LamaMitHut schrieb:
Was soll daran so schlimm sein? Ein OS funktioniert im Hintergrund und gut ist, keine Ahnung was da bei Apple schief läuft das ein aktuelles OS als krasser Bonus gesehen wird.
Es gibt mehrere Sachen daran, die schlimm sind.
1.) Ist es eine neue Iteration eines OS. Jeder, der Google kennt, weiß, dass WearOS 2 zeitnah am Ende der Fahnenstange ankommen wird - nicht nur, was Sicherheitsupdates anbelangt, sondern auch Appsupport. Warum sollte ich als Appentwickler mich auch um ein altes System kümmern, was ohnehin eher schlecht als recht von den Konsumenten adaptiert und regelmäßig darüber diskutiert wurde, ob Google es endgültig einstellt oder nicht?
2.) Schießt sich Google damit selbst ins Bein, wenn sie Samsung ein Jahr lang exklusiven Zugang zum System gewähren - abgesehen von den Gerüchten um eine potenzielle Pixel Watch. Auf der einen Seite mag nicht jeder Samsung und nicht jeder möchte sich in das Samsung Ecosystem einkaufen. Es gibt nur sehr wenig, was Samsung in einem "eigenen" Ecosystem besser macht als Apple, und das bei vergleichbaren Preisen im Schnitt - was aber nötig wäre, wenn man auf sämtliche Funktionen der Smartwatch zugreifen möchte, ohne auf Sideloading sich verlassen zu müssen.
Hinzu kommt, dass man die Integration von WearOS 3 von Samsung als eher mittelmäßig bezeichnen könnte. Ich kenne einige, die skeptisch der neuen Watch gegenüber stehen, weil die Akkulaufzeit massiv reduziert wurde (von einer Woche auf 40h). Jetzt kann man natürlich fragen, ob es an Samsungs One UI liegt, was mehr Leistung benötigt (was nichts neues von Samsung wäre), oder es von Google kommt, dass deren Anforderungen das System überladen und somit ineffizienter gemacht hat (was nichts neues von Google wäre). Das kann man aber nur wirklich wissen, wenn weitere Mitbewerber auf das OS zurückgreifen könnten.
Jetzt ist hier natürlich die Frage, wer Schuld am Software-Zustand der Fossil Watch ist: Fossil, welche vielleicht zu früh mit dem Design der Uhr begonnen haben und keine Software anpassen wollten; Samsung, welche eine Zeitexklusivität mit Google vereinbart haben; oder Google, welche durch Verträge und zu laschem Durchgreifen bei der Implementierung von OS-Iterationen (
hust es erscheinen noch immer Smartphones mit Android 10
hust) sich selbst zwei Beine stellen, in dem auf der einen Seite der weitläufige Rollout - und damit einhergehende Adaption und Grund für Entwickler, sich mit dem OS zu befassen - so weiter verzögert wird und die bisherige Geschichte Googles zu Update"versprechen", langanhaltendem Softwaresupport und widersprüchlicher News nicht gerade Zuversicht verstreuen lässt.