News Google DeepMind: Nobelpreis für Chemie geht an AlphaFold2-Entwickler

Butterhützchen schrieb:
Leiste auch DU deinen Beitrag!
Ich habe 15 Jahre* lang meinen Beitrag zu FaH und Boinc Projekten geleistet, vorzugsweise zu allem, was sich mit Biologie/Medizin beschäftigte, aber zuweilen auch mit allen anderen Projekten, die es so gab. Ich hatte teilweise Rechner, die von ihrem ersten Start bis zum Ableben der Hardware praktisch ununterbrochen gelaufen sind.

Es gibt mehrere Gründe, warum ich vor 2-3 Jahren vollständig damit aufgehört habe und ich vermisse es seitdem auch nicht mehr:

1. Der Ausstieg von IBM aus dem World Community Grid.

2. Die Erfolge von DeepMind und der Schlussfolgerung, dass der Einsatz von KI in den meisten Bereichen dem Ansatz des dezentralen Rechnens überlegen ist.

3. Das Ende von Seti@Home, versinnbildlicht durch den Einsturz des Teleskops in Arecibo.

4. In der heutigen Zeit nicht mehr zu rechtfertigenden Kosten/Nutzen Rechnung für den Betrieb von Boinc in Privathaushalten. Überschüssige Solarenergie ist da sicherlich eine schöne Idee, aber dazu bräuchte ich hier erstmal Solarenergie.

Boinc und die Ära des dezentralen Rechnens war eine geile Zeit, aber in meinen Augen ist sie definitiv vorbei. Ich sehe das genau so wie du. Wissenschaftliche Forschung wird sich durch Initiativen wie DeepMind und KI allgemein weiter professionalisieren und einen Nutzen für die Menschheit bringen.

Boinc als Plattform ist hingegen einfach zu alt, um da noch mithalten zu können.

*Wobei mir grad einfällt, dass ich meine erste Seti WU im Jahr 1999 gerechnet habe. Damals auf einem Intel Celeron mit 333 MHz.
 
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@fckzensur was hast Du denn gegen die Recherche der Tagesschau einzuwenden? Der Beitrag war sehr informativ und die Unterschiede in der Auszeichnung herausgearbeitet.
 
Rickmer schrieb:
Ich verstehe warum und das ist sicherlich auch verdient. Die AlphaFold Modelle sind ein riesiger Fortschritt.

Aber dennoch geht's mir dann doch etwas gegen den Strich wenn die einen Chemie-Nobelpreis bekommen für etwas, für das die (Unterstellung) niemals ein Chemielabor betreten haben.
Es geht beim Nobelpreis nicht um Errungenschaften, die in einem Gebiet erreicht wurden, sondern um Errungenschaften, die für ein Gebiet Auswirkungen haben.
Sonst könnte z.B. auch niemals Biologen einen Nobelpreis erhalten, da der gute Alfred die nicht möchte und es keinen Biologie Nobelpreis gibt.
AI-Nadja schrieb:
@Rickmer
Darauf kommt es nicht an.
Man kann auch einen Friedensnobelpreis erhalten, obwohl man niemals ein Kriegsgebiet betreten hat.
Ich weiß, was Du meinst, aber der Vergleich hinkt, denn er setzt sich für Frieden ein.
 
AI-Nadja schrieb:
@Rickmer
Darauf kommt es nicht an.
Man kann auch einen Friedensnobelpreis erhalten, obwohl man niemals ein Kriegsgebiet betreten hat.

Man kann sogar einen Friedensnobelpreis bekommen, ohne irgendwas für den Frieden getan zu haben. Man erinnere sich an Barack Obama...
 
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garfield121 schrieb:
Protein-Folding ist nicht mein Fachgebiet, ich finde es aber sehr einleuchtend, das KI hier einen grossen Nutzen haben kann.
In der Physik gibt es experimentelle und theoretische Arbeiten, ist in der Chemie auch nicht anders.
Wobei am Ende ist alles Physik :D
Wollte Dir für den letzten Satz eigentlich einen Daumen hoch geben, bin aber beim ersten Teil etwas skeptisch. (Bin übrigends selbst auch kein Fachmann für Protein-Folding).

Weswegen ich skeptisch bin: Die KI versteht ja im Grunde nicht die Physik (Chemie) die sich hinter den Prozessen verbirgt. Sie wird mit Ergebnissen gefüttert die in der Vergangenheit erzeugt wurden und kann "interpolierend" vermutlich auch "gute" Ergebnisse erzielen. Extrapolieren würde vermutlich nicht so gut laufen.
Ich denke aber es wird ohnehin so laufen, dass die von der KI erzeugten Ergebnisse, wenn sie vielversprechend aussehen, noch mal unabhängig validiert werden. (Geht ja gar nicht anders.) Dann wird sich zeigen ob es stimmt oder nicht.
Diese Art der Vorhersage könnte dann vermutlich(!) ein bischen Rechenzeit sparen.
 
denonom schrieb:
Außerdem ist der Absatz hier nicht ganz richtig:

"Alle drei teilen sich die 11 Millionen Kronen (knapp 970.000 Euro), die die Akademie der Wissenschaften für einen Nobelpreis vergibt."

Laut Tagesschau erhält David Baker die Hälfte und Hassabis und Jumper gemeinsam die andere Hälfte.
Wenn schon pingeln, dann bitte richtig :). Was soll an dem Absatz denn falsch sein? Sie teilen sich doch die 11 Mio. - es steht ja nicht dort, dass sie sie sich zu gleichen Teilen teilen.
 
Mein letzter Satz sei mir verziehen, aus der Sicht eines Physikers, aber mit einem Augenzwickern.
Es gibt Probleme, die mit "normaler" Programmierung schwierig bzw. nur enorm aufwendig zu lösen sind.
Aber ich bin kein Spezialist für KI
 
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