Firma benötigt neues Mailprogramm

[anyone23]

Also wir sind nicht groß, mit 12 Personen in der Firma und verwenden Thunderbird. Ich weiß ja nicht, wieso der eine oder andere sagt "zur Not Thunderbird", aber wir hatten vorher mit Outlook mehr Probleme als mit Thunderbird.

Das kann ich so bestätigen. Outlook 2013 ist auch objektiv betrachtet ein sehr schlechtes Programm. Die IMAP-Unterstützung ist grottig, es verwendet die extrem schlechte Rendering-Engine von Word zur Darstellung von HTML-Mails, was bedeutet, dass es HTML-Mails sogar schlechter als der Internet Explorer 6 darstellt (=ein riesen Rückschritt im Vergleich zum 10 Jahre alten Outlook 2003 ) und zudem verschwendet die Benutzeroberfläche extrem viel Platz mit unsinnigen Features, wie z. B. den sozialen Kontakten am Ende jeder E-Mail. Auf unseren 1440*900er-Bildschirmen ist nun sehr wenig Platz für Mails - und das in einem Mailprogramm.

Wir haben bis heute noch Probleme bei der Darstellung einiger eingehenden Mails, weil Outlook 2007-2013 es nicht schaffen, Bilder über normale HTML-Befehle zu verkleinern und dadurch immer wieder riesige Bilder eingehende Mails zerschießen.

Auch in Sachen Performance ist Outlook 2013 absolut chancenlos gegenüber Thunderbird, teilweise friert es für 2-3 Sekunden ein um Mails auf einem Pentium E mit 2x 2,7 Ghz zu rendern. Wenn man am Tag mehrere hundert Mails anklickt, addiert sich diese Zeit gewaltig.

Zudem kommt der Vender Lock-In. Wir wären so gerne von Outlook 2003 auf Thunderbird umgestiegen, aber da es keine saubere Möglichkeit gibt, Archivdateien, Kontakte usw. sauber in Thunderbird zu integrieren, mussten wir leider auf ein neues Outlook umsteigen und dürfen uns jetzt täglich mit dessen Beschränkungen und Problemen herumärgern.

Preislich ist Outlook auch extrem teuer. Es gibt zwar eine Standalone-Version, allerdings fehlen dabei wichtige Features, da Word nicht als E-Mail-Bearbeitungsprogramm verwendet werden kann. Es fehlen z. B. Autotexte, Tabellenfunktionen usw. Deshalb gibt es ein brauchbares Outlook erst ab der Home & Business-Version für ~200 Euro/Stück.

@nurmalsoamrande: Und deine Begründung dafür?

 

[Daaron]

Klasse, und dann steckste im Vendor Lock-In. Diese total bekloppte Haltung hat die ganzen Firmen doch jetzt z.B. in das XP-Dilemma geführt.

 

[TrueAzrael]

Das "XP-Dilemma" hat wenig mit Vendor Lock-In zu tun. Wenn die Firmen sich zumindest im 5-10 Jahresrythmus nach Softwareversionsupdates umsehen würden, dann hätte man kein Problem. Leider hat man mit dem langlebigen XP auch seinen Teil dazu beigetragen, dass OS-Versionsupdates in Vergessenheit geraten sind.

Thunderbird läuft bei mir nur Privat und da nur auf Sparflamme, im Unternehmen läuft Outlook mit Exchange. Eine Empfehlung ohne Exchangeserver kann ich ohne Erfahrung also kaum aussprechen.

 

[Daaron]

Outlook ist einfach unterdurchschnittlich, und zwar in allen Belangen.
- braucht signifikant mehr Ressourcen als die freien Alternativen
- Lizenzkosten ohne Ende
- Vendor Lock-In vorprogrammiert... oder hat es schon mal jemand geschafft, EINFACH von Outlook weg zu migrieren?
- IMAP ist hochgradig verbuggt... schon immer gewesen, wird es immer bleiben
- Word als Render-Engine für HTML-Mails... Also wer auch immer sich DAS überlegt hat, gehört gesteinigt, gevierteilt, verbrannt, erschossen, erstochen, vergiftet und zusammen mit Rasputin verbuddelt.
- deutlich aggressiver ausgenutzte Sicherheitslücken als die quelloffene Konkurrenz
- keine Möglichkeit, sich in etwas anderes als Exchange einzuklinken. Kolab? Horde? Keine Chance...

Outlook hat nur eine Stärke: das eigene proprietäre Öko-System mit Exchange-Servern. Exchange ist so gut, dass es die ganzen gravierenden Defizite von Outlook übertüncht.

 

[schumischumi]

würde vorschlagen, dass die Outlook vs Thunderbird Debatte hier erstmal beendet wird. Beides sind gute Mail-Programme und haben ihre Vor- und Nachteile. Beide können auch im Produktiven-, Professionell- und im Enterpriseumfeld verwendet werden. Gerade bei einer Zielgruppe von 5 Personen können viele Kompromisse eingegangen werden.

Die Frage ist allerdings, ob es in das Umfeld von "endlich" passt.

Hierfür müssten wir wissen wie ihr bisher an eure Mails kommt und wie die bisher dargestellt werden.
- Sprich welchen Mailserver verwendet ihr (Firebird ist meines wissens eine Datenbank und kein Mailserver) bzw. verwendet ihr überhaupt einen lokalen Mailserver?

- Wie werden die Mails der 5 Konten heute in einem Client dargestellt (geschwärzter Screenshot oder schemenhafte Darstellung) bzw. sind es überhaupt 5 Konten oder steckt hinter den ganzen Mail-Adressen bei Strato (info@ hans.wurst@ milch.kuh@...) in Wirklichkeit nur ein richtiges Konto mit 5 Namen.

 

[svenyeng74]

Hallo!

Im Firmenumfeld immer Outlook mit Exchange Server.
Auch bei 5 Arbeitsplätzen macht es Sinn.
Hier würd ich mir mal Office 365 ansehen. Da hat man das alles drin und das zu nem guten Preis.
Zu mal man hier für die monatlichen Gebühren auch immer aktuelles MS Office hat.
Die Kosten kann die Fa. monatlich absetzen, also steuerlich ne gute Sache.
Bei so einer kleinen Fa. würde ich von einem eigenen Exchange Server in der Fa. abraten.
Das ist viel zu aufwendig und zu teuer mit allen drum und dran.
Office 365 ist hier zu empfehlen.

Ich selber nutze derzeit den Hosted Exchange von Domainfactory (http://www.df.eu).
Der kostet ca. 12 Euro im Monat pro User und es ist eine Outlook Lizenz enthalten.
Denke aber auch schon über nen Umstieg auf Office 365 nach.
Office 365 Small Business kostet grade mal 4,90 Euro pro User im Monat, bei jährlicher Zahlung noch weniger:
http://office.microsoft.com/de-de/b...iness-fur-kleine-unternehmen-FX103887194.aspx

IMAP braucht auch niemand in produktiven Umfeld.
Wenn ich Outlook richtig einsetzen will, dann auch grundsätzlich Exchange nutzen.
Denn hier hat man eMails, Kalender, Kontakte, Aufgaben, etc. drin.
Das kann kein anderer Mailclient in der Form
OWA (Outlook Web Access) bringt Exchange auch noch mit, falls man unterwegs mal an die Mails muss.
Aber auch hier kann ich ja bei Office 365 mit Notebook das normale Outlook nutzen.

@anyone23:
Word würde ich eh nie zum schreiben von Mails nutzen.
Mails generell als reinen Text senden, html Mails sind Unsinn.
Wenn Du Tabellen etc. pp. im Text brauchst, schreib es mit Word, speichere es als pdf und häng das Dokument an Deine eMail an. Das ist sauberer.
Mittlerweile lasse viele HTML Mails gar nicht mehr durch.
Ich sende z.B. grundsätzlich seit langem nur noch reine Text eMails.

Gruß
Sven

 

[Daaron]

Im Firmenumfeld immer Outlook mit Exchange Server.

So nach dem Motto: einmal damit angefangen, kommt man auch brav nie wieder davon los...

Was spricht, gerade bei so kleinen Firmen, für einen reinen Open Source Ansatz? Mit Kolab oder Horde hat man hier sehr flexible Server-Lösungen ohne proprietäre Fesseln.

Die Kosten kann die Fa. monatlich absetzen, also steuerlich ne gute Sache.

Kosten sind Kosten, egal ob man sie absetzen kann.

IMAP braucht auch niemand in produktiven Umfeld.

Das ist deine Meinung... und damit stehst du ziemlich allein da.

Wenn ich Outlook richtig einsetzen will, dann auch grundsätzlich Exchange nutzen.
Denn hier hat man eMails, Kalender, Kontakte, Aufgaben, etc. drin.
Das kann kein anderer Mailclient in der Form

Falsch. Du hast noch nie Thunderbird mit Lightning-Extension gesehen, oder?
Wenn man einen Kolab-Server betreibt brauchts jetzt nur noch die TB-Extension SyncKolab und alles ist gut.
Wenn man hingegen auf Horde setzt (wie z.B. die TU Dresden) läuft alles über WebDAV/CardDAV/CalDAV.... also wieder: offene Schnittstellen.

Wenn man sich hingegen Exchange mit seinem proprietären Mumpitz ans Bein bindet... ja, dann muss man auch Outlook verwenden, sonst kann man damit ja nichts anfangen.

OWA (Outlook Web Access) bringt Exchange auch noch mit, falls man unterwegs mal an die Mails muss.

Horde hat einen wirklich guten Webmailer, und der Webmailer von Kolab (Roundcube) ist der absolute Hammer.

Mails generell als reinen Text senden, html Mails sind Unsinn.

Du hast noch nie einen Newsletter verfasst, oder? Du hast echt keinen Plan von Marketing.

 

[svenyeng74]

Hallo!

@Daaron:
Und wer bitte installiert und administriert bei so einer kleinen Firma Kolab oder sonst was?
So was muss funktionieren, daher eine externe Lösung wählen wo man mit Administrieren nichts zu tun hat,
sondern es einfach nur nutzt.
Ist ja alles schön und gut mit OpenSource und kostenlos.
Aber was immer wieder vergessen wird ist der administrative Aufwand.
Das kann am Ende richtig teuer werden.
Was ist wenn der eigens betriebene Mailserver ausfällt?
Dann wird's u.U. richtig teuer, denn kaum ein 5 Mann Betrieb hat nen Fachinformatiker der sich drum kümmert.
Daher grade bei kleinen Betrieben externe, fertige Lösungen verwenden.

Ich habe generell nichts gegen OpenSource und Freeware.
Nur im Firmenumwelt würde ich immer etwas mit Support wählen.

Zum Newsletter:
Wie wäre es mit einem Newsletter als pdf?
Im Mailtext steht dann: "Unseren aktuellen Newsletter finden Sie im Anhang als pdf."
Dann kann man einen richtig schicken Newsletter designen und sendet eine normal Textmail.
HTML Mails können Viren etc. beinhalten, daher sollte man davon Abstand nehmen.

Gruß
Sven

 

[Domi83]

Und wer bitte installiert und administriert bei so einer kleinen Firma Kolab oder sonst was?
So was muss funktionieren...

...Nur im Firmenumwelt würde ich immer etwas mit Support wählen.

Moin moin... Ich war zwar nicht gemeint... Aber mit diesen Sätzen hast Du doch eigentlich schon selbst alles beantwortet. Wer administriert es? Der entsprechende IT'ler! Oder wer bitte macht die Installation, Einrichtung und Schulung von Outlook und / oder Exchange bei solchen Firmen?

Wie wäre es mit einem Newsletter als pdf?

Und das in der Zeit wo jedem gesagt wird "niemals anhänge von unbekannten öffnen." Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster, aber 96% aller Newsletter sind HTML basiert. Ich persönlich habe auch "nur Text" in meinem Email Client aktiviert, aber gerade bei Newsletter, legt man besonderen Wert auf Komfort (einfach öffnen und gut) und Optik. Wenn da eine Email kommt mit "Newsletter im Anhang" ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher das so etwas im Trash landet, als ohne