G-Power schrieb:
Ich als legastheniker kann ja da nicht mitreden oder etwas anprangern, aber eins finde ich echt ein verkommen der Sprache.
Mich freut es, daß Du es auch so siehst. Und subjektiv betrachtet hatte ich bislang auch immer den Eindruck, daß Legastheniker sich viel mehr Mühe geben verständlich auszudrücken als andere.
Nai schrieb:
Gratulation, dann hast du ein Fremdwort durch ein anderes älteres Fremdwort bzw Lehnwort ersetzt. Wenn du unbedingt die "reine" deutsche Sprache verwenden wollen würdest, so müsstest du sagen, dass du keinen beweglichen Fernsprechapparat hättest.
drago-museweni schrieb:
Was ist an Handy so falsch, das ist ein rein deutscher Begriff für ein Mobiltelefon der sich so eben entwickelt hat selbst wenn dieser sich englisch anhört ist dies aber nicht, da es dieses Wort so nicht gibt im englischen und auch nicht für diesen Zweck, da ist es das "Mobile Phone"
Handy ist ein Begriff, der dadurch entstand, daß ein Wort für Mobiltelefon gefunden werden sollte. Es gab keines im Deutschen. Nur warum erfindet man dann ein Wort, daß nicht nach der Sprache klingt? Wenn ich schon ein Wort erfinden muß, sollte es sprachlich auch passen. Da es aber englisch klingen sollte, stellt sich die Frage, warum man nicht einfach das englische verwendet hat?
micmax schrieb:
Gerade auch dieses Forum leidet sehr darunter. Macht es etwa Spass in einem interessanten Thema Ausdrucks- sowie Wortfetzen einfach hingerotzt zu bekommen, Interpunktion grundsätzlich zu vemeiden, auch Gross/Kleinschreibung völlig zu ignorieren?.
Wie wahr. Wie oft muß man hier einen Text mehrfach lesen, damit man überhaupt nachvollziehen kann, was der Schreiber meint. Niemand erwartet wohl perfektes Deutsch, ein bißchen Mühe geben kann sich aber jeder.
estros schrieb:
Man sieht doch nur eins, das Englische ist viel optimierter. Das fängt bei der überwiegenden Kleinschreibung an, geht zur überschaubareren Deklination und Konjugation unserer Satzwörter über und hört bei den Artikeln auf.
Nein, damit liegst Du falsch. Weder ist die englische Sprache optimierte, noch weniger optimiert. Im Deutschen kannst Du nicht einfach kleinschreiben, weil die Sprache sich nicht so entwickelt hat. Weiter birgt die Vereinfachung der Sprache im Regelwerk auch das Problem sich nicht völlig akkurat ausdrücken zu können.
Latein z.B. hast Du nicht begriffen, denn während moderne Sprachen "fehlerhaft" sind durch schwammige Regeln (z.B. im englischen), ist Latein absolut eindeutig durch das, was Du negativ hervorhebst, die vielen Regeln. Latein ist quasi die Computersprache, sie zeigt genau das, was gesagt wird, ohne Interpretationsspielraum (außer bei der Übersetzung, was aber an der Schwammigkeit der Zielsprache liegt).
Sprachen entwickeln sich, das ist auch gut so. Erleben wir momentan aber eine Entwicklung im Sinne einer Weiterentwicklung? In meinen Augen ganz klar nein. Abgesehen von katastrophaler Rechtschreibung, wird die Sprache ersetzt. Es gibt viele sinnvolle Anglizismen im Deutschen. Sinnvoll, weil sie die Sprache erweitern. So kann ein englisches Wort im Deutschen eine etwas andere Bedeutung besitzen als das deutsche Pendant und so die Sprache erweitern. Hauptsächlich wird aber ersetzt. Event=Ereignis, bei der Telekom z.B. City-call anstatt Ortsgespräch. Witzig finde ich es z.B. auch bei Boxkämpfen. Da wird gefightet und gekämpft. Wow, es wird gekämpft und gekämpft. Man sieht schon wie dämlich das ist, wenn man das übersetzt. Oder geht es um Telefone, heißt es neuerdings Devices anstatt Geräte.
Wie gesagt, es gibt sehr sinnvolle Anglizismen wie auch Wortübernahmen in der umgekehrten Richtung. Dadurch entwickelt sich Sprache weiter. Was aber hierzulande betrieben wird ist ein ersetzen der Sprache. Und das ist etwas völlig anderes.