Glasfaseranschluss für Haus - Sinnvolle Investition in Hauswert?

sweber

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Moin,
ein Freund von mir wohnt in einem Einfamilienhaus in einem kleinen Dorf, so ziemlich am Arsch der Welt. Kein Bahnhof, kein Supermarkt, usw. Meine Frage betrifft einen möglichen Glasfaseranschluss an seinem Haus, aber nach rein finanziellen Gesichtspunkten. Er nutzt praktisch kein Internet, und wenn, dann Mobilfunk und nur sehr geringe Datenmengen. Für sein Nutzungsverhalten lohnt sich der schnelle Anschluss nicht. Ich denke allerdings darüber nach, ob ich ihm einen Anschluss dennoch empfehlen sollte, allein um der Wertsteigerung des Hauses willen.

Mein Gedankengang: Gerade weil das Dorf mitten im nirgendwo liegt, wird potentiellen Käufern viel daran gelegen sein, möglichst gut verbunden zu sein.

Da der Glasfaserausbau im Dorf gerade passiert, ist die Frage dann auch: Sollte er jetzt auf die angeblich günstigen Angebote der Ausbaufirma (der lokale Wärme- und Stromlieferant) eingehen, oder etwas warten, bis es (potentiell) günstigere Angebote gibt?

Wie sind eure persönlichen Erfahrungen? Haben sich die Preise, sich von der Straße einen Anschluss ins Haus legen zu lassen, erhöht oder gesenkt nach der Ersterschließung? Was für ein Preis für den Anschluss wäre für euch der Grenzwert, das als lohnenswerte Investition in den Hauswert zu netrachten?
 
Ersterschließung bei FTTH ist grundsätzlich immer billiger als die nachträgliche Verlegung. Auf einen "Kokurrenzanbieter" kann man da auch lange warten, der kommt in so kleinen Käffern nie.

Insofern würde ich an der Stelle deines Freundes auf jeden Fall den Verlegevertrag unterzeichnen. Ob er sich dann einen aktiven Anschluß gleich bestellt steht ja auf einem anderen Blatt.

Bei uns war es vor mittlerweile 4 Jahren jedenfalls so, daß der Anschluß ans Glasfasernetz der Telekom bei Unterzeichnung des "Gestattungsvertrags" kostenlos war. Man mußte auch nicht zwangsweise einen GF-Anschluß dazubuchen.

Die Situation hier: Ebenfalls am Arsch der Welt. Dorf mit 300 EW, kein Supermarkt, kein Bahnhof, nur der Schulbus fährt 2 x täglich. Ich glaube, da könnte man sogar mit den plärrenden Kids mitfahren, wenn man wüsste, wo der Bus überall hält.

Noch anzumerken ist allerdings, daß es sich um einen sogenannten "geförderten Ausbau" mit Zufluß von viel Staatsknete handelte. Bei freifinanzierten Ausbauten von z.B. Deutsche Glasfaser muß m.W. zugleich ein kostenpflichtiger Vertrag abgeschlossen werden, damit der Anschluß kostenfrei erfolgt.

Und ja: Wenn einem so ein GF-Anschluß schon angeboten wird, sollte man in jedem Fall zuschlagen. Bei nachträglichem Anschluß können Kosten von mindestens vierstelliger Höhe hinzukommen.

In Deutschland wird es ohnehin noch ein Jahrzehnt dauern, bis die letzen einen GF-Anschluß gelegt bekommen. Insofern kann man sich als privillegiert betrachten, wenn man "schon" jetzt einen erhält.
 
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Prinzipiell sollte er die Leitung legen lassen. Man weiß nie was in Zukunft kommt - also ob er ggf. mal besseres Internet braucht, oder das Haus verkauft.
Ob das jetzt gemacht werden sollte, hängt vom Preis an. Er sollte mal nachfragen, was das ganze denn jetzt kosten würde, und ob bekannt ist, was es kostet, wenn der Ausbau später kommt.

Wenn der Ausbau durch einen lokalen Anbieter gemacht wird, würde ich mich nicht drauf verlassen, dass das in Zukunft wirklich günstiger wird. Und prinzipiell würde ich sagen: Unter 500€ würde ich direkt machen, drüber muss man schauen.
 
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Unsere Stadtwerke haben damals sogar kostenlos ausgebaut und ich als Hauskäufer konnte dann davon profitieren und wechseln. Wie schon gesagt wurde, wenn es preislich in Ordnung ist, würde ich zuschlagen. Ein Ausbau zu einem späteren Zeitpunkt würde wesentlich teurer werden.

Und Glasfaserkonkurrenz wird nicht kommen viel zu teuer für die Konkurenz.
 
Also ohne zu wissen, was bei ihm derzeit maximal buchbar ist und welche Preisstruktur vorliegt sowie die Konditionen des neuen Anbieters unbekannt sind, ist es schwer objektiv zu beraten.

Subjektiv würde ich fragen, ob ihr noch alle Latten am Zaun habt überhaupt darüber nachzudenken Glasfaser am Arsch der Welt nicht anzunehmen.
 
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Ich würds machen. Allein, weil man später meistens ziemlich viel dafür zahlt. Das lohnt sich oft schon, selbst wenn mans erstmal nicht verwendet. Die Zeiten werden aber irgendwann auch mal kommen. Ob man will, oder nicht. Die Digitalisierung, ob jetzt, oder in 20 Jahren, schreitet eben voran.
 
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wenn ich könnte, würde ich sofort 2000€ selbstbeteiligung für nen glasfaseranschluss zahlen. Geht halt nicht, weil es kein Angebot gibt.

Wer am Land zwei mal überlegt, ob er glasfaser ausbaut, dem kann man nur sagen, dass es Wahnsinn ist, es nicht zu tun.
 
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Seh ich genauso, steigert den Wert der Immobilie extrem, gerade auf die Zukunft betrachtet.
 
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sweber schrieb:
Gerade weil das Dorf mitten im nirgendwo liegt

Für sowas findet man nicht zwingend Käufer, der Wert könnte daher negativ sein und bleiben.
 
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Hi,

würde ich unbedingt machen, ob man es jetzt aktuell nutzt oder nicht ist erstmal egal.

VG,
Mad
 
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persönliche Meinung:

Schnelles Internet -> Glasfaser gehört heute für mich und meine Familie auf die gleiche Prioritätenliste wie Wasser, Abwasser und Strom...
 
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Als ich vor 4 Jahren hier aufs Dorf gezogen bin, meinte der Vermieter auch, das die gerade Glasfaser ausbauen und, sollte ich mich dazu entscheiden, mir die 750 Euro Anschlussgebühr erspart bleiben würden.

Gesagt, getan, bis dahin dann noch nen DSL-Anschluss bei der Telekom genommen, GF dauerte ja noch. Aber seit die dann auch nun liegt seit knapp 3 Jahren, will ich sie nicht mehr missen! In der Stadt, in der ich Jahrzehnte lebte, ist sowas nicht möglich! Da müssen die Kohlen ja den Bonzen auch dazu reichen, Partynutten und Lustreisen zu finanzieren, ohne das die korrupten Medien da näher drauf eingehen! Aber gut, anderes Thema.

GF auf jeden Fall nehmen, kann ich nur empfehlen. Heute schon ein Schritt in die richtige Richtung einer Zukunft, die hier sicher eher mehr als weniger Bandbreite nutzen wird.

Und auch wenn so mancher meint, das Haus im Dorf inmitten der Pampa sei dadurch nicht mehr wert: Also ich kann nur für mich sprechen, aber ich arbeite schon vor der Seuche ausschließlich aus dem Homeoffice, da ist sowas dann wohl schon Pflicht. Hier auf dem Dorf ist ansonsten auch nichts und danach kommt gleich gar nichts! Gut so, kann ich wenigstens im Garten konzentriert in Ruhe an feiner frischer Luft fernab der Anwenderrinder meine Brötchen verdienen. Und Menschen wie mir wäre ein GF-Anschluss vorhanden oder nicht, dann schon ein Ausschusskriterium für den Häuslekauf.
 
Hutzeliger schrieb:
persönliche Meinung:

Schnelles Internet -> Glasfaser gehört heute für mich und meine Familie auf die gleiche Prioritätenliste wie Wasser, Abwasser und Strom...
Wie ist denn die Prio wirklich und was ist mit der Heizung? Auf was würdest Du am ehesten verzichten können? Bei mir wäre es das Internet. Ich meine durch die sehr hohe Versorgungsqualität der zuerst genannten Sparten haben viele einen verzerrten Blick auf die Bedeutung der einzelnen Ver- und Entsorgungsmedien für unser Leben.
 
Diese Frage ist doch totaler Quatsch.

Ja, wenn das Haus kein Dach hat aber Glasfaser, nehme ich es natürlich nicht.

Internet = Infrastruktur
Es muss alles passen sonst keine Miete/Kauf - fertig aus.
(Ich wiederhole es nochmal aus dem ersten Post von mir: persönliche Meinung!)

...

🙄
 
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Keiner lebt ohne Wasser, Abwasser, Strom und Wärme. Ohne Glasfaseranschluss leben hierzulande Millionen Menschen glücklich und ohne Gefühl auf etwas verzichten zu müssen. Ich streite nicht ab dass Glasfaser sich langfristig durchsetzen wird, wenn auch nicht zu 100 %, aber ein absolutes Hopp oder Top ist es derzeit in der Regel sicher nicht. Ich bin mir sicher, dass man heutzutage ein Haus mit einem VDSL- oder Kabelanschluss sehr gut verkaufen kann.
 
Menschen wie du verstehen halt eine "persönliche Meinung" nicht.

----

Ich bin nicht Reich, ich komme aber aus einem Landkreis wo fast überall Glasfaser liegt.

"Der Glasfaseranschluss bis zum Hausübergabepunkt ist für Sie im Rahmen des geförderten Breitbandausbauprojektes kostenfrei, unabhängig davon, ob Sie dieses Netz nutzen."
(gesamter Landkreis)

Kurz gesagt:
Jeder Vermieter / Hausbesitzer konnte sich einfach melden und hat Glasfaser kostenlos ins Haus bekommen.
Bei meinem Ort war es die Telekom welches das Los erhalten hat und es dauerte gar nicht lange bis eine Armee von sehr schnellen und freundlichen Osteuropäischen Arbeitern hier jeden Fußweg etc. aufgemacht und Glasfaserleerrohe verlegt haben. (Ohne einen Vertrag mit der Telekom einzugehen!)

Nächster Schritt (so war es auch bei mir):
Entscheidet sich nun ein Mieter für Telekom Glasfaser so kommt der Techniker und zieht dir eine Glasfaser vom Hausübergabepunkt direkt in die Wohnung. Bei mir dauerte es über 3 Stunden. Kosten für mich: 0€.

Gesamtkosten von Anfang bis Ende für Vermieter und mich: 0€
(Außer was halt baulich zwingend war)

Sollte ich kaufen oder mieten so treffe ich in meine Region definitiv auf mehr Objekte mit Glasfaser als ohne.

Somit habe ich die freie Wahl und das beeinflusst natürlich meine Entscheidung.

---

Das war nur mal ein kleiner Ausflug welcher einen möglichen Grund aufzeigen soll warum jemand eine persönliche Meinung aufgrund einer bestimmten Ausgangslage hat.

Glasfaser ist die Zukunft.
 
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Um die Frage in der Überschrift zu beantworten: 3% Wertsteigerung
Sagt zumindest das Amt für Wirtschaftsförderung im GF Angebot für unsere Gegend.
Ich hab zwar einen zuverlässigen Gigabit Kabelanschluss für 40€
GF wäre auch teurer.
Ich setze aber alles dran daß der GF Anschluss kommt... das ist die Zukunft
Im Falle eines Verkaufs hast Du auch mehr Interesseten
 
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Hallo,
ich hoffe es ist ok wenn ich mich einklinke.

Bei uns im Ort möchte die Telekom Glasfaser ausbauen und sammelt zur Zeit Unterschriften (40% werden benötigt). Ich bin mir unsicher, ob ich mich beteiligen soll.

Einerseits liest man meistens "unbedingt Glasfaser verlegen lassen", andererseits nutze ich Vodafone Kabel mit aktuell 250 Mbit (Geschwindigkeit kommt jederzeit voll an), es wären auch 1.000 Mbit möglich.

Ich könnte nun
  • nichts machen
  • Glasfaser verlegen lassen ohne Vertrag bei der Telekom für 800 Euro
  • Glasfaser kostenlos verlegen lassen mit 2-Jahresvertrag - kostet mich dann aber 25 Euro/Monat mehr ohne (momentan) Mehrwert

Mein Gedankengang ist, dass es wohl noch lange dauern wird, bis 1.000 Mbit nicht mehr ausreichen, und vielleicht baut Vodafone das Netz ebenfalls aus auf dann > 1.000 Mbit.

Oder den Glasfaser-Vertrag nach 2 Jahren wieder kündigen und zurück zu Kabel? Frage auch noch zum Ausbau, muss da auf dem Grundstück was aufgerissen werden, oder nur an der Grundstücksgrenze und dann unter der Erde zum Haus?
 
Binalog schrieb:
Ohne Glasfaseranschluss leben hierzulande Millionen Menschen glücklich und ohne Gefühl auf etwas verzichten zu müssen.
Man sollte sich nicht zu stark auf eine Zugangstechnologie fokussieren. Es ist unbestritten, das Zugang zum Internet heute ein wesentlicher Bestandteil zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist, seid der Pandemie mit Homeoffice und Distanzuntericht noch mehr.
Natürlich gibt es da eine enorme Bandbreite an Bedürfnissen, vielen Menschen reicht ihr Handy mit einem mehr oder weniger großen Datenvertrag.

Für viele Haushalte ist ein heute VDSL Anschluss mit 50-100Mbit ausreichend. Wann der Punkt kommt, wo das nicht mehr adäquat ist, ist schwer zu sagen.

Internet per LTE/5G scheitert hierzulande mehr an den Tarifen als an der Technik. Ich mache öfter mal Urlaub in Dänemark, und die Ferienhäuser dort haben fast immer Internet per LTE. Das ist meist kaum ein Unterschied zum heimischen DSL Anschluss.

Ich würde sagen, schnelles Internet ist essentiell. “Schnell“ heißt für mich, das alle Haushaltsmitglieder ohne Einschränkungen gleichzeitig die Dienste nutzen können, die sie wollen.

Aber zurück zur Ausgangsfrage:
Um zukunftsreicher zu sein, ist es sehr empfehlenswert die Möglichkeit zum Glasfaseranschluss zu nutzen. Der Verkaufswert des Hauses mag da ein Aspekt sein, aber nicht zwingend der Wichtigste, zumal der von anderen Faktoren (z.B. Dämmung, Heizung, Lage) viel stärker bestimmt wird. Eine zugige Bruchbude in der Pampa wird auch durch einen Glasfaseranschluss nicht mehr wert.

Aber auch die Eigenen Bedürfnisse können sich da ändern.

merra999 schrieb:
Kabel ist eine tote Technologie, das da langfristig was ausgebaut wird, ist unwahrscheinlich.
Wenn es Dein eigenes Haus ist, denke dran, die Entscheidung die Du jetzt triffst, gilt für die nächsten 30 Jahre.
Ich habe ein Haus, Baujahr 1981, und die Vorbesitzer, haben, genau wie ihr Nachbarn, seinerzeit beim Ausbau von Kabel und Gas jeweils „nein“ gesagt. Entsprechend gibt es beides in der ganzen Straße nicht, und wird es auch nie geben.
Und bei Kabel siehst Du ja schon heute, wie die Netze von einer Firma zur anderen weiter gereicht werden. Wer war es bei Dir vor Vodafone? Das Kabelnetz ist eine Cashcow, die nur gemolken wird, bestimmt wird Vodafone es irgendwann weiterverkaufen.
 
merra999 schrieb:
andererseits nutze ich Vodafone Kabel mit aktuell 250 Mbit (Geschwindigkeit kommt jederzeit voll an), es wären auch 1.000 Mbit möglich.

merra999 schrieb:
und vielleicht baut Vodafone das Netz ebenfalls aus auf dann > 1.000 Mbit.
Gibt es jetzt schon Gigabit oder erst später?
edit: sorry.. hab das > übersehen ;-)
Meine Situation ist ähnlich wie bei Dir.
Ich hab Vodafone Gigabit.
Hat immer perfekt funktioniert, bis Mitte des Jahres.
Laut Vodafone gibt's eine Einstrahlungsstörung die immer noch gesucht wird.
Von Überbuchungen im Kabelnetz ist ja auch immer mal wieder die Rede.
Bei GF kann zumindest nichts Einstrahlen wenn Opi seinen Uralt TV anwirft.
Wer die Möglichkeit für GF hat soll es machen..... ist meine Meinung
 
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