News GT Advanced Technologies: Saphirglas-Hersteller wirft Apple einseitige Verträge vor

Was soll das Apple-Bashing hier schon wieder?

Das Herstellungsprozesse von westlichen Unternehmen stark kontrolliert werden ist völlig normal. Viele chinesische Hersteller versprechen Bauteile mit Spezifikationen und Toleranzen die einfach nicht eingehalten werden. Das Muster sieht noch super aus und in der Serienfertigung wird nur Schrott abgeliefert. Der ist billiger zu produzieren und man hat einfach die Hoffnung, dass die dummen Unternehmen aus dem Westen keine Endkontrolle vornehmen. Spricht man die chinesischen Hersteller dann darauf an, meinen sie "ihr Gesicht zu verlieren" und fühlen sich auch noch als Opfer.

Es ist völlig richtig hier Härte zu zeigen. GT Advanced Technologies hat Verträge nicht eingehalten und Apple hat die Konsequenzen daraus gezogen. Hätte kein deutsches Unternehmen anders gemacht.
 
Arbeiten auch mit Apple zusammen. Freu mich schon wenn die nicht mehr so "wichtig" sind, dass sie sich alles erlauben können.
 
P4P800 schrieb:
Im Juli noch 354 Mio. US$ Cash und keine 14 tage später sind nur noch 80 Mio US$ auf dem Konto.
Und niemand kann sagen wohin das Geld geflossen ist.

Das hat sicher was mit der Bilanzierung zu tun. Wenn man z.B. plötzlich eine Viertelmilliarde zurückstellen muss, kann das schon vorkommen.
 
Erst mal eines zur Klarstellung:

Firmen sind keine Menschenfreunde, denen geht es um Gewinnmaximierung und Erhöhung des Umsatzes.

Freundlichkeit, Rücksichtnahme, soziales und demokratisches Verhalten sollte man nicht erwarten.
Bei keinem Unternehmen!!! Apple ist keine Ausnahme, fällt aber auch nicht besonders negativ aus diesem Schema heraus.

Nun Verträge von Firmen untereinander:
NIEMAND zwingt ein Unternehmen einen für sie benachteiligenden Vertrag abzuschließen.
Diese Willensäußerung geben die Manager FREIWILLIG ab.
Wenn sich die Firma nun geknebelt vorkommt, sollten sie mal ihren Manager fragen, was er denn da unterschrieben hat.

Da, wo große Firmen sich negativ verhalten ist die Personalpolitik:
Alles wird outgesourced und per Leiharbeit vergeben.
Da sind weit über 30% Unterschied in der Bezahlung bei gleicher Arbeit drin.
Oder es werden "Sonderopfer" von den Beschäftigten verlangt, damit keiner gekündigt wird,
Millionen kommen so herein und am Schluss sind die Arbeitnehmer doch auf der Straße.

Konzern UNGLEICH soziale Stiftung.
 
Zuletzt bearbeitet:
am traurigsten mit, finde ich wie hier einige nun apple verteidigen, und das es viele auch so machen machst trotzdem nicht besser
kommt ja auch nicht von ungefähr das solche verträge immer streng gehaim sind!!
daran sieht man mal wieder wie weit wir mittlerweile sind in unserer gesellschaft

klar müssen 2 den vertrag unterzeichnen aber leider ists nunmal viel zu oft so das diese verträge nach dem motto "friss oder stirb" gemacht werden und den zulieferern bleibt meist nix anderes übrig als das zu schlucken.

einige hier sollten wohl mal besser bei nem dienstleister am unteren ende der nahrungskette für ne zeit arbeiten um zu wissen was es bedeutet wenn man nicht anders kann, sprich des geringste übel zu wählen.
 
Ist bei den meisten Unternehmen Gang und Gebe, nur sollte man vor dem Unterzeichen alles Lesen und auch die möglichen Folgen bedenken.
 
Krethi & Plethi schrieb:
würde der laden von kleinkindern geleitet?

Hier fehlt leider ein Zitat welches in den englischen Quellen immer genannt wird, aber Apple hat der Firma wohl als Beschwerden aufgrund der Vertragsbedingungen kamen gesagt, sie sollen ihre Große-Jungs-Hosen anziehen, sich also nicht wie Kinder benehmen :)

@damn80
GT Advanced Technologies war aber bei Unterzeichnung der Verträge noch kein Zulieferer sondern einfach eine Firma die das Versprechen gab zukünftig große Mengen Saphirglas liefern zu können - die aber zu dem Zeitpunkt eigentlich niemand benötigte.

GTAT unterzeichnete dann den Vertrag von Apple in der (sich bestätigenden) Hoffnung damit den Aktienkurs positiv zu beeinflussen, was natürlich auch passierte, der stieg nämlich von etwa 3$ vor der Vereinbarung mit Apple auf bis zu 19$ in diesem Sommer.

Apple verzichtete anschließend darauf Saphirglas für das iPhone 6 zu verwenden, da GTAT wohl keine ausreichenden Mengen oder nicht in der notwendigen Qualität liefern konnte und da sie damit einen Milestone verpassten sah die finanzielle Situation plötzlich nicht mehr so rosig aus.
Denn Apple will natürlich keine Hunderte Millionen Dollar für ausbleibende Lieferungen eines Displayglases zahlen.
 
Sorry, aber hier wissen viele nicht wie es in dieser Industrie zu geht. Wenn ich als Produzent die Möglichkeit habe etwas effizienter u. kostengünstiger fertigen zu können, dann ist das nicht nur hinderlich sondern auch kontraproduktiv, wenn ein Abnehmer dies zu verhindern versucht. Ich kann im allgemeinen den Unmut des Unternehmens durchaus nachvollziehen.

Es ist nicht so als würde der Produzent den Vertrag auch gerne nach seinen Wünschen ausrichten und um am Markt weiterhin überleben zu können geht man manchmal auch solche Knebelverträge ein (uA um auch Arbeitsplätze zu sichern). Vereinfacht ausgedrückt "Friss-oder-Stirb" Verträge sind nicht wirklich tolle Optionen und Apple kennt nur diese Masche, dank ihrer Marktmacht - warum auch nicht(?) - das ist nicht "the-business-way" man kann auch anders - wenngleich zwei einen Vertrag unterschreiben müssen.

Ohne jetzt auf jemanden mit dem Finger zu zeigen geh ich mal davon aus dass die meisten, deren Kommentare auch etwas "einseitig" sind, kein eigenes Unternehmen führen. Guckt bitte übern Tellerrand, hinterfragt, seht euch beide Parteien an und lasst euch nicht von euren Retina/ AMOLED Displays blenden ...

@iSight2TheBlind: Danke für die zusätzliche Info.
 
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Bevor hier alle rummotzen: Habt ihr schonmal miterlebt, wie ein Supplier-Vertrag mit einem Großabnehmer abläuft? Gerade, wenn es im Prinzip ein "Kleinanbieter" ist?
Natürlich HÄTTE der Anbieter sagen können "Nö, machen wir nicht!". Aber oft ändern sich die Verträge noch vom ersten Draft bis zur Unterzeichnung. Und spätestens, wenn es zu Nachverhandlungen (Sprich "zusätzlichen Bedarfen" des Großkunden) kommt, haben kleine Anbieter oft wenig Chancen, "nein" zu sagen. Die Mitarbeiter werden/wurden eingestellt, die Planung oder gar die Produktion ist angelaufen.

Apple nutzt hier - wie es allerdings wohl jedes Großunternehmen tut - seine Position aus, indem es sagt "Hey, ihr verhandelt hier mit den ganz großen Fischen. Bleibt man schön ruhig. Wir wissen, was gut für euch ist!". Macht der Kleinanbieter nicht mit, geht der Großkonzern zu jemand anderem. Oft hofft das Management auch schlicht auf einen "best case", nachdem dann doch nicht alles so schlimm wird, wie vorgerechnet. Das sind psychologische Effekte, die es nunmal gibt. Dass Apple hier nicht besser als die meisten Mitbewerber ist, mag einerseits nicht schlimm sein, sollte auf Grund der Marge aber eigentlich eher nicht so sein. Das dürfte der Grund für die ganze Hysterie sein. Wäre Apple AMD, würde man deutlich weniger davon lesen. Da gibt es schlicht die Notwendigkeit, so wenig Geld wie möglich auszugeben um zu überleben. Apple hat hier eindeutig mehr in der Kasse um Markenpflege entsprechend zu betreiben.

Regards, Bigfoot29

Nachtrag:
@iSight2TheBlind, Nikflin:
Aaah... es gibt also doch noch Kommentare, die kein reines "haha!" sind... sehr schön. :)
 
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Apple einseitige Verträge vorzuwerfen ist ungefähr so nützlich wie
nem Politiker Populismus vorzuwerfen oder nem Fisch, dass er im
Wasser schwimmt. Wer immer noch denkt, dass Apple nicht seine
Kunden und Partner nach Strich und Faden abzockt, dem ist nicht
mehr zu helfen. Bin kein Hater, aber Apple kauft zu Dumpingpreisen
ein und zu Wucherpreisen weiter.

Ich behaupte nicht, dass die Geräte nicht supert toll sind, das steht
ganz außer Frage, aber diese unfassbare Geldmacherei ist Wahnsinn -
was aber auch nur funktioniert, weil jeder Seckel das mitmacht.
ein als jeder andere.
 
einblumentopf schrieb:
Im Gegenteil, ich finde es schon großzügig wenn Apple hier Geld für Investitionen leihen will. In der Regel hat der Zulieferer selbst zu sehen wie er die Investitionen für die geforderten Liefermengen stemmt.

Stimmt nicht.
Der Kunde fragt an, was er genau haben möchte. Wenn zusätzliche Investitionen in Form von Brennöfen oder was auch immer notwendig sind, um das gewünschte Produkt produzieren zu können, zahlt das komplett der Kunde! Sämtliche Kosten die vor der Produktion (Entwicklung, Vorrichtungen oder in diesem Fall Öfen) werden dem Kunden angeboten. Wer Investitionen tätigt bevor er den Auftrag sicher in der Tasche hat, handelt fahrlässig...

@borizn: Es gibt Verträge. Jeder Zulieferer von Apple kann selbst entscheiden, ob er die Teile zu den Konditionen von Apple liefern möchte/kann oder nicht. Natürlich wird versucht, den Preis zu drücken. Wer das nicht macht fährt unnötige Verluste ein...
 
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tobi14 schrieb:
Das ist der Knackpunkt!
Der Glasfuzzi wurde angelockt und lange hingehalten, ermutigt (oder besser erpresst) große Investitionen zu tätigen mit Geld von Apple!
Und dann fällt Apple von heute auf morgen ein das man deren Glas ja nicht haben will und will auch gleich das Geld wieder zurück haben das sie Investiert haben. Solche Entscheidungen fällt man ja aber nicht so einfach von heute auf Morgen zu mal Apple ja auch recht schnell einen passenden Ersatzglashersteller hatte! und wenn Apple erst mal gut 500 Millionen in die Firma Investiert solle man eigentlich auch davon ausgehen können das diese auch wirklich an dem Produkt Interesse haben.
GTAT hat es nicht geschafft, brauchbare Saphirglasrohlinge herzustellen.

Was soll Apple dann damit machen? Ungeeignetes Material für seine iPhones verwenden?
 
Emphiz schrieb:
Stimmt nicht.
Der Kunde fragt an, was er genau haben möchte. Wenn zusätzliche Investitionen in Form von Brennöfen oder was auch immer notwendig sind, um das gewünschte Produkt produzieren zu können, zahlt das komplett der Kunde! Sämtliche Kosten die vor der Produktion (Entwicklung, Vorrichtungen oder in diesem Fall Öfen) werden dem Kunden angeboten. Wer Investitionen tätigt bevor er den Auftrag sicher in der Tasche hat, handelt fahrlässig...

Mit Verlaub, das ist Quatsch. Kein Kunde zahlt dir das Equipment zur Produktion deiner Teile. Die Brennöfen gehören ja auch in diesem Fall hier GT Advanced Technologies und Apple finanziert sie nur über ein Darlehen vor. Gehören tuen sie am Ende GT. GT kann mit diesen machen was sie wollen - etwa auch Prdukte für andere Kunden damit fertigen. Anders könnten sie sie ja jetzt auch nicht verkaufen. Das einzige was Apple wirklich kauft sie die Teile die am Ende raus kommen. Und natürlich ist es fahrlässig nur mit einem LOI zu investieren - was dabei raus kommt sieht man ja jetzt.
 
"Dem Zulieferer war es demnach verboten, eigene Herstellungsprozesse ohne Rücksprache mit Apple zu verändern, im Gegenzug ist Apple das Recht zugesichert worden, entsprechende Anpassungen vorzuschreiben."


Ist hier das 'im Gegenzug' nicht die falsche Formulierung?


"Dem Zulieferer war es demnach verboten, eigene Herstellungsprozesse ohne Rücksprache mit Apple zu verändern"

Also hat Apple einen Vorteil da der Hersteller den Herstellungsprozeß nicht abändern darf.


Nun aber:

"(...) Apple das Recht zugesichert worden, entsprechende Anpassungen vorzuschreiben."

Wieder hat Apple einen Vorteil, kommt wieder zum Zug, nämlich Anpassung vorschreiben zu können, der Gegenzug also, daß die Gegenseite zum Zug kommt fehlt hier.

Müßte es dann nicht eigentlich bspw. :


Dem Zulieferer war es demnach verboten, eigene Herstellungsprozesse ohne Rücksprache mit Apple zu verändern, desweiteren ist Apple das Recht zugesichert worden, entsprechende Anpassungen vorzuschreiben.

heißen?


Heuschrecken unter den Unternehmern hat es schon immer zu allen Zeiten und in allen Kulturen gegeben.

Ebenso, und mutmaßlich auch immer in der Minderzahl, auch solche Unternehmen, wo die Früchte der gemeinsamen Arbeit geteilt wurden, in Guten wie in schlechten Zeiten.
 
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HOOKii schrieb:
Das sind die Machenschaften von Apple, ganz, ganz mies. Möchte nicht wissen, wie Verträge von Intel aussehen.

Damit der Vertrag zu Stande kommt, müssen beide Seiten unterschreiben.
Wenn GT Advanced unterschrieben hat, dann waren die damit einverstanden. Wo ist jetzt das Problem?
Ist ja nicht als würde Apple die zwingen den Vertrag zu unterschreiben.
 
Völlig harmloser Vertrag zwischen Großkonzern und Kleinlieferant.
Wer Vertäge zwischen deutschen Großkonzernen und Kleinlieferanten gesehen hat, insbesondere im Bereich der Just-in Time-Fertigung, der weiß daß Apple da quasi mit Samthandschuhen agiert hat. :D

Kinders, daß ist Industrie, da wird ganz anders agiert als im mit Pampers und sechsfachem Airbag versehen Konsumentenbereich...
 
Naja ich kann mir vorstellen, dass sie mit Verträgen einverstanden waren, weil die mit Aufträgen von Apple gerechnet haben. Wenn diese aber dann auf einmal einen Rückzieher machen und man schon investiert hat, hat man nunmal ein Problem.

Aber das hätte man auch in dem Vertrag festhalten können, dass Apple eine gewisse Anzahl an Produkten abnehmen MUSS.
 
borizb schrieb:
Bin kein Hater, aber Apple kauft zu Dumpingpreisen
ein und zu Wucherpreisen weiter.

Genau aus diesem Grund wirst du nie eine Firma führen, geschweige denn eine Führungsposition inne haben. Wir leben im Kapitalismus. Herzlich Willkommen!

Dieses Vorhaben ist heute so normal wie das Amen in der Kirche.

GT Advanced ist insolvent wegen der eigenen Unfähigkeit Verträge zu lesen, verstehen und umzusetzen.

Euphoria schrieb:
weil die mit Aufträgen von Apple gerechnet haben. Wenn diese aber dann auf einmal einen Rückzieher machen und man schon investiert hat, hat man nunmal ein Problem.

Aber das hätte man auch in dem Vertrag festhalten können, dass Apple eine gewisse Anzahl an Produkten abnehmen MUSS.


Man konnte aus den Glasscheiben keine Displays bauen - die Ausfallquoten waren zu hoch. Deshalb hat man auf normales Glas zurückgegriffen. Aber auch für sowas hat man einen Notfallplan, den man vertraglich festhält.
 
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