Also diese "Cheat"-Geschichte ist doch nun wahrlich kein Aufreger.
Ich müsste in den gesammelten Werken meiner Hardwaremagazine wühlen, aber diese Mainboardübertaktungen sind doch schon ein alter Hut und ein offenes Geheimnis. Und wenn wundert das?
- Grafikkarten werden schon im übertaktenen Zustand verkauft
- Nvidia & Ati erzielen Geschwindigkeitsgewinne durch Treiberoptimierungen
- CPU's werden nach speziellen Steppings gesucht und gekauft, um zu übertakten
- spezieller Overclocking-RAM wird zu Mondpreisen verkauft -> nur der Geschwindigkeit wegen
Hardwarehersteller- und Verkäufer haben doch ein grundsätzliches Problem: Zwar unterscheidet sich Hardware in diversen Austattungsmerkmalen, jedoch haben sich die Standards etabliert: Gigabit-Lan, USB 2.0, Serial ATA, Firewire, OnBoard-Sound und so weiter. Über was kann man dann also Kunden gewinnen? Dann nur noch über Stabilität und Geschwindigkeit.
Aber da besteht das Dilemma: Stabiltät als Verkausfskriterium ist schön, gut und nett. Eben so aufregend wie ein VW-Golf. Nimmt man mit, ist in Ordnung. Aber wahre Begeisterung stellt sich doch erst bei einem Geschwindigkeitsgewinn ein. Porsche ist eben doch geiler als Golf. Wenn es andersrum wäre, würde auch in diesem Forum weit weniger zu Temperaturproblemen, Instabilitäten und misslungenen Übertaktungsversuchen stehen.
Und diese Geheimniskrämerei ist aus Sicht von Asus nachvollziehbar. Als seriöses Unternehmen protzt man eben nicht mit übertakteten / übertaktbaren Produkten. Ähnlich Intel: Einige CPU's von Intel haben ein unglaubliches Übertaktungspotential - von offizieller Seite wird darüber kein Wort verloren. Oder auch Infineon-Ram: Meine eigenen Module laufen schon lange weit ausserhalb der offiziellen Werte. Infineon würde seinen Speicher deshalb aber nie als Overclocker-Speicher anpreisen. Im Gegenteil: Wer übertaktet verliert jegliche Garantie und Gewährleistungsansprüche. Passt das also zu einer Firma wie Asus?
Dann noch meine Meinung zu den Asus-Boards: Viel zu viel Gehype um diese Firma. Wenn ich Testberichte aus Print und Online-Medien lese, steht meistens zu den Asus-Boards: "Ganz nett, aber wartet bitte mal 1-2 BIOS-Revisionen ab, dieses Board ist im Moment nicht so ausgereift."
Ausserdem ist für eine solche angebliche Superfirma wie Asus ziemlich viel zu Boardproblemen hier im Forum zu lesen. Was mich zu dem Schluss kommen lässt: Die kochen auch nur mit Wasser. Dann kann ich auch eine andere Firma nehmen, da zahle ich aber den Asus-Aufschlag nicht.