HardwareXXL schrieb:
Ja das mitschneiden war nicht mit Absicht geschehen.
Über das Urteil regt sich jetzt eh keiner mehr auf.
... wer regt sich denn in der Bananenrepublik und deren gerichtsbarkeit noch auf? Nur dann, wenn unser parasitäres Bequemleben gefährdet ist und Pflichten eingefordert werden.
Styx schrieb:
@Falcon
[...]
Auch wenn das jemanden aus Bayern irritieren könnte, aber wir leben angeblich in einem Rechtsstaat, wo man jemanden nur bestrafen kann, wenn er gegen geltendes Recht verstößt
Gesetze sind aber nun mal eine Modellbildung unserer Norm- und Wertvorstellung sowie der daraus generisch ergorenen Moral. Über richtig oder falsch darf vor Gericht keine Debatte entbrennen - das obliegt letztlich dem BGH, dessen Nimbus der Unfehlbarkeit und Unabhängigkeit gerade hinsichtlich der Euro-Geschichten etwas stark bröckelt.
Insofern hast Du völlig recht, dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack der Wehrlosigkeit. wenn die Mehrheit der Bürger ohne polemischen Hintergrund einen Handlungsbedarf sieht und unsere in bleierne Buchstaben gegossene Gesetzgebung der Entwicklung nicht hinterherkommt, ist ein Umdenken nötig, oder zumindest eine Erörterung des Problems.
Was mich am meisten erzürnt ist die Tatsache, daß Google mit dieser winkeladvokatischen Erklärung eines Fehlers offenbar Sympathiepunkte sammeln konnte, sich doch aber meines Wissens herausgestellt hatte, daß diese unfallmäßige und zufällige Sammelaktion nach eingehender Untersuchung doch nicht so zufällig und unfallmäßig gewesen ist. Alleine das Wenden und Drehen der Argumentation ist in meinen Augen ein schleimiges, krummnasiges Indiz dafür, daß hier nur Worte verdreht werden und nicht der eigentlich Hergang sowie die Konsequenzen daraus in Betracht gezogen werden.
etking schrieb:
Was ist schon dabei. Wer ein WLAN betreibt und damit seine Daten unverschlüsselt in die ganze Umwelt funkt, ist doch selbst schuld. Außerdem fehlt für das Widerspruchsrecht von Streetview jede Rechtsgrundlage, als Google würde ich das sofort abschaffen und vor Gericht ausfechten.
Auf der einen Seite existiert heutzutage ein zwingender Bedarf an Verneztung, andernfalls grenzt man sich aus und nimmt soziale Beschneidungen in Kauf. Darauf setzen Anbieter und halten ihre Ware feil. Die Komplexität der Geräte, der Mangel an Standards (das würde den Profit einengen, denn dann würde, im Falle einer Standardisierung, ja ein Monopolist wie die Post wieder eine Rechtfertigung erfahren) und die Frequenz, mit der solche Produkte auf den Markt geblasen werden, setzen Grenzen in den zeitlichen Aufwand, den ich zur Vernetzung aufwenden kann. Also kann man von Leuten nicht erwarten, daß sie jede Untiefe der WLAN Vernetzung kennen und umschiffen können.
Das Klientel hier kennt sich aus, so erscheint uns die Unwissenheit vieler Anwender als komisch. Aber die überwiegende Mehrheit da draußen ist mit dieser Technik überfordert! Wie wir überfordert sind, wenn wir uns mit Quantenmechnik und Strings auseinandersetzen müßten. Unsere Gesetzgebung belndet den Moralaspekt mitlerweile großzügig aus - zugunsten des Konsums, Profites, der Geldgier und -macht. Das andere Extrem wäre eine totale staatliche Kontrolle - was auch nicht erwünscht ist. Meiner Meinung nach bedarf es an genau dieser Stelle einer Diskussion. Der, der verleitet, trägt Mitschuld.