen wurde und das nicht mal von mir.

Das ist weder ein Vorschlag oder gar eine Empfehlung!
 
FrankenDoM schrieb:
... ich hab lediglich geschrieben, dass man es durchaus auch ohne abgeschlossene Ausbildung versuchen KANN und es aktuell wohl klappen KÖNNTE. ...

Und genau das kritisiere ich! So einen Vorschlag macht man nicht, das empfiehlt man einfach nicht - und ja, es ist dein Vorschlag, sobald du davon sprichst, dass man das machen kann und könnte.
 
Meine Empfehlung ist #5 und nichts anderes! Warum? Weil ich es selbst auch so gemacht habe.

Der Rest sind Möglichkeiten nach denen der TE gefragt hat und auch hier diskutiert wurden. Eine Möglichkeit ist weder eine Empfehlung noch ein Vorschlag, auch wenn Du das noch 1000x behauptest ist es in der deutschen Sprache nicht so.

Sobald ich vom springen von einer Klippe spreche, ist es also auch meine Empfehlung/Vorschlag es zu tun?
 
@Wikked
Hast du schon mal mit den Dozenten/Verantwortlichen über deine Situation gesprochen? Oftmals drücken die dann nochmal ein Auge zu und geben dir noch einen zusätzlichen Versuch. Du musst es nur probieren. Wenn du nichts machst, wirst du nach der offiziell maximal zulässigen Anzahl an Wiederholungen exmatrikuliert. Das solltest du halt nur machen, bevor dir der Bescheid ins Haus in die Studenten-WG flattert. Je früher desto besser.
 
Also mittlerweile habe ich mich schon selbst exmatrikuliert. Ich hab einiges davor probiert, mit den Dozent, der Prüfungskommission gesprochen, Härtefall Antrag gestellt, hat aber alles nichts gebracht.

Übrigens sind die ersten Bewerbungen draußen. Wie erwartet sieht es Ende Juni natürlich schon mager aus mit den Ausbildungsstellen. Sollte ich ums verrecken keinen gescheiten Betrieb finden werde ich wohl einfach für paar Monate ins Ausland gehen und mich für nächstes Jahr frühzeitig bewerben.
 
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