Freiwilligenarbeit = Abzocke?

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Frewilligendienst über Organisationen = Abzocke?

  • Ja

    Stimmen: 21 70,0%
  • Nein

    Stimmen: 9 30,0%

  • Umfrageteilnehmer
    30
D

DonMasterChief

Gast
Servus zusammen!

Die Ferien neigen sich langsam dem Ende zu (zumindest hier in NRW) und für viele die ihr Abitur im Juli erlangt haben heißt es "Was tun?". Zu denen gehöre ich auch.

Ich plane zur Zeit Freiwilligenarbeit in Laos zu absolvieren - über die Organisaton TravelWorks. Einige von euch werden schon von ihr gehört haben. In aller Regel muss für solche eine Frewilligenarbeit ein Batzen Geld bezahlt werden + An-/Abreisekosten.

Mir persönlich stellen sich nun folgende Fragen:
Ist es Abzocke, dass Organisationen wie TravelWorks Geld dafür verlangen, wenn engagierte Menschen ihre Hilfe anbieten? Wo wird überhaupt das Geld investiert?

Das Thema Abzocke und Frewilligenarbeit über Organisationen scheint ja ein großes Thema zu sein.
Wenn mann so sieht was im Internet kursiert...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bin genau in der gleichen Situation wie du und habe mich auch ne weile Lang damit beschäftigt.
Ich hätte mich für Thailand interessiert, Grundschulkindern elementares Englisch beibringen.
Aber irgendwo sehe ich nicht ein neben An und Abreise meinen kompletten Unterhalt dort selbst zu bestreiten, quasi Arbeit verschenken ohne geringstes "Danke" oder Aufwandsentschädigung.
Im Endeffekt würde das bedeuten Arbeiten um woanders arbeiten zu können.


Ich persönlich empfinde es nicht als abzocke , sondern als Ausbeutung.

Ist mein persönliches Resmumee das ich daraus ziehe über 4000 Euro zu bezahlen für 2-3 Monate nachts Schildkröteneier zu sammeln und nebenbei in Hängematten zu schlafen, in einem Land wo man für 1000 Euro sich gemütlich mehrere Monate in einem Hotel mit Vollpension einquartieren kann. Wenn man mal von zahlreichen günstigeren Möglichkeiten abstand nimmt.

Bevor ich solch einer Organsisation mmn absurd viel Geld bezahle dafür dass ich denen meine Arbeitskraft zur verfügung stelle, würde ich eher als Au Pair ins Ausland gehen oder per Work and Travel durch Australien ziehen.
 
Aber genau das ist doch euer Gesamtbeitrag. Ihr spendet An- un dAbreise und euer Dasein vor Ort und arbeitet für die Menschen vor Ort. Das war vorher klar, oder?

Was ihr euch fragen solltet, ist der Betrag den ihr einsetzt entsprechend der Kosten, oder macht der Verein einen Gewinn? Also vermittelt er euch und eure Tätigkeit, oder zockt er euch wirklich ab, in dem er von eurem Einsatz was einbehält. Und selbst wenn er was einbehält, wozu: macht er Werbung für die Nächsten im kommenden Jahr, unterhält er Mitarbeiter und andere Dienste. Auch Hilfsorgas haben Kosten, die bezahlt werden wollen. Oder bleibt am Ende wirklich für jemanden ein Gewinn

Die Frage ist also nicht, zocken die Gesellschaften ab, sondern seit ihr gewillt so viel Geld in eure Hilfe zu stecken. Wenn nicht, sucht euch Hifsorgas die euch kostenfrei einsetzen, das gibt es auch hier im Lande. Wenn ihr in ein fremdes Land wollt, muss jemand die Rechnung tragen, und dann könnte man für euren Flug und Unterkunft auch vor Ort jemanden finden und direkt bezahlen.
 
Das Geld was wir zahlen wird mit Sicherheit angemessen eingesetzt. Nur ist es echt eine riesige Summe.

Den Vergleich mit Reisen den Kotztüte erwähnt, lässt einen schon zweimal darüber grübeln ob er es machen soll oder nicht. Den Flug und Aufenhalt dort selber während der Freiwilligenarbeit zu bezahlen kann ich auf jeden Fall nachvollziehen. Nur das man für die Verpflegung auch noch selber aufkommen soll... Das find ich doch i.wo schon dreist.
 
Also ich muss sagen, zu den Konditionen würde ich das nicht machen. Im Endeffekt muss das aber jeder selbst wissen. Ich denke es gibt auch mit wenigen oder ohne finanziellen Aufwand genug Möglichkeiten, hilfsbedüftigen Leuten zu helfen. Bei uns in Deutschland gibt es Freiwilligendienst, FSJ, ehrenamtliche Tätigkeiten und noch vieles mehr, genauso in Nachbarländern, Aupair etc. pp.

Auf der anderen Seite gibt es genauso wieder Möglichkeiten, ohne anfängliche Mittel die Welt zu bereisen, zB. als Wandergeselle (ein ehemaliger Klassenkamerad war 3,5 Jahre einer und hat echt die ganze Welt gesehen).

Wieso sehr viel Geld investieren, um am anderen Ende der Welt helfen zu können, wo eine Hilfsorganisation mit dem Geld sicher mehr erreichen könnte (das denke ich mir jedenfalls, der Nutzen von unserem Geld in der dritten Welt ist ja auch umstritten).
Dazu finde ich irgendwie auch, dass das ganze sich stellenweise wie ein Pauschalurlaub anhört, alles durchorganisiert, statt am Strand zu liegen, arbeitet man halt - da trägt es imo. zur Persönlichkeitsfestigung viel mehr bei, wenn man sich selbst um alles kümmern muss (->Wandergeselle).
Wenn man so etwas nicht selbst organisieren kann oder mag, bleibt man halt hier in Deutschland und leistet den Freiwilligendienst ab, und vom Erlös kann man dann auch noch was von der Welt sehen.
Das sind zumindest meine Gedankengänge.
 
werdet wwoof'er und bezahlt nur die anreise, kost und logie ist kostenlos - dafür arbeitet ihr bis zu 6 stunden/tag

http://www.wwoof.org/
 
TravelWorks ist eine GmbH und keine gemeinnütztige Orga. Was ihr abdrückt ist nach Abzug der Kosten reiner Unternehmensgewinn. Es gibt genug andere Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren. Einige hat Pjack ja schon aufgezählt. Mir stößt auch noch etwas anderes auf. Es werden Jobs angeboten, die auch durch Einheimische ausgeführt werden können. Ihr blockiert also in armen Ländern wichtige Arbeitsplätze.
 
morphium schrieb:
werdet wwoof'er und bezahlt nur die anreise, kost und logie ist kostenlos - dafür arbeitet ihr bis zu 6 stunden/tag

http://www.wwoof.org/
Jemand Erfahrung damit?

gargyl schrieb:
TravelWorks ist eine GmbH und keine gemeinnütztige Orga. Was ihr abdrückt ist nach Abzug der Kosten reiner Unternehmensgewinn. Es gibt genug andere Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren. Einige hat Pjack ja schon aufgezählt. Mir stößt auch noch etwas anderes auf. Es werden Jobs angeboten, die auch durch Einheimische ausgeführt werden können. Ihr blockiert also in armen Ländern wichtige Arbeitsplätze.
Nun wenn man aber liest, dass zu wenig Leute da sind um Englisch temporär zu unterrichten ist das doch gut, oder? Es sei denn, dass Land sagt sich, dass sie lieber Voluteers nehmen, da die nichts kosten und sowieso bereits eine gute Bildung haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
da ich selbst arbeite, gut verdiene und mir urlaub leisten kann, nein

aber ich habe im freundes- und bekanntenkreis einige die das oft praktizieren... zur zeit sind zwei in australien unterwegs und einer in südafrika... die wwoof-höfe werden sich auch hüten dich zu vergraulen - nach ein paar schlechten berichten (zB wenn 6 stunden arbeit abgesprochen waren und du zu 8 "gezwungen" wirst) fliegt der hof von der seite und darf nicht mehr an dem projekt teilnehmen...
 
Warum bewerten ca 70% Freiwilligenarbeit als Abzocke?

1) jemandem etwas mit List und Hinterhältigkeit beziehungsweise in betrügerischer Weise abnehmen
2) überhöhte Preise verlangen

Dann werden die Leute bei der Freiwilligen Feuerwehr abgezockt? Komische Vorstellung.
 
Naja musst du bei der FF noch für deine eigene Kost und Logie sorgen (bzw. bezahlen), wenn du zB auf einem Einsatz bist?
 
Taschmahal schrieb:
... musst du bei der FF noch für deine eigene Kost und Logie sorgen (bzw. bezahlen), wenn du zB auf einem Einsatz bist?

Nein, Freiwilligenarbeit ja auch keine Abzocke. Daher ist ja diese Umfrage bzw. das Ergebnis nicht nachvollziehbar.

Und auch die oben genannten Beispiel sind keine Abzocke, da weder mit hinterlist noch erkennbar/nachvollziehbar zu hohe Preise genommen wurden. Alles ist vorher bekannt und IMO ohne Hinterlist. Das einzige Problem ist die Zahlungsbereitschaft der potenziellen Teilnehmer.
 
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