Frage zur Berufsschule - Fachinformatiker Anwendungsentwicklung

Efaun

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Hallo zusammen,

Ich habe letztes Jahr im August eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung begonnen. Aus verschiedenen Gründen bin ich schon etwas älter und hochschulzugangsberechtigt, sprich laut der Aussage eines Lehrers und einer kurzen Recherche im Internet wäre ich nicht mehr verpflichtet die Berufsschule zu besuchen und könnte mich permanent befreien lassen.
Der Lehrer meinte, in meinem Fall wäre das vielleicht ganz gut... ich selber kann mir nicht vorstellen, dass das eine gute Idee ist, aber ich bin halt nicht seit 15 Jahren Berufsschullehrer... also was weiss ich schon?

Jetzt meine Frage, hat das irgendjemand hier gemacht oder im Betrieb/Klasse gesehen und wie ist das gelaufen?

Notenmäßig hatte ich bis jetzt nichts anderes als glatte Einsen und auch sonst fand ich die Schule bisher extrem einfach. Also, ich habe natürlich gelernt etc., aber so vom Gefühl her war da bisher nichts dabei was ich mir nicht in Eigenregie hätte beibringen können (ich habe vorher Jura studiert, da waren die Ansprüche meiner Meinung nach höher... oder Jura lag mir einfach schlechter, keine Ahnung).
Für das Verkürzen der Ausbildung (das habe ich unabhängig davon vor, ob ich jetzt auf die Berufsschule gehe oder nicht) habe ich mir auch schon Lehrmaterial von so einem Verlag der speziell für die Prüfung Material herstellt bestellt, aber das scheint mir relativ wenig (unter 1000 Seiten), also kann ich auch daran nicht wirklich abschätzen, ob der Stoff alleine machbar ist.

So, sorry erstmal für den Block an Text, und schon mal vielen Dank für Eure Hilfe!
 
Hallo Efaun,

was meinst du denn genau mit "hochschulzugangsberechtigt"?
Ich nehme mal an, du hast die allgemeine Hochschulreife, also Abitur?

Meines Wissens, ist eine komplette Befreiung von der Berufsschule nicht möglich.
Kann mich natürlich auch irren, habe hier allerdings selbst etwas Erfahrung gemacht (Abitur und Ausbildung zum Informatikkaufmann).

Du kannst dich aufjedenfall von allgemeinbildenden Fächern, wie Deutsch und Gemeinschaftskunde, befreien lassen, dafür muss allerdings die Schule bzw. der Klassenlehrer oder Oberstudienrat mitspielen.
An meiner Berufsschule, wurde eine Befreiung, vom Deutsch- und Gemeinschaftskunde-unterricht, prinzipiell abgelehnt.

Sollte es doch möglich sein, komplett von der Berufsschule befreit zu werden, würde ich dir eher davon abraten, gerade im zweiten und dritten Lehrjahr ging es bei uns, in technischer/programmiertechnischer Hinsicht, richtig ab. Deutsch und Gemeinschaftskunde kannst du dich natürlich befreien lassen, wenn es dir ermöglicht wird.

Hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.
 
@Headi

Wer älter als 21 ist, der ist generell nicht mehr berufsschulpflichtig.

@Efaun

Den schulischen (theoretischen) Teil der Prüfungen musst du dennoch ablegen.
Wenn du es dir also zutraust, dann lass die Berufsschule sein und bereite dich mit alten Prüfungen auf deine Prüfungen vor.
Mit deiner Fachhochschulreife (?) sollte dir das nicht allzu schwer fallen.

Allerdings muss dein Ausbildungsbetrieb natürlich mitspielen, d.h. du musst ja die komplett Ausbildungszeit im Betrieb sein und bist nicht 1/3 der Zeit in der Schule.
 
Genau, ich bin (weit ^^) älter als 21 und hab' Abitur.
Mir ist bewusst, dass ich die IHK Prüfung natürlich trotzdem ablegen muss und dass ich dann mehr Zeit im Betrieb verbringe, mir geht es weniger um die Modalitäten, die kann ich ja selber nachlesen. Die Frage die sich mir stellt ist, wie schaffbar das ist.
 
Schaffbar ist es auf alle Fälle - gehe vor allem die alten Prüfungen durch(findet man im Internet). Die IHK bietet auch extra vorbereitungskurse für die Abschluss Prüfung an (kostenpflichtig). Diese Kurse sind exakt auf die Prüfungen zugeschnitten und hätten zumindest bei mir (FI AE) die komplette Berufsschule locker ersetzen können.

Um Kontakte zu knüpfen kann sich die Berufsschule aber dennoch lohnen - hatte bspw. danach einige als Kommilitonen im Studium.
 
Ich habe, nach verhauenem Studium, nen Ausbildung zum FIAE gemacht. Wäre also auch berechtigt gewesen die Berufsschule auszulassen.

Ich würde das aus folgenden Gründen nicht empfehlen:
- Die Berufsschule bereitet dich genau auf die Inhalte vor welche in den schriftlichen Prüfungen drankommen. Zusätzlich wird Präsentieren geübt (und das brauchst du für die mündliche Prüfung).
- Der Stoff selbst wird (bzw. wurde in meiner Schule) in ziemlich gemächlicher Geschwindigkeit durchgenommen, gut mitzuarbeiten und entsprechend positive Noten abzustauben war dementsprechend ein Klacks.
- Die Abschlussnote der Berufsschule kann (und sollte) man sich auf das Abschlusszeugnis der Ausbildung drucken lassen. Wenn diese gut ist kann man damit entsprechend zumindest einen gewissen weiteren positiven Eindruck machen.

Ich für meinen Teil empfand das Niveau an der Berufsschule, nach Abitur und Studium, als erschreckend niedrig. Ich habe mit sehr geringem Arbeitsaufwand eine 1,3 Abschlussnote erreicht und empfand einige der Fächer (besonders Wirtschaft, da ich damit nicht so viel zu tun hatte vorher) als sehr hilfreich für die Vorbereitung der Abschlussprüfung.
Dazu sind die Schultage auch mal eine angenehme Abwechslung zum Job und man lernt eine ganze Reihe neuer Leute kennen.
 
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