Hodes schrieb:
Ubuntu Gnome wäre halt die Alternative für Fedora, hab aber halt gelesen, dass Fedora besser mit Gnome läuft.
Ich kann dir von meinen Erfahrungen mit Gnome unter Fedora berichten, allerdings ist meine Meinung mittlerweile eingefärbt, da ich diese Kombination nun schon seit einigen Jahren verwende. Man merkt Fedora an, dass Gnome der bevorzugte Desktop ist. Die Programme sind sorgfältig aufeinander abgestimmt und harmonieren optisch mit der Shell.
Viele neue Gnome-Funktionen und Programme landen zuerst in Fedora, während andere Distributionen bedächtiger vorgehen. Dabei fällt auf, dass nach und nach viele kleine
Apps (im kontemporären Sprachgebrauch) Einzug halten, wie etwa Gnome Maps oder Gnome Music, die nur einen einzigen Zweck erfüllen und sich in das Gesamtkonzept der Desktop-Umgebung gut einfügen sollen. Dabei sind sich die Gnome-Entwickler nicht zu schade, auch Programme zu pflegen und fortzuentwickeln, denen ich nicht besonders viel Bachtung schenke, weil ich meiner Meinung nach bessere Alternativen nutze. Konkret spreche ich von Evolution gegen Thunderbird und Epiphany gegen Firefox. Dabei ist Evolution wohl einer der wenigen wirklich ebenbürtigen Gegner von Thunderbird (vielleicht noch Claws oder Sylpheed).
Die Software-Verwaltung hatte anfangs noch ihre Macken, läuft für mich seit Fedora 24 aber rund. Ich brauche sie nicht wirklich, spiele aber gern mal damit herum und schaue, wie sie sich entwickelt. Um Software zu installieren, bleibe ich bei DNF, das ist flexibler und natürlich ungleich mächtiger (aber auch nicht direkt vergleichbar, da ein Paketverwalter und kein reiner Software-Installer).
Mit Wayland läuft die Shell weitestgehend problemlos. Ich hatte mal einige Probleme mit Videos, das liegt aber wahrscheinlich am VLC, der bei mir gern mal zickt. Totem ist da etwas unproblematischer (hat aber auch weniger Funktionen). Hier zeigt sich bei aller Einfachheit auch der Nachteil vieler Gnome-Programme - sie sind manchmal
zu einfach gestrickt, weshalb man sie unter Umständen mit mächtigerer Software ergänzen oder ersetzen muss. Fedora bietet aber auch dafür eine mehr als ausreichend große Auswahl.
Versions-Upgrades laufen mittlerweile per DNF oder Gnome Software problemlos. Sobald ein Upgrade verfügbar ist, wird man benachrichtigt. Begleitend erscheint immer ein Artikel im Fedora Magazine (online), der beide Varianten vorstellt und konkrete Handlungsanweisungen gibt. Ein Upgrade selbst muss nicht länger als eine halbe Stunde dauern (abhängig von der Internet-Anbindung als geschwindigkeitsbestimmenden Schritt).
Ich habe auch mal einen kurzen Blick auf die Gnome-Konkurrenz gewagt und fand bei Debian eine eher ungewöhnliche Auswahl vorinstallierter Software vor, der Desktop machte einen eher ungepflegten Eindruck. Das muss für Debian kein Nachteil sein, denn es ist nicht in erster Linie ein Desktop-Betriebssystem, sondern ein "universelles" Betriebssystem. Den Antergos-Desktop fand ich recht gelungen, wenn auch mit den vorab aktivierten Erweiterungen und Icons ein bisschen verspielt. An Ubuntu Gnome störte mich am meisten, dass zum Teil Software aus vorherigen Gnome-Versionen eingesetzt wurde, was sicherlich der eher überschaubaren Anzahl an zudem ehrenamtlichen Entwicklern geschuldet ist. Interessant wäre vielleicht noch openSUSE, vielleicht komme ich mal in einer ruhigen Stunde dazu.