Habt Ihr eine private Rentenvorsorge?

perfekt!57 schrieb:
Sollte sich auch keiner von angeriffen fühlen in seinen Vorsorgeanstrengungen. Ging mir darum zu sagen und zu zeigen, was möglich ist - und daher auch (in Form einer positiven Verweigerungslogik) möglich ist und täglich 1000x 1000-fach praktziert wird. Wovon ist der Staat (u.a.) so pleite?.
Naja "Leben" ist nicht unbedingt das richtige Wort dafür. Ich würde es eher als "Existieren" betiteln. Wer völlig anspruchslos sein Dasein fristen möchte...

Eigentlich geht es ja darum, auch im Alter einen angenehmen Lebensstandard erhalten zu können. Und das geht halt nicht, wenn man von jetzt auf gleich auf 50% oder mehr verzichten muss. Und ich denke, das ist hier auch das Thema. :)
 
Zum Demographieproblem

Der demographische Wandel ist mit Sicherheit EIN Problem, denn es müssen bei steigenden Lebenshaltungskosten zunehmend mehr Senioren von weniger Arbeitnehmern versorgt werden.

Die Entschärfung der Arbeitslosigkeit wäre ein theoretisches Mittel, das aber praktisch nicht kommen wird. Arbeitsplätze entstehen bei Bedarf. Dank technischer Möglichkeiten aber wird vieles von Robotern erledigt, die weder Steuern zahlen, noch durch Konsum die Binnenwirtschaft ankurbeln. Das trifft vor allem Angelernte, zunehmend aber auch qualifizierte Arbeitskräfte.
Auf niedrigem Niveau stabil bleiben Sozialberufe wie Krankenpflege, denn hier gibts nix zu automatisieren. Man wird aber auch nicht wohlhabend und der Beruf kann, v. a. in der Altenpflege, verdammt anstrengend sein.
Wir bräuchten also kräftig innovative Ideen mit hochqualifizierten Entwicklerarbeitsplätzen. Spitzentechnologie haben wir in Deutschland aber kaum (Raumfahrt, Nautik, Gentechnologie, etc.), unsere Stärke ist die Hochtechnologie (Maschinenbau, etc.), die uns v. a. den guten Exporthandel beschert. Gerade innovative Ansätze werden in Deutschland von professionellen Bedenkenträgern behindert.
Daher wird die Arbeitslosigkeit weiter steigen. Da uns die Zuwanderung nur wenig hochqualifizierte Arbeitnehmer, aber viele "billige" Unqualifizierte bringt, welche sich hier Ansprüche an das Sozialversicherungssystem erwerben, wird die Problematik nochmals verschärft. Am Ende haben auch die Zugewanderten Anspruch auf eine gesetzliche Rente, die irgendwer bezahlen muß ...

Der demographische Wandel wird uns bei steigender Arbeitslosigkeit also noch eine ganze Weile beschäftigen, ca. 40 Jahre, bis die Pillenknickgeneration ins Senium gerückt ist und die Zahl der Alten zurückgeht. Damit allerdings die Relation Arbeitnehmer zu Rentenempfängern dabei ins Lot kommt, brauchen wir mehr Kinder. Und wir brauchen Arbeit für unsere Kinder. Daher ist der Ansatz, Eliteuniversitäten zu gründen und mehr in Bildung zu investieren, nicht grundverkehrt.
Ferner sollten wir Themen wie Gentechnologie in der Gesellschaft sachlich, nicht emotional ausdiskutieren. Aus Angst alles Neue ablehnen bringt nur die internationale Konkurrenz weiter nach vorne.

Soweit "off topic".
 
Flowy schrieb:
Also ich habe eine private Rentenversicherung bereits im letzten Jahr gemacht. Zum Glück.
Denn ab dem 1. Januar entfällt ja eine Art Steuer auf die private Rentenversicherung. Aber daran kannst du jetzt nichts mehr ändern. :/

Also nur zum Beispiel. Ich zahle jeden Monat 50€ ein mit einer Dynamik von 5%. Das heißt, dass, wenn ich nicht widerspreche, jedes Jahr der Beitrag 5% teurer wird. Normalerweise logisch, denn umso älter du bist, desto mehr verdienst du ja auch (theoretisch). ;)

5€ pro Monat erachte ich für zuwenig bis gar nicht möglich. Ich glaube der Mindestbeitrag pro Monat beträgt 25 oder 30€. Darunter ist es nicht sinnvoll. Du möchtest ja am Ende eine stattliche monatliche Rente oder Einmalbetrag haben.

Ich habe eine Laufzeit von 45 Jahren, also von 20 bis 65 Jahre. Habe aber am Ende eine Dynamik. Könnte also sagen mit 55 oder 60. Jetzt bitte nicht weiter, ich möchte gerne das Geld haben. Also falls ich es dann bräuchte, oder gerne hätte. Wäre wohl eher dümmlich, denn gerade in den letzten Jahren kommen die größten Gewinne.
So in etwa hab ichs auch gemacht, 5% Dynamik. Hätte gerne merh eingezahlt, aber ist zur Zeit einfach nicht drin. :-(
 
klar michael, wobei das sehr individuell und schwer "auseinander zu klamüsern" ist:

ich finde, "die aufgabe ist die, vor allem auch schon bis zur rente gelebt zu haben". und nicht erst "alles" "auf die zeit danach" zu verschieben, dann das tritt sehr oft nicht ein.

und ich wiederhole mich: weil die möglichkeit besteht, so zu leben (auf kosten des systems, statt selber vozusorgen), darum machen es immer mehr. und oft quasi gezwungenermassen: wer mit 46 arbeitslos wird und bis 50 nichts findet, der findet ziemlich sicher nie wieder was. und was soll der (scheinpositiverweise - oder real zu seinem vorteil?) anderes machen, "als frühzeitig alles raushauen"?


ist ist ganz einfach so: der sprung (im sinne des begriffs "sprungfixer kosten" quasi neu gedeutet, neu eingeführt, als "sprungfixer nutzen") also der "sprung" zwischen "nix" und "eigenvorsorge" ist zu groß, als real existierende gesellschaftlichen bedingung gesehen:

wer nix macht, mehr noch z.B. als selbstständiger während seines lebens alles verlebte, also nie selber vorsorgte, auch nicht wie ein angestellter durch gehaltsabzug zwangsweise vorsorgen musste, der bekommt als ehepaar am ende evtl. 840 euro/monat plus miete vom sozialamt. während dem eigenvorsorger ständig größere lasten/eigenanteile aufgebürdet werden.

und das ganze vor dem hintergrund, dass noch nicht mal raus ist, dass ich wirklich 65, 70 oder 75 jahre alt werde:


leben nach hinten zu schieben, jetzt pauper zu sein, um das später nachzuholen, ist und bleibt ein (vor allem bürgerliches?) psychologisches konstrukt von zweifelhaftem nutzen/erfolg - wie man mit einigem abstand gesehen sehr wohl zu erkennen vermag, wie ich denke:

von 25 bis 65 sind 40 jahre. von 65 bis 75 wären 10. und mit 65 bin ich objektiv nicht mehr der von 30 oder 35. kann/will nicht mehr auf die berge, da tauchen, dort wandern, das fliegen, das konzert hören usw:

und mehr noch: erwartet nicht das leben (zu recht) vom 65-jährigen die weisheit, die aus getan-haben aus erfahren-sein herrührt? auch da führt viel-sparen-und-sich-nichts-gönnen nicht so wirklich zum erfolg, wie jetzt-tun-auch-wenn-es-kostet.

und mehr noch: ist es nicht so, dass wir es den alten/älteren von 70 (oder so) eher gönnen ganz einfach vor der haustür auf der bank in der sonne zu sitzen? dass wir mehr von denen gar nicht mehr erwarten? und ganz positiv nicht mehr? und nicht, dass sie als 70ährige-ex-buchalter von klein&krämer jetzt das früher zugunsten der altersvorsorge ausgelassene hochseeangeln vor den bermudas, oder bungie-jumping in australia nachholen? geschweige denn den 12-fach ultramarathon über 520km durch die januarkalte saharen-wüste?


die private vorsorge wird also wohl vor allem nicht dem lebensstandard im alter der zukünftigen renter- u. pensionärsgenerationen dienen, sondern tatsächlich vor allem als kostendämpfungs"reservoir" für die pflegeversicherung herhalten müssen/sollen (und zwar objektiv und real. tut sie nämlich heute schon).

"und nur aus gründen der kostendämpfung für die pflegeversicherung redet man uns in großem stile weiter da so rein zur zeit", ist mein starker verdacht (ich habe selber schon 2x gepflegt, pflegegeld bezogen, für die betroffenen die anträge ausgefüllt, die angaben gemacht, vielfach hier gesessen mit dem medizinischen dienst der krankenkassen, überblick gewonnen darüber, wieviel zusätzlicher wohlstand dem renter, welcher jetzt pflegefall, durch private vorsorge möglich war, im vergleich zu den nicht vorgesorgt habenden (in den vielen oder wenigen jahren bis pflege nötig wurde): das ist nicht so viel, wie man glauben machen will/das volk an glauben in der sache wunderbarer weise aus sich selbst heraus schon von haus aus immer noch mitbringt.)
 
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