Ich denke man von jeder Seite "einseitig" beurteilen, ich versuche es zumindest einigermaßen neutral zu sehen. Ich nutze selbst sowohl Intel als auch AMD-Systeme ... Desktop, HTPC, Notebook. Je nach Sinn und Preis/Leistung wird bei mir das passende eingesetzt.
DocWindows schrieb:
1. Neben der GPU Leistung gibts auch noch die CPU Leistung. Ein PC lebt nicht allein von Grafik. Und wenn man sich partout nur auf "einige Bereiche" der GPU-Schiene einschießt, wo es "keinen eindeutigen Sieger" gibt, ist das bloß Cherrypicking, und ein ziemlich ärmliches obendrein. Relativ irrelevant.
Wenn wir die reine CPU-Leistung betrachten wollen, dann sollten wir auch statt der APUs die CPUs auf FM2-Basis einbeziehen. Hier bietet AMD wieder die bessere Leistung fürs Geld. Mal ganz Nebenbei auch noch Varianten mit offenen Multiplikator ... also interessant wie die kleine Gruppe "günstig kaufen und die nötige Leistung über Overclocking herausholen". Das gab es auch mal bei Intel CPUs.
Nur so am Rande: ein Übertaktbarer i3 würde die Verkaufszahlen für i5-CPUs spürbar verschlechtern. Daher gibt es bei Intel bewusst kein solches Produkt.
Dann wiederum die wichtige Frage: Wie groß ist der Bedarf an extrem hoher CPU-Leistung kombiniert schwacher GPU-Leistung? Die AMD-APUs bieten dagegen besseres Verhältnis von CPU- und GPU-Leistung. Ideal für HTPCs, Office-PCs und günstige Multimedia-PCs
DocWindows schrieb:
2. Und AMDs Lösung wird von Herstellern und Verkäufern wie Bückware behandelt statt offen beworben. Theoretisch verfügbar, praktisch aber irgendwie doch nicht.
Dieses Argument ist für mich nicht verständlich. AMD-APUs sind bei jedem Hardware-Händler frei verfügbar und auch sehr gerne gekauft.
In Fertig-PCs oder Notebooks dagegen selten. Der Grund dafür ist bei Google zu finden, suche nach "Intel, höchste Geldstrafe in der EU-Geschichte". Nicht zuletzt deswegen findet man bei MediaMarkt/Saturn quasi kaum AMD-Produkte oder PCs/Notebooks mit AMD-Hardware.
DocWindows schrieb:
3. Das Verhältnis von Preis zu Leistung ist davon abhängig wie man beides gewichtet. Was nützt mir der günstigste Preis wenn die dafür gebotene Leistung einfach nicht ausreicht?
Mehr oder weniger schon in 1 beantwortet. Starke CPU + schwache GPU = Bedarf? Deutlich günstigere Lösungen selbst von Intel auf dem Markt ... Intel CPU mit HD3000/4000 + Nvidia GT610/620/630/640... Notebooks mit dieser Kombination gibt es von fast jedem Notebook-Hersteller als Massenware für unter 500€ Bei Fertig-PCs sieht es nicht viel anders aus. Dazu kommen die Nvidia Quadro-Lösungen für den gewerblichen Bereich.
Wiederholt stellt sich mir die Frage nach dem Sinn der teuren Iris Pro-Lösung.
DocWindows schrieb:
4. Bringt genau was bei dem Szenario "Mini-PC der auch ein bißchen zum Spielen taugt?" Entweder APU oder CPU+GPU (Meine Meinung)
Eine AMD APU stellt hier eine interessante Möglichkeit für "bißchen zum Spielen taugen". Reicht tatsächlich aus als Konsolen-Ersatz und kommt in recht ähnlicher Konfiguration in den "Next Gen Konsolen" zum Einsatz.
DocWindows schrieb:
5. Wenn hohe Leistungssteigerungen durch Softwareupdates erzielt werden, spricht das nicht unbedingt für den Hersteller. Treiber in einem Schrottzustand zu veröffentlichen und dann sauber zu patchen beeindruckt mich weniger als wenn die Treiber gleich von vornherein fluppen.
Ich denke jeder der ein wenig damit zu tun hatte, wird dir sagen können, dass man an Treibern Monate und Jahre tüfteln kann. Erst recht wenn man diese an neue Software und besonders Spiele anpassen muss. Da fehlt Intel aber scheinbar die Langzeitmotivation zu.
Aus meiner Sicht spricht das sehr viel für den Hersteller wenn man kostenfrei der Stammkundschaft Optimierungen zur Verfügung stellt anstatt den Support zu kündigen und versuchen die breite Masse zu Kauf neuer Produkte zu drängen.
DocWindows schrieb:
6. Interessiert nur eine eher kleine, nicht relevante Gruppen von Usern.
Die Anzahl der Linux-User mag zwar nicht hoch sein, doch wird diese (auch prozentual) größer. Intel hat diesen Markt lange Zeit ignoriert und hat nun beispielsweise Probleme auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen oder Kompatibilitätsprobleme auszuschließen.. Smartphones, Tablets, Smart-TVs, mini HTPCs etc. auf Linux-Basis gewinnen immer mehr Marktanteile. Desktop-PCs und klassische Notebooks stagnieren dagegen.
Vor gut 10 Jahren, wird auch keiner geglaubt haben, dass es selbst für den Desktop-Bereich es relativ Nutzer-freundliche Linux-Lösungen geben wird. Ich treffe auch deutlich häufiger auf (vor allem kleinere) Unternehmen die Linux nutzen statt Windows. Geringe Hardware-Ansprüche und ebenso geringere Kosten machen das ganze durchaus attraktiv.
Ich würde da also von "nicht relevanten Nutzergruppen" nicht mehr sprechen. Es gab mal ein Mobiltelefon-Hersteller namens Nokia, der dank Scheuklappen des Managements Smartphones und Touch-Displays sowie Linux-Basierte Betriebssysteme so lange ignoriert hat bis irgendwann der Markt das Unternehmen ignorierte