elmex201 schrieb:
LA Noire ist für einen nicht Muttersprachler unspielbar.
LA Noire sollte von dieser Problematik mit einem etwas anderen Maß als andere Videospieltitel gemessen werden, da einige technische Aspekte eine Übersetzung mit stimmiger Grafik zusätzlich erschwerten. Das von
Team Bondi in Kooperation mit RockStar entwickelte Spiel nutzte eine bislang einzigartig genutzte Methode des Motion Captures. Die Gesichter und Stimmen der Charaktere sind die echter Schauspieler (u.a. John Noble und Aaron Staton), welche jeweils zwei Capture-Prozesse über sich ergehen lassen mussten.
Zum Einen das traditionelle Motion Capture im Studio mit Bewegungen an einem Set der den Spielort nachahmt, zum Anderen ein Face-Capture, das im Gegensatz zum populären Ansatz des Point-Trackings nicht Bewegungen einzelner Marker auf dem Gesicht sondern das komplette Gesicht captured.
Im Spiel läuft quasi keine Animation eines Gesichts ab, sondern ein Video des tatsächlich aufgenommenen Gesichts. Dies war auch der Grund warum das Spiel für PCs bei 30FPS gekappt war, da die Videos nicht mit einer höheren Geschwindigkeit aufgenommen wurden.
Das bedeutet ein automatisiertes System für die Lippensynchronität wie es z.B. Half-Life 2 hat würde hier nicht funktionieren.
Natürlich gilt aber auch hier: Bei Filmen ist es ja auch nicht anders und die werden schließlich auch vertont. Aber das ungewöhnliche Face-Capturing kommt hier erschwerend dazu, insbesondere da das Spiel darauf aufbaut Emotionen und Lügen der NPCs in Verhören anhand ihrer Mimik zu erspüren.
Letztlich gilt für die jenigen die Unzufrieden sind mit dem mangelnden Sprach-Support: Wenn ihr das Produkt trotzdem kauft, wird sich nichts ändern. Man muss immer mit seinem Geld seinen Unmut deutlich machen.
elmex201 schrieb:
Man stelle sich vor Steven Spielberg würde vorschreiben dass seine Filme nur noch im original Ton und mit Untertitel geschaut werden dürfte.
Die Studios bezahlen Steven Spielberg, die Kosten für seinen Film und die Übersetzung in weiß Gott wieviele Sprachen. Somit fällt hier der Punkt "künstlerische Freiheit" weg, denn den Studios gehört sein Film und wenn sich Regisseure vertraglich nicht den Final Cut zusichern lassen können ihre Werke komplett umgeschnitten werden bis die Fokus-Group sagt "Hurra!".
Bei Indie-Filmen sieht das etwas anders aus, dort sind es meist die ausländischen Filmverleihe die sich um die Synchros kümmern, falls das von den Indies gewünscht ist.
Da eine gute Synchro meist automatisch auch ein größeres Publikum erreicht besteht allgemein jedoch ein Interesse an einer.