Glasfaser FTTH Telekom 1000 Down / 500 Up (Teil 5)

mfgPC schrieb:
Ich stelle mal einfach in den Raum, dass dann die Regulierung nicht ganz frei von eigenen Interessen ist. Und das führt dann zu der Situation in der wir heute sind.
Der Gedankengang ist nicht verkehrt, aber in der Realität gibts halt noch viele andere Firmen, an denen der Staat nicht so partizipiert. Von daher: Würde man es ernsthaft drauf anlegen hätte man UGG/GlasfaserPlus/OXG schon lange die Grundlage rauben und den Gewinn einstreichen können.
mfgPC schrieb:
Vielleicht hätten wir noch DSL6000 als Maximum wenn die Situation anders wäre ;)
Einige wären dann mit DSL6000 schon sehr glücklich, während in dichter besiedelten Gebieten halt 3 Anbieter/Glasfasern existieren würden.
 
robert_s schrieb:
Aber hier im Forum diskutiert man ja nicht mit "den meisten Menschen", sondern mit Nerds. Und im Parallelthread zu Magenta 2000 fragen manche ja schon händeringend danach.
Das stimmt zwar, ist für mich aber auf keine Art und Weise konstruktiv, auch wenn es nett ist zu wissen, was andernorts geht. Alleine vom Überblick her. Das ändert aber an der Situation hier nichts, weil sich Technikbegeisterung hierzulande auf dicke Motoren beschränkt. Hier sagt man, man brauche nicht mehr als 50 Mbit/s findet es aber super, wenn die Karre 300 PS hat und der Auspuff so laut ist, dass man ihn im Nachbardorf noch hört.

Ich persönlich finde bspw. die Nerddiskussionen im Nachbarthread spannend, wo man sich daran versucht, SFP-ONT tauglich für den eigenen Anschluss zu machen. Dieses ewige Lamento über das seit Jahrhunderten total veraltete GPON find ich eben strunzlangweilig.
 
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Mettwurscht schrieb:
Ich persönlich finde bspw. die Nerddiskussionen im Nachbarthread spannend, wo man sich daran versucht, SFP-ONT tauglich für den eigenen Anschluss zu machen. Dieses ewige Lamento über das seit Jahrhunderten total veraltete GPON find ich eben strunzlangweilig.
Ich präferiere auch eine etablierte und Millionen mal getestete Technologie in der Breite gegenüber einem großen early adaptor experiment. Und dazu gehört halt auch eine Technologie die anderswo schon eingeführt ist behutsam in unsere Netze zu integrieren.

Und es ist doch beruhigend zu wissen, dass es auf GPON einen Upgrade Pfad gibt. Ob der jetzt heute oder in 3 Jahren kommt ist außerhalb unserer bubble doch nicht wichtig.

Bedauerlich ist eher, dass Vodafone gerade keinen klaren Upgradepfad für DOCSIS kommuniziert, der über eine Segmentierung hinaus geht. Aber das ist hier das falsche Thema.
 
Mettwurscht schrieb:
Das stimmt zwar, ist für mich aber auf keine Art und Weise konstruktiv, auch wenn es nett ist zu wissen, was andernorts geht. Alleine vom Überblick her. Das ändert aber an der Situation hier nichts, weil sich Technikbegeisterung hierzulande auf dicke Motoren beschränkt. Hier sagt man, man brauche nicht mehr als 50 Mbit/s findet es aber super, wenn die Karre 300 PS hat und der Auspuff so laut ist, dass man ihn im Nachbardorf noch hört.
Hier sieht es aber so aus, dass Beschwerden über das hiesige Telekommunikationsangebot doch etwas verbreiteter sind:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/glasfaser-kundenzufriedenheit-100.html
Demnach meckern alle anderen Europäer viel weniger als die Deutschen. Hierzulande sind laut der Studie, für die insgesamt 10.850 Menschen befragt wurden, nur 13 Prozent der Befragten mit ihrem Mobilfunknetz zufrieden.
Der Ausbau von 5G und Glasfaser sorgt vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung für Frustration. Nicht unbedingt der eigene Zugang zum Internet, die Geschwindigkeit oder die Stabilität des Mobilfunknetzes sind es, die die deutsche Unzufriedenheit maßgeblich erklären - sondern auch das Wissen darüber, dass andere Länder für die Zukunft längst besser aufgestellt sind.
Sind wohl doch nicht nur ein paar Nerds hier im Forum, die das so sehen.
Ergänzung ()

mfgPC schrieb:
Bedauerlich ist eher, dass Vodafone gerade keinen klaren Upgradepfad für DOCSIS kommuniziert, der über eine Segmentierung hinaus geht. Aber das ist hier das falsche Thema.
Naja, es gibt "Mögliche Zukunftsszenarien", die noch 1,5/0,5Gbit/s und 3/0,5Gbit/s mit DOCSIS 3.1 vorsehen, und mit DOCSIS 4.0 dann 5/1,5Gbit/s:
https://www.vodafone.de/immobilienw...ontent/DOCSIS_Docsis-Evolution_1440x810px.jpg
 
@robert_s :
Demnach meckern alle anderen Europäer viel weniger als die Deutschen.
Gut, ich glaube das gilt unabhängig vom Thema... :)
Nicht unbedingt der eigene Zugang zum Internet, die Geschwindigkeit oder die Stabilität des Mobilfunknetzes sind es, die die deutsche Unzufriedenheit maßgeblich erklären - sondern auch das Wissen darüber, dass andere Länder für die Zukunft längst besser aufgestellt sind.
Das Problem ist also eher nicht die eigene Versorgung und eigene Erfahrung, sondern das "was man so liest". Die mediale Diskussion in Deutschland bei dem Thema ist eben relativ frei von Sachkenntnis und Differenzierung. Zwar wird zurecht darauf hingewiesen dass Deutschland bei FTTB/H bisher eher schlecht war. Aber ich denke den wenigsten ist bewusst dass in Deutschland dafür die Verfügbarkeit von Zwischenlösungen in der Fläche deutlich besser war (und immer noch ist) als in vielen EU Ländern. Eben auch, weil man sich zunächst darauf konzentriert hat Glasfaser in die Fläche zu bringen und sich die letzte Meile erstmal zu sparen.

Ich zeige ja gerne immer wieder diese EU-Grafik zum Stand der Verfügbarkeit von "VDSL oder besser" (hier Stand 2021):
Bildschirmfoto 2024-02-13 um 09.39.39.png


Klar hatte z.B. Frankreich auch 2021 schon mehr FTTH als Deutschland. Aber ob ländliche Haushalte zu knapp 90% zumindest VDSL nutzen können oder nur zu 50% ist eben auch ein qualitativer Unterschied, gerade bei Home Office und "Home Schooling", was ja gerade 2020/2021 immer wieder ein Thema war. Was man aber seit Jahren liest ist dass die Breitbandversorgung in solchen Ländern pauschal besser ist, weil die FTTB/H-Quote die einzige Variable ist die man vergleicht. Und das Thema ist eben doch ein bisschen komplexer...
 
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T1984 schrieb:
Klar hatte z.B. Frankreich auch 2021 schon mehr FTTH als Deutschland. Aber ob ländliche Haushalte zu knapp 90% zumindest VDSL nutzen können oder nur zu 50% ist eben auch ein qualitativer Unterschied, gerade bei Home Office und "Home Schooling", was ja gerade 2020/2021 immer wieder ein Thema war.
Was hältst du von Rumänien? In der ländlichen NGA-Coverage noch vor Deutschland - und in der ländlichen FTTP-Coverage Spitzenreiter mit 90%. Das eine muss das andere wohl nicht unbedingt ausschließen...?
 
robert_s schrieb:
Was hältst du von Rumänien?
Also wenn ich an meine Besuche in Rumänien denke, kann ich nur sagen, dass der Aufwand des Ausbaus nicht mit dem vergleichbar ist, was hier in Deutschland gefordert wird.

Und ich will damit nicht sagen das unsere Methode alles unter die Erde zu legen besser ist, aber Kabel auf Masten zu tun und an die Wände zu tackern bedeutet einfach eine anderes finanzielles Investment.

Verständlich, dass man da erstmal FTTC macht, da das ja den meisten eh reicht(e).
 
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robert_s schrieb:
Was hältst du von Rumänien? In der ländlichen NGA-Coverage noch vor Deutschland - und in der ländlichen FTTP-Coverage Spitzenreiter mit 90%. Das eine muss das andere wohl nicht unbedingt ausschließen...?
Ja, Rumänien hat gerade seit Mitte 2018 insbesondere ländlich gut zugelegt:
Bildschirmfoto 2024-02-15 um 21.43.13.png


Wie schon gesagt wurde: hängt unter anderem auch davon ab wie man ausbaut (und gegen welche Bestandinfrastruktur der Ausbau konkuriert). Und auch da kann man natürlich verschiedene Prioritäten haben.

Mein Punkt war aber: es wird regelmäßig behauptet dass Deutschland beim Thema Breitbandausbau im europäischen Vergleich ganz weit hinten ist. "Schlusslicht" ist ein Wort dass ich in dem Zusammenhang auch schon öfter gelesen habe (und zwar nicht bei Glasfaser, sondern bei Breitbandausbau). Und das geben die Statistiken nun mal nicht her. Da ändert Rumänien jetzt auch nichts dran. Ich habe jetzt ja umgekehrt nicht behauptet das Deutschland top ist. Es ist eben nicht so schwarz und weiß wie es gerne berichtet wird.

Aber wenn eben ständig undifferenziert berichtet wird dann kommt eben das Zustande was Du zitiert hast. Aussagen der Art "persönlich bin ich zufrieden, aber ich höre ständig es ist alles so schlecht".
 
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