estros schrieb:
Kaspersky ist ein gutes Unternehmen und bislang würd ich da auch entspannt sein, aber Russland kann sich nun zu einem China entwickeln. Damit ist russische Software nicht mehr vertrauenswürdig. Kaspersky wird wohl massivste wirtschaftliche Probleme bekommen, da möchte man derzeit nicht angestellt sein…
Naja mag sein. Aber was hat man davon? Die Leute werden net sauer auf Putin sein sondern auf „uns“ weil wir ergreifen ja die Maßnahmen die ihnen schaden. Direkt. Putin halt indirekt und wie man auf das was Putin gemacht hat reagiert da scheiden sich ebenfalls die Geister.
Dasselbe mit den Sanktionen. Das wird eher zu Hass auf den Westen führen in solchen Ländern und sich weniger gegen die eigene Regierung richten. Ich mein in welchem Fall haben Sanktionen jemals das bewirkt was man angeblich vor hat zu erreichen.
Also Land x sanktioniert ein anderes Land und dann hat die Bevölkerung dort ihre Regierung gestürtzt, abgewählt etc. Afaik ist das noch NIE passiert..
Einstein hat mal gesagt immer das gleiche zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten sei dumm…
In erster Linie trifft es auf beiden Seiten immer die Bevölkerung. Ich würde es für sinnvoller erachten wenn man sich einzelne sehr reiche, einflussreiche Personen auf eine nofly-Liste setzen würde. Den Einfluss den mächtige Leute haben auf die Regierung ist meist höher als das „Fußvolk“. Wenn du mit deinem Privatjet nen riesigen Umweg fliegen musst, geht dir das schon irgendwann auf den Sack.
Ob der Lambo nun teurer wird, oder Gas und Strom kann dir egal sein wenn du genug Geld hast. Selbst wenn es für den Normalo unbezahlbar ist kannst du es dir immer noch leisten..
SoDaTierchen schrieb:
Es ist sehr traurig, dass so ein Urteil gesprochen werden musste, Kaspersky hat sehr viel für die Sicherheit des Netzes getan. Aber leider halte ich sowohl die Warnung des BSI vor Kaspersky als auch seine Legitimation für richtig. Unternehmen, die ihren Hauptsitz oder ihre IT in Staaten haben, die offen Zensur betreiben, müssen leider mit Misstrauen klarkommen, die befürchteten gefahren sind keine Hirngespinste.
Aber nicht offene Zensur wäre legitim? Ich finde offene Zensur ehrlicher als dieses „du kannst ja alles sagen was du willst, musst halt mit den Konsequenzen leben!“ und die Konsequenzen sehen dann so aus dass du etwas sagst was von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, dann aber dein Job verlierst, der Werbeverträge etc weil Journalisten und AKtivisten Druck ausüben und Betriebe dazu nötigen sich von dir zu trennen obwohl du nichts unrechtes getan hast.
Ist beides nicht gut, aber offene Zensur finde ICH halt ehrlicher als sich immer hinter irgendwas zu verstecken und ne Fassade aufrecht zu erhalten wollen… In vielen Ländern weiß man eben da wird zensiert.
Obendrein: Katar (da wo man jetzt das Gas hernehmen will) rangiert auf dem weltweiter Demokratieindex 25 Plätze hinter Russland. Hat in den letzten Jahren so ziemlich jede islamistische Terrororganisation von den Taliban bis IS unterstützt, hat mitunter mit den höchsten CO2 Ausstoß pro Kopf also wieso gibt man nicht einfach zu dass es KEINEN rationalen Grund gibt wieso man eher mit diesem Land Geschäfte machen sollte als mit Russland. Warum nicht einfach ein: Uns interesieren Fakten nicht, wir machen das jetzt so weil wir das wollen. Oder man verzichtet gänzlich aufs Gas und lässt den Dingen einfach ihren Lauf und erklärt den Leuten dass man eben kein Gas importieren kann weil die Länder welches Gas haben unsere Werte nicht teilen. Wirklich zu frieren und den Strom abzustellen wäre zumindest weitaus rationaler wenn man meint westliche Werte hoch halten zu müssen.
Bin mir sicher der Gasdeal mit Katar beinhaltet auch dass man hierzulande weniger kritisch ist ggü die Menschenrechtsverletzungen die bei seinem „Geschäftspartner“ dann geschehen. Is halt Business.
Wenn man hingeht und sagt oder denkt dass das BSI ja total unabhängig sei so sei die Frage erlaubt ob das BSI jemals zu einer Entscheidung gekommen ist die man politisch so nicht haben wollte.
Rein von der Logik her sollte es da schon zu Konflikten kommen wenn es KEINE Gleichschaltung gibt.
Habe manchmal eher den Eindruck dass sind eher Abnickvereine für politische und wirtschaftliche Interessen um dem ganzen nen Demokratischen Anschein zuverpassen ala „hier geht alles mit rechten Dingen zu“.
Seit wann ist es eigentlich nicht mehr gestattet Behörden sowies staatliche und gerichtliche Entscheidungen in Frage zu stelle aufgrund ihrer Richtigkeit? Warum kommt da JEDESMAL sofort die Brandmarke, die Leute diffamieren zu wollen etc.
Inwiefern ist man „rechts“ oder ein „Putinversteher“ nur weil man nicht beim Abnicken von allem möglichen dabei ist? Entweder man ist ein Mitläufer oder man ist ein Aussetziger?
Die Debattenkultur in diesem Land ist völlig im Eimer. Sah man aber schon auch bei anderen Themen in den letzten Jahren dass nur eine Richtung erwünscht ist.
Merken dass die Leute eigentlich gar nicht dass ihre eigene Meinung immer rein zufällig genau mit der gewünschten von Politk und Medien übereinstimmt? Wird man da nicht misstrauisch sich selbst gegenüber?