Es geht beim Nexus 7 nicht darum, Gewinn zu generieren, sondern Aufmerksamkeit und Nutzer. Es ist nicht möglich, mit dem Play Store das Nexus 7 in die Gewinnschwelle zu heben. Das sollte jedem klar sein, der die Zahlen aus Apples iTunes Store kennt. Selbst für Apple ist der Store nur eine nette Dreingabe, der Löwenanteil des Gewinns kommt aus den Hardwareverkäufen.
Wozu also ein extrem günstiges Tablet? Damit die Nutzer da draußen Bock auf Android Tablets kriegen und die Hersteller ermutigt werden, ebenfalls in günstige, aber hochwertige Geräte zu investieren. Das Nexus 7 ist ein Testballon, den man steigen lässt und dann mal schaut, was passiert. Dass es nur in den angloamerikanischen Ländern zu haben ist, liegt nur zum Teil daran, dass die Inhalte des Play Stores hier nicht erhältlich sind. Vielmehr reicht die Produktionskapazität derzeit gar nicht, um auch Europa komplett bedienen zu können.
Microsoft macht es mit dem Surface im Prinzip auch nicht anders. Ein Referenzmodell, welches nur in den USA und bei ausgewählten Händlern erscheint, kann auch dort die Gewinnschwelle kaum erreichen.
Da die Android Tablets nie die Akzeptanz der Smartphones erreichten, erregt man nun Aufmerksamkeit und das scheint gelungen. Der Markt lechzt geradezu nach einem günstigen Tablet und so ganz nebenbei fährt man damit Microsoft gehörig in die Parade, denn deren Tablets wurden nur angekündigt, während Google das Nexus 7 in wenigen Wochen liefern wird. Läuft es gut für Google, sind vielleicht schon 5-10 Millionen Tablets verkauft, bis Microsoft seines überhaupt auf den Markt bringt. Ob man damit dann Gewinn macht, ist egal. Man ist am Markt präsent, das zählt. Und die Käufer des Nexus 7 werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schon ein paar Monate später wieder ein Tablet kaufen.