G8 Gipfel Heiligendamm 2007

Die Gesetze reichen aus und sollten nicht wegen jedem Einzelfall geändert werden. Allerdings stimme ich dir zu, dass die gewaltbereiten aus dem Verkehr gezogen gehören. Sie erreichen durch ihre idiotischen Taten genau das Gegenteil und spielen dabei noch Beckstein und Co in die Karten. (der Auftritt bei Christiansen hat mir mal wieder gerreicht)
 
Falls mein Beitrag mein Beitrag irgendwie Missverstanden wurde:

Er war nicht wirklich auf jemanden hier in der Diskussion bezogen. Ich wollte nur mal eben meine Meinung kund tun.

So wie es im Moment aussieht war der G8 Gipfel leider doch für die Katz´, zumindest für den Umweltschutz. Ich hatte hier ein paar Seiten weiter vorne einen Link zu einem Blog gelesen, in dem Stand das Bush es genau richtig mache und Deutschlang Volkswirtschafltichen Schaden nehmen könne.

So viel zum Verständnis Umweltschutz.
 
Gerade lese ich, dass die Organisatoren des G8-Protestes rund um Heiligendamm auf 70.000 Euro Schulden sitzen geblieben sind.

Alleine die Camp-Küchen, in denen jeder für einen freiwilligen Beitrag Essen bekommen konnte, verzeichneten demnach ein Defizit von 15.000 Euro.

Bei der nächsten Spende an Attac und Co. sollte man sich bewusst machen, dass man damit Leute unterstützt, die nicht einmal bereit waren, sich mit einem symbolischen Euro an den Kosten für ihr kostenloses Mittagessen zu beteiligen. Wenn denen das Teilen im kleinen Kreis schon so schwerfällt, dann frage ich mich, was sie dazu sagen werden, wenn die Bundesregierung eines Tages die Steuern um 500 Euro pro Nase und Jahr anhebt, um z. B. 40 Mrd. Euro nach Afrika zu überweisen.
 
Hi

bist du jetzt der Kostenrechner mit gleichzeitiger Analysefunktion?
Aus der Schlagzeile kann ich nicht erkennen, ob zuviel eingekauft und weggeschmissen werden mußte oder ob jemand nicht bezahlt hat.

Mal was anderes noch in dem Zusammenhang:
Aktive Volksverblödung ist, wenn jemand meint sich mit Amtshilfe aus der Verantwortung zu stehlen, wenn im Artikel 35 diese expliziert geregelt ist und da nur im Katastrophenfall von Streitkräften die Rede ist und Amtshilfe in diesem Fall wohl nur den Bundesgrenzschutz abdecken dürfte.
http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_35.html
Glaub sämtliche Streitkräfte waren vor Ort im Einsatz, Fregatte - Marine, Panzer - Heer, Tornado – Luftwaffe.

Der Daedalus schrieb:
..... allein die Schuld der Radikalen,
Ganz ungewollt scheint das ja alles nicht abgelaufen zu sein,
http://www.jpberlin.de/badespasz/presse/wp/?p=5519

Cu
 
Zuletzt bearbeitet:
Speziell zu den Tornado-Einsätzen kann ich derzeit nur darauf verweisen, dass der Vorgang nicht nur von Herrn Ströbele, sondern auch von der SPD untersucht wird. Da warten wir einfach mal ab.

Edit: Jetzt habe ich mir das Video noch einmal in Ruhe angesehen. Ich erkenne im Vordergrund die beiden Vermummten (3:10 min). Etwas später sehe ich auch einen Mann mit Glatze und grauer Jacke, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um denjenigen handelt, der später auf den Fotos zu sehen ist. Ihm scheint ein zweiter Mann in schwarzer Kleidung (und Rucksack?) zu folgen (3:28 min). Jetzt erkenne ich auch den Übergriff von hinten (3:39 min) durch den Mann in grau. Der zweite Mann in Schwarz scheint unbeteiligt zu bleiben, wird aber schnell von jemanden angegriffen, der von links heranstürmt (3:43 min.).

Für mich sieht das aus wie eine Drogen-Razzia. Dafür würde die gut zu erkennende Übergabe des "Päckchens" sprechen sowie das Telefonat, das von den beschattenden Zivilpolizisten geführt wurde (z. B. um die umstehenden Polizeieinheiten vorab zu informieren). Dann erfolgte die Festnahme. Da wir die Hintergründe nicht kennen, halte ich es zum jetzigen Zeitpunkt für reine Spekulation, von einer Provokation der Polizei in Bezug auf die Demo zu sprechen.

Und doch ist das wieder typisch. Der Vorfall wird auf zahlreichen "linken" Webseiten dokumentiert, meist mit dem gleichen Text, und in allen Fällen wird ohne zu überlegen gegen die verhasste Polizei gehetzt. Wenn schon so viele Leute anwesend waren, hätte man doch die Polizisten danach fragen können, was der Hintergrund des Einsatzes war. Aber das ist offensichtlich nicht geschehen, weil man seine Meinung ohne die Kenntnis der Faktenlage bereits gebildet hatte. Man hat nur das gesehen, was man sehen wollte: eine Polizei-Provokation.

Ich habe hier noch eine Seite mit brauchbaren Fotos zu dem Vorfall gefunden: http://cia.bzzz.net/g8_gipfelsoli_policja_prowokowala_zadymy
Es ist schon jemanden darauf angesetzt, mir die harten Fakten zu übersetzen.

Ich verstehe absolut nicht, wie man eine "Provokation" der Polizei (oder einen Vorgang, den man dafür hält) als Rechtfertigung für Flaschenwürfe auf Beamte heranziehen kann. Das ist ein völlig krankes Bürgerverständnis!
 
Zuletzt bearbeitet:
den[N]is schrieb:
Die Gesetze reichen aus und sollten nicht wegen jedem Einzelfall geändert werden. Allerdings stimme ich dir zu, dass die gewaltbereiten aus dem Verkehr gezogen gehören. Sie erreichen durch ihre idiotischen Taten genau das Gegenteil und spielen dabei noch Beckstein und Co in die Karten. (der Auftritt bei Christiansen hat mir mal wieder gerreicht)

auch die polizisten? :evillol: sorry, musste sein... aber wer würde die dann aus dem verkehr ziehen?
immerhin räumt selbst die polizeigewerkschaft fehler ein und kritisiert die organisatoren. in berlin habe es solche unkoordinierte und teils willkürliche einsätze bei demos schon seit jahren nicht mehr gegeben. der führungsstab wurde ja zwischenzeitlich auch gewechselt. zusätzlich wird beklagt, dass die polizisten teils 33 stunden schichten schieben mussten und schlechte unterbringung und versorgung (vor allem trinkwasser ist hier hervorzuheben!) bei den einsätzen. dass da einzelne MENSCHEN (ja das sind sie :P) nicht mehr so 100% ruhig sind ist da schon klar.

was auch interessant ist: in anderen quellen wird von deutlich weniger "schwerverletzten" polizisten berichtet (war ein interview mit einem polizeisprecher). so waren laut diesem sprecher am nachfolgetag der schlimmsten krawalle noch 2 polizisten in stationärer bahandlung, was dann als "schwerverletzt" gilt. man habe aber die von den medien erstgenannte zahl weiter verwendet, um nich tunglaubwürdig zu erscheinen.

zu beckstein: n/c ^^
 
@Keshkau:
Also das mit den Campküchen ist schon sehr peinlich. Ich fühle mich in meiner Meinung bestätigt das in jeder "Volksgruppe" derselbe Prozentsatz von Asozialen steckt. Ob nun konservativ oder links ist egal, es äußert sich nur anders.
 
Jetzt muß ich mich doch wundern. Woher nehmt ihr nur die Infos wer, wieviele wieviel und ob überhaupt und sowieso bezahlt wurde. Woher soll der Camp-Küchen-Nutzer wissen, wieviel er bezahlen soll? Wussten diese überhaupt, daß sich damit jemand verschuldet? Und warum wurde nicht ohnehin der fällige Betrag verlangt? Vielleicht hat jeder einen symbolischen Euro gegeben, nur leider waren zwei nötig. Oder man dachte die Essen werden eh aus Spenden finanziert?

Man man. Wenn man sich schon eine Meinung aufgrund eines Halbzeilers bilden muß, sollte man vielleicht bedenken, daß man null Hintergründe kennt (oder wenigstens die Mitleser, denen man hier was vorkaut) und von daher vielleicht nicht unbedingt gleich auf den Putz hauen muß.
 
Da steht aber echt nichts von Asozialen, sondern eher davon, daß man Spenden erhoffte, die aber aufgrund der Ereignisse ausblieben. Also nicht gegen Kritik, aber irgendwie fehlt mir einfach der Beleg, daß nun die Camp-Nutzer bewußt oder unbewußt daran Schuld sind. Naja wie auch immer, off-topic isses allemal, ich will es nicht zu sehr ausbreiten. Politik ist ja unser eigentliches Thema. ;)
 
Also wenn Du Dich mit Eventmanagement beschäftigt bzw. mit den dort tätigen Catering-Firmen, dann wirst Du sehen, dass man für eine gegebene Menge an Menschen im Vorfeld sehr genau weiß, wie viel Wasser oder Bier die Leute trinken, wie viele Würste man einkaufen muss usw. - Das ist aus langjährigen Erfahrungswerten alles bekannt.

Und wenn die Einnahmen am Samstag fehlten, dann hätte man an den Folgetagen für Mehreinnahmen sorgen können. Einfach mal am Abend einen Kassensturz machen und überlegen, wie viel fehlt, dann hätte man schon ab Sonntag reagieren können.

(Aber vielleicht hatten die Organisatoen bereits untereinander das BGE eingeführt und niemand sah sich genötigt, diesen Job zu erledigen.)
 
Diese unnötige Anspielung überlese ich jetzt mal. Aber wo kommen jetzt die unsozialen Nutznießer genau nochmal ins Spiel, die sowohl du, als auch Wintermute hier angesprochen haben? Was hat das überhaupt noch mit den eigentlichen Themen zu tun? Ja Organisation war mies, wäre ja nicht das erste Mal das Großveranstaltungen an der Kalkulation scheitern. Da hat auch die öffentliche Hand so einige Erfahrung mit. ja und ganz bestimmt haben Attac und Co ausgerechnet Event-Manager und Catering-Firmen bestellt... Das halte ich allerdings für eher ausgeschlossen, daß man dies für nötig hielt. Und wie gegeben die Menschenmenge war, zeigen die Erwartungen der Anzahl an Demonstranten (egal ob Behörde oder Protestbündnisse) und die Realität auch ganz gut.

Aber bevor hier mit symbolischen Euros und Asozialen argumentiert wird, vielleicht doch mal vorher bremsen, wenn man die Verantwortlichen überhaupt nicht nennen kann. Ich weiß ehrlich nicht was die Diskussion hier bringen soll. Langsam riecht es mir danach, daß man unbedingt noch abwegige Punkte hervorkramen muß um überhaupt noch Kontroverse in den Thread zu bringen. Soll hier unbedingt bewiesen werden, das die Demonstranten und Organisatoren auch nur alles Heuchler sind, oder was?

Also wer politisch was zu sagen hat bitte, aber mit diesen Off-Topic Kram ist jetzt auch irgendwann mal Schluß.
 
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Ich wollte nur auf Folgendes hinweisen: Zehntausende Demonstranten reisen von sonstwo her an und gehen auf die Strraße, um (nicht zuletzt finanzielle) Solidarität mit den Menschen in den Entwicklungsländern einzufordern. So weit lobenswert!

Wenn ca. 70.000 Euro Defizit angehäuft wurden, dann entspricht das einem Euro für jeden Zuschauer, die zum großen Konzert in Rostock gekommen ist. Wie dem auch sei. Man nimmt den Eintrittspreis für das Konzert von 2,50 Euro gerne mit und beschwert sich im gleichen Atemzug darüber, wenn 0,3 Liter Wasser dort 2,80 Euro kosten, obwohl die Gesamtausgaben für den Abend unter dem Strich immer noch niedrig sind. Es ist doch niemand gezwungen, das Angebot in Anspruch zu nehmen. Es kann doch jeder seine Getränke selbst mitschleppen, wenn ihm das nicht zu umständlich ist oder auf Leitungswasser ausweichen.

In mir keimt jedenfalls der leise Verdacht auf, dass es mit der zur Schau gestellten Solidarität mitunter gar nicht weit her ist. Denn wenn das Mittagessen umsonst angeboten wird, dann könnte man sich schon Gedanken darüber machen, wer das eigentlich alles finanziert - von den Arbeitsstunden der ehrenamtlichen Helfer ganz abgesehen.

Also eher Mitnahme-Mentalität statt der Bereitschaft, sich großzügig an den Kosten zu beteiligen. Aber parallel dazu "von denen da oben" haufenweise Milliardenbeträge für die Entwicklungshilfe einfordern - plus separatem Schuldenerlass. Das Ganze vielleicht noch n der Hoffnung, persönlich wenig bis nichts dazu beitragen zu müssen. Geht ja schließlich auch über die Staatsverschuldung oder über die Anhebung der Vermögensteuer.

Wenn solche Gedankenspiele an dieser Stelle nicht erwünscht sind, kann ich sie aber auch gerne unterlassen und mir so meinen Teil denken.
 
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Mir ist schon klar das du auf sowas hinauswillst, aber die Herleitung ist absolut nicht stichhaltig. Und von daher bleibt es für mich der Versuch die Demonstranten hier als Heuchler darzustellen. Ohne Not, ohne Hintergründe, ohne Beweise. Man kann sich nicht einerseits drüber beschweren das Menschen als Ausbeuter bezeichnet werden, wenn man andere mit schönen Worten als Schmarotzer darstellt. Sowas wie "Mitnahme-Mentalität" ist hier doch völlig an den Haaren herbeigezogen.

Warum soll jetzt der Konzertbesucher wieder Schuld sein, das Getränke nicht nachvollziehbare Preise haben, statt das man 5€ Eintritt genommen hat? Oder das man nicht realistische Preise für Verpflegung etc. genommen wurde. Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß das Konzert nicht das Problem war, da hat man schon seinen Schnitt gemacht. Und dann ist wie schon so oft gesagt, der Protest ist keine homogene Masse. Geld fließt nicht in einen großen Topf und alle Veranstalter bekommen dann was raus. Die Kirchen z.b. werden kaum mit Attac eine gemeinsame Kasse geführt haben. Insofern sind Mehreinnahmen z.b. beim Konzert noch lange keine Garantie, das die Campküchen ihre Ausgaben herein bekommen.

Hier geht es auch um Dinge die nicht bezahlt werden können vor Ort. Gegen-Gipfel, Camps, Zeltlager etc. sollten erstmal für alle da sein. Spendenfinanziert. Diese Kalkulation ging nicht auf, aber ich lese nichts davon, daß die Organisation den Besuchern und Demonstranten die Schuld gibt. Also warum du?

Und ich muß mich doch sehr wundern über dein Staatsverständnis. Meinst du nicht die Demonstranten zahlen Steuern? Meinst du nicht mehr Verschuldung oder weniger verfügbare Einnahmen des Staates würden nicht auch zu Lasten derer gehen die sowas fordern. Du kannst gerne sagen, daß du das nicht mittragen willst und das du nicht damit einverstanden bist diese Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Aber tue nicht so, als ob andere etwas fordern, was sie dann nicht bezahlen.
 
HappyMutant schrieb:
Hier geht es auch um Dinge die nicht bezahlt werden können vor Ort. Gegen-Gipfel, Camps, Zeltlager etc. sollten erstmal für alle da sein. Spendenfinanziert. Diese Kalkulation ging nicht auf, aber ich lese nichts davon, daß die Organisation den Besuchern und Demonstranten die Schuld gibt.

Das Defizit entstand nicht durch die Bereitstellung der Camps. Denn für deren Nutzung mussten Tickets gekauft werden. Ganz im Gegenteil wurden hier noch unerwartete Überschüsse erzielt:

G8 Gute Nacht Camp 24 Stunden geöffnet … Last Minute Tickets gibt es für 10,- EUR pro Person und Nacht (5,- EUR pro Tag).
Quelle: http://www.g8-gute-nacht.de/cp/index.php?id=45

Die Betreiber des Camps in Bützow haben nach eigenen Angaben eine sechsstellige Summe eingenommen. Zwar hätten insgesamt nur 1500 Gäste auf dem für 15 000 Menschen ausgelegten Gelände übernachtet, sagte Organisator André Harder. Allerdings hätten sich viel mehr G8- Kritiker angemeldet und die zehn Euro pro Nacht bereits im Vorfeld überwiesen. Wieso viele dann nicht gekommen seien, könne er sich nicht erklären, sagte Harder.
Quelle: http://www.links-lang.de/presse/5960.php


Die Verantwortung für das Defizit wird entgegen Deiner Vermutung durchaus den Besuchern und Demonstranten zugeschoben:
Zu viele Demonstranten haben zu wenig für das Essen bezahlt.
http://www.netzeitung.de/deutschland/674430.html

Und deshalb soll jetzt gespendet werden, denn:
Die etwa zehn Organisatoren haften nach eigenen Angaben mit ihrem Privatvermögen für die 220 000 Euro, die allein die drei Camps kosten sollten.
http://www.abendblatt.de/daten/2007/06/12/754150.html

So gesehen kann ich durchaus daran festhalten, dass einige Besucher das kostenlose Essen gerne mitgenommen haben (= Mitnahme-Effekt). Schließlich möchte ich nicht ernsthaft den Konzertbesuchern die Schuld an dem Defizit in den Kantinen geben, auch wenn ich durchaus eine gewisse Schnittmenge zwischen Camp- und Konzertbesuchern vermute.
 
mal was anderes als die Finanzdiskussion hier:

Der G8 Gipfel wird für einige Polizisten eventuell ein rechtliches Nachspiel haben. So fordert der Republikanische Anwältinnen - und Anwälteverein (RAV) in seiner jüngsten Presseerklärung die Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses. Dieser Antrag wird von diversen Politikern der Linkspartei und der Grünen unterstützt. Grund: Bei der Auswertung der Ereignisse während des G8 Gipfels in Heiligendamm, Rostock und Umgebung stellte der Anwaltliche Notdienst des RAV eine Vielzahl dokumentierter polizeilicher Übergriffe fest. Deren Bandbreite reicht von Misshandlungen bei der Festnahme über Tötungsandrohungen bis hin zu sexistischen Äußerungen und Übergriffen durch PolizeibeamtInnen.

Im folgenden nur ein paar der gravierendsten Beispiele:

Einem Ingewahrsamgenommenen wurde bei der Festnahme ein T-Shirt über den Kopf gezogen und im Nacken verknotet, so daß er nicht mehr sehen konnte. Er wurde gefesselt und mehrmals mit dem Kopf auf den Boden geschlagen.

Eine Vielzahl von Menschen wurde bei der Festnahme geschlagen und verletzt und ohne ärztliche Versorgung ingewahrsam genommen.

Festgenommenen wurden in den Gefangensammelstellen, neben der Unterbringung in Käfigen Medikamente und Hilfsmittel wie z.b. Asthmaspray und Brillen abgenommen. Mehr als 50 Personen waren über einen Zeitraum 11 Stunden mit Kabelbindern mit den Händen auf dem Rücken gefesselt.

Mindestens drei Betroffene wurden nach der Ingewahrsamnahme oder während Demonstrationen geschlagen, in hilflose Lagen versetzt und mit dem Tode bedroht. In jedem Fall wurde eine - wenn dann Logik - eröffnet und bei Nichtaussage oder Weiterprotestieren die Tötung durch Polizeibeamte angedroht. In einem Fall wurde auch das Verschwindenlassen angekündigt.

Bei Kontrollen an einer S-Bahn Station nahe dem Camp Rostock Fischereihafen griffen Polizeibeamte Frauen in den Schritt und machten dabei anstößige Geräusche. Darüber hinaus mussten sich mehrere Frauen bei Kontrollen vor männlichen Beamten ausziehen.

Von dem erstgenannten Fall gibt es sogar Bilder, es wird bereits gegen mehrere Beamte wegen schwerer Körperverletzung im Dienst ermittelt.
 
Ich will und kann nicht ausschließen, dass es auf polizeilicher Seite zu Fehlverhalten kam, schließlich war ich selbst nicht vor Ort. Aber die Art und Weise, mit der die Vorwüfe bzw. Vorfälle "dokumentiert" werden, stößt echt auf. Man achte auf die verwendeten Formulierungen:

http://de.indymedia.org/2007/06/184032.shtml

Nach dem Bekanntwerden der menschenrechtswidrigen "Käfighaltung" ...
Wer erlaubt sich diese Bewertung vorzunehmen?

Polizisten schlagen auf Sitzende ein. Ein Wasserwerfer ist im Einsatz.
Ich glaube es war auf N24. Dort wurde über längere Zeit vom Ort einer Sitzblockade berichtet. Aus den Polizeilautsprechern im Hintergrund war zu hören, dass die Demonstranten mittlerweile viermal aufgerufen worden seien, die Straße zu räumen und dass ab jetzt ohne weitere Vorwarnung Wasserwerfer zum Einsatz kämen, die man zuvor stets angekündgt hatte. Man übersieht auch gerne, dass die Sitzblockaden in der Sperrzone stattfanden, in der ein absolutes Demonstrationsverbot galt.

Samstag, 2. Juni - Gegen 15.00 Uhr: Polizei provoziert Auseinandersetzungen. .. (Anmerkung von keshkau: Hier geht es um den in #344 zitierten Film mit den Zivilbeamten) ... Plötzlich reißen die Polizisten einen der Vermummten nieder, um ihn festzunehmen. Andere AufzugsteilnehmerInnen kommen hinzu und fordern die Polizei auf, diese Provokation zu unterlassen. Sofort eilt die bereitstehende Festnahmeeinheit hinzu und schubst solidarische AugenzeugInnen und Umstehende beiseite. Im Anschluß daran entwickelt sich eine Rangelei. Kurze Zeit später wird ein Polizeifahrzeug angegriffen. Diese Situationen münden anschließend in einen stundenlangen Kampf gegen die Polizei.
Hier wird ohne weitere Kenntnis der Fakten eine Provokation seitens der Polizeit unterstellt. Die darauf folgenden Eskalationen gegen die Polizei lesen sich dagegen nicht wie Gewaltakte.

Auf der Kundgebung in Rostock Lichtenhagen war die Polizei mit mehreren Hundertschaften präsent. Sie stürmten 3-4 mal in die friedliche Kundgebung hinein, unter dem Vorwand, weil Menschen Mützen, Kappen und Sonnenbrillen oder Halstücher tragen.
Hier lese ich nichts davon, dass die Polizei das Recht auf ihrer Seite hat, wenn sie gegen Vermummte vorgeht. Vielmehr wird der Vorgang als "Übergriff der Polizei" eingestuft.

Die Nacktdemo wurde beim Versuch die Polizeikette im Feld zurückzudrängen oder zu durchbrechen mit pfeferspray bespritzt, was abartig fair ist da es auf der ganzen haut landet
Mit welchem Recht drängen Demonstranten eine Polizeikette zurück?

Auch die Behauptung, die Clownsarmee hätte ihren Wasserpistolen Säure beigemischt, konnte nur durch Recherchearbeit widerlegt werden - tatsächlich hatten statt der behaupteten größeren Zahl zwei Polizeibeamte auf die Seifenblasenlauge allergisch reagiert.
Meines Wissens war von einer "unbekannten chemischen Flüssigkeit" die Rede. Die Polizei wusste zu dem Zeitpunkt ja nicht, worum es sich handelt. Auch hier die Frage: Warum bespritzt man Polizeitbeamte überhaupt aus Wasserpistolen und mischt auch noch Lauge bei?


Wie gesagt, es mag Fälle für berechtigte Kritik geben. Aber wenn doch sowieso im Recht ist, braucht man diese Vorfälle nicht zusätzlich verzerrt darstellen.

Eine andere Sache ist es, wenn das eigene Fehlverhalten – das den Vorfall erst ausgelöst hat – als friedlich, legitim oder unproblematisch dargestellt wird, wogegen man die völlig gerechtfertigte Gegenaktion der Polizei als Übergriff an den Pranger stellt.

Wer so etwas nötig hat, verspielt seine Glaubwürdigkeit leichtfertig auf breiter Front. Aber in der Szene mag das ja trotzdem als cool gelten und gut ankommen.
 
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Ich habe mit Absicht nicht Indymedia zitiert weil es eben keine objektive Berichterstattung sondern nur subjektive Augenzeugenberichte sind. Warum du dir die Mühe machst diese fein säuberlich zu wiederlegen/kommentieren (?) ist mir schleierhaft. Dem RAV und seiner Presserklärung spreche ich etwas mehr Objektivität zu daher hab ich auch nur aus dieser Pressemitteilung zitiert.
 
Ich habe aus dieser Quelle zitiert, weil man den Namen Indymedia an vielen Stellen findet, z. B. bei Linksnavigator.de, Anderslautern.de, Netzpolitik.org, Labournet.de und auch auf der Webseite der Fachschaft Soziologie an der Uni Freiburg.

Demzufolge gehe davon aus, dass auch solche bewusst platzierten Augenzeugenberichte zur Meinungs- bzw. Stimmungsbildung beitragen. Und hier sehe ich bei Indymedia leider keinerlei Bemühungen um Objektivität. Man könnte es durchaus als Duldung einer unterschwelligen Form von Hetze bezeichnen.
 
aha na dann würde ich vorschlagen du machst für die Problematik der Objektivität auf Indymedia nen neues Thema auf und kehrst hier zum eigentlichen (G8 Gipfel Heiligendamm 2007) zurück ;)

Nachtrag: Getreu dem Zitat in meiner Signatur starb nicht nur beim Krieg sondern auch bei der Berichterstattung rund um den G8 Gipfel die Wahrheit zuerst. Hier findet ihr einen sehr gut recherchierten Artikel der viele von den rund um den G8 Gipfel verbreiteteten Falschmeldungen richtigstellt.

Einige Falschmeldungen wurden im übrigen später auch von den Medien korregiert allerdings wie so oft fanden diese Korrekturen natürlich eine viel geringere Aufmerksamkeit als die Falschmeldungen selbst :freak:
 
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