Welche Distro soll ich nehmen?

Keylan schrieb:
Allgemein sind RR-Distros aktueller als PR-Distros und zweitere sind stabiler.
Dieses "stabiler" kann ich nicht mehr hören! Seit 11 Jahren habe ich hier ein Arch Linux laufen. Ist aktuell auf der dritten Hardware im Einsatz (Notebook, Lenovo) und es gibt überhaupt keine Probleme damit. Stabil bezieht sich hier nicht auf: Die Software stürzt ab sondern darauf, dass die ABI/API einer Software stabil sind bzw. bleiben. Das ist ein sehr grosser Unterschied.

Welche Distro, ist einfach nur Geschmackssache. Ich habe bei mir seit Jahren NixOS auf den Servern. Arch auf meiner Workstation und auf dem Notebook. Im beruflichen aber nur Debian im Einsatz.
 
Ich habe auch keine Stabilitätsprobleme mit Arch. Vielleicht gab es das mal früher und ist noch immer in den Köpfen, keine Ahnung.
 
Keylan schrieb:
Allgemein sind RR-Distros aktueller als PR-Distros und zweitere sind stabiler. Allerdings sind RR-Distros heutzutage sehr stabil und auch für Einsteiger handhabbar, und ebenso sind PR-Distros gut dabei auch aktuelle Hardware zu unterstützen und sicherheitsrelevante Software jederzeit aktuell zu halten. Es ist nicht schwer Beispiele zu finden bei denen die allgemeinen Tendenzen in bestimmten Bereichen auf dem Kopf stehen.
Schon, aber deswegen finde ich es trotzdem wichtig, sich über RR/PR/LTS Gedanken zu machen.

Und ich finde, die Tendenz ist schon wichtig bzw. das, was an einem sich ständig aktualisierenden System dranhängt. Da denke ich schon, ist ein Anfänger mit PR in der Regel besser bedient. Es muss für diese Person ja nicht von Beginn an der perfekte Match sein, Hauptsache etwas, mit dem die Person erstmal klarkommt und wo sie den Notwendigkeiten des Lebens nachgehen kann. Kann sein, dass die jeweilige Person mit RR besser klarkommt, weil es eh nur ein Hobby ist und es der Person Spaß macht, sich damit auseinanderzusetzen usw. Aber wenn man versucht, den Punkt RR/PR/LTS zu beleuchten, kriegt man es ja dann raus. Nur was ich schwierig finde, wenn man wenig über eine Person weiß außer "Anfänger", ihr dann eine RR zu empfehlen mit dem Hinweis, die jeweilige Distro ist heute stabiler (damit meine ich nicht Dich, Keylan, aber mir ist das schon so passiert)
Keylan schrieb:
Es ist also eher die Frage ob man sein System bewusst ständig am stand der Technik halten will oder Updates lieber in großen und in Bezug auf einzelne Features ggf. gemächlichen Updates beziehen möchte.

Ja sicher, das ist ein anderer Blick auf die Frage, "was will der Suchende?", den ich wichtig finde.

Lord_X schrieb:
Dieses "stabiler" kann ich nicht mehr hören!

Geht es denn nur um stabil oder nicht auch darum, was da noch dranhängt? Es gibt halt ständig Änderungen am System, egal ob es jetzt an der Distri selbst oder an der Software liegt. Der eine freut sich drüber, dem anderen ist es ein Graus, der will sich um nichts kümmern, auch nicht darum, ob die neuere Software Änderungen mit sich bringt, die bedeuten, dass irgendwelche Menüpunkte jetzt irgendwo anders zu finden sind usw. Ist halt eine Typfrage.

Keylan schrieb:
Diese Ansicht kann ich nicht teilen, da in technischer Hinsicht der Paketmanager und die verwendeten Repositorien in meinen Auge den größten technischen Unterschied zwischen den Distros ausmachen. Und die Masse der anderen Entscheidungen die ein Distributor trifft kann ich selbst wieder Ändern.

Ich sage ja nicht, dass dieser Punkt unwichtig ist. Aber wir reden hier ja von Anfängern. Was weiß ein Anfänger denn schon mehr darüber als dass die Paketmanager unterschiedliche Namen haben? Was macht es für den für einen Unterschied, ob der eine odere andere Paketmanager verwendet wird? Ich sehe es schon so, wie Grimba schreibt, was an der Entscheidung alles dranhängt, aber da bin ich dann wieder bei "es soll erstmal das wichtigste funktionieren und derjenige damit klarkommen". Man kann die Bedürfnisse natürlich bin ins Genaueste auswerten und dann eine Empfehlung aussprechen, aber ob das für Forumsfragen nicht zu hochgegriffen ist? Ich denke, da muss man dann selbst nach der ersten oder zweiten Distribution selbst darüber nachdenken, wenn man ein bisschen Einblick in Linux bekommen hat und besser einschätzen kann, worauf es einem ankommt.
 
Tanne schrieb:
Schon, aber deswegen finde ich es trotzdem wichtig, sich über RR/PR/LTS Gedanken zu machen.
Die Frage ist nur, zu welchem Zeitpunkt man das machen sollte. Ist diese Frage wirklich wichtiger, als der Anfang selbst? Spielt das wirklich eine so große Rolle zu einem Zeitpunkt, wo man weder das eine noch das andere zu schätzen bzw. einzuschätzen weiß?
Ich persönlich würde am Anfang etwas empfehlen, was entweder verbreitet ist, oder am besten sogar noch jemand im Umfeld selber nutzt. Damit ist die Chance, Hilfe zu finden, am größten. Wenn der Einstieg einmal gemacht ist, kann man auf einer ganz anderen Basis Entscheidungen darüber treffen, welche Art von System man einsetzen will und welche nicht. Man bekommt ja dann ein Gefühl dafür, was einen stört, einem fehlt, und warum die Wiese gegenüber ggf. grüner ist.
Natürlicherweise tendieren Anfänger häufig zu Distros, bei denen ihnen viele Entscheidungen abgenommen werden, und ein rundes Gesamtpaket geboten wird, was nur wenig bis gar kein Handanlegen im täglichen Betrieb benötigt. So kann man selber entscheiden, ob/wann/wie tief man sich mit technischen Details auseinandersetzen will. Das trifft aus meiner Sicht halt einfach häufiger auf LTS PRs zu, liegt ja auch etwas in der Natur der Sache.
Tanne schrieb:
Geht es denn nur um stabil oder nicht auch darum, was da noch dranhängt? Es gibt halt ständig Änderungen am System, egal ob es jetzt an der Distri selbst oder an der Software liegt.
Der Stabilitätsbegriff ist leider in der Linux Welt etwas mehrdeutig besetzt, und das führt dann durchaus zu solchen Verstimmungen.

"Stabil" heißt hier nämlich für gewöhnlich "lange getestet" und "bewährt". Und hier bemerkt man schon, woran es dann hakt bei RRs: Der Zeitfaktor. Bei sämtlichen RRs ist das Testing kürzer. Das heißt für sich genommen erstmal noch nichts negatives, es kann aber eben aus diesem Begriffsverständnis niemals der gleiche Grad an Stabilität erreicht werden, wie z.B. eines Debian Stable, wo Jahre ins Land gehen.
Viele verstehen den Stabilitätsbegriff aber eher als "stürzt nicht ab" oder "macht keine Probleme". Durchaus legitim, aber eben nicht direkt mit der obigen Definition kompatibel. Da stehen sich einfach gefühlt-stabil und nachweisbar-stabil entgegengesetzt gegenüber.

Und ja, natürlich ist ein Vorteil von PRs, dass es wenig bis gar keine Änderungen, die nicht unbedingt nötig sind, am System vorgenommen werden. Es kann dir also nicht passieren, dass sich durch Updates deine komplette Oberfläche ändert und dadurch neue Probleme entstehen, obwohl du gerade erst angefangen hast, mit der alten warm zu werden.
 
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Ich sehe das ziemlich wie Du, auch hier:

Grimba schrieb:
Ich persönlich würde am Anfang etwas empfehlen, was entweder verbreitet ist, oder am besten sogar noch jemand im Umfeld selber nutzt.

Allerdings gibts dann halt Nutzer, die was anderes brauchen. Und dafür finde ich, sollte man (Suchender und/oder Berater) sich Gedanken machen über RR/PR/LTS (man muss als Suchender ja nicht genau wissen, was das ist, aber was es im Endeffekt bedeutet, wie ihr es ja auch beschrieben habt). Bzw. ist es ja nicht nur die Entscheidung zwischen RR und LTS, sondern auch zwischen PR und LTS.
 
Tanne schrieb:
Allerdings gibts dann halt Nutzer, die was anderes brauchen
Wenn du an dem Punkt stehst, dass du etwas tatsächlich brauchst, dann weißt du doch eigentlich schon was und warum, und kannst deine Entscheidung danach richten. Ein blutiger Anfänger weiß aber eben doch nicht, was er braucht, oder wenn, dann eher grob. Und vorallem kann sich diese Haltung mit der Zeit ja auch noch ändern, gerade wenn einem nicht alle Aspekte völlig klar sind. Daher bin ich einfach kein Fan davon, Anfängern das Gefühl zu geben, dass sie sich möglicherweise falsch entscheiden könnten. Wichtiger, als die Wahl der Distribution selbst ist, dass man anfängt und sich dann mit der Materie dort auseinandersetzt. Dann kann man sehr bald schon sehr viel fundierter weitersehen.
 
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Kuristina schrieb:
Ich habe auch keine Stabilitätsprobleme mit Arch. Vielleicht gab es das mal früher und ist noch immer in den Köpfen, keine Ahnung.
Hatte und habe ich auch nicht. :)
Was mir aber am Anfang mit Arch Vanilla passiert ist, ich habe bei Updates NICHT vorher geschaut, ob es angekündigte Probleme gibt!, das hat dann ab und zu dazu geführt, das es nach dem Update erstmal basteln musste um diese Probleme zu beheben.
Heute schaue ich halt vorher, und warte nötigenfalls ein paar Tage.
Muss aber auch sagen, das es die letzten Jahre da nichts mehr gab, was Probleme anging.
Aber das dürfte der Grund für das Vorurteil das RR "unstabil" sind sein.
Grimba schrieb:
Wenn der Einstieg einmal gemacht ist, kann man auf einer ganz anderen Basis Entscheidungen darüber treffen, welche Art von System man einsetzen will und welche nicht. Man bekommt ja dann ein Gefühl dafür, was einen stört, einem fehlt, und warum die Wiese gegenüber ggf. grüner ist.
Natürlicherweise tendieren Anfänger häufig zu Distros, bei denen ihnen viele Entscheidungen abgenommen werden, und ein rundes Gesamtpaket geboten wird, was nur wenig bis gar kein Handanlegen im täglichen Betrieb benötigt. So kann man selber entscheiden, ob/wann/wie tief man sich mit technischen Details auseinandersetzen will.
Vollkommen richtig, das Problem ist halt nur das viele Anfänger sich nicht klar machen, das sie wieder Anfänger sind.;)
Gerade Leute die von Windows kommen, gehen ja davon aus, das sie ja keine solche sind, da sie ja schon mit Computern "Erfahrung" habe.
Das dieses aber nur Windows Erfahrungen sind, die bei einem neuen (anderem) BS nicht wirklich helfen, wollen Sie dann nicht sehen, und blockieren dann von vornherein.:rolleyes:

Dadurch kommen Sie gar nicht erst soweit, das sie eine Basis haben auf der Sie eine entsprechende Entscheidung treffen könne!.

Und dann kommen halt solche Posts wie "Ich kann Linux nicht nutzen weil ja Programm xyz nicht läuft!" oder "mein Script /Workaround denn ich immer nutze geht nicht, dann kann ich das nicht gebrauchen!"

Das das in 90% aller Fälle "Probleme" sind, die man mit etwas Internetsuche, und neu gesammelter Erfahrung beheben kann, soviel Arbeit will man sich dann nicht machen.:rolleyes:

Und ja dann muss man halt bei Windows bleiben.
 
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Lord_X schrieb:
Dieses "stabiler" kann ich nicht mehr hören! Seit 11 Jahren habe ich hier ein Arch Linux laufen. Ist aktuell auf der dritten Hardware im Einsatz (Notebook, Lenovo) und es gibt überhaupt keine Probleme damit. Stabil bezieht sich hier nicht auf: Die Software stürzt ab sondern darauf, dass die ABI/API einer Software stabil sind bzw. bleiben. Das ist ein sehr grosser Unterschied.

Welche Distro, ist einfach nur Geschmackssache. Ich habe bei mir seit Jahren NixOS auf den Servern. Arch auf meiner Workstation und auf dem Notebook. Im beruflichen aber nur Debian im Einsatz.
Und ich hatte bei meinen 3 Versuchen (2 x Vanilla Arch, 1 x Manjaro) jedes mal Probleme und durfte nach spätestens 3 Monaten neu installieren.
Jetzt haben wir zumindest eine Sample Größe von 2. Vielleicht reicht das, um eine statistisch relevante Aussage treffen zu können.

Grundsätzlich gilt: Einem Anfänger niemals RR empfehlen (nicht einmal die abgespeckte Fedora Variante), ganz egal, wie geil man es selbst findet.
 
Die Fehlerquelle kann auch vor dem Bildschirm ihren Ursprung haben. Und niemals eine RR empfehlen, finde ich nicht richtig. Unerfahren mit Linux zu sein, bedeutet nicht automatisch auch aufgeschmissen bei jedem Problem zu sein, was entstehen könnte. Da fragt man lieber individuell nach, ob derjenige Linux nur nutzen oder auch begreifen möchte. Ob man die Zeit und den Willen hat, sich auch mal mit Problemen zu beschäftigen, um sie dann zu lösen. So könnte man vorsortieren.
 
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Tanne schrieb:
Da wäre dem mal nachzugehen, WARUM entscheidet sich der eine so, der andere so?
Es gibt wohl sehr unterschiedliche Motivationen.
Ich hatte keine Ahnung, mir einige Distributionen in VMs angeschaut und bin dann mehr oder weniger zufällig bei bei openSUSE n hängengeblieben. Was Rolling Release bedeutet war nicht so richtig klar, funktioniert dennoch durchgehend für mich. Stabilitätsprobleme oder andere show stopper hatte ich bisher keine wesentlichen, die allermeisten Probleme konnte ich lösen. Die wenigen die ich habe stehen in keinem Zusammenhang mit dem Release Konzept der Distribution.
Würde ich Tumbleweed empfehlen? Ja, aber nur denjenigen die auch mal das Internet nutzen wollen/können um bei Unklarheiten nachzuschlagen. Ist bei z.B. Arch und Derivaten nicht völlig anders.
 
Man darf vielleicht nicht außer Acht lassen, dass das völlig zurecht hochgelobte Arch Wiki z.B. auch nicht selbsterklärend für jedermann ist. Für den technisch versierten liest sich das wie eine Schritt für Schritt Anleitung, für den Unbedarften wie ein Buch mit 7 Siegeln und einem Shitload an Begrifflichkeiten.

Will sagen die Einstiegshöhe ist eben nicht nur bei der Distribution selbst gegeben, sondern auch in der Doku dazu. Wenn man also in ein Problem rennt, so hängt es auch ein wenig davon ab, wie gut man in der Lage dazu ist, sich in der Doku zurechtzufinden, ob man eine Lösung findet, und sie dann auch umsetzen kann. Es reicht leider nicht immer, dass sie existiert. Es fängt schon damit an, das Problem einigermaßen richtig zu benennen.

Das Problem ist natürlich bei allen Distributionen in gleicher Weise gegeben, unterschiedlich ist jedoch die Wahrscheinlichkeit, in bestimmte Fehler überhaupt reinzurennen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Einrichtung eines Druckers: Bei Mint schaltest du ihn ein und in den allermeisten Fällen war das alles was du tun musstest, weil er dann sowohl installiert als auch als Standarddrucker ausgewählt wurde. Erst wenn das nicht klappt, hat man überhaupt ein Problem zu lösen. Bei Arch hat man grundsätzlich erstmal Lektüre vor sich, was ja okay ist. Nur kommen da erneut wieder 2 Hürden ins Spiel: Hürde 1: ich will drucken, Hürde 2: ich will verstehen, wovon im Text überhaupt die Rede ist, damit ich Hürde 1 überwinden kann.

Es geht mir hier gar nicht darum zu sagen, das eine sei besser als das andere. Aber ich finde, man muss im Hinterkopf behalten, wie weit Problemkomplexitäten zwischen den Distributionen auseinanderklaffen können. Es ist halt die Frage, ob man sich am Anfang gleich alles aufhalsen will.
 
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tipmyredhat schrieb:
Und ich hatte bei meinen 3 Versuchen (2 x Vanilla Arch, 1 x Manjaro) jedes mal Probleme und durfte nach spätestens 3 Monaten neu installieren.
Was hat den nicht funktioniert? Ich wüsste nicht, wie man ein System in 3 Monaten so schrotten kann. Bitte es interessiert mich wirklich!
 
Kuristina schrieb:
Die Fehlerquelle kann auch vor dem Bildschirm ihren Ursprung haben. Und niemals eine RR empfehlen, finde ich nicht richtig. Unerfahren mit Linux zu sein, bedeutet nicht automatisch auch aufgeschmissen bei jedem Problem zu sein, was entstehen könnte. Da fragt man lieber individuell nach, ob derjenige Linux nur nutzen oder auch begreifen möchte. Ob man die Zeit und den Willen hat, sich auch mal mit Problemen zu beschäftigen, um sie dann zu lösen. So könnte man vorsortieren.
Die Fehlerquelle sitzt in >95% der Fälle vor dem Bildschirm, daher ist es umso wichtiger Distributionen zu empfehlen, welche sich auf eine Minimierung der Fehler aus dieser Quelle spezialisieren.

Und falls jemand die Energie aufbrigen möchte und das technische Verständnis hat, tief in die Materie einzusteigen, wird eher keine Empfehlung notwendig sein.

"Niemals RR" ist eine gute Heuristik...
 
tipmyredhat schrieb:
Vielleicht reicht das, um eine statistisch relevante Aussage treffen zu können.
Weil es bei dir nicht geklappt hat, ist RR bzw. Arch grundlegend (für Anfänger) ungeeignet und muss alle 3 Monate neu installiert werden?

Ich widerlege dies, da meine Arch Installation länger als 3 Monate ohne Fehler läuft.

Wobei ich dir beipflichten muss. Ich selbst habe nativ mit Arch angefangen, zuvor habe ich diverse Distros auf VMs probiert. Meine erste native Arch installation ging zwar gut, allerdings habe ich mir das System kurzerhand selbst zerschossen. Hieraus habe ich gelernt, wie man es besser macht und seither läuft bei mir Arch ohne Probleme.

Es ist also alles eine Sache der Einstellung.
 
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MonteDrago schrieb:
Vollkommen richtig, das Problem ist halt nur das viele Anfänger sich nicht klar machen, das sie wieder Anfänger sind.;)
Gerade Leute die von Windows kommen, gehen ja davon aus, das sie ja keine solche sind, da sie ja schon mit Computern "Erfahrung" habe.
Also, ich hab das noch nie mitbekommen, hier und woanders, dass Leute etwas gesucht haben und sich nicht als Anfänger gesehen haben (vielleicht nutze ich die falschen Foren). Ich finde Windows-Erfahrung bringt aber schon etwas, in Hinsicht allgemeiner IT-Kenntnisse, die auch an der einen oder anderen Stelle wichtig sind. Allerdings braucht es die Bereitschaft/Fähigkeit, sich auf etwas neues einzulassen.

Ich fasse mal das bisher gesagte zusammen:
"Stabil" ist merhdeutig besetzt, wird von einigen so aufgefasst wie "stürzt nicht ab" oder "macht keine Probleme", von anderen als "lange getestet" und "bewährt" (wie ausgereiftere Distributionen). Anfänger können u.U. mit Rolling Release klarkommen, aber die Mehrheit eher nicht. Deswegen muss man als Anfänger entweder den Punkt Releasezeitpunkt für sich selber klären oder wenn jemand einen berät, sollte man da schauen, was der Hintergrund ist, ob jemand damit klarkommt oder nicht. Die Hintergründe sind einfach sehr unterschiedlich (abhängig davon, wieviel IT-Kenntnisse jemand hat, wieviel Zeit und Leidenfähigkeit bzw. Interesse jemand hat, sich in völlig neue Dinge reinzufuchsen und wie schnell derjenige ein funktionierendes System braucht, aber auch in Abwägung, wie die Bedürfnisse sind, immer etwas aktuelles zu haben. Bzw. wollen manche das eben auch gerade nicht, ständig neue Softwareversionen, auf die man sich wieder einstellen muss).

Die Streits, ob eine RR "stabil" ist oder nicht, sind als solche also nicht zielführend.

Also "immer" etwas zu empfehlen und "nie" etwas zu empfehlen ist beides nicht so angemessen. Im Zweifel ist es aber so, dass jemand bewandertes mit einer LTS-Distri besser klarkommt als jemand unwissendes mit einer RR-DIstri. Ersterer langweilt sich nur, letzterer kommt in Probleme, weil nichts mehr funktioniert und/oder verliert die Lust daran, weil er überfordert ist. Also, wenn man pragmatisch vorgeht, dann ist ein Hinweis auf LTS besser.

Auch die Unterstützung für eine Distribution ist für Anfänger meist ein wichtiger Punkt: Anleitung, wiki, Foren. Ist das jeweils mit Fachbegriffen durchsetzt oder nicht, englisch oder deutsch,...
 
Tanne schrieb:
Anfänger können u.U. mit Rolling Release klarkommen, aber die Mehrheit eher nicht.
Ich weiß nicht, ob ich das so formulieren würde. RRs und PRs haben einfach systembedingt unterschiedliche Probleme, die es zu lösen gilt. Es gibt in beiden Lagern Distributionen, welche diese auch für Anfänger so gut minimieren, wie möglich. Ich würde zwar Vorteile bei den PRs sehen und deshalb als pragmatische Lösung vermutlich bevorzugen, aber dass man daraus schließen kann, dass die Mehrheit mit RRs eher nicht klarkommt, halte ich für zu hart.
Gibt schließlich genug Hanseln (ich war so einer früher, in meiner ich-bin-ahnungslos-und-drücke-kichernd-auf-alle-Knöpfe-Zeit), die sich ihr PR System totverknoten, weil sie aus bester Windows-Gewohnheit UNBEDINGT die neueste Softwareversion von irgendwas maximal unwichtigem aus irgend 'ner CHIP-äquivalenten Internetquelle installieren wollen, notfalls (also immer) mit Gewalt. Allerdings wurde das vermutlich durch Flatpak/Snap besser.

Der Rest der Zusammenfassung ist zwar hier und da etwas grob, aber im großen und ganzen so brauchbar.

(woohoo 4000 Beiträge :D)
 
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Tanne schrieb:
Also, ich hab das noch nie mitbekommen, hier und woanders, dass Leute etwas gesucht haben und sich nicht als Anfänger gesehen haben (vielleicht nutze ich die falschen Foren). Ich finde Windows-Erfahrung bringt aber schon etwas, in Hinsicht allgemeiner IT-Kenntnisse, die auch an der einen oder anderen Stelle wichtig sind.
Du bist wahrscheinlich nicht häufig in klassischen Linux Support Foren unterwegs ;) :), da stößt du regelmäßig auf solche und ähnliche Beiträge.:rolleyes:
Allerdings braucht es die Bereitschaft/Fähigkeit, sich auf etwas neues einzulassen.
Nichts anderes habe ich auch geschrieben / behauptet. :)
 
Grimba schrieb:
Ein gutes Beispiel dafür ist die Einrichtung eines Druckers: Bei Mint schaltest du ihn ein und in den allermeisten Fällen war das alles was du tun musstest, weil er dann sowohl installiert als auch als Standarddrucker ausgewählt wurde. Erst wenn das nicht klappt, hat man überhaupt ein Problem zu lösen. Bei Arch hat man grundsätzlich erstmal Lektüre vor sich, was ja okay ist. Nur kommen da erneut wieder 2 Hürden ins Spiel: Hürde 1: ich will drucken, Hürde 2: ich will verstehen, wovon im Text überhaupt die Rede ist, damit ich Hürde 1 überwinden kann.

! Dies !
Ist 1:1 meine Erfahrung und der Grund warum Ich auf ebensolche Fragen nach einem geeigneten Einstieg immer Mint empfehlen würde und auch weiterhin werde.
Als Ich nach 5 Jahren einen neuen Drucker, der obendrein anstatt per USB als Netzwerkgerät eingebunden war mit Arch da stand, habe Ich schon etwas geflucht.

Selbst mit erweiterten Kenntnissen und all den tollen Möglichkeiten, sich hier Abhilfe zu schaffen hat es mich Nerven gekostet und funktioniert trotzdem nur zu 3/4 wie es soll.
Mag auch am Modell liegen, aber der wurde zuvor von jemandem ebenso genutzt und funktionierte richtig und auf Anhieb. Nur eben unter Ubuntu ! 🙃
 
Ich hab damals gegoogelt nach "arch linux hp drucker" und dann kam die Arch Wiki Seite. Da steht kurz und knapp, was man installieren sollte.

Tanne schrieb:
Also, wenn man pragmatisch vorgeht, dann ist ein Hinweis auf LTS besser.
Und wenn derjenige mit Linux spielen will? Funktioniert das gut genug mit LTS?
 
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