Hauptschulen am Ende

Odium

Captain
Registriert
Okt. 2003
Beiträge
3.643
Hallo zusammen,

ich möchte mal ein Thread über unser Schulsystem starten, besonders über die Hauptschulen. Allgemeiner Tenor in den Medien und z.T. in der Politik ist die Abschaffung dieser Schulform und daher möchte ich hier mal die Frage anstossen, ob wir die Hauptschulen tatsächlich nicht mehr brauchen und wenn ja, warum nicht.

Vorab noch ein paar Infos:

  • Es gibt eine enge Korrelation zwischen dem Verdienst der Eltern und der Schulempfehlung von den Grundschullehrern: Kinder aus der Unterschicht bekommen trotz gleicher Note viel seltener eine Gymnasialempfehlung als Kinder aus der Oberschicht. Diese Empfehlung wird fast immer befolgt.

  • Bei Wiki, bzw. der Bundeszentrale für politische Bildung, werden drei Arten von Hauptschulen unterschieden:
    • HS mit hohem Niveau, vergleichbar mit Realschule (39%)
    • HS mit mittlerem Niveau (45%)
    • HS mit niedrigem Niveau, sog. Problemschulen (16%)


  • Ca. 80.000 Menschen verlassen jährlich unsere Schulen ohne einen Schulabschluss. Mit 510.000 Personen stellen sie (vermutlich) die größte Gruppe innerhalb der aktuell gemeldeten Arbeitslosen.

  • Bei der letzten Pisa-Studie schnitt Sachsen als bestes Bundesland ab. D. Lenzen sieht als Hauptgrund dafür die Abschaffung der HS und die 1992 eingeführte Mittelschule.

  • Kosten pro Schüler 2005 (S.7): Sonderschüler, 12.700€, Gymnasiast 5.400€, Realschüler 4.500€, Hauptschüler 5.600€. Die Zahlen rühren in erster Linie von der Betreuungsrelation her.
Ich weiß nicht so recht, womit man den Abstieg der Hauptschule begründen soll. Vor über zwei Jahren gab es in den Medien viel Aufsehen über die Rütli-Schule in Berlin, wo Lehrer den Senat aufforderten, die Schule wegen der Gewalt dort zu schließen. Sowas beeinflusst sicher auch die Meinung vieler Eltern, die nicht in Berlin leben.
Möglich ist es aber auch die Tatsache, dass die Anforderungen in fast allen Berufen in den letzten Jahren gestiegen sind und weiter steigen werden, während der Anspruch der HS gleich geblieben ist. Das könnte die hohe Arbeitslosigkeit unter den Hauptschulabgängern erklären.

Letztendlich bleibt die Frage, wenn wir die Hauptschule tatsächlich abschaffen wollen, was mit den Schülern auf der HS und der RS passiert. Manche Eltern haben Angst davor, dass ihre Kinder auf der RS negativ beeinflusst werden.
Ich glaube auch an die These, dass der steigende Anspruch im Berufsleben nicht von allen Menschen befriedigt werden kann (salopp gesagt bleibt die Intelligenz gleich) und die Auflösung der HS somit nur das eigentliche Problem kaschieren wird.

Als Zukunftsausblick ohne HS kann ich mir vorstellen, dass die Quote an Hochschulabhängern weiter steigen wird und die Einkommen weiter auseinandergehen werden. Da immer mehr Eltern ihre Kinder auf das Gym schicken möchten, wird man dort noch stärker aussieben müssen (wurde z.T. durch das Abitur mit 12 Jahren verwirklicht), während auf der Realschule alle Schüler zusammengefasst werden, die später nicht studieren können oder wollen. Sie wird somit das, was die HS jetzt darstellt. Eine weitere Folge könnte das Wiederaufleben der Privatschulen sein.

Ich bin auf eure Meinungen gespannt.
 
Die Abschaffung der Hauptschule bringt gar nichts, es sei denn man schafft die Hauptschüler gleich mit ab.:rolleyes:

Ich halte es für eine Sauerei, dass Hauptschulen heutzutage als Bildungsmüllkippe gelten, auf der nur Versager sind. Damit nimmt den Hauptschülern, vor allem denen, die noch einen gewissen Leistungswillen an den tag legen, die letzte Motivation.
Wie sollen denn diese Schüler überhaupt noch motiviert sein, wenn sie dauernd hören, dass sie mit ihrem Abschluss eh nur Hartz-4-Empfänger werden?

Es wäre viel sinnvoller, die Hauptschule aufzuwerten, so dass auch ein Hauptschulabschluss wieder etwas zählt und man damit wieder Möglichkeiten bei der Berufswahl hat.
Um dies zur Erreichen muss einfach das Bildungsniveau angehoben werden und eine intensive Förderung sogannter Problemfälle betrieben werden.

Ich sehe eine Hauptschuld auch in der Wirtschaft, denn heutzutage suggerieren die scheinbar völlig abgeobenen Spinner in der Wirtschaft den in der Bildung befindlichen doch, dass man nur noch mit einem Prädikatsexamen Chancen auf einen anständigen Beruf hat.
Mit einem mittelmäßigen Schulabschluss kannst du dich doch gleich erhängen!
Dieses eiskalte leistungsdenken sollte dringend auf Normalmaß zurückgeschraubt werden, denn so demotiviert man diejenigen, die nur Bildungs-Mittelmaß sind.

Mit einer gestärkten Hauptschule, die Schüler hervorbringt, die wieder auf einem gewissen Bildungs-Niveau sind, wird auch der Hauptschulabschluss wieder an Wert gewinnen und einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen.

Das größte Problem der Bildungspolitik sind aber die Politiker. Was bei uns als Bildungspolitik verkauft wird, ist eine jämmerliche Flickschusterei. Da wird nur nach den PISA-Ergebnissen geschielt und bei ausbleibendem Erfolg sofort neue Konzepte in den Ring geworfen.
Aber wenn man wirklich eine nachhaltige Verbesserung des Schulsystems will, muss man eben auch mal längerfristige Maßnahmen umsetzen, die erst nach ein paar Jahren Ergebnisse zeigen.
Das wird aber nicht klappen, wenn man jedes mal in Alarmismus verfällt, nachdem eine neue Studie veröffentlich wurde zum Zustand des Bildungssystems.
Diese verfluchte PISA-Studie war das schlimmste Übel, dass dem Schulsystem zustossen konnte, den seit dem wird ohne Sinn und Verstand an unseren Schulsystem rumgedoktert ohne dass es irgendetwas brächte.
 
Odium schrieb:
  • Es gibt eine enge Korrelation zwischen dem Verdienst der Eltern und der Schulempfehlung von den Grundschullehrern: Kinder aus der Unterschicht bekommen trotz gleicher Note viel seltener eine Gymnasialempfehlung als Kinder aus der Oberschicht. Diese Empfehlung wird fast immer befolgt.

Es sollte lieber mal suchen, wie der Verdienst der Eltern und ihre Engagiertheit in schulischen Angelegenheit zusammenhängt und wie sich das auf den schulischen Erfolg auswirkt.

Ich vermute nämlich mal, dass der Grund dafür darin liegen dürfte, dass Oberschichteneltern sofort Rabatz machen wenn ein Lehrer auch nur wagt zu sagen, dass ihre Brut nicht fürs Gymnasium geeignet ist. Und Unterschichteneltern finden sowieso, dass ihre Kinder "was änständiges" machen sollen...
 
Die Hauptschulen - besonders die in Großstädten - sind eben vollgestopft mit Leuten, die offensichtlich weniger als keine Erziehung genossen haben.

Die Frage ist, was macht man mit Leuten, die die Lehrer bedrohen, die in der Schule gewalttätig werden, die andere Schüler erpressen und mobben?

Die Schließung einer Schule aufgrund der Gewalt der Schüler kann natürlich nicht sein, man muss den Schülern richtig den Allerwertesten aufreißen.

Solang die Politiker sich solcher Probleme nicht vernünftig annehmen, siehts düster aus - ich hätte meine Realschulzeit jedenfalls nicht gerne mit solchen Leuten verbracht und ich kann jeden verstehen, der das genauso sieht.

Die paar Leute, die von der Realschule rüberkamen, haben gereicht. Schlägertrupps, bewaffnet mit Messern und Metallgürtelschnallen, Hetzjagden, in denen 40 Leute einen durch die Innenstadt hetzen usw. sind wirklich jenseits von Gut und Böse.
 
bastis schrieb:
Es sollte lieber mal suchen, wie der Verdienst der Eltern und ihre Engagiertheit in schulischen Angelegenheit zusammenhängt und wie sich das auf den schulischen Erfolg auswirkt.

Ich denke eher, dass ein hoher Verdienst in der Regel mit Fleiß und Engagiertheit in allen Lebensbereichen zu tun hat. Das Lernen die Kinder von Ihren Eltern und sind demzufolge auch engagierter in der Schule. ;)

MFG
 
Ich kannte den Thread nicht. Ich hab vor der Erstellung natürlich gesucht, aber nur den Begriff Hauptschule im Titel. Wenn die Mods meinen, dass eine Zusammenlegung sinnvoll ist, dann soll es so sein.
 
Ich seh das Problem auch eher im Dreigliedrigen System

Theoretisch könnte ich dem dreigliedrigen System ja sogar etwas abgewinnen:
wenn z.b. Haupt und Realschüler entsprechend gefordert und gefördert werden auch unter einsetzen zusätzlicher Mittel und mehr Unterricht, mit dem Ziel Leistungsdefizite abzubauen.

Aber dies ist eben gerade nicht der Fall sondern ist einfach imho ein Abstellgleis bzw. die zukünftigen billigen Arbeiter

Dabei gehe ich von dem Grundsatz aus das kein Kind dumm auf die Welt kommt
d.h. mit entsprechender Förderung/Erziehung aus jedem etwas werden könnte.

Das die schulische Leistung eben stark von den Eltern und dem Umfeld abhängen ist doch der Beweis dafür

Nur was sollen mit Kindern werden die nicht diesen sozialbevorteilten Background, die nicht das Glück haben in einem gebildeten Umfeld aufzuwachsen?
An die muss auch gedacht werden, hier müsste der Staat wesentlich stärker eingreifen um Chancengleichheit aufrechtzuerhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich komm von der Hauptschule, hab nach der 9. Klasse die 10te gemacht (M-Schiene), dann bin ich auf die FOS gegangen und jetzt studiere ich physik. Wo ist das Problem? Wenn man sich wirklich reinhängt kann man auch als zukünftiger Hartz4rer erfolg haben.
 
@Erlias
Das stimmt, mit viel Schweiß und Fleiß kann man eine Menge erreichen. Ein Großteil der sehr erfolgreichen Menschen auf dieser Welt hat seinen Erfolg durch harte Arbeit erkämpft.

Ich persönlich halte die Abschaffung von Hauptschulen grundsätzlich gut. Das Problem liegt doch u.a. darin, dass Hauptschulen kein "annehmbares Niveau" mehr bieten. Vor 100 Jahren mag eine Schule mit dem Niveau einer heutigen Hauptschule okay gewesen sein. Aber in der heutigen Zeit wird von den Arbeitgebern mehr erwartet, als nur ein Hauptschulabschluss, und das ist auch berechtigt. Denn die zu verrichtende Arbeit ist eine andere. Früher wurden zum Großteil leicht zu erlerndende handwerkliche Tätigkeiten ausgeführt. Dafür brauchte man keinen Hochschulabschluss. Doch mittlerweile verlangen zunehmend mehr Berufe eine hohe Qualifikation, bedingt durch fortschreitende Technologien usw. Die Tatsache, dass Unternehmen deshalb vermehrt hochqulifizierte Leute suchen, ist somit sofort verständlich.

Die sich daraus ergebende Schlussfolgerung ist die Abschaffung vob Hauptschulen, da diese dem Niveau nocht mehr genügen. Ein Mittelschulabschluss stellt nun mal die untere Grenze dar.
Zugegebenermaßen gibt es kluge und weniger kluge Menschen. Aber mal ehrlich, ein Mittelschul-/Realschulabschluss sollte von jedem zu schaffen sein, so schwer ist es nicht. Meiner Meinung nach fehlt es aber leider häufig an der Erkenntnis, das man dafür auch mal den Arsch zusammenkneifen und sich anstrengen muss. Das Leben ist schließlich kein Ponnyhof.
 
naja Ansichtssache...ich bin damals zu meiner Schulzeit im 9ten von der Real auf Haupt gewechselt.Aufgrund meiner Noten dürfte ich auch nicht den sogenannten 10B Abschluss machen.Die Hauptschule war aber viel persönlicher und symphatischer. Auf meiner Realschule wurde immer gnadenlos durchgezogen,wer nicht nach kam hatte frust und so zog sich die Klasse gegenseitig runter usw und da ging auch oft über böse blicke hinaus.
Jedenfalls ich habe meinen Abschluss gemacht mit sehr guten Noten und bin jetzt in einer Ausbildung und halte weiterhin dieses Level während Leute aus meiner Klasse mit Fachabi und ähnlichen sich ziemlich erschrocken haben nach den ersten Noten vergaben :lol:

Eine Hauptschule ist erst am Ende,wenn sie meint in Schüler nur Schüler zusehen die schon irgendwann verschwinden.
 
Das Problem der hauptschule wie Sie aufgebaut ist und das teilweiße die Klassen zu groß sind und ein gravierendes problem zumindest bei uns ist das, der Ausländeranteil(Sprach/Kulturprobleme) zu groß ist ein Beispiel 26Schüler davon nur 2Deutsche was soll der Lehrer da machen wenn er auf die Schüler eingehen will und über die hälfte versteht Ihn nicht.( wollen viele auch nich)

Und einen Hauptschüler, der nichtmal eine Quwalli hat nehmen die meisten Firmen eh nicht( auch berechtigter weiße wie die erfahrung mit Lehrlingen zeigt) mehr teilweiße nur noch Realschüler.

Die Hauptschule gehört nicht weg sondern überarbeitet, zb das Klassen gebildet werden wo Schüler mit den besseren Noten zusammen sind und der Lehrer ein höheres Nievau halten kann, und diese Schüler nicht nach unten gezogen werden.

Ich war auch mal auf der Hauptschule zu meiner Zeit wurde mann mit Kusshand von den Firmen genommen wenn mann gut war.
 
Hallo,
zu meiner Zeit war ich auch nur Hauptschüler.
Bin trotzdem was geworden. Was das auch immer heissen mag. ;)

Meine Kinder sind auch alle nur auf der Hauptschule gewesen bzw sind noch.

Der älteste wird nun Schlosser und es fluppt sag ich mal.
Ich will hier keinen nahe treten aber wenn ich die rechtschreibung meiner Kinder sehe und dann hier auf Forumbase lese frage ich mich öfters, wo ist der Unterschied.

Der zweite Sohn möchte nun unbedingt Koch werden.
Habe auch erst gedacht hmm dafür bist Du so gut in der Schule.
Aber es ist sein Herzenswunsch und er hat auch schon eine Lehrstelle in einen sehr guten Restaurant.(Und es schmeckt Sau gut was der jetzt schon ohne Lehre fabriziert)

Meine älteste Tochter hatte probleme in der Grundschule bis wir merkten das Kind ist ja schwerhörig. Danach kostete es viel Mühe und Zeit das Kind auf eine Hauptschule zu bekommen, da es ja schwerhörig ist und eigentlich zur Sonderschule muss.
Mittlerweile ist sie Klassenbeste und für die Schülerzeitung tätig.

Meine jüngste Tochter geht noch zur Grundschule und ich weiss noch nicht wie es weitergeht.

Wenn ich hier manche IT Techniker erwartungen lese und dann mit meinen Betrieb und meinen Kindern vergleiche. Dann sag ich mal

Hauptschule muss sein und ist wichtig.
 
Marcel^ schrieb:
Die Hauptschulen - besonders die in Großstädten - sind eben vollgestopft mit Leuten, die offensichtlich weniger als keine Erziehung genossen haben.
Richtig. Und die Gymnasien sind vor allem mit (pseudo-)guterzogenen Kindern vollgestopft. Genau das ist das Problem: Nicht die elterliche Erziehung sondern die Fähigkeiten des Kindes sollten doch eigentlich über die Bildungschancen des Kindes entscheiden, oder? Klappt leider nicht in Deutschland. Deshalb ist wichtig, daß die Kinder aller sozialen Schichten lange gemeinsam lernen und nebenbei lernen miteinander umzugehen.

Hauptkritikpunkt an der Hauptschule ist nicht die Hauptschule an sich sondern die frühe Auslese der Kinder, wer _angeblich_ mehr und wer _angeblich_ weniger drauf hat. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß es genug Kinder gibt, die z.B. bis zu ihrem 14. oder 15. Lebensjahr Nieten in der Schule waren, dann aber plötzlich durchstarten, einen guten Schulabschluß hinlegen und mit Abi, Studium und Dis weitermachen. Es ist großer Unfug, Kinder in niedrigem Alter schon aufs Bildungsabstellgleis zu schieben. Da wird riesiges Potential verschenkt.

Ich bin für 10 jahre _gemeinsame_ Schule für _alle_ Kinder. Nach der 10. gibts bundeseinheitliche Prüfungen und bei Bestehen einen Abschluß. Anschließend können Kinder, wenn sie halbwegs gut waren, ihr Abi machen (2 oder meinetwegen auch 3 Jahre). Wer in einer Abiklasse sitzt, hat den normalen Schulabschuß bereits in der Tasche.

Stormtrooper85 schrieb:
Ich halte es für eine Sauerei, dass Hauptschulen heutzutage als Bildungsmüllkippe gelten, auf der nur Versager sind.
...
Es wäre viel sinnvoller, die Hauptschule aufzuwerten, so dass auch ein Hauptschulabschluss wieder etwas zählt und man damit wieder Möglichkeiten bei der Berufswahl hat.
Um dies zur Erreichen muss einfach das Bildungsniveau angehoben werden
Sorry, aber das reine Illusion (um nicht Blödsinn sagen zu müssen). Wenn es verschiedene Schultypen und -abschlüsse gibt, wird der niedrigste Typ bzw. Abschluß immer die "Bildungsmüllkippe" sein. Daran ändert sich auch nichts, wenn du das Niveau aller Schulen um 500% anhebst. Der Müllvergleich ist recht passend: Schau dir an, was bei uns auf dem Müll landet und was in der 3. Welt auf dem Müll landet. Beides ist Müll, auch wenn das Niveau extrem unterschiedlich ist. Der niedrigste Abschluß ist und bleibt der niedrigste Abschluß und wird damit immer einen gegenüber anderen Abschlüssen mieseren Status haben.

drago-museweni schrieb:
Die Hauptschule gehört nicht weg sondern überarbeitet, zb das Klassen gebildet werden wo Schüler mit den besseren Noten zusammen sind und der Lehrer ein höheres Nievau halten kann, und diese Schüler nicht nach unten gezogen werden.
Nein. Diese Trennung der Kinder ist grundfalsch. Das Interesse der stärkeren Schüler muß sein, andere mitzuziehen. Lehrer können das Niveau des Unterrichts sowieso nicht frei wählen. Die müssen sich an ihren Lehrplan halten - da bleibt nicht viel Spielraum. Es ist so, daß man viele Dinge dann am besten versteht, wenn man sie anderen erklärt statt sie nur selbst zu lernen. Eine durchwachsene Klasse ist ein gutes Spielfeld dafür.


Übrigens halte ich nichts von der Forderung, die Zahl der Hochschulabschlüsse (oder den Anteil der Leute mit Hochschulabschluß) zu erhöhen. Das Niveau der kleinen Hochschulabschlüsse der meisten Länder (oft Bachelor oder ähnlich) liegt oft eher unter dem Niveau einer deutschen Berufsausbildung. Eine vergleichbare Berufsausbildung gibts nur in wenigen Ländern. Wer dort bischen mehr will, muß an an eine "Hochschule", was in der Statistik gut aussieht. Die Statistiken zur den Zahlen der Hochschulabschlüsse der verschiedenen Länder sind deshalb mit größter Vorsicht zu genießen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mensch183
Ich bin für 10 jahre _gemeinsame_ Schule für _alle_ Kinder. Nach der 10. gibts bundeseinheitliche Prüfungen und bei Bestehen einen Abschluß. Anschließend können Kinder, wenn sie halbwegs gut waren, ihr Abi machen (2 oder meinetwegen auch 3 Jahre). Wer in einer Abiklasse sitzt, hat den normalen Schulabschuß bereits in der Tasche.

10 Jahre auf einer gemeinsamen Schule - das wird wohl nicht klappen. Ich habe auch 12 Jahre Schule hinter mir und weiß, dass die hierzulande übliche Trennung nach bereits 4 Schuljahren zu früh ist. Angemessen halte ich dies nach der 6. Klasse. Nach der 10. Klasse ist der Zug aber schon abgefahren. Es muss die Möglichkeit geben, begabtere Schüler zu fördern in Form eines Gymnasiums. Und das ist nach der 10. Klasse definitiv zu spät. Das korrupiert die Leistung all derer, die etwas mehr drauf haben und demotiviert den Durchschnittsschüler.

@drago-museweni
Das Problem der hauptschule wie Sie aufgebaut ist und das teilweiße die Klassen zu groß sind und ein gravierendes problem zumindest bei uns ist das, der Ausländeranteil(Sprach/Kulturprobleme) zu groß ist ein Beispiel 26Schüler davon nur 2Deutsche was soll der Lehrer da machen wenn er auf die Schüler eingehen will und über die hälfte versteht Ihn nicht.( wollen viele auch nich)

Ich persönlich halte es auch fatal, wenn zwei Deutsche unter 24 Ausländern lernen. Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin kein Rassist. Aber wenn ich mir den Deutschunterricht in der 6.Klasse vorstelle, dann weiß ich nicht so recht, wie das funktionieren soll. Das Niveau wird sehr sehr niedrig sein, da die Nichtmuttersprachler erstmal ein perfektes Deutsch erlernen müssen, und die anderen beiden lernen nichts.
Grundsätzlich bin ich für eine gesunde Durchmischung von "klug und dumm", hier Heimischen und EIngereisten. Aber 24 zu 2 ist nicht gesund.

---

Wenn Hauptschulen wirklich so wichtig sind, dann frage ich mich, warum z.B. ein Land wie Sachsen, in dem es keine Hauptschulen gibt, nicht bereits untergegangen ist (und bei der letzten PISA-Studie ganz vorne liegt).
 
@mensch183 das ist ein lobenswerter Ansatz aber leider funktoniert das so nicht, denn wenn der Stärkere immer dem Schwächeren hilft ist dieser ja selber abgelenkt.

@8core, ja da hast du recht mann sollte das Modell von Sachsen mal genauer anschauen.
 
8core schrieb:
10 Jahre auf einer gemeinsamen Schule - das wird wohl nicht klappen.

Nun, seinerzeit in der DDR hat das hervorragend geklappt. Man kann über die DDR ja unterschiedlicher Meinung sein. Was jedoch das Bildungsniveau betrifft, das war im Vergleich zu dem, was man heute vorfindet, sehr hoch.

8core schrieb:
Es muss die Möglichkeit geben, begabtere Schüler zu fördern in Form eines Gymnasiums. Und das ist nach der 10. Klasse definitiv zu spät.
Da gebe ich Dir Recht. Man kann das Gymnasium durchaus schon irgendwo zwischen der 6. und der 8. Klasse starten lassen. Gleichzeitig sollten jedoch bei entsprechendem Abschluß der 10. Klasse auch Realschüler regulär zum Gymnasium wechseln können. Natürlich nicht in die Klassen derer, die bereits nach 6 Jahren gewechselt sind, sondern in separate Klassen, die erst mit dem 11. Schuljahr beginnen.
 
Snoops el Cid schrieb:
Hallo,
Meine älteste Tochter hatte probleme in der Grundschule bis wir merkten das Kind ist ja schwerhörig. Danach kostete es viel Mühe und Zeit das Kind auf eine Hauptschule zu bekommen, da es ja schwerhörig ist und eigentlich zur Sonderschule muss.

Das kann ich mir, ohne dir zu nahe treten zu wollen, nicht recht vorstellen. Zumindest in Hinsicht auf Zeit. Meine Schwester verfügt über nicht einmal 20% ihres Hörvermögens und ist sogar darauf angewiessen, dass die Lehrer ein Mikrofon für ihre Hörgeräte tragen, zumindest zu Beginn, da die Geräte einfach noch nicht ausgereift genug waren.
Zu Anfang weigerten sich zwar einige Lehrer, doch der Elternbeirat und Direx schritten da sehr schnell sehr vehement ein.
Dies wäre eher ein Zeichen, dass das Interesse an den Schülern an der Hauptschule nicht so hoch ist, wobei es gefährlich ist diese These auf einen Fall zu stützen, vllt hattet ihr auch einfach nur Pech, was schade ist.

wiesel201 schrieb:
Da gebe ich Dir Recht. Man kann das Gymnasium durchaus schon irgendwo zwischen der 6. und der 8. Klasse starten lassen. Gleichzeitig sollten jedoch bei entsprechendem Abschluß der 10. Klasse auch Realschüler regulär zum Gymnasium wechseln können. Natürlich nicht in die Klassen derer, die bereits nach 6 Jahren gewechselt sind, sondern in separate Klassen, die erst mit dem 11. Schuljahr beginnen.

Wenn getrennt wird wird ein extra Schulabschluss nötig und wieviele extra Schulabschlüsse will man noch?

Ich befürchte fast, dass ein Abschaffen der Hauptschule mehr Probleme hervor ruft. Erstens, es gibt einfach Menschen, welche vom Grips einfach nicht auf dem Niveau sind wie andere, die Menschheit wird einfach nicht schlauer nur weil man das Schulsystem ändert. Auch braucht man diese Menschen einfach für die einfachen Berufe. Man wird keinen Abiturienten finden der bereit ist für ein paar Euro jeden Tag die Mülltonnen anderer auszuleeren, daher wage ich die Aussage, dass unsere Gesellschaft in gewisser Hinsicht auf solche Absteiger / Versager (das in Hinsicht auf Bildung/Schulabschluss) angewiessen ist.

wiesel201 schrieb:
Nun, seinerzeit in der DDR hat das hervorragend geklappt. Man kann über die DDR ja unterschiedlicher Meinung sein. Was jedoch das Bildungsniveau betrifft, das war im Vergleich zu dem, was man heute vorfindet, sehr hoch.

Hierfür hätte ich gerne einen Beleg! Alle mit welchen ich bisher das Vergnügen hatte und welche einen nichtmal schlechten Abschluss haben, zeichneten sich primär durch absolutes Unwissen und nicht gerade übermässig Grips aus. Soll keine allgemeine Verunglimpfung sein, doch hätte ich für eine solche Aussage schon gerne ein paar Fakten, denn nur weil ein solches System mir sagt seine Bildung sei Top, glaube ich das noch lange nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
@wiesel201
Da gebe ich Dir Recht. Man kann das Gymnasium durchaus schon irgendwo zwischen der 6. und der 8. Klasse starten lassen. Gleichzeitig sollten jedoch bei entsprechendem Abschluß der 10. Klasse auch Realschüler regulär zum Gymnasium wechseln können. Natürlich nicht in die Klassen derer, die bereits nach 6 Jahren gewechselt sind, sondern in separate Klassen, die erst mit dem 11. Schuljahr beginnen.

In Sachsen (und mittlerweile auch anderen Bundesländern) kann man von der Mittelschule jederzeit auch auf ein Gymnasium wechseln. Ich kenne genug Leute, die das getan haben, weil sie sich an der Mittelschule unterfordert fühlten. Bis einschließlich der 6. Klasse kann man "einfach so" wechseln, danach muss man die zuletzt besuchte Klasse am Gymnasium wiederholen. Durch dieses Wiederholungsjahr haben die Schüler die Möglichkeit, den Niveauunterschied von Mittelschule und Gymnasium aufzuholen.
Dieses System ist meiner Meinung nach sehr praktikabel.

Geht das nicht von Realschule -> Gymnasium?
 
botskiller schrieb:
Wenn getrennt wird wird ein extra Schulabschluss nötig und wieviele extra Schulabschlüsse will man noch?
Stört es Dich wirklich, wenn ein Abiturient auch einen Abschluß der 10. Klasse in der Tasche hat?

botskiller schrieb:
Ich befürchte fast, dass ein Abschaffen der Hauptschule mehr Probleme hervor ruft. Erstens, es gibt einfach Menschen, welche vom Grips einfach nicht auf dem Niveau sind wie andere, die Menschheit wird einfach nicht schlauer nur weil man das Schulsystem ändert.

Es ist doch ganz einfach: Wer die 10. Klasse nicht schafft, der packt halt nur die achte oder neunte. Dennoch wird er die ganze Schulzeit über gefordert und lernt damit auch für sein späteres Leben. Wozu eine separate Hauptschule, an der die Anforderungen soweit runtergeschraubt werden, daß sich niemand schlecht fühlt? Damit Hauptschüler nicht lernen müssen, sich anzustrengen? So hat ein "schlechter" Schüler immerhin die Chance, das Ruder später herumzureißen und vielleicht doch nich mal einen besseren Abschluß hinzubekommen. Es gibt mittlerweile sogar schon Gebäudereinigerfirmen, die Lehrlinge nur noch mit Realschulabschluß einstellen.


botskiller schrieb:
Hierfür hätte ich gerne einen Beleg!
Oh Gott, daß man hier alles mit einem Beleg untermauern muß. :rolleyes:
Ich habe dafür keinen Beleg, aber ich lebe schon lange genug, um die Veränderung einschätzen zu können. Das Bildungsniveau im Osten ist definitiv gesunken, ob es Dir nun schmeckt oder nicht. Gerade in den vergangenen 10 Jahren...
 
Zurück
Oben