Hi DiePesto,
ich bin so frei und kürze deinen Beitrag um manche Stellen, mache dieses aber ersichtlich um somit jedem zu ermöglichen, die Beiträge im vollen Zusammenhang nachvollziehen zu können. Ich hoffe du nimmst mir das nicht krumm, aber es steigert die Übersichtlichkeit.
DiePesto schrieb:
Wieso ist es also unmöglich jedem, der einen Zugang möchte, diesen zur Verfügung zu stellen, wenn doch gleichzeitig jeder, der für ihn bezahlt, einen erhalten kann? [...] Ich nenne es asozial.
Das ist ganz einfach zu erklären und deine Einschätzung ist hierbei schlicht "halbwahr". Falsch wäre hier übertrieben.
Die Anzahl derer, die einen Zugang möchten ist um Dimensionen größer als jene derer, die auch bereit wären dafür zu bezahlen. Das hat zur folge, dass man die Ausgabe auf eine beliebige Weise kontrollieren muss.
Ich persönlich finde den Schritt, den Blizzard gegangen ist hier sehr gut und Begründe gerne weswegen.
1. Beta Keys werden verkauft, unabhängig davon, ob es der Entwickler selbst macht oder nicht. Das hat die Möglichkeit zur Folge, dass auch betrügerische Geschäfte entstehen können und diesen nimmt Blizzard viel Wind aus den Flügeln, da die Keys schlicht bei Ihnen erworben werden können.
2. Die finanziellen Mittel, die Blizzard durch den Verkauf des Founder Packages generiert gehen im optimalsten Fall direkt in die Entwicklung ein, teilweise werden sie es auf jeden Fall. Dies hat, entgegen deiner unbelegten Aussage (im vorherigen Post) eine bessere Spielentwicklung zur Folge.
3. Es werden nicht nur Keys gegen Bares ausgegeben, gestern erst habe ich einen Stream geschaut, welcher binnen weniger Stunden (so genau weiß ich es nicht, da ich mich nicht wirklich auf den Stream und die verstreichende Zeit konzentriert habe) ca. 3-5 Keys vergeben haben. Diese kamen angeblich von einer Website, die mehrere Hundert Keys zur Verfügung gestellt bekam. Rechnet man dies auf die Vielzahl der international verfügbaren Fansites hoch, ergibt sich ein großes Kontigent kostenlos rausgegebener Keys. Diese werden, sofern sich an die Beta-Richtlinien von Blizzard gehalten wird, nicht zurückgezogen.
4. Mit Punkt 3 und der tatsache, dass Blizzard sich vorbehält die Zugänge durch das Founder Package zu limitieren geht einher, dass nur dann Pakete verkauft werden, wenn diese von den Servern, zusätzlich zu den bisherigen, kostenlosen Keys, verkraftet werden.
5. Sollte dieses Paket am 21. Februar noch verfügbar sein und ich noch nicht anderweitig an einen Key gekommen sein werde ich es mir definitiv erstehen, da ich ich auf dieses Spiel schon sehr lange freue und gerne bereit bin dafür zu bezahlen einen Zugang zu erhalten. Hierbei zahle ich bewusst nicht für eine Auswahl an Champions oder Skins, sondern für den Zugang (in meinem Fall!!). Ist es nun assozial mir diese Möglichkeit zu bieten mich nicht auf mein Glück verlassen zu müssen?
Vor allem auch durch die Art und Weise, wie dieses Produkt beworben wird. [...] als plötzlich Hots im Launcher zu sehen war und man beim Draufklicken auf der Gründerpack verwiesen wurde. [...] Was hier gerade geschieht, ist die Monetarisierung von Hype auf eine sehr widerliche Weise.
Zugegebenermaßen, das ist durchaus eine fragwürdige Vorgehensweise, zumal dies auch augenscheinlich bedeuten könnte, sofern die Szene nicht verfolgt wird, dass das Spiel released wird. Auf jeden Fall wird für einen Moment vorgetäuscht, man könne das Spiel nun ohne weitere finanzielle Mittel genießen. Hieran werde ich auch nichts gut reden, da es schlicht eine unvertretbare Vorgehensweise ist. Mir persönlich ist dieser Menüpunkt zwar auch aufgefallen, allerdings war ich mir recht sicher, dass ich dafür zahlen muss. Bis zu deinem Post, bin ich auf dieses potentielle Missverständnis auch nicht gekommen, denke aber, dass dies durchaus bewusst zur Verkaufsförderung gedacht war und entsprechend ein Vorgehen ist, das nicht gut zu heißen ist.
Bezüglich Totschlagargumenten möchte ich sagen, sie tragen diesen Namen aus einem bestimmten Grund. Eine Argumentation gegen sie ist naturgemäß nicht möglich, was ich eben auch durch die Überspitzung in meiner Signatur darstellen will, denn egal ob Luxusgut oder Ubiquität, die Frage nach ihrer Notwendigkeit lässt sich, im Extremfall durch den Tod immer verneinen.
Für diesen Sachverhalt gibt es sogar in unserer Region deutliche Beispiele. Zu nennen wären hier beispielsweise ständig abseits jeder Inflation steigende Benzin oder Strompreise. Hierbei handelt es sich nicht um Luxusgüter, sondern um solche, die es gewissen Personenkreisen schlicht erschweren Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Hier gibt es in Fachkreisen etliche Lösungsmöglichkeiten für solcherlei Probleme, die allerdings stets an kleinen Interessengruppen scheitern. Allerdings möchte ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, da dies ein Thema ist, das ohne weitere Probleme Bücher füllen kann. Für mich ist schlicht jedes Luxusgut nicht notwendig um zu überleben und entsprechend zwingt einen hier keiner zum kauf. Bei Strom und teilweise Benzin, aber auch vielen anderen Beispielen, ist das etwas anderes und wenn du möchtest tauschen wir uns per PN mal über solcherlei Sachverhalte aus.
Ich persönlich sehe jedoch an der rein gewinnorientierten Verknappung eines Luxusgutes kein wirkliches Problem. Hier greift ein "Totschlagargument" durch seine häufige Gültigkeit.
Des Weiteren will ich, und vielleicht siehst du das mit deiner langen Erfahrung ähnlich, darauf verweisen, dass das Leben des Spielers durch die "Dich zwingt keiner"-Fraktion nicht besser geworden ist, sondern DLCs, Early-Access usw. Akzeptanz statt der nötigen Ablehnung fanden.
Hier kann man schlicht nicht widersprechen. Meiner Meinung nach hat Blizzard hier sogar die Krone der Konsumentenausbeutung im Spielebereich gewonnen. Allerdings bei weitem nicht mit dem hier diskutierten Spiel. Ich finde es durchaus berechtigt, wenn DLCs käuflich angeboten werden, sofern sie umfangreiche Neuerungen verschaffen oder den Entwicklern die finanziellen Mittel zum Serverbetrieb ausgehen und immernoch eine Nachfrage nach diesen Existiert. Auch finde ich es in Ordnung durch Abo-Gebühren die Qualität eines Spiels auf einem gewissen Niveau zu halten. Allerdings wird hier bei einem nun zu erratenden Spiel deutlich mit den Wünschen der Kunden zu verhältnismäßig hohen regelmäßigen Preisen gespielt meiner Meinung nach. Und nun kommen wir zum Totschlagargument: Ich muss es nicht kaufen. Da es für mein Leben weder notwendig noch näherungsweise bereichernd ist, kann ich mir dies auch sparen. Das Problem liegt meiner Meinung nach nicht an den Anbietern solcher Angebote, sondern an der von dir angesprochenen Fraktion. Diese hat zwar recht, hinterfragt aber all zu häufig selbst nicht, ob ein Produkt überhaupt eine Unterstützung verdient hat. Jedoch ist dies wieder subjektiv und genau in diesem Moment merke ich wie sehr. Ich denke jedoch, dass ich dieses Sachverhalt auch aus deinen bisherigen Posts herausgelesen habe, auch wenn du es vllt. selbst nicht gemerkt hast.
Und wohin diese Einstellung in Bezug auf Ubiquität führt, lässt sich sogar schon heute erkennen, wenn man beispielsweise sieht, was Nestle in Afrika mit Trinkwasser macht. Aber hey, die Leute können ja auch einfach aus Pfützen oder verseuchten Brunnen trinken. (Ja, überspitzt)
Da kann ich jetzt nur sagen, ich sollte lesen bevor ich schreibe und verweise hiermit auf meinen Text ein paar Zeilen weiter oben
Ich hoffe du vergibst mir, dass ich mir solche Beiträge in Zukunft ersparen werde, da sie sehr Zeitintensiv sind. Ich wollte nur, dass du bemerkst, dass ich durchaus hinterfrage, bevor ich zu meinem eigenen, selbstverständlich subjektiven, Schluss komme. Für mich zeigt sich der Zerfall der Spieleindustrie an anderen Stellen wesentlich deutlicher und über dieses Angebot bin ich persönlich sogar froh, was aber nichts mit dessen Daseinsberechtigung zu tuen hat.
Beste Grüße