@ThomasK_7
Wenn das alles gegen das Grundgesetzt verstößt, warum klagen dann nicht diese Armen Menschen Ihr Recht ein?
Das tun tatsächlich so einige Menschen. Die Frage ist halt, wie lange so etwas dauert. So etwas zieht sich sehr lange. In dieser Zeit sind sie totalsanktioniert. 100%. Was eben auch einen Entzug der Krankenkasse mit sich führt. Ob und wie die Leute zu den 100% kamen, ich weiss es nicht.
Auch muss ich dir in einem Punkt Recht geben, die Menschen, welche wegen Terminvereinbarungen versäumt nicht erschienen sind hätte man zu glatten 100% ausmerzen können. Nämlich sind die, die nicht erschienen sind, weil sie nicht WOLLTEN, das sind die vermeidbaren. Dann sind die, die "keine Post bekamen", das sind die, die ungerechtfertigt sind, und per Widerspruch auch angefochten werden können. Da dies schon 2/3, also ca. 670 000 Fälle beinhaltet, bei denen Menschen, nun ich sag mal salopp "zu naiv" waren nachzuhaken, das ist schon selten dämlich. Das ist aber natürlich keine Rechtfertigung FÜR die Sanktionen, sondern einfach nur, dass die Menschen ein wenig unachtsam waren.
Demnach fallen rund 350 000 Sanktionen auf anderweitige Dinge an. Insgesamt sind aber nur 150 000 Personen betroffen. Das bedeutet, dass ein Großteil tatsächlich nur sanktioniert sind, weil sie zu faul sind. Entweder zu faul den Termin zu ändern, oder zu faul dem Termin erhalten zu haben widersprochen haben.
Alle mir privat bekannten Sanktionierten und auch den hier im Forum sich Bekennenden wurden meines Erachtens moralisch (!) zu Recht sanktioniert. Wer 1-2 Bewerbungen im Monat schreibt, der wird einfach nicht sanktioniert.
Das stimmt so nicht. Du wirst auch Sanktioniert, wenn du auf einen Vermittlungsvorschlag nicht eingehst, bzw. hier ebenfalls: Nicht reagierst. Es kann auch sein, dass dir eine Stelle zugesandt wird, bei der du dich schon beworben hast. Jetzt könnte man meinen: Das ist gegessen, da hab ich mich beworben. Nene, du musst dem Amt mitteilen, dass du dich beworben hast, um einer Sanktion vorzubeugen. Du hast also Mehraufwand. Natürlich hält sich das wiederum in Grenzen, dennoch sind Sanktionen in der Art auch herzustellen.
Dann kommen noch die, die eben tatsächlich keine Post bekamen, und dann sanktioniert SIND. Weil sie selbst den Sanktionsbescheid nicht erhalten haben. Dann wirds noch komplizierter. So etwas sammelt sich. Das sind auch nur Fälle. Aber sie existieren.
@Lübke
das ist in meinen augen eine selbstverständlichkeit, keine strafe. und nur weil ein gewisses maß an initiative verlangt wird, ist das auch keine strafe, so wie es hier vielfach hingestellt wird. eine strafe gibt es nur dann, wenn man sich weigert dieses mindestmaß zu erbringen. jeder hat die pflicht sich zu bemühen. misserfolg führt nicht zu sanktionen, nur die weigerung es überhaupt zu versuchen.
Nach dieser Logik müsste der STAAT sanktioniert werden. Denn er WEIGERT sich, das Mindestmaß zu bezahlen. Das Mindestmaß ist Hartz 4. Das ist das Lebensminimum. Wenn also der Staat das Lebensminimum nicht erbringt, und seine Pflicht nicht erfüllt, müsste nach aller Konsequenz der Staat sanktioniert werden.
Außerdem schreibst du richtig, nach
deinen Augen. Nach deiner Ansicht nach. Laut deiner Meinung. Das bedeutet aber nicht, dass jeder dieselbe Meinung haben muss, und auch nicht, dass der Staat dieselbe Meinung hat. Im Grundgesetz steht nichts davon, dass man sich bewerben muss, sondern in einem untergeordneten Gesetz, welches sich aber ans Grundgesetz halten muss. Eine Sanktion ist ein Bruch des Grundgesetzes und daher per se nicht zulässig.
@Benzer
Was das Minimum ist, ist ja jetzt schon festgelegt. Das müsste man halt umbrechen auf Marken bzw. Geldlose Mittel/Unterstützung. Bzgl. den Versicherungen meinte ich eher sowas wie Haftpflicht, Hausrat etc.
Wieso denn Haftpflicht und Hausratversicherung? Wenn das Minimum feststeht, dann kann das Minimum nicht gesenkt werden. Auch nicht bei Essensmarken....
@Lübke
viele hier die gegen missbrauch sind, haben bereits eigene erfahrungen gemacht. und diese decken sich eben nicht mit der mär von willkürlichen bestrafungen von machtmissbrauchenden arge-mitarbeiterinnen. natürlich bestätigen ausnahmen auch hier die regel. aber das ist kaum eine rechtfertigung für missbrauch.
Also, die Mehrheit hier im Forum hat eigene Erfahrungen gemacht. Daraus schließen wir auf einen Großteil der Arbeitslosen. Ein Bild dieser Arbeitslosen formt sich in unserem Geiste und wir meinen, dass es richtig ist, dass sich jeder Arbeitslose bemüht wieder Arbeit zu finden. Soweit so gut. Auch ist es kein Gegenargument, welches FÜR einen Missbrauch zu nutzen ist, wenn man schreibt, dass diese Eigenbemühungen schon zuviel verlangt sind. Denn es können sich ja 3 Millionen Arbeitslose bei 10 Bewerbungen (mindestens) auf die 500 000 Stellen (lassen wir es mal 1 Million Stellen sein) bewerben. Das bedeutet aber, dass jeden Monat 30 Millionen Bewerbungen rausgehen, im Jahr demnach 360 Millionen Bewerbungen, auf 1 Million Stellen. Relation? Wohl kaum. Würden jetzt "die Faulen" wegfallen, würde sich schlagartig die Menge der Bewerbungen auf vielleicht 200 Millionen Bewerbungen reduzieren, OHNE dass sich für den Arbeitsmarkt irgendwelche Änderungen ergeben.
"Die Faulen" sind daher, im großen Maßstab gesehen, einfach nur völlig wurst.
schlimm genug dass man einige leute (übrigends nur ca 3%) zwingen muss sich zu bewerben und um arbeit zu bemühen. niemand verlangt erfolge, nur ernstgemeinte versuche, mehr nicht. was daran so schlimm sein soll erschließt sich mir beim besten willen nicht.
Du hast die Aussage nicht verstanden des Links. Es sind in den 3% ja noch Leute vorhanden, die nicht zu Terminen gegangen sind, dann Leute, die sich eben bewusst nicht beworben haben, dann aber auch Fälle, bei denen die Leute zwar etwas getan haben, es aber z.B. nicht anerkannt wurde, oder per Post verloren gegangen ist, oder der Sachbearbeiter einen schlechten Tag hatte. Das summiert sich auf die 3%. Das heißt die Gruppe derer, die sich tatsächlich weigert
könnte größer, aber
könnte auch kleiner sein.
Könnte. Nach der Meinung dieses Forums? Ich würde schreiben: Nein. Denn man muss nach der Menge der Arbeitslosen und dem Verhältnis der Arbeitslosen zu den "faulen Arbeitslosen" gehen. Und diese ist nunmal nicht bekannt. Daher ist ein Urteil über Arbeitslose generell kaum machbar, da man nicht weiss, ob faul oder nicht.
Und daher ist es dasselbe wie 82 Millionen Menschen in Dland für Steuerhinterziehungen zahlen zu lassen, obwohl diese 82 Millionen Menschen gar keine Steuern hinterzogen haben. Ein reines Verhältnis-Denken.
Weder ist es gut, wenn Menschen faul zu hause als Arbeitslose keine Lust auf nichts haben, noch ist es gut, wenn Menschen Steuern hinterziehen. Ebenfalls nicht, wenn Menschen bei rot über die Ampel gehen. Deswegen bestrafen wir aber nicht alle und sagen du musst bei einer grünen Ampel erst bis 10 zählen. Denn die, die bei rot drüber gehen, gehen sowieso rüber, ob sie bis 10 zählen oder nicht, völlig egal.
@Daaron
Das einzig Gemeine war dei Offenlegung der Finanzen zum Nachweis der Bedürftigkeit. Aber wenn die Leute bedürftig sind, dann haben sie wohl nix zu verbergen, hm?
Sag das mal dem 55 jährigen Arbeitnehmer, der nach 40 Arbeitsjahren seine Renten- und Lebensversicherung aufkündigen muss, der 40 Jahre lang in das Sozialsystem gezahlt hat, der 40 Jahre lang, für andere Bedürftige Menschen gezahlt hat, und dem nun lachend der Stinkefinger ins Gesicht gestreckt wird. So jemand fragt sich jetzt, wofür er diese Versicherungen bezahlt hat. Für nichts. Um im Alter, wenn er aufgefangen werden muss weil er arbeitslos ist, am Arsch ist.