Hauptschulen am Ende

wiesel201 schrieb:
Stört es Dich wirklich, wenn ein Abiturient auch einen Abschluß der 10. Klasse in der Tasche hat?

Mittlere Reife? Zumindest in Bayern gleichwertig mit dem Realschulabschluss, keine Ahnung wie das in anderen Bundesländern gehandhabt wird.

wiesel201 schrieb:
Es ist doch ganz einfach: Wer die 10. Klasse nicht schafft, der packt halt nur die achte oder neunte. Dennoch wird er die ganze Schulzeit über gefordert und lernt damit auch für sein späteres Leben. Wozu eine separate Hauptschule, an der die Anforderungen soweit runtergeschraubt werden, daß sich niemand schlecht fühlt? Damit Hauptschüler nicht lernen müssen, sich anzustrengen? So hat ein "schlechter" Schüler immerhin die Chance, das Ruder später herumzureißen und vielleicht doch nich mal einen besseren Abschluß hinzubekommen. Es gibt mittlerweile sogar schon Gebäudereinigerfirmen, die Lehrlinge nur noch mit Realschulabschluß einstellen.
Wieso so weit herunter geschraubt, dass sie sich nicht schlecht fühlen? Kann hier nur für Bayern sprechen und wie es sich in meiner FOS Erfahrung wiederspiegelt, welche quasi als Schmelztigel aus Haupt-, Realschule und Gymnasium nach der 10ten Klasse dient.
Ist man auf der Hauptschule und schliesst diese ab, belegt man ein weiteres Jahr um auf die FOS zu dürfen, dort macht man dann mit Realschülern und Gymnasiasten nach der 10ten sein Fachabitur, bzw wenn man sich die 13te zutraut sogar das normale Abitur.
Also ich sehe keinen Grund wesshalb man die Hauptschule abschaffen sollte, das System bietet einem jeden die selbe Chance und bietet 3 Level für "Intelligenz". Ein jeder hat von jedem Zweig aus die Chance alles zu schaffen.

wiesel201 schrieb:
Oh Gott, daß man hier alles mit einem Beleg untermauern muß. :rolleyes:
Ich habe dafür keinen Beleg, aber ich lebe schon lange genug, um die Veränderung einschätzen zu können. Das Bildungsniveau im Osten ist definitiv gesunken, ob es Dir nun schmeckt oder nicht. Gerade in den vergangenen 10 Jahren...

Du magst schon lange Erfahrung haben, das finde ich für dieses Thema auch äusserst dienlich, doch habe ich diese nicht und würde für eine reine Aussage schon gerne einen gewissen Beleg haben, dass du dies beobachtet hast ist für mich schon ein guter Grund, denn viele ziehen sich hier leider Dinge aus der Nase...
Auch ist die Tatsache, dass das Bildungsniveau gesunken ist, kein Beleg dass das alte System anderen überlegen ist.
 
botskiller schrieb:
Mittlere Reife? Zumindest in Bayern gleichwertig mit dem Realschulabschluss, keine Ahnung wie das in anderen Bundesländern gehandhabt wird.
Na siehst Du, und warum stört Dich dann ein "zusätzlicher" Schulabschluß? Wenn es ihn doch auch so schon gibt? ;)

botskiller schrieb:
Kann hier nur für Bayern sprechen und wie es sich in meiner FOS Erfahrung wiederspiegelt, welche quasi als Schmelztigel aus Haupt-, Realschule und Gymnasium nach der 10ten Klasse dient.
Ist man auf der Hauptschule und schliesst diese ab, belegt man ein weiteres Jahr um auf die FOS zu dürfen, dort macht man dann mit Realschülern und Gymnasiasten nach der 10ten sein Fachabitur, bzw wenn man sich die 13te zutraut sogar das normale Abitur.
Sieh mal, wieviele separate Schulabschlüsse es in hier gibt...:D

botskiller schrieb:
Auch ist die Tatsache, dass das Bildungsniveau gesunken ist, kein Beleg dass das alte System anderen überlegen ist.
Das habe ich nie behauptet. Ich führte es lediglich als Beleg dafür an, daß "zehn Jahre auf einer gemeinsamen Schule" (Zitat 8core) sehr wohl funktionieren können. Gleichzeitig verwies ich auf das seinerzeit höhere Bildungsniveau, um zu verdeutlichen, daß dies durchaus nicht schädlich war. Ich habe nicht die beiden Systeme in Ost und West verglichen, sondern lediglich den Zustand im Osten vor der Wende und heute. Daß der Bildungsstand im Westen vor 20 Jahren ebenfalls höher war als heute, dieser Tatsache bin ich mir sehr wohl bewußt. ;)
 
@wiesel201
Das Bildungsniveau im Osten ist definitiv gesunken, ob es Dir nun schmeckt oder nicht. Gerade in den vergangenen 10 Jahren...

Das stimmt allerdings so pauschal nicht, wenn ich mich an den vergangenen PISA-Studien orientiere.
Für das Niveau an ostdeutschen Schulen kann man sogar sagen, dass das Niveau insgesamt gestiegen ist.
Wenn wir von allgemeinem Bildungsviveau sprechen (nicht nur auf Schulen bezogen), dann mag das teilweise richtig sein.
 
@8core

Ja und nein! Ich kann nur für Berliner Gymnasien sprechen aber hier wurden die Anforderungen in den letzten 10 Jahren durch Lehrplan- und Prüfungsänderungen gesenkt.

Das gute Abschneiden in PISA im Bereich Naturwissenschaften liegt in erster Linie am vergleichsweise hohen Anteil dieser im Lehrplan. Das gute Ergebnis war von BUndesland zu Bundesland aber auch wieder verschieden.

MFG
 
Ja der Lehrplan ist ein guter Punkt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Polytechnische_Oberschule
Ebenfalls kritisierte man die im Vergleich zum gegliederten Schulsystem hohen Ansprüche und Anforderungen des Lehrplanwerkes sowie die hohen Wochenstundenzahlen, so daß die Neuen Bundesländer schnell die mit Nachdruck eingeforderte drastische Kürzung vornahmen, um eine Angleichung an die westlichen Vorbilder zu erreichen. Hierbei wurden die Fächer Deutsche Sprache, Mathematik, Physik, Astronomie, Chemie, Biologie und Geographie und der Technikunterricht erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Zu erklären ist dies mit der diametralen Ideologie des gegliederten Schulsystems in den Alten Bundesländern, festgeschrieben im „Tutzinger Maturitätskatalog“ 1958, wo die geisteswissenschaftlichen Fächer wie Kunst, Musik, etc. höherwertig gegenüber Mathematik, Naturwissenschaften und Technik eingeschätzt und einseitig hervorgehoben worden waren.

Die "DDR-Schule" (POS) war ein Stufensystem und kein gegliedertes Schulsystem wie in Westdeutschland. Zudem waren Bildung UND Erziehung miteinander eng verknüpft. Was heute vielen sicherlich nicht schaden würde. ^^
Dort gingen zwar in der Regel alle Schüler zusammen bis zur 10. Klasse, aber auch dort gab es sowohl Hilfsschulen, als auch Spezialschulen zur Begabtenförderung, welche zu unterschiedlichsten Zeitpunkten gewechselt werden konnte. Auch die Vorschule (Kindergarten) trug einen großen Teil zum Erfolg im Vorfeld bei.

Kurz und gut. Hauptschulen sind so unnütz wie ein Kropf. Entweder bin ich irgendwo behindert, dann besucht man eine entsprechende Hilfs- und Förderschule, oder es reicht für eine Realschule. Alles andere sind meiner Ansicht nach nur Ausreden. Wir hatten damals (DDR) auch schwache Schüler (in bestimmten Fächern, niemand ist überall schwach) in den Klassen, jedoch ALLE haben die 10. Klasse geschafft und niemand wurde gebremst, auch dank der Mithilfe und Zusammenarbeit bessere Schüler-Lehrer-Eltern.

@botskiller
Soviel auch zum Beleg. :)
 
@relict

Dem stimme ich zu, auch wenn ich die damalige Erziehung, aus eigener Erfahrung mit gemischten Gefühlen sehe.

Der "Tutzinger Maturitätskatalog" war mir neu und lässt mich nur mit dem Kopf schütteln.
Da passt es auch ins Bild, dass Zweitklässler anstatt Mathe und Deutsch zu pauken, Unterrichtsfächer wie "Gesunde Ernährung" in Plan haben. :freak:

So ein Schwachsinn!

Damit wird das aber nichts mehr mit dem "Zukunftsstandort Deutschland", als Land der Ideen und Innovationen.

MFG
 
@e-ding
ja, wo gehobelt wird fallen nun mal auch Späne. Dennoch betrachte ich im Gesamten den Erziehungsanteil und die auch damit verbundenen Nachteile immernoch als weniger gravierend, als die Nachteile des aktuellen Bildungssystems für die Mehrheit. Außerdem fielen ja die sozialistischen Geschichten, wie Appell und Agitation weg. ;)
Hauptschulen sind entbehrlich. Wie man auch gut an Sachsen sieht ist ohne Hauptschule bislang keiner gestorben, in anderen Ländern eher mit. ^^

Zudem sehe ich die teilweisen Klassenzusammensetzungen - 20 kaum dt. sprechende Migranten und 2 Einheimische oder generell zu volle Klassen als großen Nachteil. Hier wir Integration falsch verstanden, wenn ein Nachteil für andere entsteht. Integration heisst nunmal auch Pflichten.
Die nicht der dt. Sprache im Wort mächtigen gehören auf ein entsprechendes Vorbereitungsjahr oder falls noch möglich bereits vorschulisch darauf vorbereitet, ausnahmslos und ohne Wahl. Die großen Klassen gehören aufgeteilt. Klasse statt Masse. Bei unserem Nachwuchsrückgang kaum das Problem.

Und ich bin sogar inzwischen für Schuluniform, wieder mehr Einfluss der Lehrer auf die Erziehung und ein lückenloses Schulnetz vor Ort ohne zwingende Reisebereitschaft der Schüler.
Hätten wir nicht so ein Kuddelmuddel mit den verschiedenen Schulformen und noch dazu die Unterschiede in den Bundesländern wie aktuell, gäbs ingesamt weniger Stress und Kosten für alle Beteiligten und gleichmäßig verteilte Gelder, mit folglich gleich guter Ausstattung und Qualität.

Wer dann noch mehr will und es sich leisten kann, besucht eben eine Privatschule. Allerdings nicht wie aktuell zunehmend aus Not und Krampf mangels sinkender Qualität der staatlichen Einrichtungen.
Denn gute Bildung darf kein Luxus sein.
 
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@botskiller

Das kann ich mir, ohne dir zu nahe treten zu wollen, nicht recht vorstellen

Nun ja, erst einmal ist sie nur auf einer Seite schwerhörig. Deshalb merkten wir es auch sehr spät. (Und schon mal gar nicht irgend eine Schuluntersuchung)

Also wenn ich mir die Noten betrachte die Sie nun nach Hause bringt kann ich nur sagen das es für unsere Tochter der richtige Weg war. Immerhin ist Sie nun schon im siebten Schuljahr und es ist eine Verbesserung zur Grundschule um 80% eingetreten Sogar die mitarbeit in der Schülerzeitung ist sehr erfolgreich.
 
die Unterteilung in mehrere Anforderungsstufen (Gymi,real,haupt) finde ich durchaus gut.

was bringt es einem wenn man im Gymnasium ist und dann in den fächern kein Land sieht?
Dabei lernt man sehr wenig da man gleich abschaltet.


Ich bin damals (vor 5 Jahren) sehr gut mit der Hauptschule gefahren.
Ich war z.b. Deutsch,Englisch. richtig mies, in allen "Logischen" Fächern aber Top.
Dadurch hätte ich z.b. Auf Realschulen schlechte Karten gehabt und nur einen Mittelmäßigen Abschluss hingelegt.
So hatte ich einen Top Hauptschulabschluss, Danach in der Richtigen Richtung (mit mehr logischen Fächern) und auch hier einen Top Abschluss hingelegt.





Das Problem der Hauptschulen werden ehr die Schüler sein.
und diese bleiben wenn man die Hauptschulen abschafft.
 
Das drei gegliederte Schulsystem gehört inkl. der Hauptschulen längst abgeschafft.

Nur Deutschland hat dieses Schulsystem und es sind garade Länder mit einer Einheitsschule die bei Pisa immer Spitzenplätze belegen. Die dreigegiederte Schule begünstigt die soziale Selektion. Die Hauptschule entwickelt sich dadurch immer mehr zu Resteschule wo dann die Schüler keinerlei gute Vorbilder mehr haben weil fast alle auf niedrigem Leistungs und Sozialniveau sind. Außerdem ermöglicht es den Lehrern unbequeme schwierige Schüler einfach "abzuschulen" anstatt sich um diese zu kümmern. Der Beamtenstatus der Lehrer ist dabei natürlich auch nicht gerade förderlich.

Alles Fakten die längst bekannt sind, aber immer gerade von Konservativen ignoriert werden. Natürlich spielt auch Prestige eine große Rolle. Es sieht halt besser aus wenn man prahlen kann dass das eigene Kind auf ein Gymnasium geht als auf eine profane Gemeinschafts oder Gesamtschule wo man auch das Abitur erreichen kann.

Auch die Organisation der Schule wird durch eine Einheitsschule erleichtert. Auf der Insel Rügen kann man z.B. kein Abitur machen weil es dort kein Gymnasium gibt. Die Kinder müssen auf das Festland ins Internat. Daran sieht man das eine Gesamtschule große Vorteile bringt wenn man nur wegen der Schulform nicht mehr weite wege fahren muss, sondern einfach die nächst gelegene Schule anfahren kann weil man dort alle Schulabschlüsse erreichen kann.
 
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der wichtigste Punkt wurde meiner Meinung nach schon angesprochen.

Was macht man mit denen die einfach null Erziehung haben und keinen Respekt vor Lehrern, Mitschülern usw. haben?

Ist die schlichte Abschaffung der Hauptschule da die richtige Antwort?

Ich finde die Hauptschule sollte zu einer ganztags Schul - Sport - und Erziehungseinrichtung ausgebaut werden, mit dem weiteren Angebot, dass die Schüler dort auch 3 Mahlzeiten bekommen und Übernachten können.

Dort wo die Familien ihrem Erziehungs Auftrag nicht nachkommen kann diese Einrichtung dann genutzt werden.

Real Schulen und Gymnasien sollten ähnlich ausgebaut werden.
 
@DugDanger
komisch nur das Länder ohne drei gegliedertes Schulsystem weniger Probleme haben wie Deutschland. Anstatt leistungs und sozialschwache Schüler in Hauptschulen zu Kasernieren ist eine durchmischung von Schülern aller sozialen Gruppen in einer einheitlichen Schulform nötig. Diese soziale Einbettung von Problemschüler bewirkt sicherlich viel mehr als die Ausgrenzung in einer Hauptschule wo man schon von vornherein als das "Letzte" abgestempelt ist und wo das Umfeld zum großen Teil ebenfalls aus sogenannten"Problemschülern" besteht.

Das sagen eigentlich alle Wissenschaftler (außer natürlich die CDU und der konservative "Philologenverband") und auch das Ausland zeigt das dieser Weg der Richtige ist. Das schon UNO Delegationen vor einigen Jahren unser eigentümliches Schulsystem inspizieren mussten sagt schon einiges darüber aus was für irritationen dieses aus Feudalzeiten stammende Schulsystem im Ausland auslöst.

Die Antwort kann aber auch nicht sein das man die Dreigliederung im Grunde auch in der Gesamtschule einfach weiterführt, wie in den deutschenm Gesamtschulen. Da benötigt man natürlich, wie in anderen Ländern auch, Psychosoziale Betreuung in den Schulen bis hin zum Schulpsychologen und der Schulkrankenschwester. Nicht finanzierbar ? Komisch, woanders geht es auch.

Machen wir uns doch nichts vor. Im Grunde sprechen die Fakten für eine Einheitsschule. Nur das Prestigedenken gutbürgerlicher Kreise verhindert die Einführung der Einheitsschule. Diese Kreise sitzen numal überwiegend in den Entscheidungsgremien der Politik und nur darum bleibt es bei der Dreigliederung.
 
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^^ vielleicht liegt es daran, dass die skandinavischen Kinder besser erzogen sind.

Meine These lautet, dass deutsche Kinder extrem schlecht erzogen sind.

Für deren Erziehung sind defacto die Eltern der damaligen 68' Generation verantwortlich, die mit Ihren anti autoritären Erziehungsmethoden nur mäßigen Erfolg hatten.

Ich denke überhaupt nicht, dass die Fakten für / oder gegen eine Hauptschule sprechen, so argimentieren vielleiecht der Linke "Philologenverband" und ein paar Grüne.
 
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Aber Deutschland nimmt hier sehr wohl eie Sonderstellung ein.

Hier lag ein HaUptaugenmerk darauf, die Geschehnisse des 2. WK aufzuarbeiten.
Seitdem sind die deutschen ziemlich empfindlich wenn es um Obrigkeiten aller Art geht.
Eine streng konservative Erziehung hat seitdem einen faden Beigeschmack, da das Nazi Regime deren Werte missbraucht hat.
Gegen die Wirren des 3. Reiches haben die 68' zurecht angekämpft.Leider litten darunter auch einige Werte, die für die Erziehung von Kindern sehr wichtig sind.

-Gehorsam ggü. den Eltern; Lehrern und Erwachsenen im Allgemeinen
-Pflichtbewusstsein
-Ordnung
.
.
.
@Fairy
somit taugt das Argument schon. Falls du anderer Meinung bist, kannst du das wenn möglich auch etwas ausführlicher als in eiem Halbsatz abhandeln, Geschichtsverständniss vorausgesetzt.
 
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DugDanger schrieb:
-Gehorsam ggü. den Eltern; Lehrern und Erwachsenen im Allgemeinen
-Pflichtbewusstsein
-Ordnung

Hier stimme ich dir definitiv zu, nur würde ich nicht das so schnell auf die 68er schieben da hat zum Teil auch unsere heutige Konsumgesellschaft daran Schuld.
Viele Dinge schon zu erhalten ohne dafür je was getan zu haben etc...

Das wenn die Erziehung dann dabei versagt die Kinder auf die schiefe Bahn geraten ist nichts neues.
Zurück zur Schule:
Aber ich hab auch selbst schon die Schattenseiten des Gymnasiums erleben dürfen und hier wird gnadenlos zum Teil aussortiert, gemobbt und das seitens der Lehrer.
und das finde ich einfach nicht gut.

Dann lieber eine Einheitliches System wo jeder möglichst das persönliche Maximum schaffen soll.
Den da wird viel Potenzial vergeudet.
 
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Um mal nen anderen Spielball in die Runde zu werfen....

meiner Meinung nach lässt sich das Bildungsniveau nicht ändern, indem man das Schild "Hauptschule" vom Schulgebäude abschraubt! :rolleyes:

Da kommen noch ganz andere Faktoren ins Spiel:

- praxisorientiertes Lernen. Die Lerninhalte sollten dem angepasst werden, was man später wirklich braucht. Sowohl Faktenwissen als auch der Auftritt in der Gesellschaft, im Beruf und in zwischenmenschlichen Beziehungen.

- ausreichend motivierte Lehrkräfte mit aktuellen Lehrmaterial und Lehrmethoden

- Integration ausländischer Familien/Rückkehrerfamilien in die Gesellschaft. Hier sehe ich noch erheblichen Nachholbedarf. Grade bei vielen Familien aus der Türkei und Osteuropa, die sich fast gänzlich abkapseln und so gar nichts mit der Schule anfangen können/wollen.
 
er Beamtenstatus der Lehrer ist dabei natürlich auch nicht gerade förderlich.

Das stimmt, die Motivation einiger Lehrer wird dadruch sicherlich nicht gefördert. Besser wäre sicher die Schulen als einzelne Unternehmen anzusehen, die Lehrer anstellen und auch entlassen können. Aber nicht gesteuert von irgendwelchen Sesselpfurzern im Kultusministerium, sondern direkt von der Schule. Somit könnte man langfristig besonders "gute Lehrer" bevorzugt anstellen, was dem Niveau der schulischen Ausbildung zugute käme.

@alle Einheitsschulenbefürworter
Machen wir uns doch nichts vor. Im Grunde sprechen die Fakten für eine Einheitsschule. Nur das Prestigedenken gutbürgerlicher Kreise verhindert die Einführung der Einheitsschule. Diese Kreise sitzen numal überwiegend in den Entscheidungsgremien der Politik und nur darum bleibt es bei der Dreigliederung.
Hier wird die Sacvhe nur aus Sicht der Hauptschüler gesehen. Aus deren Sicht wäre eine Einheitsschule förderlich, da sie durch die "Klugen vom Gymnasium" mitgezogen werden würden. Allerdings würde so eine Einheitsschule alle benachteiligen, die was auf dem Kasten haben und deshalb aufs Gymnasium gehen. Diese Schüler würden ausgebremst durch die Schüler mit Hauptschulniveau.
Meiner Ansicht nach gibt es nun mal kluge und weniger kluge Menschen. Daran wird sich auch durch eine Einheitsschule nichts verändern. Man kann leistungsschwache Menschen fördern, dennoch werden sie nicht die Intelligenz eines sehr klugen Menschen erreichen. Intelligenz ist in einem gewissen Rahmen angeboren und kann icht "geübt" werden. Aus diesem Grund ist es nur allzu verständlich, ein gegliedertes System zu realisieren, sodass jeder individuell wählen kann, wo er hin möchte.
Ob dafür drei Schulformen notwendig sind, mag ich zu bezweifeln. In ostdeutschen Bundesländern mit einem zweigliedrigen System schnitten die Testschüler der letzten PISA-Studie am besten ab.

Zum Thema Lerninhalte von dc-viper:
Ein bisschen menr Realitätsbezug der Schulinhalte ist zu befürworten, ja. Dazu müsste man jedoch die gesamte Lehrplanorganisation umwerfen. Lehrpläne werden von sesselpfurzenden Beamten im Kultusministerium gemacht, die von Schule nicht die geringste Ahnung haben. Wie sollen da vernünftige Lehrinhalte entstehen?
 
8core schrieb:
Allerdings würde so eine Einheitsschule alle benachteiligen, die was auf dem Kasten haben und deshalb aufs Gymnasium gehen. Diese Schüler würden ausgebremst durch die Schüler mit Hauptschulniveau.
Für Hochbegabte gäbe es nach wie vor die Spezialschulen, von Technik-, Sprach-, Kunst- bis Sportschulen, genauso wie für Behinderte die Hilfsschulen (Neudeutsch Förderschulen). Das sprachen nicht nur ich oder @e-ding auch schon an.
Es geht hauptsächlich um die Masse, den Durchschnittsschüler und da ist weder ein Armer dümmer, noch ein reicher schlauer. Sondern alle haben ihre ähnlichen Stärken und Schwächen. Nur leider haben aktuell beide Schichten unterschiedliche Chancen und Steine im Weg. Und daran ist maßgeblich dieses Schulsystem Schuld.
Und auch heute wird Nachhilfeunterricht nicht gerade wenig in Anspruch genommen, nur das es davon abgesehen garnicht erst dazu kommen sollte, nein, es kann sich auch nicht jeder diesen leisten.

Und ja, die Lehrpläne, sowie die Strategie und das Schul- und "Freizeit"umfeld müssten selbstverständlich zeitgleich und grundlegend neu strukturiert werden. Sonst wird das natürlich nichts, da hast Du vollkommen recht.

Was ist denn grundsätzlich so schlimm daran den Durchschnittsschüler - und dazu zähle ich auch viele Gymnasiasten, welche nicht die absoluten Einser-Schüler sind - bis zur 9. bzw. 10. Klasse in einem anforderungsgemäßem "Zwischending" zwischen Realschule und Gymnasium von vornherein zusammen gemeinsam zu unterrichten? Und anschließend die geeigneten noch 2-3 Jahre aufs Gymnasium oder eben in die Lehre gehen zu lassen?
Da wird keiner ausgebremst. Die besseren Schüler werden die Schwächelnden schon aus Eigeninteresse und für den gemeinsamen Klassendurchnitt (Wettbewerb) unterstützen. Auch die Lehrer müssten verstärkter darin eingebunden werden und nicht nur ihren Tag rumbringen. Doch angesichts des Systems würde ich als Lehrer wahrscheinlich auch irgendwann resignieren.

Im übrigen wäre ich wieder für eine Benotung von Ordnung, Disziplin, Mitarbeit und Fleiß. Denn dies ist für den späteren Lebensweg nicht unwichtiger, als das Wissen über Nero oder die Schlacht im Teuteburger Wald & co. ;)
Das ist auch das, was ich akltuell vorallem bemängele, ein Haufen Spezial- und Fachstoff wird vermittelt und gepaukt, aber die einfachsten und grundlegensten Dinge und auch Allgemeinwissen bleiben auf der Strecke. Kein Wunder, dass es abwärts geht. Und das nicht nur auf den Hauptschulen.

In der 5. Klasse dieses entscheidende Auswahlverfahren zu treffen halte ich ehrlich gesagt für geradezu pervers. Ich wäre wahrscheinlich auch nicht aufs Gymnasium gekommen, da ich erst in der 7. Klasse richtig durchstartete und vorher andere Interessen als Schule und Zukunft hatte bzw. deren Wichtigkeit mir noch nicht bewusst war. Die Reife und das Bewusstsein kommen nun mal meist erst mit zunehmendem Alter. Bei dem einen eher, beim anderen später. Davon sollten aber nicht die Chancen abhängig gemacht und der Lebensweg im Kindesalter festgelegt werden.
 
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