pseudopseudonym schrieb:
Ich glaube, in dem Punkt werden wir uns in diesem Leben nicht mehr einig. Meiner Meinung nach ist es grundsätzlich eine großartige Entwicklung, dass Webseiten Code ausführen könne. Allein dieser Beitragseditor wäre in der Form sonst nicht möglich.
Das Problem ist halt, das Webbrowser für verschiedene Dinge mit unterschiedlichen Anforderungen benutzt werden.
Einmal will man damit natürlich Webseiten angucken können selbst in dunklen Ecken des Internets, ohne das einem was passiert. Auf der anderen Seite soll das aber auch eine Laufzeitumgebung für portable Programme sein.
Fürs Erste will man eigentlich etwas mit einer möglichst schlanken Codebasis und damit wenig Angriffsfläche. Fürs Zweite will man natürlich möglichst viel Funktionalität und bis hin zu einem Durchbruch der local-remote-Grenze, damit man auch mal was auf den Rechner speichern oder drucken oder die Kamera benutzen kann usw.
Das sind gegensätzliche Anforderungen die sich nicht so ohne Weiteres miteinander vereinen lassen.
Hin zu kommt, das sich die Sachen auch nicht klar in verschiedene Programme trennen lassen. Dein Foren-Editor-Beispiel zeigt das ja deutlich. Soll das auch durch ein reines Webview-Programm abgedeckt werden oder will man das nur in einer fullfeatured-App-Runtime können? Die Grenzen sind da fließend.
Oben drauf kommt dann noch, das sich selbst normale Webseiten an das gewöhnt haben, was Browser so anbieten. Also selbst wenn man jetzt entscheiden würde, das man fürs unkontrollierte umhersurfen sich ein einfaches Webview-Programm ohne "Firelefanz" baut, würden daran viele Webseiten gar nicht mehr laufen.
Die Gesamtsituation ist also durchaus vertrackt und nicht mehr so einfach aufzulösen.
Man kann natürlich als Anwender selbst ein bisschen was machen. Man kann zum Beispiel unterschiedliche Browserinstanzen nutzen. Einmal für WebApps. Einmal "sandboxed", so das dem absolut nix erlaubt ist.