News Forscher widersprechen angeblicher Sprachgefährdung

Maldweister schrieb:
Also ich weiß nicht, mit was für Wörtern sich die "Kids" zudröhnen, aber wenn ich manchmal so Jüngere bei Facebook lese, wo "ein" und "eine(n/r/m)", "mein" und "meine(n/r/m), "den" und "dem" verwechselt werden, wird mir schon ganz anders und das sind teilweise Realschüler. Da kann man nur hoffen, dass das kein Trend wird.
Da kommen dann so Sätze wie "Ich war mit mein Mann einkaufen". Ich bin auch nicht perfekt, aber so Grundlegende Sachen wie das, sollte man schon beherrschen.

Wir in Franken, machen uns des noch einfacher.

Für ein(e/en/er/em) reicht uns "a".
Bei mein(e/en/er/em) brauchen wir aber schon "mei"

Ich finde es gut dass es Hochdeutsch als Standard gibt. Aber im richtigen Leben bevorzuge ich schon Dialekt.

BTW der beste Satz ever aus der Oberpfalz, vielleicht weiß ja jemand was das heißt.

Do gaeid mei Wei om Miwau nou.
 
Ich geh nen Schritt weiter, jugendliche allgemein werden immer "dümmer". Liegt an unserer Gesellschaft und auch an der Schulreform. Eltern wollen ihre Kinder unbedingt auf das Gymnasium schicken, auch wenn es dafür eigentlich nicht geeignet ist. Da die Lehrer heutzutage, im Gegensatz zu denen aus meiner Schulzeit, nicht mehr einfach ihr Ding durchziehen und den nötigen Stoff in der vorgegebenen Zeit durchackern, sondern zu 95% Rücksicht auf die "schwächsten" in der Klasse nehmen, hängen halt alle hinter den eigentlichen Erwartungen. Also mein Tenor ist, dass die Menschheit allgemein dümmer und nur vereinzelnd schlauer wird, gab auch vor endlichen Jahren einen super Film der einem das zudem klar macht, was schon seit geraumer Zeit passiert:

http://vimeo.com/17487744 mehr muss man nicht sagen und der film ist von 2006
 
G-Power schrieb:
Ich als legastheniker kann ja da nicht mitreden oder etwas anprangern, aber eins finde ich echt ein verkommen der Sprache.
Mich freut es, daß Du es auch so siehst. Und subjektiv betrachtet hatte ich bislang auch immer den Eindruck, daß Legastheniker sich viel mehr Mühe geben verständlich auszudrücken als andere.

Nai schrieb:
Gratulation, dann hast du ein Fremdwort durch ein anderes älteres Fremdwort bzw Lehnwort ersetzt. Wenn du unbedingt die "reine" deutsche Sprache verwenden wollen würdest, so müsstest du sagen, dass du keinen beweglichen Fernsprechapparat hättest.
drago-museweni schrieb:
Was ist an Handy so falsch, das ist ein rein deutscher Begriff für ein Mobiltelefon der sich so eben entwickelt hat selbst wenn dieser sich englisch anhört ist dies aber nicht, da es dieses Wort so nicht gibt im englischen und auch nicht für diesen Zweck, da ist es das "Mobile Phone"
Handy ist ein Begriff, der dadurch entstand, daß ein Wort für Mobiltelefon gefunden werden sollte. Es gab keines im Deutschen. Nur warum erfindet man dann ein Wort, daß nicht nach der Sprache klingt? Wenn ich schon ein Wort erfinden muß, sollte es sprachlich auch passen. Da es aber englisch klingen sollte, stellt sich die Frage, warum man nicht einfach das englische verwendet hat?

micmax schrieb:
Gerade auch dieses Forum leidet sehr darunter. Macht es etwa Spass in einem interessanten Thema Ausdrucks- sowie Wortfetzen einfach hingerotzt zu bekommen, Interpunktion grundsätzlich zu vemeiden, auch Gross/Kleinschreibung völlig zu ignorieren?.
Wie wahr. Wie oft muß man hier einen Text mehrfach lesen, damit man überhaupt nachvollziehen kann, was der Schreiber meint. Niemand erwartet wohl perfektes Deutsch, ein bißchen Mühe geben kann sich aber jeder.

estros schrieb:
Man sieht doch nur eins, das Englische ist viel optimierter. Das fängt bei der überwiegenden Kleinschreibung an, geht zur überschaubareren Deklination und Konjugation unserer Satzwörter über und hört bei den Artikeln auf.
Nein, damit liegst Du falsch. Weder ist die englische Sprache optimierte, noch weniger optimiert. Im Deutschen kannst Du nicht einfach kleinschreiben, weil die Sprache sich nicht so entwickelt hat. Weiter birgt die Vereinfachung der Sprache im Regelwerk auch das Problem sich nicht völlig akkurat ausdrücken zu können.
Latein z.B. hast Du nicht begriffen, denn während moderne Sprachen "fehlerhaft" sind durch schwammige Regeln (z.B. im englischen), ist Latein absolut eindeutig durch das, was Du negativ hervorhebst, die vielen Regeln. Latein ist quasi die Computersprache, sie zeigt genau das, was gesagt wird, ohne Interpretationsspielraum (außer bei der Übersetzung, was aber an der Schwammigkeit der Zielsprache liegt).

Sprachen entwickeln sich, das ist auch gut so. Erleben wir momentan aber eine Entwicklung im Sinne einer Weiterentwicklung? In meinen Augen ganz klar nein. Abgesehen von katastrophaler Rechtschreibung, wird die Sprache ersetzt. Es gibt viele sinnvolle Anglizismen im Deutschen. Sinnvoll, weil sie die Sprache erweitern. So kann ein englisches Wort im Deutschen eine etwas andere Bedeutung besitzen als das deutsche Pendant und so die Sprache erweitern. Hauptsächlich wird aber ersetzt. Event=Ereignis, bei der Telekom z.B. City-call anstatt Ortsgespräch. Witzig finde ich es z.B. auch bei Boxkämpfen. Da wird gefightet und gekämpft. Wow, es wird gekämpft und gekämpft. Man sieht schon wie dämlich das ist, wenn man das übersetzt. Oder geht es um Telefone, heißt es neuerdings Devices anstatt Geräte.
Wie gesagt, es gibt sehr sinnvolle Anglizismen wie auch Wortübernahmen in der umgekehrten Richtung. Dadurch entwickelt sich Sprache weiter. Was aber hierzulande betrieben wird ist ein ersetzen der Sprache. Und das ist etwas völlig anderes.
 
Die Sprache wird der Dummheit der Falschschreiber angepasst.
Vermutlich schreiben in 100 Jahren alle nur noch in Lautschrift.
 
was will man von einem menschen erwarten, der noch denkt, das schwul sein, eine Krankheit ist.

mal abgesehen davon, das es wohl überwiegend die Jugend ist, die aus verschieden sprachen wohl langsam eine Weltsprache entwickelt :D
 
Man stelle sich bitte einmal vor, der gute Herr hätte zur Zeit der Höhlenmenschen gelebt. Die schönen Höhlenmalerein sind zu hässlichen und unpraktischen Buchstaben verkommen, die wir aneinander setzen, um uns auszudrücken! Was ich damit sagen möchte: Sprache und Schrift ist ein dynamisches Konstrukt, das immer einem ständigen Wandel ausgesetzt sein wird. Wem das nicht passt, der soll Latein sprechen, wobei mir gerade einfällt, dass ja sogar dem Lateinischen vor ein paar Jahren neue Wörter hinzugefügt worden sind, damit der Papst sich ausdrücken kann. Also am besten gar nicht mehr Kommunizieren, wenn es einem nicht passt.
 
Für ein(e/en/er/em) reicht uns "a".
Bei mein(e/en/er/em) brauchen wir aber schon "mei"

Das ist ja das schöne an Dialekten.
Und es klingt und ist auch noch total optimiert wie im Englischen.

Weil (tot-) optimieren ist gerade total angesagt.
 
Khalinor schrieb:
Die Sprache wird der Dummheit der Falschschreiber angepasst.
Vermutlich schreiben in 100 Jahren alle nur noch in Lautschrift.

nein, dann tanzen wir unsere sprache...wie waldorf-schüler!

btt. ich selbst bin legasteniker. für mich ist es unheimlich anstrengend richtige sätze zuschreiben. damit mein ich jetzt nicht die gramatik sondern die rechtschreibung. ich hab aber in den letzten 10 jahren nach der schule gelernt 95% aller worte richtig zuschreiben bzw. ich sehe wenn ich mir einen text/satz lese den ich geschrieben hab fast alle fehler. allerdings muss ich mich auch wirklich dazu zwingen. legastenie hat im üprigen nix mit inteligenz oder wissen zu tun.

allerdings ist es für mich unmöglich eine perfekte rechtschreibung und gramatik zu haben. das kann ich einfach nicht.

nebenbei, ich habe viel mit sms'n, chat's und dem einafachem tippen gelernt. irgentwer schrieb vorhin legastniker geben sich oft viel mehr mühe bei der rechtschreibung als andere. zumindest bei mir stimmt das. ich denke über jedensatz nach und "fühle" ob er richtig ist. nach gesetzen die ich irgentwann mal gelernt habe funktioniert das bei mir nicht.

ich finde wir sollten hier alle mal ein bissel weniger meckern umd uns an die eigene nase packen.
 
mcburn83 schrieb:
Ich geh nen Schritt weiter, jugendliche allgemein werden immer "dümmer".
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Die Klage über die Jugend ist vermutlich so alt wie die Menschheit, wie das obige Zitat zeigt, das immerhin knapp 2500 Jahre alt ist. Richtig ist aber, dass im Vergleich zur Nachkriegsgeneration die Rechtschreibkompetenz der Jugendlichen stark nachgelassen hat. Gründe dafür sind wohl eine völlig aberwitziger Grundschuldidaktik ("Schreib, wie du sprichst" -- als ob mündliche und schriftliche Sprache das gleiche Symbolsystem wären!) sowie damit einhergehend eine Laissez-faire-Haltung in Schule und Gesellschaft -- die Rechtschreibreform war hier ebenfalls nicht überall sehr förderlich --, die immer mehr davon abrückt, dass es Richtig und Falsch gibt und man die richtige Schreibung schlicht und ergreifend lernen muss.

Natürlich entwickelt sich Sprache immer weiter, aber beliebig war sie nie -- ein Aspekt, der in diesem merkwürdigen Amalgamat von Leistungs- und Spaßgesellschaft vernachlässigt wird. In dieser Hinsicht ist ein Besuch im Bonner "Haus der Geschichte" sehr interessant: Im Eingangsbereich hängen hunderte von Zetteln aus den Nachkriegsjahren, auf denen Menschen ihre vermissten Angehörigen suchen. Die Zettel wurden überwiegend von einfachen Leuten aus der Bevölkerung verfasst und aufgehängt -- und was mir am meisten ins Auge fiel: Sie sind durchweg leserlich und korrekt geschrieben. Etwas, das man nicht nur von SMS und Twitter, sondern auch von Computerforen (die, wenn die These stimmt, mindestens genauso zum Verfall der Sprache beitragen) nicht allzu häufig behaupten kann ...

In jedem Fall scheint Ludwig Wittgenstein Recht zu behalten: "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt." Traurige Aussichten!

Gruß Jens
 
Zuletzt bearbeitet:
Forum-Fraggle schrieb:
Handy ist ein Begriff, der dadurch entstand, daß ein Wort für Mobiltelefon gefunden werden sollte. Es gab keines im Deutschen. Nur warum erfindet man dann ein Wort, daß nicht nach der Sprache klingt? Wenn ich schon ein Wort erfinden muß, sollte es sprachlich auch passen. Da es aber englisch klingen sollte, stellt sich die Frage, warum man nicht einfach das englische verwendet hat?

Er wurde nicht erfunden, sondern er hat sich vermutlich aus dem englischen Begriff "handy" durch Bedeutungswandel innerhalb der Umgangssprache auf natürliche Art und Weise entwickelt.

Forum-Fraggle schrieb:
Wie wahr. Wie oft muß man hier einen Text mehrfach lesen, damit man überhaupt nachvollziehen kann, was der Schreiber meint. Niemand erwartet wohl perfektes Deutsch, ein bißchen Mühe geben kann sich aber jeder.

Das ist etwas arrogant. Viele Leute haben nie länger in der Schule Deutschunterricht gehabt, oder sind jüngeren Alters und können dies deshalb nicht so gut. Es ist nicht Unwollen sondern fehlendes Können. Du und ich können sicher einen Text auf die Schnelle in 5 Minuten heruntertippen. Aber lass dies einmal einen Volksschüler machen. Der wird für ein wesentlich schlechteres Resultat eine Stunde oder länger brauchen.



Nein, damit liegst Du falsch. Weder ist die englische Sprache optimierte, noch weniger optimiert. Im Deutschen kannst Du nicht einfach kleinschreiben, weil die Sprache sich nicht so entwickelt hat. Weiter birgt die Vereinfachung der Sprache im Regelwerk auch das Problem sich nicht völlig akkurat ausdrücken zu können.
Latein z.B. hast Du nicht begriffen, denn während moderne Sprachen "fehlerhaft" sind durch schwammige Regeln (z.B. im englischen), ist Latein absolut eindeutig durch das, was Du negativ hervorhebst, die vielen Regeln. Latein ist quasi die Computersprache, sie zeigt genau das, was gesagt wird, ohne Interpretationsspielraum (außer bei der Übersetzung, was aber an der Schwammigkeit der Zielsprache liegt).

Sprachen entwickeln sich, das ist auch gut so. Erleben wir momentan aber eine Entwicklung im Sinne einer Weiterentwicklung?

Eine direkte Weiterentwicklung ist auch nicht mehr möglich. Betrachtet man ältere antike Sprachen, so besitzten sie abgesehen von ihrem Antiken Wortschatz, schon die selbe Mächtigkeit wie moderne Sprachen. Man beobachtet lediglich ein Pendeln. Hat eine Sprache zu wenig Redundanzen, so ist sie zu schwer verständlich und die Redundanzen erhöhen sie sich wieder. Besitzt eine Sprache zu viel Redundanzen, so dauert die Kommunikation zu lange und die Redundanzen werden wieder herausoptimiert. Das selbe gilt für den Syntax. Ist dieser zu komplex so ist es zu schwer sich auszudrücken oder etwas zu verstehen. In diesem Fall wird die Komplexität des Snytax reduziert. Ist der Syntax zu einfach, so entstehen oft Zweideutigkeiten oder man kann diverse Gegebenheiten nur sehr umständlich ausdrücken. Dann wird er wieder komplexer.
Diese natürlichen Regelprozesse sorgen dafür, dass eine Sprache auchauf lange Sicht einfach und verständlich bleibt


Abgesehen von katastrophaler Rechtschreibung, wird die Sprache ersetzt.
Dieses Rechtschriftproblem ist vor allem der Überreglementierung zu verdanken. Dies führte dazu, dass unser Alphabet sich zT. sehr weit von einer Lautschrift entfernt hat.

Hauptsächlich wird aber ersetzt. Event=Ereignis, bei der Telekom z.B. City-call anstatt Ortsgespräch.
Ersetzen ist ebenfalls ein Prozess der schon immer stattgefunden hat, und welcher weder gut noch schlecht ist.

Witzig finde ich es z.B. auch bei Boxkämpfen. Wow, es wird gekämpft und gekämpft.
Es handelt sich hierbei um ein sehr altes rhetorisches Stilmittel, eine sogenannte Tautologie, für welche ein Anglizismus verwendet worden ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tautologie_(Sprache)
Hieran kann ich auch nichts schlechtes entdecken.
 
Ich persönlich, kann diese Bedenken nur bestätigen. Ich sehe es an mir selber. Man missachtet einfach die Orthografie, Interpunktion, manchmal auch die Grammatik. Man sieht es auch an Foren, Youtube-Kommentaren, dass das wirklich zum Problem wird. Viele nehmen das auf die leichte Schulter, aber bei einem späteren Arbeitgeber, kommt das absolut nicht gut an. Meißtens kommt die Ausrede, das man ja normalerweise korrekt schreibt und dies nur nicht macht, weil es sich ums Internet handelt. Leider festigen sich die Fehler mit der Zeit. Auch das lesen in Foren etc. wo viele Fehler gemacht werde, birgt die Gefahr, dies zu fördern.
 
Hier übrigens der Twitter-Nick vom guten Anatol: @astefanowitsch
Ist ein sehr angenehmer Zeitgenosse ;-) #ff
 
G-Power schrieb:
Ich als legastheniker kann ja da nicht mitreden oder etwas anprangern, aber eins finde ich echt ein verkommen der Sprache. Warum muss alles so eingedeutscht werden wie zb. Meeting = Treffen, oder Bespechung. Jetzt nicht das ich Nazi tendenzen hätte aber ich find einfach einiges unpassend.
MfG

Was hat sowas mit Nazitendenzen zu tun? Wo kommen wir hin wenn wir schon bei solchen Themen Angst vor der Nazikeule haben.

Zum Thema:
Das Problem ist ja nicht dass man die deutsche Sprache sinnvoll erweitert sondern, dass aus Gründen der "Coolness" einfach irgendwelche englischen Ersatzbegriffe in den Sprachgebrauch eingebaut werden selbst wenn das deutsche Wort passender und sinnvoller wäre.
Wie oft höre ich, wenn ich mir einen Stream ansehe Dinge wie "da macht er mächtig Damage" wieso man hier nicht das Wort "Schaden" benutzt welches gleich lang und in dieser Zusammenhang deutlich wohlklingender ist bleibt für mich ein Rätsel.

Natürlich vertrete ich nicht die Meinung mancher Nazis die das Internet gerne in Weltnetz umbenennen würden. Aber den Drang alles Deutsche zu verwässern und schlecht zu machen kann und will ich nicht verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lesh schrieb:
Wenn ich mir die hier veröffentlichten Kommentare so durchlese, frage ich mich, ob Computerbase nicht schon von Kleingartennazis und der degenerierten Konsumgesellschaft unterwandert ist.

Und Andere fragen sich bei der Aussage, ob du nicht vielleicht gestern zu viel Glühwein hattest. So ist das eben. ;-)

Lesh schrieb:
1. Deutschland ist Multikulti (und das ist meiner Meinung nach auch absolut gut so).
Einflüsse anderer Kulturen sind in begrenztem Rahmen gut und wichtig. Die eigene Sprache und damit Kultur aufgeben möchte aber nicht jeder, und das ist völlig legitim.

Lesh schrieb:
5. Die "Reinheit der Sprache" ist schlichtweg inexistent.

Sicher ist sie das. Unsere Sprache hat viele Worte aus anderen Sprachen entliehen, und andere Sprachen haben Lehnworte aus dem Deutschen.
Was einige Leute nicht mögen ist, wenn deutsche Worte ohne jeden Grund und Sinn durch Andere ersetzt werden. Das darf man durchaus kritisch sehen.

Lesh schrieb:
Ob der fortschreitenden technischen Entwicklung wird weiterhin ständig neues Vokabular entstehen - das ist sehr sinnvoll! Wenn man sich damit, auch in älteren Jahren, nicht auseinandersetzen möchte, verschläft man die Entwicklung. Mein Vater ist ca. 60 und kennt sich mit chillen, lol, rofl und plzkthxbye (etc.) sehr gut aus.

Viele neue Abkürzungen oder Wortschöpfungen sind nur sehr bedingt sinvoll - oder auch gar nicht.
Sicher verschläft man die Entwicklung, aber es ist eben lange nicht jede Entwicklung sinvoll oder gar sprachlich ästhetisch.
Die sprachlichen Fähigkeiten der jüngeren Generationen scheinen nachzulassen, und das halte ich für eine durchweg schlechte Entwicklung.
 
Wie oft höre ich, wenn ich mir einen Stream ansehe Dinge wie "da macht er mächtig Damage" wieso man hier nicht das Wort "Schaden" benutzt welches gleich lang und in dieser Zusammenhang deutlich wohlklingender ist bleibt für mich ein Rätsel.

Ein bestimmter Jargon dient ähnlich wie Kleidung oder ähnliches auch dazu sich zu einer bestimmten sozialen Gruppe zugehörig zu zeigen und damit den Zusammenhalt der Gruppe zu stärken.
 
crackett schrieb:
Das Problem mit den Blöden ist halt, daß sie es selber nicht merken. Wenn man sie darauf anspricht werden sie patzig und verweisen darauf, daß es so viele von ihnen gibt und demzufolge hätten sie Recht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

Spätestens wenn solche "Menschen" im Einstellungstest kläglich versagen oder nicht in der Lage sind, einen vernünftigen Satz im Vorstellungsgespräch (falls es ob der grausigen Bewerbungen überhaupt dazu kommt) zu sagen, fangen viele von den coolen Kiddies an zu denken. Einige erkennen dann sogar, dass sie bisher zwar cool, aber auch dumm waren. Und ein kleiner Prozentsatz davon ändert sein Verhalten.

Der Rest landet in der Gosse - und ich persönlich habe keinerlei Mitleid damit.

Einziger Vorteil: Wer zu blöd zum Schreiben ist (ich rede hier nicht von LRS, was sovieso nur einen verschwindend geringen Teil ausmacht, aber gerne als Ausrede genommen wird) und sich dem Lernen verweigert, schreibt auch Ebay-Angebotstexte mit mehr Fehlern als Worten, was wiederum dazu führt, dass man ab und an doch noch Schnäppchen machen kann, z.B. wenn man nach iFohn statt iPhone sucht.

Wers nicht schnallen und ändern WILL, hat's nicht besser verdient. Das Problem ist, dass die leistungsstarken Schüler und Arbeitnehmer ständig Rücksicht auf die sich verweigernde Masse nehmen mussund daher der Fortschritt an sich durch Leute mit "Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten"-Signaturen gebremst wird.

Lösung: Solche "Leute" meiden und hoffen, dass sie oft genug auf die Schnauze fallen, damit sich bei denen was ändert.
 
estros schrieb:
Ich habe einen FQ von unter 1, aber wenn ich die Schrift von Ausländern und zT Spätaussiedlern ansehe, bekomme ich ein Schrecken. Deutschland soll Multi-Kulti werden, dann muss die deutsche Sprache auch angepasst werden.
Was bitte ist ein FQ? Und wie bekommt man 'ein Schrecken'?

Zum Hauptinhalt: dass die englische Sprache 'viel optimierter' sei, halte ich für ein Gerücht. Da gibt es wesentlich einfachere Sprachen.
 
Ich finde man sollte die deutsche Sprache langsam abschaffen, sowie alle anderen Sprachen und sich auf eine weltweite einigen, wobei sich Englisch natürlich anbieten würde oder eine Sprache die logischer ist.
Im gleichen Zug sollte man dann auch vom Zehnersystem Abschied nehmen und auf ein praktikableres umsteigen wie das Zwölfersystem und die Leserichtung der Schrift anpassen.

Ach, es könnte so schön einfach sein....
 
G-Power schrieb:
Ich als legastheniker kann ja da nicht mitreden oder etwas anprangern, aber eins finde ich echt ein verkommen der Sprache. Warum muss alles so eingedeutscht werden wie zb. Meeting = Treffen, oder Bespechung. Jetzt nicht das ich Nazi tendenzen hätte aber ich find einfach einiges unpassend. Viele begriffe wie Handy giebt es doch garnicht, und alle fahren drauf ab. Sorry aber wenn ich zu einem bewerbungstermin gehe und man fragt mich "haben sie ein Handy?" andworte ich immer mit "nein" denn ich habe kein Handy, sondern ein Mobieltelefon.
MfG

Sehe ich ähnlich, ich spreche zwar vier Sprachen und verwende sie auch eigentlich täglich, trozdem mische ich einiges gerne. :D

mfg
 
Wie gesagt, es gibt sehr sinnvolle Anglizismen wie auch Wortübernahmen in der umgekehrten Richtung. Dadurch entwickelt sich Sprache weiter. Was aber hierzulande betrieben wird ist ein ersetzen der Sprache. Und das ist etwas völlig anderes.
Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen.

ich denke über jedensatz nach und "fühle" ob er richtig ist. nach gesetzen die ich irgentwann mal gelernt habe funktioniert das bei mir nicht.
Solche "Phänomene" laufen grundsätzlich über das/Dein Unterbewusstsein. Demzufolge schlage ich Dir vor "diese Aussage" evtl. noch einmal zu überdenken. ;)

In jedem Fall scheint Ludwig Wittgenstein Recht zu behalten: "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt." Traurige Aussichten!
Wen sich mal die Mühe macht, kann genau dies' (s. o.) bei seinen Freunden, Bekannten und Verwandten beobachten.

Ich persönlich kenne zumindest niemanden der sich mittels einem Slang ala "Ey alteeer, mein Iphone is' voll porno, digga!" verständigt und gleichzeitig KEINE allgemeinen (Verständniss-) Probleme im Alltag aufweist.
-> Solche Leute dürfen aber ein KFZ bewegen (aus eigener Erfahrung: Gefährlich!) und "wählen gehen" (auch wenn's heutzutage noch so unsinnig, ja, belanglos ist).

Aber lass dies einmal einen Volksschüler machen. Der wird für ein wesentlich schlechteres Resultat eine Stunde oder länger brauchen.
Glaubst Du nicht, dass es für jemanden der wirklich so viel Zeit zum Schreiben eines einfachen Textes benötigt nicht besser ist sich nicht mit unnötig vielen Thematiken bzw. Inhalten in all zu kurzer Zeit zu beschäftigen (Überforderung)?
-> Langsam lesen, darüber Nachdenken und anschliessendes "Verstehen" sind in solch einem Fall doch Produktiv. Hinterher kann man dann anhand einiger eigener Zeilen seine eigene Meinung zum Thema kundtun. Und gut?

...dagegen...

-> Schnelles Überfliegen von mannigfaltigen Texten, ohne diese auch nur ansatzweise in Gänze "zu erfassen", nur um jeweils anschliessend irgendeinen unbedachten Kommantar abzugeben (um nicht zu schreiben: hinzurotzen) erscheint mir irgendwie (dauerhaft) zwecklos.

Ergo: Jeder sollte sich - zu seinem eigenen Wohl - etwas mehr "anstrengen".


Edit @ unter mir:
Das hiesige Thema lautet "Sprachgefährdung"... und Du trennst zwischen arm und reich und scherst auch noch alle über einen Kamm?
-> Ich bin übrigens arm (statistisch), nur zum Verständnis für Dich.
 
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