News Firmen zweifeln an Windows 7

Die einfach Frage die sich für Firmen (und eigentlich jeden anderen) stellt, ist was für einen Mehrwert habe ich wenn ich Vista oder Windows 7 einsetze? Lohnt es sich von dem aktuellen System (meist XP) auf ein neueres BS umzusteigen oder rechtfertigen die entstehenden Kosten einen solchen Umstieg nicht?

Wenn man nun bedenkt, dass im Thread auch schon Firmen erwähnt wurden, welche 100 000 Bildschirmarbeitsplätze zu versorgen haben so hat man einen kleinen Anhaltspunkt um bisserl hoch rechnen zu können. Eine Vista Business Lizenz ist im Moment für ~82€ erhältlich. Gehen wir einfach davon aus, Windows 7 Business liegt in der gleichen Preisklasse, somit kommen wir auf 100 000* 82€ = 8,2 Millionen Euro NUR für Lizenzen. Ach ja, sollte jetzt jemand der Meinung sein, man könne das so nicht rechnen da die Firmen ja bereits eine XP Lizenz haben und "nur" ein Update benötigen, die Updateversion kostet das Doppelte ;) (entsprechend kann man hier nun auch auf kleinere Firmen Rückschlüsse ziehen, die Kosten werden zwar weniger sein da ja weniger Bildschirmarbeitsplätze vorhanden sind, allerdings stehen der kleineren auch weniger finanzielle Mittel zur Verfügung womit sich das Ganze wieder ausgleicht und ein Umstieg weiterhin nicht sinnvoll erscheint)

So was hat die Firma nun? Kosten in Höhe von 8.2 Millionen Euro und es ist nicht ein (!) PC auf das neue System umgestellt. Das muß nun ja auch noch eingerechnet werden, die PC Systeme müssen neu installiert werden, gegebenenfalls muß die Software erst einmal getestet werden ob alles läuft. Wenn etwas nicht läuft kostet dies ja auch gleich wieder Geld und erschwerend kommt dazu, dass mit absoluter Sicherheit auch Hardware erneuert werden muß wegs dem Umstieg auf Vista/Win7 bzw. wird das eine oder andere Gerät auch aufgerüstet werden müssen.

Für die Administratoren ergibt sich ein weiteres Problem was die Wartung und Pflege angeht, bei XP waren fertig eingerichtete Images recht einfach zu erstellen und handlich zu lagern, denn oftmals wurde eine Größe von ~3.5 GB auf der Festplatte (und somit ~1.5 GB in Imageform nicht überschritten) Vista dagegen benötigt auf der Platte nach der Installation (also ohne installierte Software) und ohne abspeckende Maßnahmen runde 12 - 16 GB (!) entsprechend verlängert sich die Zeit um entsprechende Wartungsarbeiten mit Images durchführen zu können.

Alles in allem ist die aktuelle Politik seitens Microsoft ein Schuß in den Ofen, alle 2-4 Jahre ein neues Betriebssystem was einen Umstieg erfordert ist klar am Markt vorbei entwickelt. Ein nahtloser Übergang von einem System auf das nächste ohne großartige Kompatibilitätsprobleme und rascher Zugriff auf neue Funktionen wäre wünschenswert und nach dem Bedarf gerichtet gewesen. Microsoft selbst hat nur mit dem eigenen Geldbeutel gerechnet und darf nun schaun wie man sich mit den Firmenkunden wieder versöhnt, denn diese sind letztendlich das große Geld das man machen kann. Sicherlich wirft der OEM Markt nicht wenig ab, aber der größere Brocken sind nunmal Firmen und Bildungsinstitutionen welche auf einmal entsprechende Geldbeträge in die Kassen schwemmen und für 8.2 Millionen Euro wie in unserem Rechenbeispiel muß MS viele OEM Lizenzen verkaufen.

:rolleyes:

P.S. Abgesehen davon, welche Firma mit gesundem Menschenverstand denkt in Zeiten einer Wirtschaftskrise daran, die laufende IT Infrastruktur umzubauen? :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Antimon schrieb:
Alles in allem ist die aktuelle Politik seitens Microsoft ein Schuß in den Ofen, alle 2-4 Jahre ein neues Betriebssystem was einen Umstieg erfordert ist klar am Markt vorbei entwickelt.


Das war doch bei allen Windows-Versionen seit 1985 schon, dass alle 2-3 Jahre der Nachfolger rauskommt.
 
Das ist ja auch normal. Nur hat es Windows nicht geschafft dafür zu sorgen, dass zwischen den Betriebssystemen ein unumständlicher Umstieg möglich ist.
 
unumständlicher Umstieg? Seit Windows95 sind die Knöpfe und Funktionen im grossen und ganzen an der gleichen Stelle geblieben...

Der Markt schreit nach Bunt...das hat er mit Vista bekommen, der Markt schreit nach mehr Sicherheit, schade das UAC abschaltbar ist...

was willer denn der Markt?
Ein iPhone... das nix als ein unnützes Gimmick ist? :freak: so sieht es wohl aus!

Tja dann bleibt für die Firmen nur der Umstig auf mac oder open Source gedöns...

Nur was macht der Privatanwender?

Sehe schon die freudige Zukunft wo Ottonormalverbraucher zwecks Treiberaktualisierung ein Kernelupdate einspielt (im übrigen werden das genau die Leute sein die schon mit der einfachsten Windows Installationsroutine Probleme haben) :D

Irgendwo wurden die Sicherheitsaspekte angesprochen...

Ihr glaubt doch nicht wirklich, sollte OS oder eine Distrie den Verbreitungsgrad von Win erreichen das das ganze auch nur einen Deut sicherer ist?
(Ich rede nicht von den "Nutzern" die das ganze jetzt schon excessiv verwenden)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (ein ? pro Satzende langt)
Antimon schrieb:
P.S. Abgesehen davon, welche Firma mit gesundem Menschenverstand denkt in Zeiten einer Wirtschaftskrise daran, die laufende IT Infrastruktur umzubauen? :lol:

Richtig, ein Betriebssystem gradet man nicht einfach so auf. Da muss es schon einen handfesten Mehrwert geben.

Mehrwertmöglichkeit 1)
IT-Administration wird billiger (mehr automatisierte Funktionen, weniger rumgefrickel mit Scripts, weniger Support-Cases). Wird in vielen Szenarien nicht so stark sein, wenn die IT-Abteilung schon suuuupergut mit XP oder 2000 zurechtkommt. Andererseits, wenn man bestimmte Vorteile von Windows 7 sehr schätzt (z.B. dass man einstellen kann, dass Daten nur noch verschlüsselt auf externe Datenträge überspielt werden können), und man das vorher mit Skripts etc. nicht geschafft hat: Ja, da ist ein Mehrwert.

Für kleine Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung hat Windows 7 ein paar beeindruckende Vorteile im Bereich der Administration. Aber nur ein geringer Teil der PC-Arbeitsplätze sind in solchen kleinen Unternehmen - die meisten sind in Großunternehmen.

Mehrwertmöglichkeit 2)
IT unterstützt die Einführung von Geschäftsprozesssoftware. Beispiel: Man möchte eine sehr neue Anwendung, die nur Windows 7 kann, mit einer älteren Anwendung, die nur unter Win XP kann, parallel betreiben. Dann kann man mit der Desktopvirtualisierung ein paar Vorteile ausspielen.

Ist das in dieser Wirtschaftskrise relevant? In vielen Firmen wohl eher nicht, weil man viele IT-Projekte noch ein wenig aufschieben wird und deshalb die "IT-unterstützt-das-Geschäft"-Story nicht so mächtig ist. Bei manchen Firmen aber schon.


Keine Firma steigt "einfach so" auf ein neues OS um. Für eine sachliche Bewertung wäre es sinnvoll, sich die Fähigkeiten des OS für Unternehmen anschauen - also nicht die "Windows Shake"-Funktion, sondern eingebaute Virtualisierungsfähigkeiten, Managementfähigkeiten, die letztlich erhöhte (!) Anwendungskompatibilität...

hier der Link: http://www.microsoft.com/windows/enterprise/products/windows-7-enterprise.aspx


Ich als Privatanwender bin richtig geil auf die Optik. Und gleichzeitig alle meine PC-Spiele...

PS: Gibt es eigentlich ein Linux, das ActiveSync mit meinem Outlook bzw. meinem Handy unterstützt??

PPS: Will kein Fanboy sein, Linux hat auch seine Vorteile und ist in manchen Szenarien im Vorteil. Mir geht nur das Gebashe bzw. das Reduzieren von Win 7/Vista auf das Treibermodell/UAC und die Optik auf den Keks.
 
Turrican101 schrieb:
Das war doch bei allen Windows-Versionen seit 1985 schon, dass alle 2-3 Jahre der Nachfolger rauskommt.

2002 ist XP erschienen 2007 Vista ;)

@Clausewitz

Sicher, wenn der Mehrwert gegeben ist, trotzdem sind Zeiten in welchen große Firmen auf Kurzarbeit setzen und Auftragsrückgänge von 30 - 50% vorherrschen ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für einen Release von Windows 7 und der Hoffnung, dass es vor allem bei Unternehmen einen großen Anklang finden wird.

deagleone schrieb:
unumständlicher Umstieg? Seit Windows95 sind die Knöpfe und Funktionen im grossen und ganzen an der gleichen Stelle geblieben...

Jo in so ziemlich allen Windows Versionen bis auf Vista, Vista ist der Versuch von MS das OS so unzugänglich zu machen wie Linux und trotzdem alles andere bei zu behalten. Ich dachte letztens mir fliegt der Vogel raus als ich für nen Kunden die Problematik angegangen bin, das sein Vista Notebook keine USB Sticks bzw. keine USB Geräte mehr erkennt. Um an die Treiberdateien im System rankommen zu können durfte ich mich auf der Kommandozeile mit Besitzübernahme und Rechtezuweisungen rumärgern die so umständlicher nicht hätten gestaltet werden können. Am System selbst mag ja manches vereinfacht worden sein, den Administratoren hat man aber mit Vista schwere Steine in den Weg gelegt was es so nicht sein kann.

Das nächste Ärgernis stand auch promt in´s Haus, ein anderer Kunde ist Softwareentwickler und schreibt unter anderem auch eigene Treiber, schonmal versucht unter Vista 64 einen Treiber zu erstellen bzw. eine Treiberdatei zu kompilieren? Daraus wird leider nichts, da der nette Prozess bekannt als Patchguard eingriffe in Treiberdateien unterbindet bzw. abfängt und man somit als Programmierer der Ar.... ist. Das Internet ist voll von diesen Problemen und das Einzige was hilft ist entweder ein System ohne Patchguard verwenden oder aber Patchguard abschalten und Vista somit im Debugmodus zu betreiben, ein Zustand der von MS nicht wirklich empfohlen wird.

Für den Heimwanwender ist ein Klickibunti System was feines, er wird es auch nie so fordern wie es in Unternehmen teils gefordert wird und somit auch kaum auf diese Probleme stoßen. Für Unternehmen muß das System laufen und da reicht oftmals auch eine Oberfläche wie sie W2K hatte, spartanisch, übersichtlich und einfach zu bedienen.
 
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Antimon schrieb:
2002 ist XP erschienen 2007 Vista ;)


Ja und das ist eben die einzige Stelle, wo mal mehr als 2-3 Jahre vergangen sind. Und jetzt fordert scheinbar jeder dass man Vista auch erstmal 8 Jahre beibehalten sollte. Und XP ist 2001 rausgekommen ;)
 
Jo aber genau die Stelle hat eigentlich gezeigt, dass wir eben nicht alle 2 - 3 Jahre ein neues System benötigen sondern eine solide Basis die sich nach Bedarf (siehe SP2 für XP) auch erweitern lässt und ggf. auch etwas ummodeln aber so, dass halt nicht jedesmal ein solcher Aufwand dahinter steht, dass es schon nahezu unrentabel ist.

Und was das Release angeht hast Du natürlich recht es war Herbst 2001.
 
Es dauert halt eine Weile bis MS so nach und nach alle Features von anderen Systemen abgeguckt und selbst implementiert hat. Das Ganze bekommt dann die gummibärchenbunte Farbe verpasst und schon kann man das als neues Betriebssystem verkaufen.
Natürlich darf man die Aktivierung und die Echtheitsprüfung bei 99% der Updatedownloads nicht vergessen - das ist gegenüber den z.B. freien Betriebssystemen ja mal eine "echte Neuerung" ;-)
 
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