n8mahr schrieb:
Dazu möchte ich aber ergänzen, dass es für den Nutzer im Heimbereich wenig Unterschied macht, ob die APs selbst Wlan nutzen zur Verbindung, weil der volle, quelloffene Standard 802.11s eingehalten wird, oder ob die Übergabe der Klienten zwischen den APs durch herstellereigene Protokollzusätze besser, weil nahtlos, gehandhabt wird und / oder die APs per Lan verbunden sind. Es gibt ja auch APs von zB AVM, die 3 Wlan Netze spannen, eins für die Kommunikation zwischen den APs und zwei für die Klienten; ob das dann 802.11s konform umgesetzt ist, vermag ich nicht zu sagen.
Zur Nutzererfahrung habe ich nichts geschrieben, sondern nur dargelegt was 802.11s
tatsächlich ist und was "Mesh" wie der Markt es zu gefühlt 95% bewirbt eben
nicht ist, weil du dich explizit auf 802.11s bezogen hast. 802.11s - also "echtes Mesh" - ist recht selten, nicht zuletzt deswegen, weil einige Hersteller es prioprietär nachbilden. Ich meine zB Asus' AiMesh ist "fast" echtes Mesh, bin mir aber gerade nicht sicher.
Die falsche Nutzung des Begriffs "Mesh" ist aber nicht in Foren entstanden, schon gar nicht in diesem Thread, sondern bei den Herstellern und deren Marketingabteilungen. Ich persönlich verwende daher meistens den Begriff "Pseudo-Mesh", um deutlich zu machen, dass es sich nicht um ein Mesh im technischen Sinne handelt. Irgendwann wird man aber müde, dies in jedem Thread klarzustellen. Ich erkläre das gefühlt das 348. Mal und sollte mir wirklich mal so ein Addon für den Browser holen, um den Standardtext auf Knopfdruck zu posten.. Oder ich mach mal ne FAQ dazu, wenn ich Zeit habe, makuckn..
Für den Endkunden ist nur wichtig, dass das WLAN am Ende ordentlich funktioniert, das ist richtig. Allerdings ändert das nichts daran, dass man sich schon fast am Rande von bewusster Kundentäuschung bewegt - auch wenn von 100 Kunden maximal einer überhaupt merkt, dass ihm Mesh verkauft wird, aber kein Mesh drinsteckt.
Engaged schrieb:
Habe hier mal einen Test gemacht, habe ein videoanruf in WhatsApp zu meiner Frau gemacht, und mich dann von AP zu AP (AVM) bewegt, man hatte beim Wechsel ein mal lag, aber zum Abbruch ist es nicht gekommen.
Das kann schlicht und ergreifend daran liegen, dass dein Client aktiv geroamt hat. Dass AVM und Co beim Band/AP Steering Clients kicken, heißt ja nicht, dass dies immer passiert, sondern nur dann, wenn der Client es eben nicht selbst tut.
Ein sauberer Roamingvorgang, der
durch den Client ausgelöst wird, ist bedeutend schneller als die besagte "Ich kick dich vom AP und zwinge dich zum Wechseln" Methode, da bei letzterer ein kompletter Anmeldezyklus durchlaufen wird, während beim Roamen die Anmeldung gewissermaßen übergeben wird.
Hinzu kommt, dass WhatsApp und Co prinzipiell mehr cachen und generell toleranter sind was schlechte Verbindungen angeht - der Nutzer toleriert Bildartefakte und/oder schlechten Ton ja auch deutlich mehr als bei Festnetz/VoIP. VoIP ist da nämlich empfindlicher und es kann bei zu langsamem Roaming (kick-Methode oder "richtig") durchaus mal "Knack und tuuut" machen.