Grünes Wachstum...ein Mythos?

Tomislav2007 schrieb:
Bei den verkauften Autos sind 2022 knapp 40% SUV/Geländewagen, das ist nur grünes Wachstum wenn die SUV/Geländewagen grün lackiert sind.
Eins der Probleme ist, dass Autohersteller nicht mehr bereit sind leichte und kleinere Fahrzeuge zu bauen und wissen wohl gar nicht mehr wie ein 900kg Auto wie der Golf 1 zu bauen wäre.
Und der Kunde denkt immer "man sitzt höher" und vergisst dass alle anderen auch höher sind, anscheinend ist dem Deutschen nicht mehr möglich in ein tieferes Auto einzusteigen, das nicht wie ein Panzer aussieht.
Tomislav2007 schrieb:
Die vor der Tür stehenden neuen iPhones und Grafikkarten (bis zu 600W+) werden wahrscheinlich auch wieder Rekord Verkaufszahlen errreichen.
Auch wieder Hersteller, die einfach übertreiben, dennoch die 450+ Watt Klasse ist nur für wenige bestimmt, die Masse kauft sich weiterhin die "Mittelklasse" mit 200W.
 
Hallo

@gymfan
Ich hatte das eigentlich so verstanden das wir uns dem Klima-/Umweltschutz und grünem Wachstum zuliebe einschränken und Energie/Ressourcen sparen sollen.
Das erreicht man nicht indem man z.B. die größten verfügbaren Autos (egal ob Verbrenner/Elektro) und Grafikkarten/etc. kauft und Flugreisen/Kreuzfahrten unternimmt.
Das ich falsch dachte hat @KitKat::new() schon klar gestellt, man muss beim Klima-/Umweltschutz und grünem Wachstum nicht aktiv mitmachen, es reicht aus es zu wollen.

@whtjimbo
Sind die Hersteller nicht mehr dazu bereit oder kaufen die Kunden vermehrt große Autos und wollen höher sitzen ? Die Hersteller bauen das was die Kunden kaufen.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Das ich falsch dachte hat @KitKat::new() schon klar gestellt, man muss beim Klima-/Umweltschutz und grünem Wachstum nicht aktiv mitmachen, es reicht aus es zu wollen.
Das ist eine völlig falsche Darstellung von dem was ich geschrieben habe:
KitKat::new() schrieb:
Aktives Mitmachen ist nicht notwendig um etwas wollen
 
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whtjimbo schrieb:
Eins der Probleme ist, dass Autohersteller nicht mehr bereit sind leichte und kleinere Fahrzeuge zu bauen und wissen wohl gar nicht mehr wie ein 900kg Auto wie der Golf 1 zu bauen wäre.

Das könnten sie schon. Aber warum sollten sie? Für den Flottenverbrauch und den damit drohenden Strafzahlungen wäre das kontraproduktiv:

Die 95 Gramm CO2 pro Kilometer sind nicht in Stein gemeißelt. Der Grenzwert wird gemäß dem Durchschnittsgewicht der Fahrzeugflotte des jeweiligen Herstellers angepasst und dieser in Relation zum durchschnittlichen Gewicht der gesamteuropäischen Fahrzeugflotte gesetzt. Damit haben Premiumhersteller wie BMW oder Mercedes leichter, den für sie speziell festgelegten, etwas höheren Wert zu erreichen.

Quelle

Je leichter die Autos sind, die ich als Autobauer verkaufe, desto strengere Abgasvorschriften gelten für mich. Auf so einen Schwachsinn muss man erstmal kommen...
 
BelaC schrieb:
Je leichter die Autos sind, die ich als Autobauer verkaufe, desto strengere Abgasvorschriften gelten für mich. Auf so einen Schwachsinn muss man erstmal kommen...
Danke! da war mir nicht klar
das ist der reinste Wahnsinn, das erklärt auch dieses SUV Marketing, so verballert man wirklich Ressourcen
 
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whtjimbo schrieb:
das ist der reinste Wahnsinn
Ja. Aber das hat System. Eines meiner Lieblingszitate zur Beschreibung unseres Regims stammt von dem australischen Sozialpsychologen Alex Carey, der bereits 1997 in seinem Buch Taking the Risk Out of Democracy feststellte:

Das zwanzigste Jahrhundert war durch drei Entwicklungen von großer politischer Bedeutung gekennzeichnet: das Wachstum der Demokratie, das Wachstum der Unternehmensmacht und das Wachstum der Unternehmenspropaganda als Mittel zum Schutz der Unternehmensmacht vor der Demokratie.
 
Zuletzt bearbeitet: (Rechtschreibung)
Skidrow schrieb:
Und der Raum, auf dem dies geschehen kann, ist auf der Erde begrenzt. Es ist also unmöglich, einfach für immer und ewig weiter zu expandieren.“

Sorry, dass ich so spät reagiere. Die Erklärung ist mMn nach zu Kurz gegriffen.

Das Energiepotential auf der Erde ist bereits ein vielfaches höher als das, dass wir aktuell verbrauchen/nutzen. Wir sprechen also von einer Zukunft, die vermutlich Generationen in der Zukunft liegt. Effizienzsteigerungen der vorhandenen Technologien und die Entwicklung neuer, bilden zudem einen weiteren Puffer (z.B. Fusionskraftwerke).

Ist das Energiepotential auf der Erde aber in > 100 Jahren tatsächlich erschöpft, bleibt "nur" noch unser All. Thomi hatte bereits auf Quellen verwiesen. Die Raumfahrt wird in den nächsten Jahrzehnten neue Meilensteine erreichen. Selbst Pläne wie Solarfarmen um den Mond, sind keine Neuheit.

Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen, dass der Menschheit in Zukunft die Energie ausgehen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
BridaX schrieb:
Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen, dass der Menschheit in Zukunft die Energie ausgehen könnte.
Ich auch nicht.
BridaX schrieb:
Das Energiepotential auf der Erde ist bereits ein vielfaches höher als das, dass wir aktuell verbrauchen/nutzen.
Ohne jeden Zweifel.
BridaX schrieb:
Die Erklärung ist mMn nach zu Kurz gegriffen.
Vergessen wir einfach das Zitat von Daly.

Alles, was dazu von meiner Seite aus zu sagen ist, steht in #615:
Skidrow schrieb:
 
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Skidrow schrieb:
Ja. Aber das hat System.

Nein, ich würde nicht sagen, dass das System hat oder an "dem" System liegt. Das ist einfach handwerklich schlecht gemachte Politik. Da kann das System wenig dafür.
 
BridaX schrieb:
Effizienzsteigerungen der vorhandenen Technologien und die Entwicklung neuer, bilden zudem einen weiteren Puffer (z.B. Fusionskraftwerke).
Welcher Puffer?
Ist jetzt nicht so als hätten wir Energie im Überfluss.

Zugleich verbrauchen wir ein Vielfaches der Ressourcen, die die Erde nachhaltig verkraftet und gleichzeitig bekommen hunderte Millionen von Menschen nicht genug zum Essen:
https://de.statista.com/themen/7341/welternaehrung/

Anzeichen für Masßregelung? Fehlanzeige

BridaX schrieb:
Die Raumfahrt wird in den nächsten Jahrzehnten neue Meilensteine erreichen. Selbst Pläne wie Solarfarmen um den Mond, sind keine Neuheit.
Die besten Pläne helfen nichts, wenn wir die Zivilisation wie wir sie kennen gegen die Wand fahren:
 
Die Off-Topic Diskussion ist soeben baden gegangen.
 
DekWizArt schrieb:
Was das jetzt noch mit dem eigentlichen Thema zu tun haben soll, erschließt sich mir allerdings nicht mehr..

Ich versuche mal die Kurve zu bekommen:

Man kann von SUV halten, was man will. Ich persönlich finde sie komplett unnötig und hässlich. Trotzdem habe ich vor einem halben Jahr einen Leasingvertrag für einen SUV abgeschlossen und warte im Moment auf dessen Lieferung. Wie passt das zusammen? Dank Plugin-Hybrid-Förderung ist die monatliche Leasingrate 150€ niedriger, als bei einem vergleichbaren Van/Kombi, die es zum Zeitpunkt der Bestellung nur ohne Hybrid gab. Da springt man dann schonmal über den eigenen Schatten und legt sich so einen Hausfrauenpanzer, zumindest für eine begrenzte Zeit, zu.

Meiner Meinung nach ein Beispiel für eine komplett verkorkste Umwelt- bzw. Klimapolitik. Wenn wir uns, im übertragenen Sinne, ständig selbst Stöcke zwischen die Speichen hauen, ist grünes Wachstum natürlich nicht möglich. Und selbst die Grünen scheint es nicht großartig zu stören, dass ein Hersteller wie Jaguar Land Rover auch noch dafür belohnt wird, dass er viele große und schwere Autos baut. Oder habe ich etwas verpasst?
 
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Ich fasse das Thema mal zusammen:

  1. Umweltschäden (Erderhitzung, Artensterben usw.) können nicht durch technische Entwicklung gelöst werden1.
  2. Technische Entwicklung führt zu einer Verstärkung der Umweltschäden1.
  3. Der Begriff "Grünes Wachstum2" ist ein Oxymoron3. Es ist eine in eine Formulierung gegossene Unvereinbarkeit.
  4. Es gibt keine nachhaltigen Produkte oder Technologien, es gibt nur nachhaltige Lebensstile.

1Sofern sie nicht eingebettet ist in Suffizienz, also Entrümpelung, Entschleunigung, Konsumverzicht, Selbstbegrenzung.
2Andere Begriffe sind: Green Economy, Green Growth, Green New Deal u. a.
3Ein Oxymoron ist ein Stilmittel aus zwei Wörtern, die sich gegenseitig widersprechen.
 
KitKat::new() schrieb:

Bis wir unser mögliches Energiepotential auf der Erde erschöpft haben.

KitKat::new() schrieb:
Ist jetzt nicht so als hätten wir Energie im Überfluss.

Ne, aber Potentiale die zum Überfluss führen können.

KitKat::new() schrieb:
Zugleich verbrauchen wir ein Vielfaches der Ressourcen, die die Erde nachhaltig verkraftet

Da widerspreche ich. Aber das wurde zu genüge diskutiert. Stichwort Erschließung neuer Rohstoffvorkommen und Substitution.

KitKat::new() schrieb:
hunderte Millionen von Menschen nicht genug zum Essen: https://de.statista.com/themen/7341/welternaehrung/

Da hast du recht, aber hier fehlt der Kontext. 1970 hat beinahe noch jeder dritte auf der Welt gehungert bzw. unter Unterernährung gelitten. Und umso weiter du zurückgehst, desto schlimmer wird es.

Die prozentuale Anzahl der Hungernden/Unterernährten Weltbevölkerung ist seit Jahrzehnten stark rückläufig. Die Anzahl stagniert mehr oder weniger seit 20 Jahren - bei zugleich steigender Weltbevölkerung.

1658239174631.png

Quelle

@Skidrow Du fasst das Thema für dich zusammen. Du sprichst immer noch von Thesen und Theorien. Es gibt in der Hinsicht keinen mehrheitlich wissenschaftlichen Konsens.
 
Zuletzt bearbeitet:
BridaX schrieb:
Es gibt in der Hinsicht keinen mehrheitlich wissenschaftlichen Konsens.
Das ist richtig. Aber das heißt ja nicht, dass die Thesen und Theorien nicht stimmen. Die Studienlage geht eher in die Richtung, dass eine absolute Entkopplung (von Umweltschäden und Wirtschaftswachstum) nicht möglich ist, erst recht nicht global.

Die Rebound-Effekte den technischen Entwicklungen zuzuordnen, die sie ursprünglich ausgelöst haben, ist ungemein komplex und wahrscheinlich ist die Zuordnung in einer globalen Welt gar nicht möglich. Ich habe ja oben ansatzweise versucht typische Rebound-Beispiele zu benennen, die durch eine Nutzung einer neuen Primärenergie (im Beispiel: Tiefengeothermie) auftreten.

Es gibt zudem eine Sachlage, die darauf hindeutet, dass die Thesen und Theorien stimmen: Die Empirie. Wir reden seit Jahrzehnten von Klimawandel und Erderhitzung; die „BILD“ Zeitung hat 1993 zum Klimawandel getitelt: „Wir bekommen Wetter wie in St. Tropez!“
Was ist seitdem passiert? Global sind alle Umweltschäden gestiegen. Alleine die CO2-Emissionen (was ja lange nicht der einzige Indikator ist) werden aller Voraussicht nach 2022 weiter steigen. Nur bei Wirtschaftskrisen (Lehman Brothers-Krise, Coronakrise) sind sie gesunken, um dann aber in Folge wieder zu steigen. Ich mein, man muss das mal nüchtern betrachten: 2021 sind die CO2 Emissionen alleine in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Also nicht nur nicht gesunken, sondern gestiegen!
Wer da noch an das Entkopplungswunder glaubt, glaubt auch an den Osterhasen.
 
Skidrow schrieb:
Was ist seitdem passiert?

Eben, nicht viel. Das muss sich jetzt ändern :)

Das sehen aktuell auch Politiker und Unternehmen. In der Hinsicht ist der Wille zur Veränderung ein ganz anderer als noch 1993. So zumindest mein Eindruck der letzten Monate und Jahre.

Skidrow schrieb:
Ich mein, man muss das mal nüchtern betrachten: 2021 sind die CO2 Emissionen alleine in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Mhh, was war denn nochmal 2020? Ach ja, Lockdown... Ein ziemlich unglücklicher Vergleich. Passender wäre der Vergleich zwischen 2019 und 2021. Entscheidend werden vor allem die die nächsten Jahresvergleiche.

Deutschland:
1658310255819.png

Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:
BridaX schrieb:
Das sehen aktuell auch Politiker und Unternehmen. In der Hinsicht ist der Wille zur Veränderung ein ganz anderer als noch 1993.
Leider mit den komplett falschen Mitteln.

BridaX schrieb:
Mhh, was war denn nochmal im Jahre 2020? Ach ja, ein Lockdown der Wirtschaft und Privathaushalte... Ein ziemlich unglücklicher Vergleich. Entscheidend werden die nächsten Jahre. 2020 ist ein Sonderfall.
Darum gehts doch. Nur ein Einbruch der Wirtschaft schafft eine Emissionsminderung. In Zeiten, wo angeblich alles für eine Reduzierung der Emissionen getan wird, hätte sie nicht nur nicht wieder steigen dürfen, sondern weiter sinken müssen.
 
Skidrow schrieb:
Darum gehts doch. Nur ein Einbruch der Wirtschaft schafft eine Emissionsminderung.

Ich habe meinen Kommentar um ein Bilchen ergänzt. Die Aussage "Nur ein Einbruch der Wirtschaft schafft eine Emissionsminderung" ist demnach absolut falsch. Der Ausstoß sinkt kontinuierlich seit 1990, auch ohne die Wirtschaft dabei abzuwürgen - ganz im Gegenteil, die Wirtschaft ist gewachsen.

2021 liegt trotz der Hochkonjunktur weiter im fallenden Trend der Emissionsminderung. 2022 dürfte wieder an das Niveau von 2020 heranreichen.

Der extrem drastische Lockdown hat die nationale Emissionsminderung um gerade einmal 5% gedrückt. Das ist ein wunderbarer Beispiel dafür, dass es KEINE Lösung ist. Man muss weiter da anpacken, wo das Übel entsteht: Fossile Energieträger. Am Tempo der Energiewende darf es aber gerne zunehmen - was aktuell auch passiert.
 
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