FTTH - Router mit Telefonfunktionen

Lawnmower schrieb:
In Deutschland geht das demzufolge grundsätzlich nicht weil bei euch alles was FTTH ist immer über Telecom läuft?
Die AVM FRITZ!Box 5490 funktioniert an den allermeisten FTTH-Anschlüssen in Deutschland nicht, weil sie nur Active Optical Network (AON) kann, in Deutschland aber hauptsächlich (auch von der Telekom) Passive Optical Network (PON) verbaut wird.
Das Protokoll ist anders auch wenn das gleiche Medium (Glasfaser) benutzt wird, ähnlich wie z. B. bei ADSL zu VDSL.
Da bei PON der Einsatz von unterschiedlichen Herstellern auf Netz- und auf Nutzerseite problematisch ist (Inkompatibilitäten) wird es in absehbarer Zeit vermutlich auch keine Router mit integriertem PON-Modem geben.

Lawnmower schrieb:
Modem = Einwählen.
Nein, weil sonst ja auch ein DSL-Modem im Bridge-Mode plötzlich kein Modem mehr wäre.

Das ONT ("Glasfasermodem") ist übrigens auch nicht nur ein einfacher Medienkonverter Licht->Kupfer. Da der gesamte Traffic eines Netzsegments bei PON an allen Anschlüssen anliegt (ähnlich wie bei Kabelanschlüssen), muss das ONT die eingehenden Daten für fremde Anschlüsse "aussortieren". Im Uplink darf von jedem Anschluss nur in einem bestimmten Zeitslot gesendet werden. Das ONT stellt das sicher.

Viele Provider setzen darüber dann noch PPPoE ein. Technisch wäre das aber nicht unbedingt notwendig.
 
Ist auf jeden Fall anders als bei uns und wie mir scheins (unnötig) komplizierter - wird wohl der Unterschied AON und PON sein wenn ich Dich richtig verstanden habe. Die FTTH Lösung die wir hier haben, braucht auf jeden Fall kein Modem (man könnte auch direkt ein Switch mit Fiber Port dranhängen wenn man lustig ist), die Aufteilung wird wohl via der eindeutigen ID der OTO Dose und den PoPs gemacht - müsste ich für Details aber mal nachfragen wie das genau läuft.

Update:
Die 2 Diagramme zeigens gut: http://www.fiberopticshare.com/ftth-access-networks-aon-vs-pon.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Paradox.13te schrieb:
selber ein Router mit Telefonfunktion kaufen.

Meine Frage kommt anscheinend nicht an oder war zu kompliziert gestellt, wenn ich mir das Gestammele hier so anschaue: Welchen?!?
 
10000 Fists schrieb:
Meine Frage kommt anscheinend nicht an oder war zu kompliziert gestellt, wenn ich mir das Gestammele hier so anschaue: Welchen?!?

Huawei hat solche Produkte im Angebot ohne DSL Modem. Man muss halt mal auf den Link klicken und selber schauen, was anscheinend zu kompliziert ist. Ansonsten halt die üblichen AVM, TP-LINK.
 
10000 Fists schrieb:
Meine Frage kommt anscheinend nicht an oder war zu kompliziert gestellt, wenn ich mir das Gestammele hier so anschaue: Welchen?!?

Fritzbox 7390 oder sowas reicht völlig. Wenn es ein Telekom Router sein darf / soll dann Speedport SMART
 
10000 Fists schrieb:
Gehe ich Recht in der Annahme, dass es einen Router mit Gigabit-LAN, mindestens WLAN AC, rudimentären Telefonfunktionen (also wenigstens einer TAE-Buchse) und USB nicht ohne ein den Preis verdoppelndes (V)DSL-Modem gibt? Ich also entweder DSL-Fritzbox (7490) oder Speedport (Smart) nehmen muss, obwohl ich keine DSL-Modem brauche?

Ja.

Außer du willst dir einen Router + AP und eine separate Telefonanlage kaufen.
Was sowohl preislich, als auch von Nutzen, Platz- und Stromverbrauch her für privat absoluter Blödsinn ist.
 
Router mit Telefonie und ohne Modem gibt es kaum. Deshalb kannst du dich an die üblichen Verdächtigen für DSL halten (FritzBox, Speedport Smart usw).
Alternativ kannst du natürlich auch einen Router ohne Modem und ohne Telefonie kaufen und ein VoIP-Telefon (z. B. das Gigaset C430A Go) verwenden.

Lawnmower schrieb:
die Aufteilung wird wohl via der eindeutigen ID der OTO Dose und den PoPs gemacht
AON ist effektiv die gleiche Technik wie sie in Heim- und Unternehmensnetzwerken verwendet wird. Gegenstelle zu deinem Router ist meist letztendlich ein Ethernet-Switch (bei PON ein Optical Line Terminal, OLT). Die Identifizierung des Anschlusses kann bei AON technisch also anhand "deines" Switch-Ports erfolgen.
PON ist kostengünstiger zu installieren und betreiben, weil eine Faser mit passiven Splittern sehr einfach aufgeteilt werden kann und weniger aktive Komponenten auch weniger Strom verbrauchen.
Dafür teilt man sich bei AON nicht die Bandbreite mit seinen Nachbarn am gleichen Splitter. Außerdem ist AON Open Access-freundlicher, weil die letzte Meile an einen anderen Anbieter übergeben werden kann (wie die TAL bei DSL ohne Vectoring). Bei PON hast du die gleiche Einschränkung wie bei VDSL-Vectoring, das andere Anbieter nur einen Bitstrom-Zugang aber effektiv keinen Zugriff auf die "Anschlussfaser" erhalten können.

Paradox.13te schrieb:
Schau doch einfach mal bei Huawei vorbei? EchoLife Series
Das kann man als Privatanwender nicht kaufen und muss es auch nicht, weil das ONT von der Telekom kostenfrei installiert wird. Außerdem muss es (wie ein Kabelmodem) netzseitig registriert sein, was die Telekom bei fremden Geräten wohl nicht machen würde.
 
TheCadillacMan schrieb:
Das kann man als Privatanwender nicht kaufen und muss es auch nicht, weil das ONT von der Telekom kostenfrei installiert wird. Außerdem muss es (wie ein Kabelmodem) netzseitig registriert sein, was die Telekom bei fremden Geräten wohl nicht machen würde.

Deswegen schrieb ich ja in Klammern wenn es geht. Da die Telekom ja selber anscheinend Huawei Hardware verbaut bzw. installiert würde ich halt direkt dort anfragen ob es nicht möglich wäre solch ein Gerät zu bekommen.
 
Habe mir jetzt einen Speedport Smart bestellt (119,- bei Amazon). Gutes WLAN soll er ja haben, Telefon kann er auch (TAE und DECT-Basis), mehr brauche ich im Grunde nicht.
 
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