Hartz 4 Sanktionen abschaffen?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
C

can320

Gast
Was haltet ihr davon Sanktionen für Hartz 4 Empfänger abzuschaffen? Inge Hannemann hat eine Petition gestartet : Link . Wer schon mal mit dem JobCenter zu tun hatte kennt die Problematik. Man wird mit aller Gewalt in den Niedriglohnsektor gedrückt und soll für 5-8€ pro Stunde als Helfer/Hilfsarbeiter arbeiten, selbst wenn man eine abgeschlossene Ausbildung hat. Weigert man sich solche Stellen anzunehmen, so werden einem die Leistungen stufenweise gekürzt:

Beispiel Singlehaushalt. Die Sanktionen dauern jeweils 3 Monate lang:
Erste Sanktion: 30% von ca. 390€
Zweite Sanktion: 60% von 390€
Dritte Sanktion: 100% von 390€ + keine miete/Heizung mehr

Video zur Totalsanktion: http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=10688132/1aa67yv/ (Danke User "dacapo")

Sanktionen gibt es z.B. auch, wenn man die Bewerbungsbemühungen nicht nachweist oder das Jobcenter diese verschlampt oder verschwinden lässt. Im Grunde reicht es, wenn ein Arbeitgeber behauptet man hätte keine Lust zu arbeiten, selbst wenn man sich beim Vorstellungsgespräch einwandfrei verhalten hat - für die JobCenter ist es eine Freikarte einem das Geld zu kürzen. Sie haben Sanktionsquoten zu erfüllen und müssen jährlich durch Sanktionen Gelder einsparen - so treffen die Sanktionen auch viele unschuldige, die sich ernsthaft um Arbeit bemühen. Bei der dritten Sanktion erhält man 3 Monate lang kein Geld und es droht die Obdachlosigkeit. Seit der Agenda 2010 wurden immer mehr junge Menschen obdachlos. Und die 3 Sanktionen hat man schnell zusammen: Termin verpasst, Zettel mit den Bewerbungsbemühungen nicht rechtzeitig eingereicht etc....



Weitere Infos und Links zur Petition:
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2013/_10/_23/Petition_46483.html
http://5-sterne-deutschland.de/petition-von-inge-hannemann-zur-abschaffung-der-harz-iv-sanktionen-3/
http://altonabloggt.wordpress.com/ -> Blog von Inge Hannemann
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sanktionen sind genau das Richtige... wenn jemand mit seinem gelernten Beruf keinen Job findet, zu wählerisch ist oder wichtigeres zu tun hat und somit den "Zahlenden" eigentlich unbegründet auf der Tasche liegt (denn er könnte ja eigenes Geld verdienen, will dies aber nicht) so darf da mMn gerne Sanktioniert werden.

Nach deinem im Profil hinterlegten Wohnort & Beruf vermute ich mal du gehörst auch zu den Leuten die H4 empfangen. Dann würde mich das an deiner Stelle auch aufregen... immer diese Pflichten...
 
Zuletzt bearbeitet:
can320 schrieb:
Man wird mit aller Gewalt in den Niedriglohnsektor gedrückt und soll für 5-8€ pro Stunde als Helfer/Hilfsarbeiter arbeiten, selbst wenn man eine abgeschlossene Ausbildung hat.
...und das ist absolut RICHTIG so. Nur weil man so dämlich war, Deutsche Lyrik des Mittelalters in Kombination mit Gender Studies zu studieren heißt das nicht, dass man jetzt auch irgendwo Anspruch darauf hat, als wissenschaftlicher Berate über die sexuellen Vorlieben von Walther von der Vogelweide zu arbeiten.
Wer keinen brauchbaren Job gelernt hat, hat kein Recht darauf, nur aus diesem Grund dem Staat (also seinen Mitbürgern) auf der Tasche zu liegen. Jeder muss für seinen eigenen Lebensunterhalt sorgen. Wenn er dafür Klos putzen muss, dann ist das halt so.

Sanktionen gibt es z.B. auch, wenn man die Bewerbungsbemühungen nicht nachweist
Aha... Und wo ist DA das Jobcenter schuld? Es ist kinderleicht, pro Monat ein paar halbwegs passende Stellenausschreibungen herauszusuchen und eine Bewerbung hinzuschicken. Tatsächlich kann man damit sogar das Geldsäckel aufbessern, da z.B. Mail-Bewerbungen nix kosten, man aber trotzdem Anspruch auf Aufwandsentschädigung hat. Für n paar Bier reichts allemal.

oder das Jobcenter diese verschlampt oder verschwinden lässt.
Verschlampt... ok, möglich. Aber mutwillig "verloren"? Eher nicht.
Denn eines ist sicher: Wenn du auch nur ein halbes Hirn hast, dann dokumentierst du deine Bewerbungen lückenlos, z.B. indem du die "Gesendeten Objekte" deines IMAP-Kontos nicht ausmistest. Wenn die dir dann damit kommen, du hättest nix abgegeben, dann knallst du ihnen eine mit den Beweisen vor den Latz und ne Dienstaufsichtsbeschwerde hinterher.

Im Grunde reicht es, wenn ein Arbeitgeber behauptet man hätte keine Lust zu arbeiten, selbst wenn man sich beim Vorstellungsgespräch einwandfrei verhalten hat
Und welchen Grund hat der AG dafür noch einmal genau? Pure Gehässigkeit?

Seit der Agenda 2010 wurden immer mehr junge Menschen obdachlos.
Das sind weitestgehend Studenten, die unbedingt an den Trend-Unis wie Heidelberg studieren wollen. Da fehlts halt etwas an Wohnraum.
Und die 3 Sanktionen hat man schnell zusammen: Termin verpasst, Zettel mit den Bewerbungsbemühungen nicht rechtzeitig eingereicht etc....
Nach der ersten wäre ich extra-vorsichtig... wer das nicht so hält hat wohl echt ein Ei am Wandern und verdient sein Schicksal. Wer sich nicht um seine Sachen kümmert darf meinetwegen in der Gosse verrotten.


Deutschland ist ein Sozialstaat. Er ist nicht makellos, aber mit ein wenig Eigeninitiative kann man hier wunderbar leben, selbst wenn man keinen Job hat. Man braucht nur guten Willen, Mut zur Veränderung und muss etwas die Backen zusammenkneifen.
Tatsächlich bietet dir das Jobcenter sogar ein paar verdammt ordentliche Möglichkeiten, um aus einer Langzeitarbeitslosigkeit heraus zu kommen. Einige der möglichen Maßnahmen sind sogar richtig lecker.

Wer natürlich nur schmarotzen will ohne etwas zu tun, der verdient keinen Millimeter Mitleid. Kleiner Tip: Dresdens neue Waldschlösschenbrücke hat noch keine Bewohner, abgesehen der ominösen Kleinen Hufeisennase.
 
Ich hadere auch ab & an mit diesem Thema. Aber ich komme immer wieder zu dem selben Ergebnis. Wie es von den Linken/Grünen begründet wird, ist auch immer wieder zu stichhaltig, als dass man es ignorieren könnte. Es ist leider auch ein Instrument, das gut & gerne willkürlich eingesetzt wird. Und der Bezug zum Grundgesetz ist nicht gegeben - es widerspricht ihm nahezu. Andererseits ärgert man sich über ein paar wenige Leute, die das ausnutzen könnten. Aber was wiegt schwerer: Hunger oder ein paar wenige, die es ausnutzen.? Ich bin für Ersteres. Eine Grundsicherung sollte nicht mit Sanktionen belegt werden dürfen bzw. unterminiert.

edit: Oftmals helfen nur Bildungsmaßnahmen. Und hoffentlich ist es eine Umschulung in die richtige Richtung. Ich habe sonst keine ,,leckeren" & sinnvollen Maßnahmen gesehen, die nachhaltig sind.

ps: Ich bin Umschüler in die Richtung Altenpflege.
 
Zuletzt bearbeitet:
can320 schrieb:
[...]. Bei der dritten Sanktion erhält man 3 Monate lang kein Geld und es droht die Obdachlosigkeit. Seit der Agenda 2010 wurden immer mehr junge Menschen obdachlos. Und die 3 Sanktionen hat man schnell zusammen: Termin verpasst, Zettel mit den Bewerbungsbemühungen nicht rechtzeitig eingereicht etc....

Wer arbeitslos ist und Geld aus der Solidargemeinschaft bekommt, hat genau einen Job: sich um einen Job kümmern, alles andere ist nebensächlich. Da kann es nicht passieren, dass man den einzigen Termin, den man in der Woche vermutlich hat, verpennt, weil der schon um 11.30 Uhr ist o.ä.


Ich denke, es sollte noch härter sanktioniert werden, wer sich pflichtbewusst verhält, wird davon nicht betroffen sein. Ohne Sanktionen macht man doch denen Zugeständnisse, die nicht arbeiten wollen und sich deshalb um nix kümmern.
 
@ can

In meinen Augen hast du das Problem sehr anschaulich dargestellt.
Aus humaner Sicht (und natürlich damit auch aus grundgesetzlicher Sicht) sind Sanktionen ein absolutes Nogo. Und wenn man sich in die Betroffenen hineinversetzt, merkt man sehr schnell, dass man es da mit einem staatlichen Verbrechen zu tun hat, bei welchem man Notbedürftige auch noch teilweise der Willkür von oft im Leben oder Beruf frustrierten Sachbearbeitern aussetzt.
Jeder, der dieses Vorgehen gutheißt oder billigt, macht sich zum Mittäter.
Man kann an diesem Beispiel sehr schnell erkennen, wie der einzelne Mensch tickt, ob er sozial/human oder asozial und menschenfeindlich eingestellt ist. Das Thema anzusprechen ist eigentlich ne gute Methode, um die Spreu vom Weizen unterscheiden zu können. Ich möchte keinen "Freund" haben, der sowas unterstützt. Denn wer solche "Freunde" hat, kann sich sicher sein, spätestens im Zweifel von ihm verraten und verlassen zu werden. Das zeigt leider nicht nur die Lebenserfahrung, sondern auch die reine (Psycho-)Logik.
Sanktionen gehören also natürlich abgeschafft. Es ist traurig, dass solche Themen überhaupt diskutiert werden (müssen?). Aber es zeigt, in welchen Zeiten wir leben, und welche Kreaturen noch das Sagen haben.
Keine Argumentation der Welt kann diese Tatsache wegdiskutieren. Natürlich kann man im Sinne das Systems argumentieren. Jedoch dürfte mittlerweile ja eigentlich jedem klar sein, dass dieses System nicht funktioniert. Demnach kann es auch keine positive Argumentation/Begründung in dem Zusammenhang geben.
 
leitner1 schrieb:
Überflüssiges Zitat entfernt!

Das sehe ich nicht so. Ich sehe, dass sehr viele Menschen jeden Monat einen Haufen Geld in die Sozialkassen einzahlen, ebenso gibt es Menschen, die durch unglückliche Umstände arbeitslos sind und darauf angewiesen sind, ihren Teil der Vereinbarung aber einhalten: bewerben und rechtzeitig zu Terminen erscheinen. Ein weiterer Teil sind arbeitsunwillige, denen alles egal ist, solange die Kohle rechtzeitig da ist; wenn dann mal eine (selbstverschuldete) Kürzung ansteht, gehen sie auf die Barrikaden, Eröffnen Threads in Foren, o.ä.

Ich gehe nicht davon aus, dass Fälle, in denen zufällig die Unterlagen verschlampt wurden UND der Betroffene nichts weiter dokumentiert hat, extrem häufig vorkommen.

Mach doch mal konkrete Vorschläge, WIE man das System verbessern könnte. Ohne zusätzliches Geld auszugeben, versteht sich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ash1983 schrieb:
Überflüssiges Zitat entfernt!

Wenn du wüsstest, was Kommunen alles tun, um die Kosten der Unterkunft zu minimieren... Das bereitet den Kommunen die größten Probleme (finanziell) & das Jobcenter wird nun einmal von denen gesteuert.

Ja, ist leider eben keine gute Begründung, wenn es dabei um Menschenleben geht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich gehe nicht davon aus, dass Fälle, in denen zufällig die Unterlagen verschlampt wurden UND der Betroffene nichts weiter dokumentiert hat, extrem häufig vorkommen.

Es spielt doch keine Rolle, wie häufig das vorkommt. Tatsache ist, es kommt vor. Und in jedem Fall ist das mindestens eine Verletzung der Menschenwürde. Hinzu kommt noch der Machtmissbrauch durch die angestellten (verbeamteten!) Sachbearbeiter, die meist nichtmal gekündigt werden können. Alleine in dem Punkt gibt es Möglichkeiten für positive Veränderungen.
Ich hab selbst schon viele Male erlebt, wo Sachbearbeiter ihre Macht missbraucht haben. Es ist nämlich sogar eher selten, wenn man auf nen Sachbearbeiter trifft, der nicht seine Macht missbraucht. Es gibt verschiedene Untersuchungen (und Experimente), die gezeigt haben, wie schnell die meisten Menschen dazu neigen, Macht zu missbrauchen, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt. Wir müssen einfach ein System entwickeln, welches auf den Menschen "zugeschnitten" ist. Es nutzt nichts, nahezu blind darauf zu vertrauen, dass schon alles glatt läuft. Das funktioniert leider nicht.

Konkret zu deiner Frage ganz unten: Für Systemfragen haben wir hier doch nen eigenen Thread. Da hab ich bereits einige Ideen eingebracht. In meinen Augen müssen wir eben ein System entwickeln, welches den Menschen in seinen Mittelpunkt setzt. Der Kapitalismus ist dazu gänzlich ungeeignet, da er per Definiton Geld/Kapitalvermehrung (egal ob sinnvoll oder nicht) im Mittelpunkt hat.
 
CyLord83 schrieb:
Wenn du wüsstest, was Kommunen alles tun, um die Kosten der Unterkunft zu minimieren... Das bereitet den Kommunen die größten Probleme (finanziell) & das Jobcenter wird nun einmal von denen gesteuert.

Ja, dann lass mal hören, bin gespannt.

Ja, ist leider eben keine gute Begründung, wenn es dabei um Menschenleben geht.

Für den Fall der Fälle lässt einen das Sozialamt nicht verhungern.
 
Ich finde es immer sehr lustig, wie menschenverachtend man sich gegenüber Leuten verhält, die von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Am besten sollen sie vllt. noch selbst Geld bringen, um arbeiten zu dürfen. Natürlich werden hier Menschen in den Niedriglohnsektor gezwungen, wenn man sich mal etwas damit befassen würde, aber Hauptsache hier Müll schreiben.
In euren Köpfen ist es legitim Menschen Vollzeit arbeiten zu lassen, die letztendlich noch aufstocken müssen und nicht richtig davon leben können. Was ist bei euch den verquer im Kopf?
Durch den Zwang müssen die Leute jeden Dreck annehmen. Aber ihr würdet ja alles dafür tun, auch Klos putzen für 5€.
Hauptsache eine Arbeit, mann muss ja nicht leben können, seinen Stolz hat man dafür noch. Ich lach mich echt tot.
Noch was, ein Existenzminimum kann man nicht kürzen, oder sanktionieren, das verstößt gegen das GG, aber das kennt ihr wohl auch nicht oder? Ach ist alles Auslegungssache! Merkt euch eines, ihr seid genau 12 Monate von Alg 2 entfernt.
Oder ihr schreibt diesen Müll einfach nur weil ihr trollen wollt?

@Ash83
denkst du du bist der Eínzigste der einzahlt? Hast du deshalb mehr Rechte als Arbeitslose, macht dich das zu einem besseren Menschen? Ist dir auch klar, dass man damit den sozialen Frieden finanziert? Denn Fakt ist, es gibt nicht genügend Arbeitsplätze. Fakt.
Und dadurch wird es ahand der Sanktionen erst möglich so einen riesigen Niedriglohnsektor zu schaffen. Das ist kein Arbeitsmarkt, das ist gar kein Markt. Sonst hätten die Menschen nämlich mal eine Wahl.
Und warum auch immer irgendwie was nicht da ist oder verschlampt wurde, das ist ein Bruchteil der Alg2 Leute, gibt einem nicht das Recht das Existenzminimum zu sanktionieren, so ist das einfach. Man muss das als guter Deutscher Arbeiter eben mal ertragen.
 
leitner1 schrieb:
Es spielt doch keine Rolle, wie häufig das vorkommt. Tatsache ist, es kommt vor. Und in jedem Fall ist das mindestens eine Verletzung der Menschenwürde. Hinzu kommt noch der Machtmissbrauch durch die angestellten (verbeamteten!) Sachbearbeiter, die meist nichtmal gekündigt werden können. Alleine in dem Punkt gibt es Möglichkeiten für positive Veränderungen.
Ich hab selbst schon viele Male erlebt, wo Sachbearbeiter ihre Macht missbraucht haben. Es ist nämlich sogar eher selten, wenn man auf nen Sachbearbeiter trifft, der nicht seine Macht missbraucht. Es gibt verschiedene Untersuchungen (und Experimente), die gezeigt haben, wie schnell die meisten Menschen dazu neigen, Macht zu missbrauchen, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt. Wir müssen einfach ein System entwickeln, welches auf den Menschen "zugeschnitten" ist. Es nutzt nichts, nahezu blind darauf zu vertrauen, dass schon alles glatt läuft. Das funktioniert leider nicht.

Aber wenn das doch offenbar bekannt ist, wieso dann nicht einfach dokumentieren, was man tut, dann hat man dagegen schonmal etwas in der Hand. Die Medien stürzen sich doch auf sowas, einfach mal mit der BLÖD sprechen. Ich kenne niemanden, dem etwas Derartiges widerfahren ist, es geht wohl um Einzelfälle und auch, wenn ich das per se nicht gutheiße, so finde ich Sanktionen generell gut. Der erste Post des TE liest sich wie 'Bitte Sanktionen weg, damit ich weiter auf eure Kosten rumgammeln kann!".


Konkret zu deiner Frage ganz unten: Für Systemfragen haben wir hier doch nen eigenen Thread. Da hab ich bereits einige Ideen eingebracht. In meinen Augen müssen wir eben ein System entwickeln, welches den Menschen in seinen Mittelpunkt setzt. Der Kapitalismus ist dazu gänzlich ungeeignet, da er per Definiton Geld/Kapitalvermehrung (egal ob sinnvoll oder nicht) im Mittelpunkt hat.

Galt eher dem TE, ich werde da ggf. dennoch mal querlesen, danke.
Ergänzung ()

Godde schrieb:
Überflüssiges Zitat entfernt!

Nein, das nun nicht. Doch, wenn jemand den 7., 8. und 9. Job ablehnt, muss man davon ausgehen, dass derjenige nicht arbeiten will. Zunächst werden - Ausbildung vorausgesetzt - Stellen aus dem bekannten Bereich angeboten, erst später branchenfremde Hilfsjobs.

Überflüssiges Zitat entfernt!

Dass es hier nicht genügend Arbeit gibt, liegt unter anderem an den Lohnnebenkosten, da viele Unternehmen es sich nicht mehr leisten können/wollen, hier zu produzieren. Wieso sind die denn so hoch? Rentenversicherung (Umlagefinanziert und dank Geburtenkontrolle nur über immer höhere Beiträge finanzierbar), Arbeitslosenversicherung (ohne ALG2 wären die Beiträge auch hier inzwischen höher, würden für noch mehr Abwanderung sorgen und der Teufelskreis ist geschaffen), etc..

In vielen Unternehmen wird schlecht gezahlt, weil sie sich nur so über Wasser halten können und bei einem diktierten Mindestlohn müssten eben diese Unternehmen schließen. Dass es auch andere gibt, die wegen höherer Gewinne zu niedrige Löhne zahlen, bestreite ich nicht, ist eine schlimme Sache.

D.h. jemand, der versehentlich einen Termin verschwitzt hat und derjenige, der einfach nicht hingeht, sollen beide einfach gar nicht sanktioniert werden?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aber wenn das doch offenbar bekannt ist, wieso dann nicht einfach dokumentieren, was man tut, dann hat man dagegen schonmal etwas in der Hand.

Es gibt soviele Möglichkeiten, seine Macht in der betreffenden Position zu missbrauchen. Alleine schon, solche "blöden Fragen" zu stellen, wie du das gerade tust, ist eine Form des Machtmissbrauchs.
Ich kann dir von nem selbst erlebten Fall erzählen wo die Sachbearbeiterin mich mindestens dreimal mit meinen Unterlagen hat abblitzen lassen und quer durch die Stadt geschickt hat, weil angeblich was nicht stimmte. Am Ende stellte sich heraus, dass es an einer klitzekleinen Kleinigkeit lag, die ich nichtmal zu verantworten hatte. Wenn du ihr Gesicht jedesmal gesehen hättest, wüsstest du ganz genau, dass ihr das von Anfang an bewusst war. Es muss ihr auch bewusst gewesen sein, da das auf der Hand lag und die Frau schon mindestens 30 Jahre Berufserfahrung hatte. Beschwerden halfen nichts. Sie war unkündbar. Und ihr Vorgesetzter konnte oder wollte mich auch nicht mehr zu einem anderen Sachbearbeiter vermitteln, da er das wohl schon tausendemale getan hatte. Bis sie irgendwann endlich in Pension ging, musste ich jede Angelegenheit, die mich betraf mit dieser Frau regeln. Weißt du wie entwürdigend das für mich war? Und ich war lange nicht der einzige, dem es da so ging. Das machte sie mit jedem/r.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Godde
Ich teile deine Ansichten. Aber bleibt doch bitte alle möglichst sachlich, damit der Thread nicht geschlossen wird...


Daaron schrieb:
Denn eines ist sicher: Wenn du auch nur ein halbes Hirn hast, dann dokumentierst du deine Bewerbungen lückenlos, z.B. indem du die "Gesendeten Objekte" deines IMAP-Kontos nicht ausmistest. Wenn die dir dann damit kommen, du hättest nix abgegeben, dann knallst du ihnen eine mit den Beweisen vor den Latz und ne Dienstaufsichtsbeschwerde hinterher.

Man kann das Bewerbungsanschreiben ausdrucken und es wird vom JobCenter in der Regel akzeptiert. Behauptet aber ein Arbeitgeber, dass er die email nicht erhalten hat, so wird es schwierig. Ein Ausdruck des email Kontos wird von den Sozialgerichten aber nicht als Beweis akzeptiert, da man emails fälschen kann. Somit hast du deine erste Sanktion bekommen - Glückwunsch ;)

Ash1983 schrieb:
D.h. jemand, der versehentlich einen Termin verschwitzt hat und derjenige, der einfach nicht hingeht, sollen beide einfach gar nicht sanktioniert werden?

Nicht bis zum Wohnungsverlust bzw. ohne Heizung / Strom
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
leitner1 schrieb:
Überflüssiges Zitat entfernt!

Nur, weil du darauf keine Antwort hast oder nicht so weit gedacht hast, sind meine Fragen keineswegs blöd, einen Machtmissbrauch kann ich hier auch beim besten Willen nicht erkennen.

Was soll man jetzt mit deiner Aussage anfangen? Man kann sie entweder glauben und dir sagen, was das für eine dumme Schnalle war oder man glaubt, dass du vielleicht einen Fehler gemacht hast, es hier aber gern anders darstellen möchtest. Kann ich mich also nicht zu äußern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dass es hier nicht genügend Arbeit gibt, liegt unter anderem an den Lohnnebenkosten, da viele Unternehmen es sich nicht mehr leisten können/wollen, hier zu produzieren. Wieso sind die denn so hoch? Rentenversicherung (Umlagefinanziert und dank Geburtenkontrolle nur über immer höhere Beiträge finanzierbar), Arbeitslosenversicherung (ohne ALG2 wären die Beiträge auch hier inzwischen höher, würden für noch mehr Abwanderung sorgen und der Teufelskreis ist geschaffen), etc..

Das ist eine Mär.....ich denke da liegst du falsch mit der Einschätzung. Wir sind wieder export Vizeweltmeister seit heute....
Und wenn es wírklich so wäre, dann können die Unternehmer, gerne wo anders hin gehen. Die braucht keiner.
Liberalismus ohne soziale Verantwortung ist das was wir gerade haben, Zügellosigkeit.
 
hardwarekäufer schrieb:
Ohne da jetzt was geklickt zu haben : sowas kann doch wieder nur von den linken kommen oder?
Die Linken würden dafür sorgen, das alle Bevölkerungsteile auf H4 Niveau leben dürfen. Aka BGE.
Nur die Rechten wollen das nicht, den in Wahrheit ist H4 keine Mindestsicherung sondern Lohndumping.

Im Grunde sind die Sanktionen sehr wichtig, um die zahlende Bevölkerung glücklich zu stimmen. Auch immer gut um von den Problemen, wie den steigenden Staatsausgaben, abzulenken. Dabei kann der Staatsapparat noch weiter aufgeblasen werden. Die Sanktionen verwalten sich nicht von alleine. Die steigenden Steuerannahmen müssen eben in die steigende Ineffizenz der Verwaltung und damit der Senkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der noch existierenden Unternehmen gesteckt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ash1983 schrieb:
Ja, dann lass mal hören, bin gespannt.



Für den Fall der Fälle lässt einen das Sozialamt nicht verhungern.

Es gibt längst Ziele, die eine Kommune vorgibt. Das machen sie oft aus finanzieller Not heraus. Die meisten Aufwendungen an dem System haben die Städte & Gemeinden. Man macht längst kein Geheimnis mehr, dass es gewisse Sanktionsquoten gibt. Sogar einmal im Fernsehen gezeigt mit der Stadt Mainz.

Das Sozialamt ist für Nichterwerbsfähige.
 
CyLord83 schrieb:
Aber was wiegt schwerer: Hunger oder ein paar wenige, die es ausnutzen.? Ich bin für Ersteres.
NIEMAND!!!! muss hungern. Wer in Deutschland hungert oder unter einer Brücke schläft, der ist schlicht und ergreifend selbst schuld.

leitner1 schrieb:
Und wenn man sich in die Betroffenen hineinversetzt, merkt man sehr schnell, dass man es da mit einem staatlichen Verbrechen zu tun hat, bei welchem man Notbedürftige auch noch teilweise der Willkür von oft im Leben oder Beruf frustrierten Sachbearbeitern aussetzt.
Blöd nur, dass ich selbst eine Zeit lang an der Titte der Wohlfahrt hing, und trotzdem strickt für radikale Sanktionen bin. Warum? Weil ich in der Zeit genug Flaschen getroffen hab, deren erklärtes Ziel Schmarotzertum ist. Arbeiten? Nö. iPhone? Aber bitte!

Man kann an diesem Beispiel sehr schnell erkennen, wie der einzelne Mensch tickt, ob er sozial/human oder asozial und menschenfeindlich eingestellt ist.
Es ist also sozial und human, wenn man sich als Sozialschmarotzer durchfressen kann, ohne bestraft zu werden?

Das Thema anzusprechen ist eigentlich ne gute Methode, um die Spreu vom Weizen unterscheiden zu können. Ich möchte keinen "Freund" haben, der sowas unterstützt.
Die Spreu sind da wohl die, die sich hier radikal FÜR eine bedingungslose Grundsicherung einsetzen, denn die sind doch die ersten, die so ein System schamlos ausnutzen.

Keine Argumentation der Welt kann diese Tatsache wegdiskutieren.
Keine Argumente zuzulassen ist das wichtigste Anzeichen dafür, dass man nicht auf einen Diskurs, sondern auf Diktatur aus ist. Gegenmeinungen und -argumente werden gleich mal mit einer Handbewegung hinweggewischt. Die KÖNNEN gar keinen Wert haben.

leitner1 schrieb:
Es spielt doch keine Rolle, wie häufig das vorkommt. Tatsache ist, es kommt vor.
...und wenn man so etwas weiß, warum dokumentiert man nicht? Das sind 20 Minuten ach so kostbarer Zeit pro Tag, wenns hoch kommt.

In meinen Augen müssen wir eben ein System entwickeln, welches den Menschen in seinen Mittelpunkt setzt. Der Kapitalismus ist dazu gänzlich ungeeignet, da er per Definiton Geld/Kapitalvermehrung (egal ob sinnvoll oder nicht) im Mittelpunkt hat.
Genetisch gesehen ist der Kapitalismus die logische Fortführung der Evolution.
Den ultimativen Beweis, dass Sozialismus & Kommunismus nicht funktioniert, hat die DDR erbracht. 40 Jahre "Sozial"-Staat, das Resultat waren 30% der für wirtschaftliche Arbeit notwendigen Produktivität und kollektive Ausbeute des Systems.
Kleines Beispiel gefällig? Kirschen im Konsum am Hintereingang für 40 Pfennig verkaufen und vorn an der Kasse für 10 Pfennig zurückkaufen... Blödsinnig? Irre? Nein: DDR-Alltag.

Godde schrieb:
Natürlich werden hier Menschen in den Niedriglohnsektor gezwungen, wenn man sich mal etwas damit befassen würde, aber Hauptsache hier Müll schreiben.
In euren Köpfen ist es legitim Menschen Vollzeit arbeiten zu lassen, die letztendlich noch aufstocken müssen und nicht richtig davon leben können.
Ja, das ist legitim. Die Tatsache, dass eine Person mit Arbeitsgelegenheit dem Staat weniger auf der Tasche liegt, ist hierbei sogar recht nebensächlich. Viel wichtiger ist der psychologische Effekt.

Gerade Langzeitarbeitslose verlieren schnell jegliches Zeitgefühl, jeglichen Antrieb zu zu geregelten Tätigkeiten. Der Zwang, sich regelmäßig beim Amt und einer Arbeitsgelegenheit melden zu müssen, hilft den Empfängern dabei, wieder einem geregelten Tagesablauf zu folgen. Nicht mehr bis 12 im Bett liegen, nicht mehr den ganzen Tag in Unterhosen auf der Couch sitzen...
Und dann ist da noch die Sache, dass man sich tatsächlich mal NÜTZLICH fühlen könnte. Also mir hat die Arbeitsgelegenheit, in der ich kurzzeitig hing, durchaus geholfen. Es war tatsächlich besser, als fürs selbe Geld 24/7 Chips zu futtern und Shooter zu zocken.

denkst du du bist der Eínzigste der einzahlt? Hast du deshalb mehr Rechte als Arbeitslose, macht dich das zu einem besseren Menschen? Ist dir auch klar, dass man damit den sozialen Frieden finanziert? Denn Fakt ist, es gibt nicht genügend Arbeitsplätze. Fakt.
Es gibt genug zu tun. All das, was Osteuropäer jetzt in Deutschland tun, all das was indische Callcenter erledigen,... all das sind Dinge, die auch Hartzer erledigen könnten, wenn sie sich denn nur mal QUALIFIZIEREN würden. Aber hey, die meisten von denen WOLLEN sich doch gar nicht weiterbilden. Die WOLLEN nicht irgend etwas können, denn dann hätten sie keine Ausrede mehr und könnten sich tatsächlich einen Job suchen. Nix mehr mit 24/7 Couch+Bier.

Weißt du, was ich mit qualifizierungsunwilligen oder -fähigen Harrtzern machen würde? Ich würd sie im Wald Wege reparieren und Rastplätze streichen lassen.


can320 schrieb:
Man kann das Bewerbungsanschreiben ausdrucken und es wird vom JobCenter in der Regel akzeptiert. Behauptet aber ein Arbeitgeber, dass er die email nicht erhalten hat, so wird es schwierig. Ein Ausdruck des email Kontos wird von den Sozialgerichten aber nicht als Beweis akzeptiert, da man emails fälschen kann. Somit hast du deine erste Sanktion bekommen - Glückwunsch ;)
Nochmal: Warum sollte ein AG so etwas behaupten? Und eine Lesebestätigung kann man nicht SO leicht fälschen. Und selbst wenn: Sozialgericht, in dubio pro reo.
Übrigens: Meine Sachbearbeiterin hat NIE bei Arbeitgebern nachgefragt. Die erhielt von mir zum festgesetzten Termin eine kurze Liste mit Stellen, auf die ich mich (erfolglos) beworben habe und gut. Da wurde nie bei den AGs nachgefragt, außer natürlich es war keine reguläre Bewerbung sondern eine Arbeitsgelegenheit, auf die ich mich bewerben MUSSTE.

Unyu schrieb:
Die Linken würden dafür sorgen, das alle Bevölkerungsteile auf H4 Niveau leben dürfen.
Juhu, die Linken wollen also den Großen Gleichmacher spielen. Sie wollen jegliche Differenzen zerstören. Wozu soll jemand seine Ausbildung abschließen, wozu studieren, wozu promovieren? Am Ende kriegt man ja doch nur das, was der allerletzte Suffkopp bekommt.

Nach 40 Jahren DDR sollte man begriffen haben, dass jegliche Schattierung von Rot in einer Regierung nichts zu suchen hat, da kam noch nie was Durchdachtes dabei heraus.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben