Geld anlegen

log11

Captain
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Hallo zusammen,

seit geraumer Zeit ist die Zinsentwicklung für Anlagenformen wie Festgeld / Tagesgeld rückläufig.
Ich bin gerade in der Verlegenheit, eine gewisse Summe für längere Zeit anlegen zu wollen / zu können.
Welche Anlageform macht da derzeit Sinn?
Zeitraum:3-4Jahre
Betrag: Knapp 6stellig

Danke. ;)
 
Für 3-4 Jahre gibt es derzeit nichts, wenn es garantiert keine Verluste in dem Zeitraum erleiden soll/darf.

Alles andere ist reine Spekulation. Ab 10-15 Jahren Anlagehorizont kann man über weltweit gestreute Aktien-ETFs nachdenken. Da wird aber auch niemand vorher sagen können, ob die in exakt 10 oder 15 Jahren nicht gerade in der Krise sind und man u.U. 2-3 Jahre länger warten muss, bis die Krise ausgestanden ist und man hoffentlich die im Schnitt 4-5% Rendite pro Jahr (nach Steuern) auch wieder heraus bekommt, die man rückblickend in den letzten Jahrzehnten erzielen konnte.

Rohstoffe oder Kryptowärung sind noch volatiler wie weltweit gestreute Aktien. Selbiges gilt z.B. auch für Oldtimer oder Immobilien.
 
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Immobilie....2-Zimmer Wohnung kaufen und vermieten und dann über monatliches "Einkommen" freuen.

In ein paar Jahren hast du dann sogar aller Voraussicht nach mehr Wert mit der Immobilie.
 
Über Immobilie und vermieten hatte ich auch schon nachgedacht. Allerdings ist es reine Glückssache, wen man sich da als Mieter rein holt. Ich habe da im Bekanntenkreis ein paar Beispiele, da läuft es dann auf einen Rechtsstreit raus. Ob man das Risiko eingehen will, muss man natürlich für sich selbst entscheiden.
Spekulative Anlageformen sind so gar nicht mein Ding. Vor 2 Jahren hat man ja noch Festgeldanlagen mit 1,5% mit deutscher Einlagensicherung bekommen. Das ist leider schon lange vorbei.
 
Ich hab mal bei Finanztip geschaut. Bei Klarna gibt es wohl noch 1,14 Prozent bei 36 Monaten Laufzeit. Dafür bei einer schwedischen Bank. https://www.finanztip.de/festgeld/
Ansonsten sieht das Mau aus mit den sicheren Anlagenformen. Selbst Anleihen sind nicht wirklich attraktiv, wenn man unter 100k Euro hat.
Hast du denn ein konkretes Ziel, für das du das Geld in 5 Jahren brauchst? Ansonsten würde ich mich echt mal mit ETFs beschäftigen. Muss ja auch nicht alles angelegt werden. Den nicht angelegten Teil hast du ja weiterhin zur Sicherheit und nimmt auch etwas die Volatilität aus dem Portfolio. Wenn du z.B. nur die Hälfte anlegst, trifft dich eine Krise mit 50 % nur zu 25 %. (Wenn du von 100k 50k anlegst und diese 50k um 50% auf 25k fallen würden, hast du ja weiterhin 75k in Summe). Dafür erwirtschaften die anderen 50k keine Rendite, wenn es wieder Bergauf geht.
 
@Nilson , nach dem konkreten Ziel fragt mich die Bank bei solchen Gesprächen auch immer. ;)
Im ernst, ich habe keine mittelfristigen / langfristigen Investitionen geplant. Uns geht es finanziell gut, das Haus ist abbezahlt, Autos vorhanden.... Das Geld dient also derzeit wirklich nur als Puffer bzw. am liebsten als langfristige Geldanlage. Wir reden hier von max 150T€, einen anderen Teil meines Vermögens habe ich noch in einem 4J Festgeldsparen deponiert.

Über Klarna hatte ich auch schon nachgedacht, allerdings hat im im Fall der Fälle das Währungsrisiko. Also wenn der Sicherungsfont greift, bekommt man seine Einlage in schwedischen Kronen zurück.

.
 
Man kann schon ziemlich gut steuern, wen man als Mieter bekommt, wenn die Nachfrage ausreichend ist.

Einfach die üblichen Vorurteile umsetzen, Vorvermieter kontaktieren und die Ausstattung halt robust und nicht zu hochwertig wählen.
 
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Stimmt, der Aufwand kostet einen ja nichts, eine Wohnung, die man ohne Folgekosten problemlos vermieten kann, lässt sich für ca. 130k€ (zzgl. Nebenkosten) sicher auch finden. Und längerfristig verkauft man sie halt einfach mit garantiertem Gewinn wieder, wenn man das Geld benötigt.

log11 schrieb:
Im ernst, ich habe keine mittelfristigen / langfristigen Investitionen geplant.
...
Das Geld dient also derzeit wirklich nur als Puffer bzw. am liebsten als langfristige Geldanlage.
Was denn nun? Kurzfristig (3-4 Jahre wie im Ausgangs-Post) oder langfristig.

Wenn Dir schon das Währungsrisiko zu hoch ist, dann bleibt wohl nur das eigene Kopfkissen oder das Sparbuch. Einen Inflationsausgleich wirst Du bei keiner Kapitalanlage bekommen, die auch nur das Gefühl von Sicherheit vermitteln könnte.
 
log11 schrieb:
Über Klarna hatte ich auch schon nachgedacht, allerdings hat im im Fall der Fälle das Währungsrisiko. Also wenn der Sicherungsfont greift, bekommt man seine Einlage in schwedischen Kronen zurück.
Rendite kommt von Risiko bzw. genauer: Die (erwartete) Rendite ist die Belohnung dafür, dass du das Risiko eingegangen bist.

Ob nun Aktien oder Immobilien, da gibt es keine einfach Antwort. Über das Thema würden und werden ganze Bücher geschrieben. Ich habe mich für Aktien(-ETFs) entschieden, weil ich für das einfachere und flexiblere Produkt halte.

Würde ich heute 150k erben/gewinnen etc., würde ich über 24 oder 36 Monate jeden Monat per Sparplan meine ETFs aufstocken. Statistisch ist es besser alles sofort zu investieren, psychologisch ist es sinnvoller, vor allem bei der Summe, in Tranchen zu investieren. Die potentiell entgangen Gewinne tun weniger weh, als wenn doch in den nächsten Jahren wieder eine Krise kommt.
 
"Knapp 6stellig" ist 100.000, nicht 1.000.000 @Eldok
 
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Wenn es eh langfristig sein soll, und du es auch verkraftest am Ende von den 100.000 nur 80.000 zu haben, dann spricht doch eigentlich nichts gegen ETFs.

Historisch betrachtet machen breit gestreute ETFs ~6-7% im Jahr.
Das würde das Kapital alle 10 Jahre verdoppeln.

Der schlechteste Anlagezeitpunkt war bisher das Jahr 2000
Da hat man 2003 den Dotcom Crash mitgemacht.
Und 2008 die Finanzkriese
2015 war man dann wieder bei +-0
Wer einen langen Atem hat, kann auch so eine Situation einfach aussitzen.


Ich würde daher einfach alles in den stecken:
Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing WKN A1JX52
Der zahlt jährlich rund 1,5% Dividende
macht bei 100.000€ also ~1500€
Damit hat man auch noch direkt den Steuerfreibetrag für 2 Personen (1602€) gut ausgeschöpft.
 
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log11 schrieb:
Über Immobilie und vermieten hatte ich auch schon nachgedacht. Allerdings ist es reine Glückssache, wen man sich da als Mieter rein holt. Ich habe da im Bekanntenkreis ein paar Beispiele, da läuft es dann auf einen Rechtsstreit raus. Ob man das Risiko eingehen will, muss man natürlich für sich selbst entscheiden.
Spekulative Anlageformen sind so gar nicht mein Ding. Vor 2 Jahren hat man ja noch Festgeldanlagen mit 1,5% mit deutscher Einlagensicherung bekommen. Das ist leider schon lange vorbei.

Man kann auch Immobilien kaufen die unter Verwaltung stehen und so lange es die gibt, wird eine Miete garantiert auch bei Leerstand, jedoch halt auch etwas weniger, als wie wenn man selbst vermietet, dann aber hat man halt auch das Risiko eines total Ausfalls.

Aktien sind, auf lange Sicht, relativ immer mit Gewinn gewesen, auch nach Krisen, aber Chance auf Totalausfall ist da immer.
Fonds oder etf sind da etwas sicherer.

Ansonsten gibt es ja immer noch die Staatsanleihen auf fester Laufzeit, aber da ist der Zins eher wenig
 
Einen kleinen Teil könntest du über einen monatlichen Sparplan bei der Umweltbank anlegen: https://www.umweltbank.de/sparen/umweltsparplan

Die Zinszahlungen sind, wie bei allen anderen Banken auch, natürlich nicht wirklich hoch. Interessanter wird es aber durch die Bonuszahlungen auf die während des Jahres eingezahlten Beträge am Ende des Jahres. Schau's dir einfach mal an.
 
log11 schrieb:
Über Immobilie und vermieten hatte ich auch schon nachgedacht. Allerdings ist es reine Glückssache, wen man sich da als Mieter rein holt.
Es ist keine Glückssache, da du ja Einfluss darauf hast. Natürlich kauft man sich keine Immobilie, in die man den erstbesten Hanswurst als Mieter einziehen lassen muss, weil die Nachfrage einfach nicht da ist.
Ich würde ein Immobilie auch nie mit 100% EK kaufen. Da stehen dann (EK-)Rendite und Risiko tatsächlich nicht mehr in einem vernünftigen Verhältnis. Lieber würde ich die 100k als Anzahlung für mehrere Objekte verwenden und diese entsprechend per Kredit finanzieren. Mit 100k könnte man schon bequem 2-3 Wohnungen anzahlen. Dann hat man auch gleich etwas Diversifikation.
Aber beim Thema Immobilien sollte man natürlich schon wissen was man tut. Es ist in den letzten Jahren nicht gerade leichter geworden (vor allem als Anfänger) Objekte zu finden, die sich als Kapitalanlage rechnen. Man muss mittlerweile auch langsam daran denken, dass die Boomer-Generation demnächst Wohnraum "frei werden" lassen wird. Also in eher mittelprächtigen Lagen, in denen sich ein Objekt Stand jetzt vielleicht gerade noch so rechnet, die Nachfrage sinken könnte.

Die Frage, die man sich stellen muss, ist halt immer die gleiche: Welches Risiko bin ich bereit einzugehen? Und das hängt halt mit der aktuellen Lebenssituation zusammen. Haus abbezahlt? Keine Kinder bzw. Kinder aus dem Haus? Warum dann nicht einfach etwas mehr Risiko gehen?

Wenn du nach 3-4 Jahren mit einem Wertverlust von ~20-30% Leben könntest, würde ich einfach in einen breiten Aktien-Fonds investieren. Wenn man da Risiko herausnehmen will, kann man ja auch nur einen Teil anlegen und den Rest einfach auf einem Konto liegen lassen. Oder man sucht sich einen Fonds der schon einen Teil in sicheren Anlageklassen investiert.

Aber wenn du das Geld nach diesen 3-4 Jahren sofort wieder benötigst und es bis dahin auch keinen (nominalen) Wertverlust geben darf, fällt der Kapitalmarkt im Großen und Ganzen halt einfach aus. Rendite gibt es nur noch mit Risiko.
 
Kann mir von euch jemand zu ETF noch ein paar Tipps geben? Welche Banken sind da bzgl. Nutzergebühr zu empfehlen und wie sie es mit der Verwaltungsgebühr aus?
Ich hab bisher keinerlei Erfahrungen mit Aktien oder Fonts, deshalb fehlen mir da die "Basics". Danke
 
Zu den Grundlagen lies dich am besten selbst ein. Das Thema wurde in hunderten von Videos und Artikeln sowie in einigen Büchern sehr gut aufbereitet.
Bei Videos kann ich die Kanäle von Finanztip und Finanzfluss empfehlen.
Wenn du dann noch (konkrete) Fragen hast, kannst du dich ja noch mal melden. Entweder hier oder im Sammler
Mein Tipp aus eigener Erfahrung: Sich einzuarbeiten kostet erstmal Zeit, aber es geht ja auch um (viel) Geld. Nur sollte man sich auch nicht im Klein Klein verlieren. Viele der Broker geben sich nicht viel und ändern auch mal ihr Preis- und Leistungsverzeichnis.
 
Willst du mit wenig Aufwand >80% abdecken? Dann einfach 1-2 der bekannten ETF die die Welt abbilden.

Willst du die letzten <20% abdecken? Dann musst du dich, mit steigendem Aufwand, einlesen.


Ich habe mich am Anfang etwas eingelesen, mich mit Leuten unterhalten, die sich viel damit beschäftigen, und habe am Ende das gemacht, was ich nach 5 Sekunden schon angestoßen hatte: Einfach (in meinem Fall 8, wir besparen aber auch eine recht hohe Summe pro Monat) ein paar angenehm wirkende ETF auswählen und sich beim Rest denken: Fuck it, wird schon werden.
 
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log11 schrieb:
Welche Banken sind da bzgl. Nutzergebühr zu empfehlen und wie sie es mit der Verwaltungsgebühr aus?
Verwaltungsgebühr Zahlt man heute 0€, 0%
Verlangt der Broker mehr, ist es der falsche Broker!
Die Gebühren für eine Sparplan sollten ebenfalls bei 0€/0% liegen.

Damit geht man natürlich nicht zur klassischen Hausbank, sondern nimmt sich einen Onlinebroker
z.b. bei https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00BGHQ0G80?tab=comparison wird dir angezeigt bei welchem Anbieter welche Kosten entstehen.

log11 schrieb:
Kann mir von euch jemand zu ETF noch ein paar Tipps geben?
Als erstes sollte man sich überlegen was man eigentlich will.
Als Basis empfiehlt sich einer hiervon:
MSCI ACWI --> All Country World Index --> 23 Industrie Länder + 21 Schwellenländer
FTSE All-World --> Das gleiche in Grün, der Anbieter spart sich die Marketing kosten für MSCI
MSCI World --> 23 Industrieländer
MSCI World lief in der Vergangenheit am besten, weil die Schwellenländer geschwächelt haben.
Das muss aber nicht immer so laufen. der MSCI World hat sich 2000-2010 ehr Seitwärts bewegt.

Dann kann man sich noch überlegen ob man so Sachen wir ESG/SRI will:
ESG = Environmental Social Governance --> Umwelt, Soziales und Unternehmensführung
SRI = Socially Responsible Investment --> Härtere Kriterien

Auf Seiten wie extraetf und justetf kann man dann vergleichen, welche ETF Anbieter einen ETF auf diesen Index anbieten. Ishares (Blackrock), Xtrackers(Deutsche Bank), SPDR, Vanguard,Lyxor, Amundi und wie sie alle heißen. Da ist es relativ egal welchen man nimmt, die laufenden Kosten sollten möglichst niedrig sein.

Oben verlinkt hab ich einen MSCI ACWI ESG von Xtrackers.
Muss man nicht nehmen, damit macht man aber grundsätzlich sicher nix falsch.(hab ich nicht)


Man sollte sich auch noch fragen welcher Typ man ist.
Hin und her macht Taschen leer. Eine Börsenweisheit die sehr gut belegt ist.
Ein Broker am Handy (z.b. scalable capital) ist wunderbar. Kann aber dazu verleiten zu viel zu Handeln.
Schließlich ist jede Aktion nur ein Mausklick entfernt.
 
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