Hartz 4 Sanktionen abschaffen?

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mal abgesehen davon dass 4 extrembeispiele kaum repräsentativ für 150.000 fälle sind, kann ich aus deinen beispielen auch nicht erkennen, ob das zurecht oder zu unrecht erfolgt ist.
wir haben hier einen fall, wo jemand in die bewerbung schreibt, dass er die arbeiten auf die er sich bewirbt nicht ausführen kann (wozu dann noch bewerbungen auf dem gebiet? da ist eine umschulung nötig oder das leiden ist nicht so schlimm dass es relevant ist, dann ist eine erwähnung in der bewerbung ganz klar ein versuch, eine anstellung zu verhindern)
eine frau hat beim vorstellungsgespräch mehr geld gefordert. über das wie und die angemessenheit der bezahlung oder ihrer forderung steht da nix. sollte der lohn im rahmen gewesen sein, wäre das zumindest unklug von ihr als arbeitssuchende.
und das mit den attesten bei dem hiv positiven kann ich auch nicht nachvollziehn. was wurde ihm denn attestiert? dass er hiv hat? das macht ihn doch nicht arbeitsunfähig.
und ob der mann, mit dem attest vom hausarzt alles richtig gemacht hat, kann man auch kaum beurteilen. aber ein hausarzt kann auch kaum eine fachliche bescheinigung über den zustand der bandscheiben geben, er kann den mann nur krankschreiben aufgrund von schmerzen und ihn an einen facharzt überweisen. da passt also auch schon was nicht.

in allen 4 fällen fehlen elementare infos um sie beurteilen zu können.
sollten diese 4 aus 150.000 fälle tatsächlich fehler seitens der sachbearbeiter sein, sind sie definitv kaum repräsentativ oder ausreichend um die kontrollen abzuschaffen und freibriefe für missbrauch auszustellen.

das besagt nur, was schon gesagt wurde: bessere kontrollen und missstände gezielt bekämpfen. nicht mehr und nicht weniger.

Du meinst also, wenn es ein zusätzliches Gesetz gäbe, für irgendwas, welches das Grundgesetz damit außer Kraft setzt, dann ist dies in jeder Form in Ordnung?
nein ich meine das, was ich gesagt habe: dass es in ordnung liegt, solange es in der eigenverantwortung der betroffenen liegt. justizirrtümer sind leider möglich, überwiegen aber die notwendigkeit von kontrollen nicht.

Straftäter werden aufgrund ihres Verhaltens, bzw. "für die Allgemeinheit" weggesperrt, als Strafe.
analog dazu die sanktionen aufgrund des verhaltens und als strafe. richtig.

Einen Arbeitslosen zu bestrafen, indem man ihm weniger Geld zum LEBEN gibt, als ihm laut Grundgesetz zusteht, das kann nur Grundgesetzwidrig sein.
und in wie fern überwiegt die differnz zwischen em und sanktioniertem beitrag das grundrecht auf freiheit?

Ich bin nicht deiner Meinung aus dem einfachen Grund, da es nicht für ALLE Arbeitslosen möglich ist Arbeit zu finden.
das ist doch gar kein argument. du wirst ja nicht sanktioniert, weil du nichts gefunden hast, sondern weil du dich weigerst zu suchen. ob du was findest hat mit der sache nix zu tun.
3 mio menschen suchen, aber nur 0,15 mio wurden sanktioniert. nach deiner logik müsste ja jeder sanktioniert werden. ich denke dass das nicht hinhaut ist offensichtlich, oder?

Die marginale Minderheit derer, die wirklich keinen Bock auf Arbeit haben, und die wirklich nichts anderes wollen als die anderen ausbluten zu lassen, die wirst du nicht verhindern können, indem du alle in einen Sack wirfst und draufschlägst.
und genau darum werden auch nur die sanktioniert, die sich weigern. wieso kommt in einer tour der vorwurf es würden alle bestraft, wo es bekanntermaßen eine geringe minderheit von 3-4 % sind? ich dachte das hätten wir langsam geklärt?

Du kannst dich auch noch so oft bewerben, wenns keine Stellen gibt, gibts nunmal keine.
es gibt aber eine vielzahl von stellen und immerwieder kommen neue und werden wieder welche besetzt. der arbeitsmarkt ist ständig in bewegung.
oder wie erklärst du dir die existenz von seiten wie monster.de oder den teil der stellenanzeigen in der zeitung? ich hab auch im ersten monat keine stelle bekommen. im zweiten monat hab ich auch keine bekommen. aber im dritten monat hab ich dann eine stelle bekommen. sicher nicht weil ich nach dem ersten monat aufgehört hab es zu versuchen.

Wieso sollte ich 4,85 Millionen H4ler bestrafen, weil sich 0,15 Millionen H4ler schlecht aufführen?
es wurden 0,15 mio harz4ler bestraft, nicht 4,85 mio. das versuche ich doch die ganze zeit klarzumachen. würden 4,85 mio harz4ler sanktioniert, hättest du recht, aber das entspricht eben nicht den tatsachen.

Falsch. Jetzt ist es so: Weil es ein paar Leute gibt, die bei rot drüber gehen, müssen alle vorher nach links und rechts schauen, auch wenn die mitten aufm Acker an ner Wald und Wiesenampel stehen, kein Auto, kein Fahrrad, kein Fußgänger da langschlendert, wenn kein Pferd in Sicht ist. ALLE müssen nach links und rechts sehen bevor sie über die Ampel gehen bei grün, NUR weil ein paar Leute bei rot drüber gehen.
nein es werden nur die bestraft die bei rot rübergehen. wer bei grün geht, hat keine sanktionen dafür zu befürchten. ok wenn sich ein polizist verguckt hat und meinte es wäre schon rot gewesen könnte ein irrtum eintreten, aber ich glaub über die berühmte ausnahme die die regel bestätigt, braucht man in einer grundsatzdiskussion wohl nicht zu diskutieren, oder?

Die, die vorher bei rot drüber gegangen sind, die gehen AUCH JETZT NOCH bei rot drüber.
das bezweifle ich. hätte es keine konsequenzen, würde es jeder tun. so tun es nur die dreisten, die die möglichen konsequenzen in kauf nehmen.

Aber die, die vorher nur bei grün gegangen sind, DIE müssen jetzt nach links und rechts gucken! Die müssen also mehr leisten, nur weil so ein paar Pappenheimer bei rot drüber gehen. Man bestraft also die, die nichts getan haben, weil man die, die was getan haben, nicht ermitteln kann.
nach links und rechts gucken wäre keine strafe sondern eine verkehrsregel. das bussgeld für missachten von verkehrsregeln ist die strafe. ein ganz entscheidender unterschied
 
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@Lübke

du hast es nicht verstanden:
Es geht nicht darum ob die von mir genannten Fälle zu Unrecht oder Recht sanktioniert wurden sondern darum das die meisten Sanktionen eben gleichgelagerte Sanktionen sind und es nicht in der großen Mehrzahl um Verweigerungssanktionen geht.
Das wollte ich aufzeigen und das klang hier ja ganz anders im Threat.

Die meisten bemühen sich machen einen kleinen Fehler und bekommen die volle Härte des Gesetzes zu spüren, während die schlauen Totalverweigerer zum Arzt gehen sich krankschreiben lassen, oder ein auf psychisch machen und vom Sanktionssystem nicht erfasst werden können.
Die weniger schlauen Totalverweigerer werden kriminell und lachen sich über das Jobcenter kaputt.
 
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...es nicht in der großen Mehrzahl um Verweigerungssanktionen geht.
ich hab dich durchausverstanden aber genau der punkt ist ja strittig. ich bin da gegenteiliger meinung. der sinn der sanktionen ist eben sanktionierung von verweigerern und nicht willkürliche schikane. sorum wird für mich ein schuh draus.

Die meisten bemühen sich machen einen kleinen Fehler und bekommen die volle Härte des Gesetzes zu spüren,
dass die meisten die härte des gesetzes zu spüren bekommen, kann man wohl allein auf grundlage der anzahl der sanktionierungen eindeutig verneinen. es trifft einen geringen prozentsatz. das was fraglich ist, ist wieviele der fälle wirklich fehlentscheidungen waren. natürlich wird jeder betroffene sagen, dass die "blöde kuh von der arge" schuld sei und das sie nen fehler gemacht hat und er alles richtig.

während die schlauen Totalverweigerer zum Arzt gehen sich krankschreiben lassen, oder ein auf psychisch machen und vom Sanktionssystem nicht erfasst werden können.
natürlich gibts die ebenso und leider kann man nicht alle schwarzen schafe erwischen, aber das ist ja noch kein grund schwarze schafe grundsätzlich damit durchkommen zu lassen zu lasten der ehrlichen.
 
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dacapo schrieb:
..sondern darum das die meisten Sanktionen eben gleichgelagerte Sanktionen sind ..
Kann ich aus meinem Einblick in die Materie nicht bestätigen. Typischerweise kannst Du kaum persönliche Fälle der Sanktionierung aus Deinem Umfeld benennen und führst nur Einzelbeispiele an, die republikweit durch die Presse gegangen sind. Das gipfelt dann in einer falschen Verallgemeinerung wie
Die meisten bemühen sich machen einen kleinen Fehler und bekommen die volle Härte des Gesetzes zu spüren..
Das habe ich in meinem Umfeld noch nie erlebt. Es gab bei Sanktionen immer eine entsprechende Vorgeschichte.
 
Das ist vielleicht das Wunschdenken ist aber nicht so. Totalverweigerer gibt es nicht viele, wie geschrieben ein Besuch in einer Arbeitsloseninitiative würde zeigen warum die meisten sanktioniert werden.

Man tut immer so als ob es erst seit Hartz 4 Verweigerer gibt, vergisst aber das in der Sozialhilfe die Menschen die nicht mitgespielt haben auch um mindestens 25% gekürzt wurden.
Im übrigen wurde in der alten Sozialhilfe bei einem Terminversäumnis das Geld komplett eingestellt.
Damals hieß es noch Kürzung und hier mal den Gesetzestext der alten Sozialhilfe:

§ 25

(1) Wer sich weigert, zumutbare Arbeit zu leisten oder zumutbaren Maßnahmen nach den §§ 19 bis 20 nachzukommen, hat keinen Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt. Die Hilfe ist in einer ersten Stufe um mindestens 25 vom Hundert des maßgebenden Regelsatzes zu kürzen. Der Hilfeempfänger ist vorher entsprechend zu belehren.

(2) Die Hilfe soll bis auf das zum Lebensunterhalt Unerläßliche eingeschränkt werden

1. bei einem Hilfesuchenden, der nach Vollendung des 18. Lebensjahres sein Einkommen oder Vermögen vermindert hat in der Absicht, die Voraussetzungen für die Gewährung oder Erhöhung der Hilfe herbeizuführen,

2. bei einem Hilfeempfänger, der trotz Belehrung sein unwirtschaftliches Verhalten fortsetzt,

3. für bis zu zwölf Wochen bei einem Hilfesuchenden,

a) dessen Anspruch auf Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe oder Eingliederungshilfe ruht oder erloschen ist, weil das Arbeitsamt den Eintritt einer Sperrzeit oder das Erlöschen des Anspruchs nach den Vorschriften des Dritten Buches Sozialgesetzbuch festgestellt hat, oder

b) der die in dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch genannten Voraussetzungen für den Eintritt einer Sperrzeit erfüllt, die das Ruhen oder Erlöschen eines Anspruchs auf Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe oder Eingliederungshilfe begründen.

(3) Soweit wie möglich ist zu verhüten, daß die unterhaltsberechtigten Angehörigen der in den Absätzen 1 und 2 genannten Personen oder andere mit ihnen in Haushaltsgemeinschaft lebende Hilfeempfänger durch die Versagung oder die Einschränkung der Hilfe mitbetroffen werden.


http://www.gesetzesweb.de/BSHG.html

Und hier der aktuelle Gesetzestext aus der Schweiz um mal zu sehen wie andere Länder das Handhaben:
Art. 36

Kürzungen
1 Die wirtschaftliche Hilfe wird bei Pflichtverletzungen oder bei selbstverschuldeter Bedürftigkeit gekürzt. In leichten, begründeten Fällen kann von einer Kürzung abgesehen werden.
2 Die Leistungskürzung muss dem Fehlverhalten der bedürftigen Person angemessen sein und darf den absolut nötigen Existenzbedarf nicht berühren. Sie darf nur die fehlbare Person selber treffen.


So früher gab es auch diese Kürzungen, komischerweise gab es aber nie soviel Sanktionen wie heute obwohl es damals wirtschaftlich bedingt mehr Arbeitslose gab. Deswegen meine bitte, mal wirklich zu überlegen ob das jetzige Gesetz nicht falsch angewendet wird wenn es so viele Leistungskürzungen gibt.

Hier ein Bericht über einen 100% Sanktionierten:

http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=10688132/1aa67yv/

Im Winter draußen schlafen weil Wohnung weg , und Obdachlosenheim kein Platz mehr hat. Perverse Bestrafung indem man Menschen die Existenzgrundlage entzieht.
Da helfen Kindergartenvergleiche mit roter Ampel etc. nicht da wir hier über die Existenzgrundlage reden. Es ist unerträglich mit solchen Beispielen zu kommen und diese mit Sanktionen welche Hunger, Leid, etc. bedeuten können zu vergleichen.

Zynisch ist dieser Satz:
"Es verliert keiner seine Wohnung in Hartz IV, auch wenn er sanktioniert ist."
Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsagentur, am 4.12.12 in der ARD-Talk Sendung Menschen bei Maischberger.

Eine Lüge wie das ganze SGB 2 Konstrukt! Leider fallen zuviele auf sowas rein.

Und zum Thema Lebensmittelgutscheine:
Wo soll der Typ in dem Bericht seine Lebensmittel bunkern? Wo soll er sie warm machen und essen? Feuerstelle machen? Lebensmittel im Wald vergraben?

Toll ist auch dies wohl nach öffentlichem Druck:

Die Pressestelle des Jobcenters schreibt uns noch am selben Tag: "Herr Hennemann hat glaubhaft versichert, dass er mit uns zusammenarbeiten will. Deshalb wird die Sanktion auf 60 Prozent zurückgestuft."
Weiter erklärt der Pressesprecher: "Wir laden ihn jetzt noch einmal über die DIAKONIE ein, um das weitere Vorgehen mit ihm abzusprechen und beim Finden einer neuen Wohnung behilflich zu sein."


Also man lässt einen Menschen obdachlos werden, dieser verliert Wohnung, Hausrat, Kaution häuft Schulden an, und danach hilft man ihm wieder eine neue Wohnung zu finden, bezahlt Kaution, Erstaustattung und alles was dazu gehört?

Tolle Rechnung, der Steuerzahler zahlt am Ende drauf aber Hauptsache der Staat hat seine perversen Rachegedanken ausgelebt. Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen, wer sich nicht bemüht soll in der Gosse schlafen, wer nicht spurt bekommt die Rache der Gesellschaft zu spüren.

Oder ein Bericht vom IAB welche von Agentur für Arbeit finanziert wird:

http://doku.iab.de/kurzber/2010/kb1010.pdf

Auch da wird kritisch über Sanktionen und insbesondere über 100% Sanktionen berichtet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (mal wieder absolut überflüssigen BB-Code entfernt)
@dacapo,

Sehr informativer Beitrag, danke. Mir war nicht bewusst, dass komplett Sanktionen auch das Wohngeld beinhalten. Ich dachte KV und Wohnung würden immer bezahlt.
Das bringt das Ganze ja nochmal auf eine neue Stufe. Das heisst das Existenzminimum wird durch einen zusätzlichen Gesetzestext und der Eingliederungsvereinbarung, komplett gestrichen, obwohl es gegen das GG verstößt. Wie ist den sowas vereinbar mit den Menschenrechten? Man legt es dann so aus, dass derjenige quasi selbstverantwortlich handelt?
 
Godde schrieb:
Den Vorschlag eines Belohnungssystems finde ich auch gut, wer nicht mitmacht bekommt dann halt nur das definierte Existenzminimum, ich habe ja sowas auch schon angesprochen.
Also alle kriegen das, was jetzt H4 ist, unabhängig davon ob sie sich bemühen und trotzdem Pech haben oder der letzte Assi sind und einfach nicht arbeiten WOLLEN. Ok... Und wo ist dann der Anreiz, sich zu bemühen? Denn warum sollte ich mich für einen 600€-Job tatsächlcih bemühen, wenn ich allein für geheuchelte Bemühung zusätzlich 1-200€ zum H4-Regelsatz abgreifen kann?
Wenn ich mir also EXTRA VIEL Mühe gebe, immer 30 Minuten vor den Terminen da bin, von geforderten 20 Bewerbungen 40 vorweise,... bekomm ich dann n Tausender pro Monat? Einfach, weil ich der Sachbearbeiterin noch schöne Augen gemacht hab?

Belohnungssystem. So ein Schwachsinn. Sind wir hier in der Krabbelgruppe oder Grundschule? Wenn du fleißig Hausaufgaben machst, kriegste n Bienchen ins Muttiheft? Und wer nix macht... der kriegt eben nur ne Schäm-Dich-Pause im Bauklötzchenland?

Nein, wir sind in der Oberstufe. Wenn du fleißig Hausaufgaben machst, dann kriegst du am Ende deine Versetzung, deine Urkunde und n guten Job. Wenn du hingegen nichts machst, dann kriegst du deine 5en und 6en, bleibst sitzen und endest in der Gosse.

Faires System, würde ich sagen.

Die Sache mit den Gutscheinen ist entmündigend und stigmatisierend, in meinen Augen eine Frechheit. Geld ist in diesem System ein Zahlungsmittel also muss man auch Geld auszahlen, damit die Menschen das frei verfügen können.
Die Leute, die isch 100% eingefangen haben, haben sich doch SELBST entmündigt. Sie habens drauf angelegt.
Also was ist wohl besser: Gar nix oder Essensmarken?

Sind wir noch im Mittelalter oder schon so technokratisch, dass wir Menschen nicht mal mehr das Existenzminimum gönnen, das selbst gewährt werden muss, wenn jemand faul ist oder blass oder sontwas.
Du lässt das sogar fast so klingen, als wäre es etwa schlechtes, wenn man Leistung belohnt und Faulheit bestraft...

Was mich hier wundert ist, dass viele meinen Arbeit wäre ein Selbstzweck, das mag für Ehrenämter stimmen, aber Lohnarbeit macht man doch in erster Linie um davon zu leben, wobei einige hier werden wohl leben um zu arbeiten.
Dann kann ich dir nur einen Tip geben: Lass dir kündigen, sitz mal 6-8 Monate nur auffem Arsch.
Wenn du HALBWEGS ein anständiger Kerl bist, dann werden dir spätestens nach 2 oder 3 Monaten die Finger kribbeln. Du wirst anfangen, das Haus zu renovieren. Du wirst den Garten umgraben und Kartoffeln pflanzen. Du wirst dem Nachbaren den Rasen mähen. Du wirst für n alten Kumpel ne Webseite schreiben... Du wirst IRGEND ETWAS tun wollen.

Wieder kann ich sagen: Been there, done that.
Und nicht nur ich. Dasselbe gilt für meine Eltern. Beide sind in den Folgen der Wendezeit zur einen oder anderen Zeit arbeitslos gewesen, obwohl beide hochqualifizierte Fachkräfte sind.

Viele dieser Menschen sind wie hier auch angesprochen krank, depressiv, fühlen sich ausgestoßen.
...und ob du's glaubst oder nicht... Die beste Therapie gegen diese Depression ist es, sich nützlich zu machen und gebraucht zu fühlen. Und ja, das können sogar Kleinigkeiten sein, wie z.B. der altersschwachen Nachbarin 2x die Woche beim Einkaufen zu helfen.
Arbeit macht tatsächlich glücklich. Etwas mit eigenen Leistungen zu erreichen, und ist es noch so klein, ist ein tolles Gefühl. Das funktioniert ähnlich wie das Runner's High beim Joggen. Lauf einmal, bis du kotzen musst, und lauf dann weiter. Was du dann erlebst ist irgendwo zwischen Sex und Psychopharmaka.

Du hattest offensichtlich noch nie einen richtigen Workflow, bei dem du Mahlzeiten ignorierst und, statt 17:30 den Ausschalter zu drücken, dich der Chef irgendwann nach 7 vorsichtig aus dem Büro komplementiert. Das heißt aber dann nur: Du hast n falschen Job.

Und im Gegenzug gönnt man denen da unten nichtmal ne Pullle Schnaps.
Wie schon weiter vorn erwähnt: Meine Mutter arbeitet zur Zeit als eine Art Streetworkerin.... die sieht jeden Tag, was für Gestalten in Deutschland sich H4-Sanktionen einhandeln... und die alle wollen am Ende nichts sehnlicher als eine Pulle Schnaps... ZUM FRÜHSTÜCK!

Onkelhitman schrieb:
Auch muss ich dir in einem Punkt Recht geben, die Menschen, welche wegen Terminvereinbarungen versäumt nicht erschienen sind hätte man zu glatten 100% ausmerzen können. Nämlich sind die, die nicht erschienen sind, weil sie nicht WOLLTEN, das sind die vermeidbaren.
Nein, die sind nicht vermeidbar. Sie nehmen ja sogar schärfste, existenzbedrohende Sanktionen in Kauf, um ihrem Unwillen zu frönen. Es wäre aber ein Trugschluss, ihnen also dann doch einfach Geld zu geben. Damit triggerst du nur das Belohnungssystem. Der Mensch ist doch nur ein Tier. Gib einem Hund ein Leckerli, jedes Mal wenn er auf den Teppich kackt, und... nun, denks dir.

Es kann auch sein, dass dir eine Stelle zugesandt wird, bei der du dich schon beworben hast. Jetzt könnte man meinen: Das ist gegessen, da hab ich mich beworben. Nene, du musst dem Amt mitteilen, dass du dich beworben hast, um einer Sanktion vorzubeugen. Du hast also Mehraufwand.
Das Amt kann ja nicht riechen, dass du dieselbe Stelle vor ner Woche in Eigenregie gefunden udn angeschrieben hast. Die wissen nur: Sie haben dir einen Vorschlag geschickt...
Deine korrekte Handlungsweise wäre also: Lies die Rechtsbehelfsbelehrung auf der Rückseite des Vorschlags und handle. Schreib deinem Vermittler einen Zweizeiler per Mail oder ruf ihn mal kurz an. Ich mein... Scheiß drauf, du bist arbeitslos, du sitzt 24/7 rum. Da kannst du auch mal 5 Minuten in ner Warteschleife hängen, z.B. während du dir ein Brötchen schmierst.

Und daher ist es dasselbe wie 82 Millionen Menschen in Dland für Steuerhinterziehungen zahlen zu lassen, obwohl diese 82 Millionen Menschen gar keine Steuern hinterzogen haben. Ein reines Verhältnis-Denken.
Die 82Mio Deutschen (von denen weit weniger steuerpflichtig sind) zahlen auch nur für die Steuerhinterziehung, die NICHT aufgedeckt wurde. Wenn du also einen cleveren Sozialbetrug durchziehst, durch den du Sanktionen umgehst und trotzdem mit Schmarotzer-Absicht handelst, dann bist du wie ein Steuerhinterzieher.
Wirst du hingegen bei der Hinterziehung erwischt, dann drohen dir scharfe Sanktionen. Du zahlst nicht einfach nur deine Steuern nach, du wanderst im Zweifel in den Bau.

Sag das mal dem 55 jährigen Arbeitnehmer, der nach 40 Arbeitsjahren seine Renten- und Lebensversicherung aufkündigen muss, der 40 Jahre lang in das Sozialsystem gezahlt hat, der 40 Jahre lang, für andere Bedürftige Menschen gezahlt hat, und dem nun lachend der Stinkefinger ins Gesicht gestreckt wird. So jemand fragt sich jetzt, wofür er diese Versicherungen bezahlt hat. Für nichts. Um im Alter, wenn er aufgefangen werden muss weil er arbeitslos ist, am Arsch ist.
Nenn es nicht Renten- oder Lebensversicherung. Nenn es Vorsorge für den Lebensunterhalt. Schon hat der Kram seinen Zweck erfüllt.
Oh, und genau dafür gibt es (inzwischen) auch Anlagemöglichkeiten, vor allem für die Rente, die nicht für ALG II geschlachtet werden müssen.

7H0M45 schrieb:
für eine Einzelperson sollte ein 1-Zimmer Appartment (ca 25qm) locker reichen,
Ich hab mit meiner Ex ne ganze Weile auf ner Fläche gehaust, die ich jetzt als Schlafzimmer hab... 25m² sind für eine Einzelperson meeeehr als ausreichend.

Onkelhitman schrieb:
4. Man möchte Menschen, die sich nachweislich und eigenverantwortlich WEIGERN zu arbeiten, sanktionieren.
...und da die sich nicht freiwillig melden muss man fahnden. Man muss halbautomatische Systeme schaffen, durch die die Leute geprüft werden. Dabei gibt es ein paar False Positives... Aber wie bei einem Antivir-System: Lieber 10 False-Positive als 1 False-Negative.

Du meinst also, wenn es ein zusätzliches Gesetz gäbe, für irgendwas, welches das Grundgesetz damit außer Kraft setzt, dann ist dies in jeder Form in Ordnung? Straftäter werden aufgrund ihres Verhaltens, bzw. "für die Allgemeinheit" weggesperrt, als Strafe.
Sowohl bei Straftätern als auch bei psychisch Kranken gibt es genau dieses Gesetz, durch das einem Individuum seine verfassungsmäßigen Rechte beschnitten werden.
Die Straftäter haben gegen einfache und klare Regeln verstoßen und somit aktiv ihre Teilnahme an unserem System abgelehnt. Dasselbe gilt für H4-Schmarotzer, die sich durch mutwillige Nichterfüllung der Auflagen Sanktionen eingehandelt haben.

Es ist ganz einfach: Der Arbeitgeber eines H4-Empfängers ist das Amt. Wenn Aufgaben, die ihm das Amt stellt, nicht gemacht werden, dann zahlt das Amt ihm keinen Lohn.

Wer die Band bezahlt bestimmt die Musik... und die von Sanktionen betroffenen haben die Musik ganz sicher nicht bezahlt!

Selbst im Knast bekommst du dein Essen und Trinken und bekommst nicht WENIGER Essen und Trinken, wenn du dich dort prügelst.
Nein, aber du kriegst Einzelhaft. Dir werden deine Privilegien (z.B. Fernsehen oder Bücher) gestrichen.

Wie könnten Sanktionen für H4'ler analog dazu aussehen? Pfänden wir ihnen Fernseher und den Computer? Auf den Kram hätten sie eigentlich Anspruch, aber sie haben ihn durch ihre Missachtung der Regeln verwirkt. Privilegien können widerrufen werden.
Blöd nur, dass du damit wohl gegen die Unverletzbarkeit der Wohnung verstößt. Also hätte die "Freier Lebensunterhalt für Schmarotzer" - Fraktion wieder etwas, worauf sie sich stürzen könnte.

Ich bin nicht deiner Meinung aus dem einfachen Grund, da es nicht für ALLE Arbeitslosen möglich ist Arbeit zu finden.
...
Ob der jetzt zu faul zum bewerben war, oder ob der fleißig war, spielt doch gar keine Rolle.
Wie schon vorher erwähnt: Die Anzahl der Migranten, die in Deutschland Arbeit finden, sagt viel darüber aus, wie sehr sich unsere Arbeitslosen bemühen.

Außerdem geht es auch um den Guten Willen. Es spielt eben DOCH eine Rolle, ob er sich an die Regeln hält oder nicht. Regeln sind wichtig für das Zusammenleben in der Gruppe. Wenn die Regel besagt: "Sieh zu, dass du dich nützlich machst", dann sieh gefälligst zu. Wenn du dann trotzdem Pech hast, dann hast du es wenigstens versucht.

ALLE müssen nach links und rechts sehen bevor sie über die Ampel gehen bei grün, NUR weil ein paar Leute bei rot drüber gehen.
...und in der Folge ist die Anzahl der Verkehrstoten auf Landstraßen-Ampeln signifikant gesunken.

Die, die vorher bei rot drüber gegangen sind, die gehen AUCH JETZT NOCH bei rot drüber.
Nein, nicht alle. So mancher denkt sich: Hey, kurz stehen bleiben und gucken, ob was kommt und auf das grüne Männlein warten, das kostet mich nichts. Dafür erspar ich mir Ärger mit den Ordnungshütern.

Andersrum:
Wenn wir jetzt sagen: "Geht doch, wann ihr wollt, aber wundert euch nicht, wenn ihr am LKW klebt!"
Weißte, was dann passiert? Dann wird die gesamte Landstraße mit Tempo 30 - Schildern zugepflastert, weil schon wieder ein Unbelehrbarer am LKW klebte.

Und nein, das ist kein Gleichnis. Bei uns gibts eine Ecke, die nur als Todeskurve bekannt ist. Da steht ne kleine Rotte Kreuze, inklusive 3 auf einen Streich. Hauptursache waren jeweils Nässe und/oder besoffene Disko-Rückfahrt.
Tja, und was macht ein angetrunkener Taxifahrer? Er nimmt die Kurve bei Nässe mit 130 und wickelt sich komplett um einen Baum (welcher glücklicherweise nur leichten Schaden erlitten hat)
Zum Dank müssen da jetzt ALLE 70 fahren. Obwohl die Kurve bei trockener Fahrbahn vollkommen harmlos ist, der Asphalt ist sogar zusätzlich aufgeraut.

dacapo schrieb:
Es geht nicht darum ob die von mir genannten Fälle zu Unrecht oder Recht sanktioniert wurden sondern darum das die meisten Sanktionen eben gleichgelagerte Sanktionen sind und es nicht in der großen Mehrzahl um Verweigerungssanktionen geht.
Sagt wer und steht wo?
Du hast ein paar in der Presse breitgetretene Flaggen hochgehalten, mehr nicht. Liefer erst einmal verlässliche Zahlen. Bis dahin bleib ich bei dem, was ich mit eigenen Augen beobachten konnte: Verweigerer, Faulpelze und genetisch Herausgeforderte machen den Löwenanteil aus.

...während die schlauen Totalverweigerer zum Arzt gehen sich krankschreiben lassen, oder ein auf psychisch machen und vom Sanktionssystem nicht erfasst werden können
Das mach mal... Ein paar Mal im Jahr, gerade wenn du so oder so chronisch krank bist (Asthma, Diabetes, Rheuma, Migräne,...), lassen die dir Zettel vom Hausarzt durchgehen. Früher oder später wirds denen aber zu bunt, dann wird ne amtsärztliche Untersuchung angeordnet.
Und WEHE, der findet was anderes als das, was der Hausarzt "bescheinigt" hat. Dann reißen die nicht nur dem Schmarotzer sondern auch dem Hausarzt den Arsch bis zu den Ohren auf.

Die weniger schlauen Totalverweigerer werden kriminell und lachen sich über das Jobcenter kaputt.
...und was? Weil einige Schmarotzer zusätzlich noch mit Meth dealen oder Autoradios klauen müssen wir jetzt das gesamte Gesocks mit "Grundsicherung" füttern? Wofür genau?
Wenn du denen jetzt noch die Grundsicherung in den Arsch bläst, dann haben sie nur MEHR GELD zur Verfügung. Sie hören deshalb nicht auf, kriminell zu sein. Sie klauen weiter Autoradios oder verticken Meth. Mit mehr Geld können sie sogar mehr Meth verticken, haben dadurch mehr Geld für mehr Meth,....

dacapo schrieb:
So früher gab es auch diese Kürzungen, komischerweise gab es aber nie soviel Sanktionen wie heute obwohl es damals wirtschaftlich bedingt mehr Arbeitslose gab. Deswegen meine bitte, mal wirklich zu überlegen ob das jetzige Gesetz nicht falsch angewendet wird wenn es so viele Leistungskürzungen gibt.
Also? Weil einige Sachbearbeiter das Gesetz falsch auslegen und sich die Betroffenen nicht vorm Sozialgericht wehren, muss das Gesetz gleich gekippt und jeder, ob fleißig oder Gossendreck, mit Geld überhäuft werden?

Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen, wer sich nicht bemüht soll in der Gosse schlafen, wer nicht spurt bekommt die Rache der Gesellschaft zu spüren.
JA VERDAMMT!

Es sind verdammte KLEINIGKEITEN, die man tun muss, um von unserem Sozialsystem aufgefangen zu werden. Wem selbst das zu viel ist, der hat FREIWILLIG und BEWUSST auf seine Rechte verzichtet.

Das ist so, als ob dir ein Polizist deine Rechte verließt, du ihm freiwillig die ganze dreckige Geschichte ohne Anwalt gestehst und am Ende darauf pochst, dass du ja um deine Rechte auf einen Anwalt betrogen wurdest, weil man dich die Geschichte hat erzählen lassen....
 
Godde schrieb:
@dacapo,
Man legt es dann so aus, dass derjenige quasi selbstverantwortlich handelt?

Es soll ja die Eigeninitiative gestärkt werden, dazu zählen als Broterwerb auch Raub und Diebstahl. :D
Und falls überführt, bekommt der Betroffene ja wieder seine Bleibe und seine 3 Mahlzeiten. Die Sanktionen dienen nur dazu, ein Schreckgespenst Hartz IV bei den Ehrlichen unter den Arbeitenden und Arbeitslosen zu schaffen, damit diese sich bereit erklären, im deutschen Jobmarket für einen Appel und ein Ei beim Arbeitgeberzuhälter anschaffen zu gehen. Deshalb sind auch die Gehälter in unserem Suppenküchenstaat so niedrig. Gibt aber auch viele hier, die von diesen Schweinereien und der Armut hier profitieren, brauch ich nur mal auf die Autobahn mit den fetten Limousinen zu gucken oder Schrankwände, die mit über 170 km/h konstant über die Autobahn blasen. Was kostet der Sprit, was kostet die Welt?
 
Godde schrieb:
@dacapo,

Sehr informativer Beitrag, danke. Mir war nicht bewusst, dass komplett Sanktionen auch das Wohngeld beinhalten. Ich dachte KV und Wohnung würden immer bezahlt.

Das wissen viele nicht, weil die meisten sich nicht vorstellen können das dies in einem Land wie Deutschland möglich ist. Durch Propaganda Aussagen im Fernsehen wie die von Heinrich Alt glauben viele das was da gesagt wird. Ebenso glauben auch viele das Sanktionen nur die richtigen trifft nämlich die Faulen Schmarotzer unter den Hartz 4 Empfängern.
Aber dies ist eben nicht so!

Godde schrieb:
Wie ist den sowas vereinbar mit den Menschenrechten? Man legt es dann so aus, dass derjenige quasi selbstverantwortlich handelt?

Tja wie ist das mit den Menschenrechten vereinbar?
In meinen Augen ist das Sanktionsgesetz ein Gesetz der Schande auf gleicher Stufe wie andere auf physische Vernichtung angelegte Gesetze die es in dunkelster Geschichte Deutschlands schon mal gab, oder die es in Diktaturen wie in der DDR gab.

Die, die hier schreien selbst Schuld, sind der gleiche Menschenschlag der in der DDR wahrscheinlich zu Mauertoten gesagt hätten selbst Schuld.

Wäre er nicht zur Mauer gegangen würde er leben. Analog dazu: Wer alles befolgt was das Jobcenter von einem verlangt, egal wie unsinnig das auch ist muss auch nicht draußen schlafen und (ver) hungern oder sich den Tod holen.

Das erinnert mich an ein Zitat von Heinz Hoffmann (ehemaliger Verteidigungsminister der DDR):

"Wer unsere Grenze nicht respektiert, der bekommt die Kugel zu spüren"
 
Zuletzt bearbeitet:
Godde schrieb:
Wie ist den sowas vereinbar mit den Menschenrechten? Man legt es dann so aus, dass derjenige quasi selbstverantwortlich handelt?

Korrekt. Du verzichtest aktiv auf deine Rechte. Dazu gehört auch "Schweigen als Zustimmung". Kennst du sicher.
 
Hiermit schließe ich mein persönliches Feldexperiment nach etwas mehr als zwei Tagen ab.
Die zu überprüfende These war: Kann ein Thread, trotz dürftigem und zudem noch tendenziösem Eröffnungsbeitrag, einen gesitteten Verlauf nehmen?

Leider musste ich feststellen, dass (mal wieder) diese Frage zu verneinen ist; auch, wenn der ein oder andere schon öfter das Gegenteil behauptet hat und zugegeben, ich hier zwischendurch die ehrliche Hoffnung hatte, dass ihr doch noch die Kurve kriegt. Aber von Anfang an war ein Großteil weder am Thema an sich, noch der sachlichen, d.h. u.a. auch faktenbasierten und vorurteilsfreien, Diskussion über selbiges interessiert. Vielmehr galt es die Mitdiskutanten in ihrer Meinung anzugreifen bzw. diese sogar gezielt zu provozieren und stur die eigene Agenda möglichst respektlos, dafür aber "spektakulär" in Szene zu setzen. Kein Wunder bei (in Teilen) hochgradig "ideologisierten" und "emotionalisierten" Meinungsbildern, die sich hier gegenüber stehen und einen zivilisierten Diskussionsverlauf, i.S. der PuG-Regeln, von Beginn an unterminiert haben.

Wer das jetzt mit der bei streitbaren Themen üblichen Kontroverse abtun will, geht m.E. fehl. Kritik hat nur dann eine Berechtigung, wenn sie sachlich bleibt. Ja, dabei kann und ggf. muss sie dabei auch manchmal weh tun. Die Schmerzgrenze ist jedoch da erreicht, wo sich mehr oder minder latent eine "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" (Link1, Link2) Bahn bricht und darauffolgende Reaktionen ähnlich intolerante bzw. vorurteilbehaftete Weltbilder (nur eben um 180° gedreht) offenbaren.

Schade eigentlich, dass hier einmal mehr der Beweis für die Notwendigkeit unserer PuG-Regeln geführt wurde!
 
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