Heimnetzwerk verbessern

Avoria Gibbs

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Guten Abend zusammen.

Wie der Titel unschwer zu erkennen gibt, möchte ich gerne mein Netzwerk in meinen 4 Wänden verbessern. Die aktuelle Situation ist ganz offen gesagt sehr bescheiden und sowohl Geschwindigkeit als auch Abdeckung lassen sehr zu wünschen übrig.

Ich wohne in einem uralten, zweistöckigen Haus mit ausgebautem Dachstuhl. Dicke Wände, noch dickere decken und alte bis uralte Verkabelung. Hausanschluss befindet sich im Keller. Glasfaser bis zum Verteiler und Kupfer auf der letzten Meile. Vom Hausanschluss geht's hoch ins Erdgeschoss in eine Netzwerkdose. An eben jener Dose befindet sich der primäre und einzige Router im Ganzen Haus. Vom Router laufen 2 LAN-Kabel nach draußen, die Hauswand hoch und in den 1. Stock bzw. ins Dachgeschoss. Das Kabel im ersten Stock landet in einer Netzwerkdose im Esszimmer. Jene Dose versorgt einen Powerline-Adapter mit Internet und dieser uns mit WLAN. Das Gegenstück zum Poweline hängt auf der anderen Seite des Hauses im Wohnzimmer und versorgt uns dort mit WLAN und den Fernseher, Konsole, etc. über einen Switch mit Ethernet. Verlässt man Esszimmer oder Wohnzimmer ist der WLAN Empfang quasi nicht mehr existend. Im Dachgeschoss landet das Kabel, wer hätts gedacht, auch in einer Netzwerkdose und versorgt dort meinen Rechner im Büro mit Ethernet - WLAN ist im Dachgeschoss ein Fremdwort.

Wie bekomme ich das problem am besten in den Griff?

Schonmal vielen Dank und noch einen schönen Abend.
 
Aufwendig aber langfristig sinnvoll: Wände aufstemmen und Kabel verlegen.
Ansonsten: Wlan-Mesh, zb. von Ubiquiti.
 
LAN-Kabel lassen sich durch nichts ersetzen als durch noch bessere LAN-Kabel.
Ergo: PowerLine abschaffen und LAN-Kabel verwenden. An wichtigen Stellen Accesspoints für LAN nehmen. Notfalls Flachband-Kabel nehmen. (Edit: Und wie spamarama sagt, sollten die Accesspoints ein Mesh-WLAN aufbauen, so dass dein WLAN sich quasi wie eine "Einheit" verhält, was in der Regel besser ist, wenn man zwischen Accesspoints wechselt, z.B. wenn man mit dem Handy durchs Haus läuft)

Ich selbst sehe keine Notwendigkeit eines sternförmigen LANs (alle Kabel gehen zum Router), bei dir macht ein hierarchisches durchaus Sinn (also Switches an notwendigen Stellen zu verwenden).

Inwiefern sich das "baulich" realisieren lässt, dass musst du wissen.

@spamarama: Warum "ansonsten" WLAN-Mesh? Ein Mesh-WLAN ist so oder so sinnvoll, egal ob LAN-Kabel verlegt sind oder nicht.
 
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Das Haus: Irgendwo Leerrohre bereits verlegt?
Wenn Du es richtig machen willst, kannst Du auch Leerrohre über Putz verlegen, die Frage ist dann vermutlich eher, was die bessere Hälfte dazu sagt.
 
sloven schrieb:
Wenn Du es richtig machen willst, kannst Du auch Leerrohre über Putz verlegen, die Frage ist dann vermutlich eher, was die bessere Hälfte dazu sagt.

Statt Leerrohren auf Putz nimmt man besser einen Kabelkanal.

Meine bessere Hälfte hat kein Problem mit einem Kabelkanal, aber ich hab ein gewaltiges Probelm mit ihr wenn das Internet nicht geht!
 
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tollertyp schrieb:
Ein Mesh-WLAN ist so oder so sinnvoll, egal ob LAN-Kabel verlegt sind oder nicht.
Würde ich so pauschal nicht sagen. Ich habe schon so viele WLANs um mich herum. Wenn jedes davon noch ein Mesh wäre, wären die Kanäle noch voller und damit WLAN bei allen schlechter.
 
@tollertyp Was du da beschreibst nennt sich Roaming und hat mit dem Werbebegriff Mesh herzlichst wenig zu tun. Siehe z.B. Mesh und Roaming.

Deine Beschreibung in allen Ehren aber ohne eine Skizze mit Abmessungen sagt oft mehr als hundert Worte ;)
Vermutlich würde es schon die Situation verbessern, wenn man die kleinen Powerline-Adapter durch bessere APs ersetzt. Ubiquiti ist nett aber vermutlich wirst du 95% der Funktionen nicht benötigen. Gute Hardware von denen, keine Frage aber musst du entscheiden ob es dir das wert ist. Viele setzen auch auf das System von AVM.

Was eher weniger bringt: Sich nen Marketing-aufgeblähten Access Point beschaffen der mit mega-super-duper-toller Reichweite wirbt. Selbst wenn dieser ausreichend stark sendet: Dein Endgerät (Handy, Tablet, Laptop, etc) wird das Signal zwar empfangen können aber ist selbst zu schwach um es auf den weiten Weg zurück zu senden. Was glaubst du warum für 4G/LTE deutlich mehr Funkmasten und damit kleinere Zellen notwendig waren als mit dem Vorgänger? Mehr Bandbreite ist möglich aber nur auf kürzere Distanzen, ergo werden mehr Basisstationen (APs) benötigt.
 
Guten Morgen,

vielen Dank für die zahlreiche Rückmeldung. Ich gehe unten drauf ein.
Eine Sache die ich im Eröffnungs-Post vergessen hatte zu erwähnen. Meine Fachkenntnis bewegt sich so im Rahmen "gefährliches Halbwissen". Ich weis wie ein LAN-Kabel aussieht und wie ich auf die Benutzeroberfläche des Routers gelange, um diesen neu zu Starten. Das jetzt bestehende Netzwerk hab ich auch zusammengestöpselt. Netzwerktechnik im tieferen Sinne entzieht sich meinem Horizont.


spamarama schrieb:
Aufwendig aber langfristig sinnvoll: Wände aufstemmen und Kabel verlegen.

Kommt leider nicht in Frage, wohne nur zur Miete.



tollertyp schrieb:
LAN-Kabel lassen sich durch nichts ersetzen als durch noch bessere LAN-Kabel.
Ergo: PowerLine abschaffen und LAN-Kabel verwenden. An wichtigen Stellen Accesspoints für LAN nehmen. Notfalls Flachband-Kabel nehmen. (Edit: Und wie spamarama sagt, sollten die Accesspoints ein Mesh-WLAN aufbauen, so dass dein WLAN sich quasi wie eine "Einheit" verhält, was in der Regel besser ist, wenn man zwischen Accesspoints wechselt, z.B. wenn man mit dem Handy durchs Haus läuft)

Das mit den LAN-Kabeln hab ich schon vermutet. Kannst du eine Empfehlung für Hardware ausprechen? Ich bin mit AWM bisher eigentlich ganz gut gefahren - Router und PowerLine sind von AWM.



sloven schrieb:
Das Haus: Irgendwo Leerrohre bereits verlegt?
Wenn Du es richtig machen willst, kannst Du auch Leerrohre über Putz verlegen, die Frage ist dann vermutlich eher, was die bessere Hälfte dazu sagt.

Leerrohre liegen keine, nein. Eine Möglichkeit wäre eventuell durch die abgehängten Decken zu fahren, mach ich mir mal weiter Gedanken drüber.



snaxilian schrieb:
Deine Beschreibung in allen Ehren aber ohne eine Skizze mit Abmessungen sagt oft mehr als hundert Worte ;)
Vermutlich würde es schon die Situation verbessern, wenn man die kleinen Powerline-Adapter durch bessere APs ersetzt. Ubiquiti ist nett aber vermutlich wirst du 95% der Funktionen nicht benötigen. Gute Hardware von denen, keine Frage aber musst du entscheiden ob es dir das wert ist. Viele setzen auch auf das System von AVM.
Auch an dich die Frage nach einer konkreten Hardwareempfehlung. Wie oben bereits erwähnt bin ich mit AWM bisher ganz zufrieden.



Angenehmen Mittwoch wünsche ich.
 
Wenn du mit AVM-Geräten zufrieden bist, bietet es sich an, ein Mesh mit AVM-Geräten zu machen... vorausgesetzt, v.a. falls dein Router ist schon Mesh-fähig ist. Als AP würde ich wohl den https://avm.de/produkte/fritzwlan/fritzrepeater-2400/ oder den 3000er kaufen, wobei auch der ältere 1750E problemlos im Mesh läuft...

Wobei du auch den Weg gehen könntest, mit deinem Vermieter zu sprechen - manche haben für solche Vorhaben vielleicht sogar Verständnis bzw. sehen einen darin sogar einen "Nutzen". Ich meine wenn du die Kosten trägst und dabei für eine Verbesserung sorgst... Du wirst ja nicht der letzte Mieter mit dem "Problem" sein.
 
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Avoria Gibbs schrieb:
Kommt leider nicht in Frage, wohne nur zur Miete.
Ist das deine Vermutung? Schon einmal mit dem Vermieter diesbezüglich gesprochen? Eine vernünftig verlegte passive Netzwerkinfrastruktur, also die Kabel und Dosen, stellt eine Aufwertung der Wohnung dar. Sprich ihn an und frag ob er/sie sich das vorstellen kann und an den Kosten beteiligen will. Wenn er dies beides verneint hast du folgende Optionen:
Kabel selbst verlegen, musst beim Auszug aber wieder den Ursprungszustand herstellen, also Kabel wieder raus aus den Wänden, Hohlräume auffüllen, etc.
Kabel selbst verlegen aber nicht in der Wand sondern versteckt in Fußbodenleisten die oft hohl sind oder es gibt welche mit Platz für Kabel oder in kleinen Aufputz-Kabelkanälen z.B. direkt oberhalb der Fußbodenleiste oder das Kabel mehr oder weniger nackt auf der Fußbodenleiste und in regelmäßigen Abständen per Kabelschelle fixiert. Sobald du von Etage zu Etage oder Raum zu Raum musst borst ein Loch und führst das Kabel da durch. Das ist vollkommen normaler Gebrauch an der Mietsache und steht dir als Mieter zu. Auch hier gilt: Kabel bei Auszug wieder entfernen und Löcher schließen.

Gerade wenn du abgehangene Decken hast kannst da doch perfekt Kabel entlang führen.

Avoria Gibbs schrieb:
[...] Hardwareempfehlung. Wie oben bereits erwähnt bin ich mit AWM [...]
Zum einen heißt der Hersteller AVM und nicht AWM und zum anderen kann dir in deiner Situation niemand vernünftige(!) Empfehlungen aussprechen die dann garantiert perfekt in deiner Situation funktionieren.
Fakt ist: In der jetzigen Situation hast du keine ausreichende Abdeckung/Ausleuchtung mit WLAN. Um dies zu erreichen brauchst du also nicht stärkere Sender/APs/WLAN-bereit-stellende-Geräte sondern mehrere. Wie viele dies am Ende sind hängt von unzähligen Faktoren ab, die häufigsten sind z.B. wie dick und abschirmend die Wände sind und wo die weiteren APs positioniert werden. In Bodennähe in der Ecke eines Raumes und im worstcase noch teilweise verdeckt durch weitere Möbel oder mittig im Raum unter der Decke ist ein ziemlicher Unterschied.
Neben der Platzierung der APs müssen diese natürlich irgendwie angebunden werden damit diese untereinander kommunizieren können oder für Laien ausgedrückt: Deine damit verbundenen Geräte ins Internet kommen. Dafür gibt es zwei Varianten, die auch zusammen betrieben werden können je nach Möglichkeit:
  • Anschluss der APs per Netzwerkkabel, entweder vorhandene oder noch zu verlegende.
  • Anschluss der APs per "WLAN-Mesh" an andere APs. Dabei ist im besten Fall zu beachten, dass die so verbundenen Geräte nicht zu weit entfernt voneinander sind. Stark vereinfacht und bildlich gesprochen: Wenn so ein Gerät eine Reichweite von 10 Metern hat und mit jedem Meter Entfernung 10% der Signalstärke/Bandbreite verliert dann hast du nach 11 Metern keine Verbindung und auch bei 9 Metern nur noch ein vergleichsweise schwaches Signal. Sind also AP_1 und AP_2 9 Meter voneinander entfernt und du stehst mit deinem Smartphone 3 Meter von AP_2 entfernt dann hast du zwar ein vermeintlich gutes/starkes Signal bis zum AP_2 mit dem dein Gerät verbunden ist aber die Daten müssen dann ja durch die "Engstelle" zwischen den APs weiter bis zum Router und dann ins Internet. Die Sendebereiche der APs sollten sich also nicht nur knapp berühren sondern immer leicht überlappen damit deine Endgeräte theoretisch immer mindestens einen AP sehen und vermeintlich nahtlos wechseln können.
  • Der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass die Anbindung der APs untereinander auch per Powerline, also Netzwerk über das Stromnetz erfolgen kann. Aber das ist abhängig von der Qualität der Verkabelung im Haus und anfällig für Störungen durch alle möglichen Verbraucher. Von der Kaffeemaschine über den Toaster bis hin zur Lampe oder dem Handynetzteil. Kann aber auch gut gehen wenn man Glück hat. Meiner Meinung nach eine absolute Notlösung wenn sonst gar nix geht.

Noch etwas: Ich schreibe von APs sehen aber meine damit nicht unterschiedliche SSIDs oder so. Das was technisch deine Geräte "sehen" und das was du als Anwender vor dem Gerät siehst sind unterschiedliche Dinge.

Die Qualität des WLAN-Netzes kannst du z.B. mit diversen Anwendungen herausfinden, ein Beispiel wäre diese hier: https://avm.de/produkte/fritzapps/fritzapp-wlan/
Allgemein zum Thema Mesh gibt es auch eine Einstiegsseite mit weiteren Infos verlinkt: https://avm.de/mesh/
Ansonsten gibt es ja eine Produktseite bei AVM mit den verschiedenen Repeatern. Welche Modelle da die passenden sind hängt davon ab welche "bis zu theoretisch maximal mögliche" Bandbreite du möchtest, ob dir das 2,4GHz Netz ausreicht oder ob du auch 5 GHz möchtest und ob du weitere Funktionen benötigst wie z.B. einen oder zwei Netzwerkanschlüsse, z.B. weil du Geräte an einem Ort hast die kein WLAN können sondern nur LAN.
2,4 GHz Netz hat eine höhere Reichweite und das Signal kommt besser durch Wände aber schafft keine so hohen Übertragungsraten. 5 GHz hingegen hat kürzere Reichweite, wird stärker von Wänden, Möbeln, Menschen usw. abgeschwächt aber erzielt höhere Bandbreiten. Bei den Netzwerkanschlüssen würde ich je nach Endgerät darauf achten ob dir FastEthernet (100 MBit/s) ausreicht, z.B. für einen Drucker o.ä. oder ob es eher GBit/s sein sollte. Wichtig: Limitierender Faktor hierbei ist natürlich am Ende die Anbindung des APs/Repeaters an den Rest des Netzes.
 
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Es gibt bei uns einen vertikalen Kabelschacht. Einen. Baujahr 73. Vielleicht doch mal gucken. Bei uns ist da das Antennen- und Telefonkabel drin.
Es ist auch möglich, wenn 4- oder 8-adrig, Telefonkabel als Ethernetkabel umzufunktionieren. Habe hier 2 Sternviererpaare auf 7-8m zu GBit-LAN überbrückt.
 
Oft sind solche Kabelschäfte ehemalige Kamine, dann hat man schonmal die vertikale Verbindung. Das ginge aber auch mit einem dezenten Aufputzkabelkanal im Treppenhaus, hängt aber von den genauen Gegebenheiten vor Ort ab die wir nicht kennen.
 
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