estros schrieb:
Ich habe einen FQ von unter 1, aber wenn ich die Schrift von Ausländern und zT Spätaussiedlern ansehe, bekomme ich ein Schrecken. Deutschland soll Multi-Kulti werden, dann muss die deutsche Sprache auch angepasst werden.
Meinst du mit "FQ" Fehlerquotient?
Wenn ja: Warum steht hinter dem Komma das
aber?
Wenn nein: Was bedeutet "FQ"?
mdave schrieb:
Nebenbei, ich kürze in Kurznachrichten nichts ab und bemühe mich um vollständige Sätze. Reichen dann 1...3 verkettete Nachrichten nicht aus, wähle ich ein anderes Transportmedium. Kurznachrichten sind halt für kurze Nachrichten. ;-)
Ich kürze zwar das ein oder andere Wort beziehungsweise die ein oder andere Wortkette ab (zum Beispiel[z.B.], beziehungsweise[bzw.], und so weiter[usw] meiner Meinung nach/in my humble opinion[mMn, imho], meines Ermessens nach[mEn], at the moment[atm], by the way[btw], seriously[srsly], to the max[ttm]
(Ich bin viel im vollständig englischsprachigen Internet unterwegs.)), aber in der Regel "bemühe" ich mich immer darum, in voll ausformulierten Sätzen mit bestmöglicher Interpunktion und Rechtschreibung zu kommunizieren.
Bei SMS stellt das gar kein Problem dar, weil bei zu vielen Zeichen die Nachrichten einfach verkettet werden. Mit Twitter hingegen komme ich in dieser Beziehung überhaupt nicht klar, da wenn
ich tweeten wollte, meist deutlich mehr als 140 Zeichen benötigen würde.
Selbiges bei Kommentaren in YouTube. Da kann man einfach nicht wirklich anständig disskutieren, wenn man nicht gerade Fußnoten wie "1-3/3", "1-2/2", usw hinzufügt.
Mir persönlich sind Mails und, vor allem, Skype immer noch am aller liebsten, wenn man nicht mündlich (im Sinne von Reden) kommuniziert.
Fehlermeldung schrieb:
[...]Prinzipiell zeichnet sich ab, dass gebildete Menschen eine gepflegte Sprache nutzen und weniger gebildete eher in der Umgangssprache sprechen, welche sich tatsächlich verändert hat, ein ganz normaler Prozess.[...]
So ist es.
Was ich noch gerne ergänzen möchte: Dieser besagte, weniger gebildete Mainstream (Ja, schon wieder ein ursprünglich nicht-deutscher Begriff!), hat aber auch meistens einen geistigen Horizont, der vor allem vom Vokabular ausgehend, nicht weit über die von ihnen benutze Umgangssprache hinausragt.
Cr[0]miX schrieb:
Ahh jaja ja haha... Das erinnert mich unweigerlich an die kürzlich propagierte Aussage der US-Waffenlobby.
~ "Nicht die Waffen sind schuld, sondern derjenige dahinter bzw. mit dem Finger am Abzug."
Also objektiv gesehen stimmt das vollkommen.
Selbiges Aussageschema lässt sich übrigens auch gut auf andere Sachverhalte übertragen, was die Richtigkeit der eigentlichen Aussage bestätigt: "Nicht das Genital des Mannes ist an der Vergewaltigugn Schuld, sondern der Mann selbst." Und nein, das von den Testikeln produzierte Testosteron hat nichts mit der Irrrationalität solcher Entscheidungen zu tun.
Allgemein zum Thema:
Die Sprache entwickelt sich schon seit vermutlich mehreren zehntausenden von Jahren, also warum sollte nun Schluss damit sein? Die Diskussion über den Sprachverfall ist sicherlich fast genau so alt, wie die Sprache selbst. Bei Interesse, könnte man sich mal über die dokumentierten Dispute bezüglich des Sprachverfalls erkundigen, was die heute von uns als "Alt(hoch)deutsch" titulierte sprache betrifft.
Eine Sprache erhalten zu wollen ist ja schön und gut (Ich mag die deutsche Sprache ja auch!), aber solche Veränderungen sind lediglich menschlich und gehören zum Evolutionsprozess. Zudem stellt diese "Verändeung" meines Ermessens nach gar keine Bedrohung für die Sprache generell dar, sondern ist lediglich ein harmloses Abfallprodukt. *
Stichwort Evolution → Gutes in's Töpfchen, schlechtes in's Kröpfchen.
Wenn sich das moderne Denglisch samt seinen rudimentären Satzgebilden und seltsamen grammatikalischen "Regelungen" nicht irgendwann eindeutig bei den geistig überlegenen durchsetzt, wird es wohl weiterhin maximal ein Randdasein fristen und nicht weiter an Bedeutung gewinnen.
*Bezieht sich nun natürlich nicht auf die Personen, die darunter (meiner Ansicht nach) leiden, sondern auf die Sprache per se.