Eine „interessante“ Diskussion, die hier im Gange ist
Obwohl, mir ist aufgefallen, dass man bei dieses Thema nicht mehr sachlich und differenziert bleiben kann. Beide Seiten (MI/GEMA/MPAA-Befürworter und –Hasser)sind sich mittlerweile schon so spinnefeind, dass sie sich gegenseitig die Pest auf den Halse wünschen. Die Frage ist nur, ob man in einer solchen Situation eine akzeptable Lösung findet. Ich befürchte nicht.
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Ich persönlich muss daher (leider) beiden Seiten Recht und Unrecht eingestehen.
Der MI muss ich definitiv vorwerfen, dass Sie in den Zeiten der Schallplatten und Musikkassetten-Ära eindeutig ihr Monopol ausgenutzt hat. Eine Alternative zur Schallplatte/Musikkassette gab es nicht (wenn man einmal davon absieht, sich die Musik aus dem Radio aufzunehmen. Aber darauf komme ich vielleicht später noch einmal zurück). Jugendliche und Erwachsene, mussten zu den vorgegebenen Preisen solche Medienträger bezahlen, wenn sie sich diese kaufen wollten. Und ein Bedarf war eindeutig da. Hinzukommt, dass die Musikstücke einer Gruppe auf der LP in meinen Ohren immer gleich klangen, (wenig differenziert war). Ein Superhit wurde nur geringfügig abgeändert und damit wurde dann die Schallplatte mit ziemlich ähnlich klingenden Stücken gefüllt. (Das mag nun nicht immer bei jeder Gruppe vorgekommen sein, ist mir aber damals schon öfters aufgefallen). Nun könnte man mir sagen: Warum hast Du denn dann nicht die Samples-Musikträger gekauft? Nun um ehrlich zu sein, sie wären für mich interessant gewesen, mich haben aber deren Vermarktungsstrategien regelrecht abgestoßen. (Ich sag nur z. B. Kuschelrock, Bravo, und dieser komische Hund von Formel 1, halt zu poppig-flockig-pubertär aufgemacht.)
Störend empfinde ich auch das Thema Kopierschutz, da es mich daran hindert für meinen eigenen Gebrauch MP3’s herzustellen.
Fazit von alledem: Die MI hat sich daran eine goldene Nase verdient und will natürlich davon im digitalen Zeitalter nichts von abgeben oder sogar verlieren, so dass der Eindruck eines raffgierigen Monsters entstehen kann. („Immer mehr, Immer mehr, Immer mehr“
). Ob das allerdings heutzutage wirklich noch so der Fall ist, darüber würde es sich lohnen zu diskutieren.
Kommen wir aber zunächst einmal zur Gegenseite (den Hassern, wie ich sie genannt habe). Deren Argumente klingen doch in meinen Ohren ziemlich sponti-linksextrem-lastig (Ich möchte nun nicht gerade sagen hier, aber doch vor allem im allseits-beliebten Heise-Forum), so dass ich all diesen Herren und Damen doch dazu bitte auffordern würde Herrn Lafontaine und Gysi beizutreten, wenn nicht schon bereits geschehen. Da wird gemeckert und geschimpft wie ein Rohrspatz über die kapitalistisch-geführten Betriebe und Bürokratien. Man sollte die doch alle in die Luft sprengen. Gesetze sind doch sowieso Scheiße. Der arme Bürger wird immer bevormundet und überwacht. Ich finde dennoch diese Argumentionsweise genauso plakativ und reißerisch wie die Gegenseite. Ich meine damit, wann wird denn diese Seite einsehen, dass es ohne Gesetze nicht geht. Oder wollen die Zustände wie im alten Rom? Was würde denn jemand von diesen Personen sagen, wenn sie z. B. mit Ihrer Freundin unterwegs wären, und jemand käme auf sie zu und sagte: „Ich möchte jetzt gerne deiner Freundin einmal die XXXXXX abschneiden, da ich ja sowieso tun und lassen kann was ich will“ Was würde wohl dieser jemand dann dazu sagen? Oder aber wem diese Beispiel doch etwas zu krass ist (was ich natürlich einräume): Ich gehe z. B. in einen Supermarkt, nehme mir eine Tüte Chips aus dem Regal, gehe damit zur Kasse reiße die Tüte und beginne die Chips zu essen, wobei ich zur Kassiererin sage: „Ich würde die Chips ja bezahlen, aber ich weiß nicht, ob sie mir schmecken. Sollten sie allerdings schmecken, so bin ich gerne dazu bereit, das nächste mal dafür zu bezahlen.“ und verlasse damit laut essend den Supermarkt. Ich hoffe nun wirklich nicht, dass hier jemand nach diesen Mottos handeln würde, wenn ich mir aber so alle Kommentare in diesbezüglichen Foren durchlese, so kann ich doch zumindest einen gewissen ethisch/moralischen Werteverfall/-verlust feststellen.
So sind sich viele anscheinend auch nicht mehr über den Wert einer Ware im klaren. Da wird z. B. wie hier auch mehrfach geschehen, die MI möchte doch bitte ihren Preisen runtergehen. Nun ich zumindest, habe irgendwie festgestellt, das sie doch heutzutage mit ihren Preisen doch schon runtergegangen ist. Wenn ich in eines der zahlreichen Musikstore-Geschäfte gehe. So sehen ich zumindest, viele preiswürdige Angebote, so dass wie oben angedeutet, diese Angebot wie folgt für mich klingt. Wenn eine LP-CD z. B. 5,99 € kosten würde, dann könnet man sagen, „Neh echt, ist mir immer zu teuer“. Würde sie dann z. B. 2,99 € kosten -> „Neh echt, ist mir immer noch zu teuer“. Würde sie dann z. B. 1,99 kosten -> dito. Und dann bei 0,99 € „Ach neh lass mal, sie müsste umsonst sein, dann würde ich sie ganz bestimmt nehmen.“ Das hängt vielleicht auch mit der schon so oft genannten „Geiz ist Geil“-Mentalität zusammen. (Obwohl mir dieser Begriff doch etwas zu plakativ klingt).
Auch kann ich in diesem Zusammenhang nicht das Geschimpfe und Gemeckere über die GEMA verstehen. Nach Meinung der Hasser-Seite sollte das ja jetzt eines der Über-Bösen-bürokratisch-geführten Institutionen sein. Sie würden doch bereits mit Ihren Abgabesystem auf Medienträgern und Medien-Abpsielgeräten die MI finanizieren und die Musikstücke müssten daher kostenlos sein. Vielleicht bestünde aber die Möglichkeit, dass die GEMA-Abgabe-Gebühren noch nicht die Betriebskosten der MI decken würden. (Mischkalkulation). Würden Sie die Abgaben erhöhen, würde das Gemeckere und Gestöhne erst recht losgehen und Ausmaße annehmen, die mich mir gar nicht vorstellen will. Würden die Abgaben abgeschafft, dann hätte ja meiner Argumentationskette zu Folge die MI einen Grund ihre Preise zu erhöhen -> auch eine riesengroße Katastrophe
Nun zu dem Argument, dass die Musik im Radio, ja auch kostenlos wäre. Warum dann nicht auch die MP3-Musikstücke im Internet. Nun ich glaube man vergisst hier, das die Radiosender ebenfalls Gebühren entrichten müssen, um diese Stücke abspielen zu dürfen.
Ich habe mich allerdings hier nur mit der MI beschäftigt. Wie es bei der (amerikanischen) Filmindustrie aussieht, so betrachte ich doch den Fall für einiges komplizierter schon alleine deswegen, weil das Projektetat um einiges höher ist, als das für ein Musikstück. Auch ist der Aufwand für mich eine gekaufte DVD für reine Privatzwecke zu digitalisieren viel zu groß und der Nutzen für mich viel zu klein. Die Argumentsweise ein Kinobesuch wäre zu teuer finde ich allerdings genauso reißerisch und schwamig wie die „Raubkopie“-Kampagne der Gegenseite. Es wird wieder nur gemeckert und geschimpft ohne sich vorher wie bei der MI, sich ein Bild über die genauen Betriebskosten und –hintergründe zu machen.
Fazit von allem diesem: Ich vermisse doch auch auf dieser Gegenseite eine gewisse differenziert-realistich-sachliche Argumentsweise, die nicht nur auf reinen Plattitüden und Halbwahrheiten besteht, sondern auf beweißkräftigen Fakten, die auch noch obendrein belegt sind. Dass die Argumente ebenfalls so schwamig sind wie die der MI (oder auch wenn man will MPAA) kann man ebenso vorwerfen. Sollte es aber so sein, dass die zahlreichen Beteuerungen stimmen würde, man würde sich nur solche digital-reproduzierbaren Stücke besorgen, die im gesetzlichen Rahmen bestünden oder gar keine digitalen Musikstücke besorgen, so würden die negativen Auffälligkeiten der MI bewiegen, so könnte ich mich vollkommen deren Gegenseite anschließen. Da ich aber wie gesagt die zahlreichen Kommentare in verschieden Foren zu diesem aufwühlenden Thema gelesen habe, habe ich doch auch bei dieser Gegenseite ein recht flaues Gefühl in der Magengrube. Man kann ja auch nicht in jedes Herzen schauen und die menschlichen Abgründe sind auch tief, sehr tief sogar. Wohin das alles noch in derzeitigen Situaltion führen kann, kann ich nicht sagen (vielleicht sogar Bürgerkrieg
) es läuft mir aber dennoch eine gewisser Schauer über den Rücken.
Zu guter Letzt: Da ich meiner leidenschaftlichen Intention sachlich und differenziert zu bleiben, evtl. nicht selbst nachgekommen bin, so möchte doch zu letzt berichten, wie das Verhalten zu diesem Thema bei mir selbst steht: (Obwohl ich mir bewusst bin, dass man mir meine Argumentationsweise im letzten Fazit selbst vorwerfen kann. Mir ist es aber schon seit Jahren ein Herzensbedürfnis gewesen, mir meine Sicht der Dinge vom Leibe zu schreiben. Und nun endlich hatte ich auch einmal den Mut dazu):
Ich selber sauge mir auch MP3-Musikstücke. Allerdings kaum noch amerikanische/englische sondern vorwiegend J-Pop/-Rock auf Grund eine Hobbies (Anime, unschwer durch mein Avatar zu erkennen). Wenn mir eine CD auffällt, die mehrere Stücke enthält, die mir gefallen (über 50 %) so lasse ich sie mir importieren. Bei Animes, wo die Themen Lizensierung/“Raubkopien“ ebenfalls eine riesen Rolle spielen, so entscheide ich auch immer nach gefallen. Wobei hier die Entscheidungsschwelle zum Kauf bei mir niedriger anzusetzen ist, da ich bin der Meinung, man sollte die japanischen Studios unterstützen und eben helfen deren Beitriebskosten zu decken. Durch irgendwelche Negativ-Kampagnen fühle ich mich nicht beeinflusst. (So extrem wie bei der amerikanischen Filmindustrie gibt es die hier auch nicht).
Es kommt also doch immer auch auf die persönliche Einstellung und Entwicklung an um bei diesem Thema zu diskutieren. Da ist es vielleicht doch auch erheblich schwierig sachlich und differenziert zu bleiben. Schließlich hat jeder Mensch ja auch eine gewisse Profilierungssucht. (Nur meine Meinung zählt, die der anderen interessiert mich nicht).
Es ist und bleibt schwierig.